Am gestrigen Tage führen einzelne Stiefelspuren von dem Lagerfeuer hinfort und führen in den Wald. Ob nach Westen oder nach Süden, stets verlaufen sie über Schnee und Unterholz, als würden sie einsehbare Wege und Lichtungen meiden. Tief sind die Abdrücke im Schnee, die von den Stiefeln beschrittenen Zweige und Äste geknickt oder gebrochen. Bevor der Schneefall sie verweht, lassen sie sich in einigen Wirrungen durch den Wald verfolgen, immer weniger zielgerichtet. Sie führen eng vorbei an Bäumen, über umgefallene Baumstämme und an einigen vom Neuschnee aufgeworfenen Schneewehen vorbei. Eher unauffällig scheinen diese, doch bei einem unbedachten Schritt sackt der Fuss des normalen Wanderers tief durch den Schnee und mag ein leises, morsches Knacken von verkohltem Holz und Knochen unter der Sohle verursachen.
Mit der Zeit wird es schwerer die Spuren zu erkennen und von anderen zu unterscheiden, die ebenfalls durch den Wald führen. Stiefelspuren. Das Bild der Person, die aus dem Osten kam, verblasst nicht nur vor dem Auge, sondern auch in Gedanken. Die Spur wie auch sie ist nur noch eine unter vielen.
Nahe am Lagerfeuer im Osten tauchen die tiefen Abdrücke dagegen im Laufe des Tages regelmäßig auf und enden in einer kleinen Mulde zwischen den Wurzeln eines hohem Baumes. Mit jedem neuen Schneefall verschwimmt die Spur und wird erneut mit einer weissen Schicht aus dicht aneinanderliegenden Flocken bedeckt.
Kurz vor Einbruch der Nacht führen die Stiefelspuren nach Süden aus der Region der hohen Bäume hinaus. Am nächsten Tage kehren sie nicht wieder zurück.
Die Spuren sind verwischt.
Zuletzt geändert von Gilfjur: 29.12.03, 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
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