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 Betreff des Beitrags: Santinos verlorene Zeit
BeitragVerfasst: 6.02.04, 22:19 
Einsiedler
Einsiedler

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Vor 1 1/2 Jahren...

Es war spät in der Nacht in der größten Stadt Vandriens. Die Tage zuvor hatte es stark geregnet und der Luft war von der Feuchtigkeit nun schwer und haftend. Santino und seine Gefährtin gingen die Straßen der dunklen Stadt entlang, in der noch immer vereinzelt einige kleine Lichter brannten. Ihre Schritte wirkten der Langsamkeit wegen müde und der Wiederhall ihrer Absätze auf dem nassen und kalten Pflasterstein bildete einen geheimnisvollen Rhythmus, der sich gegen den Nebel aufzulehnen versuchte. Mit Verzückung lauschten sie diesem Klang, denn hatten sie einander nichts zu sagen. -

Vor drei Jahren hatte er sie auf dem Vorposten Siebenwinds kennengelernt. Nicht nur jung war er gewesen, sondern rein und ungeschliffen. Seine Persönlichkeit war kaum ausgeprägt und er war sich seiner eigenen Meinung nicht bewusst. Santino hatte sich schrecklich allein gefühlt. Tag ein, Tag aus saß er auf der Terasse der Taverne und meinte, dem Meer zu lauschen, wobei er viel mehr in sich selbst horchte bis er müde wurde und sich im Bettenhaus niederlegte, nur um das gleiche Spiel am nächsten Morgen von neuem beginnen zu lassen. Er hatte nur diesen einen Brief gehabt, mit Instruktionen über seinen Werdegang, dem ihm ein greiser Mann bestimmt hatte. Er wollte es garnicht, aber wusste er auch nicht, was er überhaupt wollte bis man in seinen strahhelnd hellbraunen Augen das Abbild einer Frau sah, deren Haar weinrot und wellig über ihre Schultern hinweg fiel. Ihre Haut war hell, ihr Mund proportional zu ihrem Gesicht schmal und breit und ihre grünen Augen blickten Santino so eindringlich an, dass man hätte vermuten können, sie konnte seine Gedanken lesen. Er blickte in ihre Augen, versank in dem Traum des grünen Meeres... Erst Minuten später bemerkte er geniert, dass er sie angestarrt hatte und scheu blickte er auf die hölzerne Tischplatte vor sich. Es schien ihm das einzige Objekt, wo er hinblicken konnte, ohne in Scham zu versinken, die Augen zu schließen oder sogar wegzulaufen.
Sie allerdings belächelte dies nur mit einem funkelnden Wissen in den Augen, erhob sich von ihrem Platz und trat an den Tisch Santinos. Sie stand musternd vor ihm und schmunzelte nur bis sie sich schließlich ohne zu fragen direkt vor ihm an den Tisch setzte. Santino sah auf. Sie war zu nahe. Was wollte sie? Gönnte ihm denn niemand seine Einsamkeit?
Er betrachtete sie eingehender. Sie war nicht schön, eher durchschnittlich und wohl einiges älter als er selbst, dennoch haftete etwas an ihr, das er nicht einordnen konnte. Hätten die verführerischen Stimmen in dem finstren Wald seiner Jugend eine Gestalt gehabt, so wäre es die ihrige gewesen. “Wie heißt Ihr?” “Kryl” So nahm es seines Meisters ungewollten Lauf und von dem Anblick der Frau gefesselt, war Santino sich sicher, dass sie eine Hexe gewesen wäre, hätte er denn an solche geglaubt.

