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 Betreff des Beitrags: Die Flucht vor dem Sturm
BeitragVerfasst: 5.02.02, 20:46 
Festlandbewohner
Festlandbewohner

Registriert: 9.12.01, 12:42
Beiträge: 63
Wohnort: Thüringen/Jena
Der Wind fing an heftiger zu wehen, und aus den anfänglichen Regentropfen wurden nun Fäden. Der Himmel war schon seit Stunden bewölkt, doch seit die Sonne hinter den Wolken am Horizont verschwand, wurde die Dunkelheit geradezu unheimlich. Aus der Ferne konnte man sehen, wie von Zeit zu Zeit einige kurze, gelle blitze auf das Meer herabzuckten. Der Wind spielte übermütig mit den Hafenlampen, die das Kontorsgebäude Brandensteins beleuchten sollten.

An der Hafenmole Brandensteins lag ein vertäutes Schiff, dass ab und zu knarrte wenn es gegen die Mole gedrückt wurde. Aus der Dämmerung und durch den Dunst aus Regen bewegen sich schemenhafte Gestalten auf das Schiff zu. Unter dumpfen Rufen, die Befehlen zu ähneln scheinen, schleppen sie einige Fässer und Kisten an Bord. Eine einzelne Person an der Rehling schreit durch den aufheulenden Wind den Gestalten etwas zu... "beeilt euch...Ihr Lahmen Hun...e..Sonst werd... nie von hier wegkommen!"

Man hört leises Murren, aber die Waren und Kisten werden immer schneller und mit sichtbarer Eile geladen.

Aus dem Dunkel der Dämmerung, die nur spährlich durch die Fackeln und Lichter des Hafenkontors und des Botts selbst erleuchtet wird, tritt ein anderer Mann an die Rehling. Er gesellt sich zu dem Befehlenden, der die Beladung beaufsichtigt. Er hat sichtliche Mühe gegen den aufkommenden Sturm zu kämpfen.

"Käpt'n..." rief der Obermaat durch den Wind. "Käp'tn" nochmals, als die hochgewachsenen Person endlich in Hörweite war. "...wir müssen uns beeilen....ihr seht doch selbst! Seid kein Narr und wartet nicht noch länger..." war durch den Wind zu vernehmen.
Ein Grummeln und Murren von der Aufrechten Gestalt war die Antwort. "Nein..." erhob sich die Stimme " Noch nicht..wir warten! Wie sollte ich es wohl den Eignern erklären? Hm?"

Ein betretenes Schweigen des Maat folgte. Ein dunkles, dumpfes Grollen überrollte den Himmel über dem Hafen.

Wie zur Bestätigung grinste der Maat grimmig und hob provokant das Kinn "nun" rief er durch den heulenden Wind "Er wird nicht mehr kommen...glaubt mir doch. Sonst hätten wir schon Nachricht von Ihm erhalten. Vor 3 Tagen sollten wir schon Segel setzen...Es war bestes Wetter...aber ihr habt gewartet! Doch nun fangen bald wieder die Fühlingsstürme an und wir haben nochnichteinmal die Endirischen Inseln erreicht. Seht doch nach oben..." und er deutete auf den aufkommenden Sturm, der sich am Himmel abzeichnete.

Der Kapitän trug die ganze Zeit über eine ausdruckslose Miene. Er wußte das sein Maat recht hatte.

"Ihr setzt das ganze Schiff und eure Manschaft aufs spiel wenn wir noch länger warten. Er hätte uns schon lange angetroffen wenn er es bis hierher geschafft hätte. Denkt doch nur ... 5 Tage lagen wir zusätzlich vor Anker. Ich bezweilfe dass er überhaupt noch lebt!"

"Und wenn doch? Die Gildenmeister würden uns dafür Ausfall zahlen lassen..außerdem war er ein ganz netter Bursche...ich möchte ihn nicht hier zurücklassen wen nich es vermeiden kann!"

Der Maat macht ein enttäuschtes Gesicht. Dieses Gespräch hatten sie schon zu oft geführt. Dann begann er ein letztes Mal zu protestieren: "Überlegt es euch..ihr müsst es besser als alle anderen Wissen...wenn wir jetzt nich tlosfahren erreichen wir Heredon, ja selbst die Endirischen Inseln erst in 3 Wochen...und bisdahin toben die Stürme über uns hinweg und wir müssen selbst um unsere Rückkehr bangen! Jetzt oder nie...entscheidet euch!

Der Kapitätn machte ein verzweifeltes Gesicht. Sollte er den armen Kerl, der als Handelsbeauftragter der Händlervereinigung an Bord kam hier auf dieser Gottverlassenen Insel zurücklassen? Er hätte schon seit 5Tagen hier sein sollen...am Brandensteiner Hafen, wie ausgemacht. Aber er war nicht erschienen. Zwar hatte er sich geweigert sofort Segel zu setzen...doch inzwischen lief ihm die Zeit davon...Bevor die Stürme über die See hereinbrachen mußte er den Hafen und Siebenwind verlassen haben...und heute wäre die letzte Gelegenheit. Er dachte eine lange Zeit an Deck nach, bis wieder ein Donner - diesmal ohrenbetäubend laut und näher als ihm lieb war - vom himmel herabdröhnte. Der Maat schaute ihn flehend an. Nach einer Weile schüttelte der Kapitän betrübt den Kopf

"Maat...setzt dieSegel...Wir stechen in See!" War sein einziger Komentar. Auf ein kurzes, dankbares Nicken hin, setze auf einmal eine hektisches Treiben ein. Ein paar kurze, laute Befehle, die nun nur noch ein Brüllen gegen den Wind waren, versetzen die ganze Mannschaft in geschäftige Betriebsamkeit. Die Rahsegel wurde gehißt und auch die Fockk und Hauptsegel. Bald darauf hörte man die Ankerkette rasseln, und langsam aber sicher steuerte das Schiff aus dem Hafen Richtung offene See. Man gab zuletzt noch einen Letzten Kanonenschuss ab, zum Zeichen des Abschieds, der von der Brandensteiner Burg erwiedert wurde...

Der Wind zerrte an den Segeln, doch immer schneller entfernte sich das Schiff vom Land und bald waren die Schiffslampen am Heck nunmehr winziege Punkte, und nicht lange, so verschwand des Heredonische Handelsschiff in der tiefen, dunklen Nacht - die einen Sturm versprach...


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