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 Betreff des Beitrags: Ein Schreiben in der Nähe des Auenelfenlagers
BeitragVerfasst: 5.01.04, 04:18 
Edelbürger
Edelbürger
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Auf dem südlichen Baumstamm liegt ein gefütterter, nicht verschlossener Umschlag, mit einem kleinen, flachen Stein gegen ein Fortwehen gesichert. In dem Umschlag befindet sich ein kurzes Schreiben. Die Schrift ist sauber und recht stark verschnörkelt. Der Text selbst lautet:

Meinen Gruß Wohlgeboren Steiner.

Was hat das Schicksal nur gegen uns beide, daß es uns immer wieder zusammen führt? Nun, unsere Geweihten würden sagen, es ist der Wille des Herren und dieser ist nur schwer ergründlich für uns Sterbliche. Wie dem auch sei, ich vernahm heute, daß ihr Euch mit mir treffen wollt. Schmeichelhaft, zugegeben, der Aufmerksamkeit der Ritter des Königs würdig zu sein, zu schade, daß man sich erst gegen diesen erheben muß um sich diese zu verdienen, seid ihr doch unter den Schildkröten wie unser gemeinsamer Bekannter zu sagen pflegen würde einer der interessanteren. Aber nun ja, ohne Euch allzu nahe treten zu wollen, dies ist nun wahrlich keine schwierige Aufgabe, besieht man sich doch die diversen Ritter und Ritterlein der Orden vom roten Drachen, blauen Greifen, gelben Falken. Die einzigen weiteren erwähenswerten Exemplare dieser sonderbar entarteten Gattung von Menschen sind wohl lediglich Seine Hochwohlgeboren Athos und Ihre Wohlgeboren Nohadi, auch wenn letztere sich noch am ehesten als abschreckendes Beispiel eignet. Aber wie ich zu sagen pflege, hätten die Götter gewollt, daß Frauen Ritter werden, hätten sie den Orden vom rosa Häschen ins Leben gerufen. Aber ich schweife ab.
Ihr wollt also ein Treffen mit mir. Ihr werdet sicherlich verstehen, daß mein Wille, mich in eine Falle locken zu lassen ein eher geringer ist, vor allem, wenn man bedenkt, wo es enden wird. Hält man mir eigentlich immer noch vor was ich nie getan habe? Interessant nicht, Gefreite und doch nicht Soldatin, kein Eid, keine Pflicht, aber nun ja, der Eid ist eh den Atem nicht wert, den man benötigt, ihn aus zu sprechen, somit sei wohl hinfällig, ob ihn nun ein Sire abnimmt oder nicht, bei mir hat es jedenfalls keiner getan und sonderlich traurig bin ich darum auch nicht. Höchstens wenn ich mir die neuen Rekruten so ansehe, immer wenn ich ihnen gegenüber stehe fällt mir doch deutlich auf, daß ihnen eine fähige Ausbilderin fehlt, die ihnen an der Front all die Flausen austreibt, die im Lehrzimmer übersehen werden. Aber ich schweife schon wieder ab.
Ihr wollt also ein Treffen. Den Ort und die Bedingungen habt ihr auch schon festgelegt, auch wenn ich auf letztere offen gestanden nichts gebe, denn kaum etwas hat so wenig Bestand vor dem Herren wie das Wort eines Ritters oder das was sie beschmutzen indem sie es Ehre nennen, wenn sie sich erst einmal an der Front befinden. Bleibt wohl nur noch die Frage der Zeit, hier würde ich vorschlagen, da unser Bekannter sich bereit erklärte, uns beiden einen umständlichen aber auch ungefährlichen Briefwechsel zu gestatten, ihr überlaßt ihm ein Schreiben für mich in dem ihr mehrere Tage und Zeiten vorschlagt und ich werde ihm ausrichten, welcher Tag und welche Zeit mir genehm sind. Damit ihr einen groben Rahmen habt, vom 7. bis 10. Oner ist mir so ziemlich alles genehm, als Zeit würde ich den Abend vorschlagen, vielleicht auch die Nacht, wie es Euch beliebt.
Allerdings, da ihr bereits so freizügig die sonderbarsten Dinge festlegt stelle ich mir die Frage, welchen Nutzen ich davon haben sollte, mich mit Euch zu treffen, denn offen gestanden, ich bin eine vielbeschäftigte Frau und mich von der Ritterschaft fangen zu lassen, damit das Banner mich wegen Fahnenflucht hängen kann gehört nicht unbedingt in meine momentanen Pläne. Daher wäre eine kleine Geste des guten Willens durchaus angebracht, denn offen gestanden, das Tor passieren zu können ist keine, klettern kann ich selbst und ein Seil führe ich immer bei mir. Auch drängt sich mir bei diesem doch sehr dreisten Angebot, oder ist es mehr ein Befehl, der Eindruck auf, ihr wollt lediglich so viele von uns wie möglich zusammen pferchen wie Schafe die man zur Schlachtbank der Vier führt. Nein, dies ist wahrlich nicht, was ich unter einer Geste des guten Willens verstehe. Ich denke eher daran, daß ihr Daluwirh neben einem Schreiben auch das Schwert wieder aushändigt, das ihr mir heute abgenommen habt und ich will es in dem tadellosen Zustand in dem ich es Euch heute übergeben habe zurück. Die Axt könnt ihr von mir aus für meine Hinrichtung aufheben ich war eh nie gut darin, eine solche zu führen, aber das Schwert will ich zurück, schon allein vor dem Hintergrund, daß ihr weder allein noch unbewaffnet kommen werdet. Was mich zu dem Gedanken bringt, was ihr wohl von mir halten würdet, wenn mitten in einem Gespräch eine Kohorte Unlebendiger hinter mir auftauchen und das Gespräch stören wird so wie es Eure zwar lebenden aber nicht minder seelenlosen Untergebenen zweifelsfrei tun werden, aber nun gut, drei mal ab zu schweifen in nur einem Schreiben ist wahrlich genug des guten.
Somit gehabt Euch wohl mein Patient.