Wie ein verbitterter Idealist nahm er die Erinnerungen schmerzlich hin wie er neben seiner Gefährtin spazieren ging. Er verlangsamte seine Schritte, da sie dem Morgen zu eilig entgegenkamen und gab es doch noch so viele schmerzlichere Gedanken, an die er sich noch erinnern wollte, um den nahenden Abschied mit einer ihm würdigen Dramatik zu besiegeln. -

Dem jungen Santino war sie ein Mysterium und der Geruch ihres schweren, aromatischen Blutes der Weiblichkeit betäubte seine Sinne wie er es zuvor nie kennengelernt hatte. Sie hatte ihn in ihrem Bann gezogen und er lauschte ihren Worten als sei sie seine eigene Erlöserin, hing geradezu an ihren Lippen, von denen er leidenschaftlich trank. Vorbei war die Zeit der Einsamkeit, des Umherirrens, weil nun war sie da. Was sie ihm sagte, tat er, nicht aus Gehorsam oder ihretwegen, er tat es um seiner selbst willen. Ihre Nähe war für ihn wie das Elixier, nach dem er so lang verlangt hatte und er wurde zu dem, nach dem sie sich in ihrem Herzen gesehnt hatte.

Als der Krieg begonnen hatte, fanden sie gemeinsam Anschluss an der Gemeinschaft, die es Santino ermöglichte, erstmals den Instruktionen des fast vergessenen Briefes folge zu leisten und er verspürte eine innere Befriedigung, mit den vorherbestimmten Opfern zu spielen. Das Vertauen durch Worte zu erschleichen, lernte er zu lieben genauso wie er es liebte, es dann zu missbrauchen, aber nicht mehr um seiner selbst willen. Nein, dies war vorbei. Er trieb seine Spielchen des Spaßes wegen. Das Leben hatte sich für ihn mit der Zeit zunehmend zu einem Theaterspiel entwickelt, in dem das Spektrum menschlicher Gefühle ihn fesselte und auf die Bühne einlud. So wurde das Leben ein amüsantes Spiel, das er gern mitspielte.
“Sie” allerdings vernahm seine Wandlung mit Besorgnis. Aus seiner Sicht war er ihr Lakai gewesen, der seine Ketten von sich gesprengt hatte und mit seiner neuen Freiheit auf die Bühne des Lebens entfliehen wollte während sie von der Liebe erzählte.
Diese Offenbarung zehrte an ihm. Was sollte dies sein – Liebe? Ein Wort ohne Betrachtung. Ein Begriff. Er musste es noch verstehen lernen, denn es wurde Teil seines Theaterstückes.

Santino hatte sich zu einem eigenständigen Freigeist entwickelt, der es liebte, zu spotten, ohne Verachtung für den Verspotteten zu verspüren. Er mochte den Geschmack des Weines wie das verschwenderische Leben, das ihm durch eine Aufeinanderfolge von erheiternden Zufällen beschert war, aber dennoch konnte er nicht von ihr loslassen. Zwar hatte es nun bereits schon andere gegeben, die ihn dann und wann faszinierten, aber war ihm ihre Nähe die sicherste. Er war sich bewusst, wie sehr sie nun an ihm hing und nicht umgekehrt und dies gefiel ihm, der Gedanke, nahezu unendlich begehrt zu sein und nicht fürchten zu müssen, sie jemals zu verlieren. “Spiel nicht mit mir, Kryl... bitte” hatte sie einmal zu ihm gesagt und er versprach es ihr, die noch immer nicht Santinos wahren Namen und Herkunft kennengelernt hatte. War das ein schlechtes Gewissen, das ihn nun beschlich?

Die Bindung zu ihr offenbarte sich zunehmend verzwickter. Er wollte sie eigentlich nicht mehr, aber verdankte er ihr so viel. Sie bedeutete ihm mehr als jemals ein Mensch zuvor, aber liebte er sie nicht. Dass die ihr Nahestehenden sie vor ihm gewarnt hatten, kränkte ihn und es wurde ein Gegenstand des Ehrgefühls, dass er sie nicht allein lassen wollte. Er konnte es schlicht nicht leiden, dass man ihn durchschaute und so nahm er sich einfältig vor, sie vorerst nicht zu verlassen als wollte er es allen zeigen, dass er nicht so war wie sie ihn sahen... bedauerlicherweise sahen sie aber richtig.

Mit dem sich selbst gegebenen Schwur begann Santino, ihr seine ungeteilte Aufmersamkeit zu widmen. Er lauschte ihren Träumen und Sorgen bis die Geduld ihn schmerzte und verbrachte fast seine ganze Zeit mit ihr, dass er ganz neue Facetten ihres Seins erkannte. Es war fast so als würde er sie von neuem kennenlernen. Nein, er lernte sie erst jetzt kennen, so glaubte er es jedenfalls.
Egal welch unbedeutendes Detail er an ihr entdeckte, er liebte es. Er liebte den Geruch ihrer Haare, den Geschmack ihrer Lippen, ihre glatte Haut, über die er so gern seine eigenen Lippen streicheln ließ, nicht küssend, nur tastend, um sie zu spüren, zu verstehen. Dann war es so weit. Er liebte und er gestand es. Er war vollends glücklich in ihrer Nähe und sie eine Weile nicht sehen zu können, verursachte die größte Qual in seinem unersättlichen Herzen.
Das schlechte Gewissen war fort, er hatte ihnen ihre Betrachtungsweise widerlegt, aber ist Liebe zu lernen? Santino hatte es offensichtlich.

Ein Regentropfen fiel auf die Stirn Santinos, dass er zum Nachthimmel aufblickte. Er sah nur die drei Monde, aber keine Sterne, aber Wolken konnte er ebenso nicht ausmachen. Dazu war die Nacht wohl zu finster. Plötzlich begonn der sintflutartige Regen. Seine Gefährtin meinte, sie sollten sich beeilen, aber Santino schwieg und machte keine Anstalten, schneller zu gehen. Dies war die Antwort, der sie sich fügte. -

Auf Siebenwind war ein trostlose Zeit angebrochen als Folge eines Krieges, der noch andauerte und nur das Ziel der Vernichtung zu haben schien. Während zahlreicher Schlachten hatte “sie” viele ihrer Freunde verloren. Sie trauerte und lechzte nach Mitleid, das ihr Santino gab. Dennoch schien diese Zeit an ihrer Kraft zu zehren und ihre Seele erkrankte. Es wurde für beide eine schwierige Zeit, die sie nicht auf Siebenwind verbringen konnte. So nahm er sie mit nach Vandrien, seiner Heimat, in der seine Eltern während des Brügerkrieges so bestialisch umgekommen waren. Ein Land, in der seine “gute” Herkunft nicht mehr zählte.
Nach Vandris waren sie vor Siebenwind geflohen, ohne ein Wort des Abschieds. Das Haus in Brandenstein ließ Santino achtlos mit all seinen Habseligkeiten zurück. Er würde es später noch bereuen. In Vandris fand sie allerdings zu neuen Kräften. Nach wenigen Monaten ging es ihr wieder gut und sie war ihrem Gefährten, der sie nie im Stich gelassen hatte, über alles dankbar. Santino war diese Dankbarkeit unangenehm, sie wusste nicht, welch ein Spiel er gespielt hatte, dass er sie mehr als nur einmal betrogen hatte. Er beteuerte immer wie “böse” er doch in Wirklichkeit gewesen sei, aber sie glaubte ihm nie, sondern lachte darüber als sei dies alles nur einer seiner Scherze. Am liebsten hätte er ihr so vieles gebeichtet, aber gewagt, hatte er es nie. Ihre Reaktion hätte er nicht ertragen können. Er war so schuldig.