Hochachtungsvoll

*schwungvoll* Selina Leskadon, Dracon


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 8.01.04, 02:28 
Edelbürger
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Registriert: 29.05.02, 11:50
Beiträge: 3569
*Ein sauber abgefasster Brief auf feinem Pergament. Die Zeilen sind säuberlich, jedoch weitgehen ohne Zierden und Schnörkel verfasst. Der Brief ist gefaltet und befindet sich derzeit in Händen des Auenelfen Daluwirh, zusammen mit einem Schwert und einer Axt.*


"Werteste Selina,

Es dauert mich wahrlich zu lesen, daß Ihr meine Worte, die Euch unser elfischer Bekannter von mir überbrachte, wohl derartig mißverstanden habt... oder mißverstehen wollt.
Nie war von einem Befehl, von Forderungen oder gar von Zwang die Rede. Alles, was ich wollte und noch immer will, ist ein Treffen mit Euch. Weder will ich Euch richten noch gefangensetzen und ich für meinen Teil danke dem Schicksal, daß es uns zusammentreffen lässt. Ich erkenne darin ein Zeichen der Viere, daß mein Streben Euch betreffend in ihrem Willen liegt.
Ihr irrt, wenn Ihr glaubt, ich handle ausschließlich im Namen der Ritterschaft, wenn es um Eure Person geht. Es ist einzig und allein mein Wunsch Euch gegenüberzutreten. Ich mag wahrlich nicht beurteilen, was die Hohen Damen und Herren der Ritterschaft über Euch denken, doch nichts könnte mich von meinem gefassten Entschluss abbringen, dessen seid Euch versichert.
Es ist betrüblich für mich zu hören, daß Ihr mir zutraut, Euch mit meiner Bitte in eine Falle locken zu wollen. Das lag nicht in meiner Absicht und wird auch niemals meine Intention sein.
Habt Ihr meine Worte schon vergessen, die ich vor nicht ganz einem Mond auf den Schneefeldern zu Euch sprach?
"Nimmer werde ich mein Schwert wider Euch erheben." Und dabei halte ich es.
Ich verstehe Euch vielleicht besser, als Ihr glaubt... Und eben darum schließe ich Euch täglich in meine Gebete ein, auf das Ihr zur Einsicht kommen möget. Daher würde ich auch nicht tatenlos zusehen, wie man Euch Leid zufügt, gleich aus welcher Richtung Ihr es erfahrt.
Weder gesprochene noch unausgesprochene Eide gegenüber dem Lehnsbanner wünsche ich zu diskutieren. Ihr, Euer Seelenheil, sind es denen mein Interesse gilt.
Ihr mögt Recht haben, wenn Ihr sagt, daß mein Wort, mein Kodex und meine Ehre in den Augen Eures dunklen Herrn nichts wert sind. Doch nicht in seinem Namen handle ich, sondern im Namen der Viere. Und so gilt mein Versprechen dann auch in ihrem Namen und ist daher für mich bindend. Dies dürft Ihr mir ruhig glauben.
Es mag wahrlich törricht gewesen sein, Euch um ein Treffen nahe des Forts gebeten zu haben, ging ich doch davon aus, Ihr wüsstet, daß es mir um meine Worte ernst war. So Ihr mögt könnt Ihr mir einen Ort nennen, der Euch und mir gleichermaßen gerecht wird.
Die Zeit vom siebenten bis zehnten Oner. Damit kann ich mich arrangieren. So werde ich Euch an diesen Tagen, zwischen dem siebenten und dem achten Zyklus zur Verfügung stehen.
Was Eure Frage hinsichtlich des Nutzens angeht, so geht es mir um nicht weniger als um die Errettung Eurer unsterblichen Seele. Ich hoffe inständig, daß die Verderbnis noch nicht allzusehr Besitz von Euch ergriffen hat, aber wie auch immer wir uns am Ende gegenüberstehen werden, festsetzen oder gar hinrichten lassen werde ich Euch nicht. Darauf mein Wort.
Ihr verlangt Euer Schwert wieder und so will ich es Euch zusammen mit der Axt in jenem Zustand wiedergeben, in dem Ihr mir sie ausgehändigt habt. Wahrlich, ein Dieb bin ich nicht. Ich werde es dem guten Daluwirh daher mit dieser Botschaft auf den Weg geben, auf das Euch dies ebenso als Zeichen meiner Ehrlichkeit gereichen mag.
Es wäre wahrhaft eine Schande, unsere Unterhaltung in Begleitung bewaffneter Mannen führen zu müssen. Kommt alleine und ich werde es ebenso halten. Ich hoffe, daß Ihr mir ein Stück weit Vertrauen entgegen bringt, so wie ich mich auf Eure Aufrichtigkeit verlasse.

Ungeduldig harre ich unseres nächsten Treffens,
Einstweilen, werte Selina, gehabt Euch wohl.

Sir Siegfried von Steiner"

_________________
I don't speak destiny.


Zuletzt geändert von Siegi: 8.01.04, 02:33, insgesamt 1-mal geändert.

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