So lebten sie eine beträchtliche Weile in Vandris und gaben sich ihrem dekadenten Leben der Freuden hin. Sie hatte Gefallen an seinen Spielchen gefunden, die er Nacht für Nacht mit den Bürgern spiel, aber es wurde keine ach so herrliche Zeit der Glückseligkeit. Ihre Zeit nannte sich “Routine”. Er spürte es. Sie spürte es. Manchmal lag es ihr auf den Lippen. Sie hätte wohl gern darüber gesprochen, aber auch sie tat es nicht, auch sie log und betrog auf ihre Weise.
Santino war der Ansicht, er müsste eine Zeit fort von ihr, er hätte Dinge zu erledigen, die keiner Erklärung bedurften. In dieser Zeit, von der er sich erhoffte, dass die Routine dahinsiechen würde, lernte er Lefur Belgyr kennen, der in dieser Geschichte aber keinen weiteren Platz finden wird, außer dass erwähnt sei, dass er Santinos Leben verändern sollte.
Die Routine sollte dahinsiechen und für ihn war sie dahingesiecht... voller Sehnsucht, sie wieder zu sehen, kehrte Santino nach Vandris zurück.

Sie empfing ihn freundlich, sie küsste ihn, aber irgendetwas war anders. Es war so still um sie herum und sie meinte, sie wolle mit ihm auf die Straße. Die Nacht war schön, aber das waren sie immer, trotz des vergangenen Regens.
So gingen sie und Santino verlangte zu wissen, was sie bedrückte. Er sorgte sich sehr, aber das was sie sagte, zwang ihn in die Knie. Der Abschied war gekommen... ihre Zeit zusammen sollte enden, weil es nicht mehr so werden würde wie es einst gewesen war.

Santino weinte...
Die Tränen schossen ihm heiß aus den Augen und ronnen ihm eiligst über die hellhäutigen Wangen. Seine Augen unterliefen vor Anstrengung blutrot. Er leidete wie noch nie in seinem Leben und sein Wehklagen wurde zu einem Echo des Schmerzes, das durch die Gassen hallte. Die Tränen trockneten allmählich als er nicht mehr weinen konnte. Er war wie leer. Er fühlte sich als hätte seine Seele ihn verlassen und nur das Gerüst wäre zurückgeblieben, an dem noch vereinzelt Spuren hafteten. Er zitterte. Hatte er bis zu diesem Zeitpunkt jemals geweint? Er war sich nur sicher, dass er es nie wieder tun wollte.
Ihr Mitgefühl erschien ihm heuchelnd und machte ihn krank. Er kannte diese Waffen allzu gut. In seinen verbitterten Augen war sie durchschaut und er ließ Zorn und Hass in sein Herz dringen, weil es ihm willkommener war als der Schmerz zuvor, der ihn hatte so verzweifeln lassen.
“Nur noch eine Bitte...” sprach er trocken und scheinbar ohne Gefühlsregung. “...lass mich dich nach Hause bringen. Dann werde ich gehen.” Sie willigte ein.

Santino und seine Gefährtin blieben stehen. Ihre Kleider waren vollkommen durchnässt. Er sah zu dem Haus auf, zu dem er sie zurückbegleiten wollte. Nun brannte dort Licht. Er sah sie fragend an und schmerzerfüllt antwortete sie: “Ein Freund...” Santino musste freudlos schmunzeln wie er sie nun betrachtete. Sie hatte sich seit damals sehr verändert. Seine Gedankengänge waren nun rasant. Vieles offenbarte sich ihm nun. War es Liebe? “Non...” sprach er triumphirend zu sich. Die tiefsten Abgründe seines Seins taten sich auf. Er, der sie vor langer Zeit hätte verlassen sollen, sollte nun von ihr verlassen werden? Santino, dem sie nie gut genug gewesen war, sollte auf diese Weise verletzt werden? Er schnaubte amüsiert auf während sie ihn vollkommen irritiert undverständnislos ansah. Sie drehte sich zur Tür und hielt inne, sie konnte nicht gehen. Im Dunkel weinte sie stille Tränen, die ihm verborgen blieben wie auch ihre wahren Gefühle. Diebisch schmunzelnd blickte er in ihren Rücken. Er war entschlossen, es nicht so enden lassen zu wollen und er ging für einen Moment in die Hocke, um lautlos den Dolch aus dem Schaft der rechten Stiefelferse zu ziehen. Einen Schritt trat er hinter ihr. Mit der Linken umfasste er nochmals zärtlich ihren Hals als liebkoste er sie. Sie ließ ihn wohl aus Mitgefühl gewähren... “Gaspard war mein wirklicher Name.” Die letzte Lüge!

Sie war sich nichts mehr bewusst als die Klinge ihre Kehle durchschnitt während man im Haus auf sie wartete und sie nach vorn auf die Stufen des Aufgangs fiel. Das Blut tropfte von dem Dolch, der von der Rechten gehalten wurde. Schweigend sah er auf sie ab. Blut floss von den Stufen herab und vermischte sich mit dem dunklen Regenwasser. Er trat von dem Blut weg als es auf ihn zukam. Seine Stiefel sollten nicht schmutziger werden als sie schon waren. Santino blickte mit einem entstellten, breiten und bösartigen Grinsen zu dem Dorayon auf als wollte er sie alle herausfordern, selbst die Götter. Als er wieder abblickte und sich beugte, um den Dolch in den Schaft zu stecken, bemerkte er eine kleine, schwarze Ratte zu seinen Füßen. Sie erschien ihm wie ein Zuschauer seines Stückes und schmunzlend verneigte Santino sich vor ihr. “So, hat es Euch gefallen...?” Er stockte kurz als wollte er die Ratte bei ihren Namen nennen und rasch fügte er hinzu. “...Serephina?”
Der Name seiner einstigen Gefährtin. -


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 Betreff des Beitrags: Geschwisterliebe
BeitragVerfasst: 21.02.04, 00:47 
Einsiedler
Einsiedler

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- 7 Monate waren vergangen. Dunkelheit, Blut und dann Stille. Wie er eingezogen war, zog er nun auch wieder aus. Nasskalte Haarsträhnen hafteten auf seiner ihm fast glühend heiß erscheinenden Haut seiner hohen Wangenknochen und bevor er das große ovalförmige Stadttor durchschreiten wollte, drehte er sich leicht zurück, um in die sich verdunkelnden Straßen, die sich eng durch die ganze Stadt zogen, zurückzublicken. Ein wehmütiges Seufzen. Vergangenheit. -

Stadt aus Fels... Weteka. Santino konnte sich nicht erklären, warum er hierher gekommen war. Es gab auf Falandrien nichts mehr, was ihn dort hätte halten können und das kalte, karge Vandrien war wahrlich der letzte Ort, wo er sich hätte aufhalten wollen, denn von einem kurzen Tag zum kürzeren darauffolgenden Tag wurde der Wind eisiger, der flüsternd um die Stadthausecken kroch. Das sanfte Platschen in den Pfützen, an denen er vorbeitrat, kündigte den einsetzenden Regen an und er stellte sich den Kragen des Mantels auf, um seinen Hals vor der unangenehmen Nässe zu schützen, die es ihm kalt über den Rücken laufen ließ.

So ging er durch die Straßen dieser kalten Stadt, in der große Kohlebecken und zahlreiche Laternen Wärme und Licht zu spenden hatten, damit man in dieser belebten Einöde aus Stein und Dunkelheit überleben konnte. Dicht drängten sich die Menschen an ihm vorbei. Gesichter ohne Namen, überall – sie rempelten, waren in Unterhaltungen vertieft, in Gedanken verloren oder nach ihrem täglichen Handwerk körperlich erschöpft und suchten nur noch ihr Heim. Es schien fast so als wäre Santino der einzige auf seinem eingeschlagenen Weg. Wie ein Lachs, der sich entgegen dem Strom eine halbe Unendlichkeit zum Laichplatz vorkämpft, schritt er unerbittlich voran bis die langegezogene Masse sich lichtete und zu verschwinden schien. Er hörte etwas rhythmisch quietschendes über sich.

Santino blickte auf und er sah ein Gasthausschild, dass rostig in den Angeln hing. Das von ihm herrührende Geräusch war grässlich, dachte er sich bis er es schließlich so hinnahm als er das Bildnis darauf erblickte.

Seine Pupillen weiteten sich in Ungläubigkeit. Konnte es denn wahr sein? Hier? Er blickte prüfend hinter sich, ehe er sich den linken Ärmel hochschob, das Armband betrachtete und die Gravur mit dem Bildnis verglich. Der Leib einer nackten Frau, die sich in vollkommener Verzückung unter dem Dornenstrang einer Rose windet. Sofort schoss ihm das Bild des Mannes in den Kopf, von dem er dieses Armband als Geschenk erhalten hatte. Ein Schauer durchlief ihn als er an die tiefen, dunklen Augenhöhlen, das hagere Gesicht und das rostrote lange Haar dachte. Von der Neugierde ergriffen, drückte er schließlich die Tür zu dem Gasthaus auf, aus welchem ihm ein Dunst verrauchten Krauts und der Geruch von Absinth sowie Rum entgegenkam. Die Luft war von Braten und sonstigen fettigen Gerichten warm und bedrückend stickig.

Santino ging nur wenige Schritte zur Mitte des Gasthauses hin. Die Menschen um ihn herum ignorierten sein Eindringen und ließen sich von einem unbedeutenden neuen Gast nicht stören. Er blickte über die Gesichter, der an den Tischen Sitzenden. Alles Unbekannte. Bis er im Dunkel einer Ecke die Umrisse einer ihm vertrauten Gestalt zu erblickten glaubte, obgleich er sein Gesicht nicht erkennen konnte. So trat er auf diesen Tisch und je näher kam, desto klarer wurde das Bild von dem Sitzenden als sei Santino das Licht selbst. Es war Belgyr, der Dwarschim, der vor etwa 9 Monaten an ihn herangetretenwar. Santino lächelte heimlich in sich hinein als er sich setzte während Belgyr ihm bedächtig zunickte und den Rauch vor sich mit einer fließenden Handbwegung beiseite schob.

“Ich bin überrascht, Euch hier zu sehen, 'mein Freund'.” “Ich habe auf Euch gewartet. Man hörte, dass Ihr auf dem Weg hier her gewesen seid bevor Ihr wieder nach Siebenwind aufbrechen wolltet.” Santino schwieg. Wie konnte er das wissen? Selbst wenn Belgyrs Spitzel an seinen Fersen geklebt hätten und seine absurde Route hätten erahnen können wie war es ihnen gelungen, zu erfahren, dass er wieder nach Siebenwind wolle? “Ihr wollt mich beeindrucken, Belgyr? Selbst ein Narr wüsste, wo ich hingehen wolle. Schließlich habe ich 'hier' nichts.” Natürlich wusste er es besser, wie auch Belgyr. Er kannte den Inhalt des mit Blut und Ruß beschmutzten Briefes, den Santino nun schon seit 4 Jahren bei sich trug. “Aber was wollt Ihr, dass Ihr auf mich gewartet habt?” Santino empfand Belgyrs Ausdrucksweise für einen Dwarschim höchst befremdlich, aber Grund zum Kümmern gab es nicht. “Als ich erfuhr, dass Ihr ausgerechnet hier her wolltet, musste ich es ausnutzen, um Euch zu treffen, Santino. Wie versprochen... habe ich einiges hinsichtlich Eurer Vergangenheit in Erfahrung bringen können.” Nun hatte der Kleinwüchsige Santinos ungeteilte Aufmerksamkeit. Alles um ihn herum verschwomm, wurde unwichtig.

“Eine Schwester habt Ihr.” Santino zuckte innerlich zusammen. “Eine Halbschwester, um genau zu sein.” Eine Schwester? Santino? Belgyr schob einen versiegelten Brief über den Tisch, bei dessen Anblick Santino sich an die Abmachung erinnerte, auf welche er eingegangen war. “Dies sollte vorerst genügen und ich hoffe, dass Ihr nach Euren Familienangelgenheiten Eure Aufgaben für den Rest unserer wahrnehmen werdet.” Santino steckte sich den Brief in eine Innentasche seines dunklen Mantels, der bis zum Boden reichte. “Ihr macht mir als 'Freund' einen Gefallen/Ich als Euer 'Freund' mache Euch einen Gefallen.” Belgyr erwiderte nichts und lehnte sich wieder etwas mehr ins Dunkel seiner Ecke zurück, woraufhin Santino sich entfernte.

Die nun sogar frisch empfindbare Luft des frühen Abends Wetekas biss ihm in der Nase als er das Gasthaus verlassen hatte. Er war leicht verblüfft wo sie überall sesshaft waren, wärend sein Blick zum Schild hochfuhr, das grauenvoll in die Stadthausgassen kreischte. Er hatte sie offensichtlich unterschätzt – seine Freunde, die ihm alles gönnten.
Er ging eine Weile in die Richtung aus der er gekommen war, ehe er den Brief aus der Innentasche zog und und mit dem Zeigefinger das Wachssiegel brach.
Ihr Name lautete Merrique Deirdre Trouget. Sie war ein Bastard, aber wie sie an den Namen seines Vaters gekommen war, blieb unerklärt, aber waren dies eigentlich nur nichtige Details im Vergleich zu dem was er noch herauslas. Der Hexerei überführt wird sie von der Inquisition gesucht. Zuletzt wurde sie in Weteka gesichtet. Knapp und mit Worten ungeschmückt standen die Wirren Santinos Schicksals niedergeschrieben. Wenn er etwas mehr hasste als den virk, dann war es Ironie, vorallem die des Schicksals.

Am Ende des Briefes, der eher einem Bericht glich, war zu lesen, wo Santino auf seine Schwester treffen könnte und ohne Umschweife übergab er den Brief dem nächsten Kohlebecken, an dem er vorbeikam und machte sich auf.

Stunden vergingen ehe er das stattliche Haus erreichte, das hoch in den Himmel ragte, denn je näher er dem Ziel entgegengekommen war, desto langsamer waren seine Schritte geworden. Furcht? Es regnete nicht mehr, nur von den Dachrinnen goss es noch beträchtlich. Santino ging die Stufen zum Aufgang hinauf. Zwei Wachen standen links und rechts von der großen Flügeltür, die sie ihm öffneten. Vergnügt belächelte er dies und er trat ein. Als die Flügeltüren geschlossen wurden, ergab dies ein grässliches Geräuch was ihn an das Schild des Gasthauses erinnerte. Genau so stellte er sich das Zuschlagen von Kerkertüren vor, aber dies war kein Kerker. Santino blickte sich um. Innerlich war er wie erschlagen. Dies war eine Kapelle der “Heiligen Kirche der Viereinigkeit”! Welch ein dreistes Weib, diese Merrique. Am liebsten hätte er laut aufgelacht. Bei jenen unterzutauchen, von denen man verfolgt wurde. Großartig!

Aber wo war sie? Die Kapelle war klassisch gebaut. Ein Schiff mit einem Altar am Ende, dessen Weg dorthin auf beiden Seiten mit Sitzbänken gesäumt war, von denen wiederum links und rechts zwei Türen zu weiteren Räumlichkeiten führten. Die Wachen vor diesen ließen darauf schließen, dass diese Räume für Santino unzugänglich waren, weshalb er sich auf die nächstbeste der hinteren Bänke setzte, die Beine überschlug wie man es von Frauen her kannte und die Arme oben auf der Rückenlehne ausbreitete, dass er von Vorbeigehenden skeptische oder sogar verabscheuende Blicke erntete, denen er sich trotz der geschlossenen Augen bewusst war und er genoss sie mit einem diebischen Schmunzeln. Er wartete.

Nach einer Weile des Spielens wurde ersichtlich wie euphorisch und daraus folgend unüberlegt er dieses Unterfangen angegangen war. Was sollte er ihr denn sagen, wenn er sie überhaupt finden sollte? Wenn er sie nicht fände, was sollte er dann tun? So viele Zweifel beschlichen ihn nun, begannen an seiner Hoffnung und seinem Willen zu zehren und...

Ein Knarren der Sitzbank rechts von sich. Abrupt schlug Santino die Augen auf und den Kopf starr zum Altar vor sich gerichtet, blickte er aus den Augenwinkeln neben sich. Es war eine junge Frau, die in ähnlicher Haltung wie Santino selbst sich zu ihm gesetzt hatte und ruhigen Gesichtsausdruckes die Fresken an der Decke betrachte, welche die himmlische Feste mir ihren Laf'ay darstellte. Sie trug ein schlichtes, aber klassisches Kleid, welches durch ein tiefes Schwarz und einem flammenden Rot ihre schlanke und weibliche Figur betonte. Ihr langes Haar war braun bis rötlich und nach oben gesteckt, dass ihr Schwanenhals vollkommen nackt war. Ihre Haut war herrlich glatt und hell, was Santinos Blick irgendwie auf ihre Augen und ihren Mund lenkte. So waren ihre Brauen schmal und natürlich wild geschwungen. Direkt ihr Profil sehend, erkannte Santino ihre langen Wimpern wie sie im spärlichen Licht der Kapelle schimmerten und wenn sie blinzelte, schien es, als würde abrupt eine Blüte zur Vollkommenheit erblühen.

Langsam wandte sie sich ihm zu, dass er jede Regung ihrer Halsmuskeln und Arterien erregt bemerkte und peinlich berührt wie er sie angesehen hatte, blickte er flüchtig zum Altar hin ehe er es wieder wagte, sie anzusehen. Das Grün ihrer Augen glänzte auf eine für Santino mystische Weise und erinnerte ihn an die strahlendsten, tiefgrünen Wälder, die er noch nie gesehen hatte. Erst blickte sie ihn verwundert an. “Euch sehe ich zum ersten Male hier.” Ihre sinnlich dunkelroten Lippen mit dem selben klassichen Schwung Santinos formten das sanfteste, aber auch zugleich verführerischste Lächeln, dass ihm jemals geschenkt wurde. Es war schlicht entwaffnend.
“Bis heute hatte es für mich nie einen Grund gegeben, hier her zu kommen.” Darauf lächelte sie nur und Santino überkam Erleichterung als sie nicht weiter fragte.
Sie kamen schnell und ungezwungen ins Gespräch und Santino erfuhr, dass sie in der Kapelle mit dies und jenem aushalf und als Gegenleistung im Ordenshaus eine Bleibe gefunden hatte. Sie erzählte, dass sie sich sehr gut mit Salben und Tränken verstünde was man bei der Kirche am meisten schätzte und nur dort kämen ihre Fähigkeiten sinnvoll zur Geltung. Ihre Sanftmut, ihre Ehrlichkeit und ihr Idealismus verzauberten Santino, obgleich er sich über solch Werte stets amüsiert hatte, aber ihre Unschuld war zu rein und fern vom Greifbaren, dass er es nicht konnte.
Ihr erzählte er, dass er nur auf der Durchreise gewesen sei, da er Schreiber für allerlei Auftraggeber sei, was sie doch überraschte, weil Santino ihr doch recht jung für solch Arbeit erschien und dass es gar eine ungwöhnliche war – für einen Vandrier.

“Ach, verzeiht. Ich vergaß, mich vorzustellen. Santino ist mein Name.” Sie stand langsam auf und er tat es der Höflichkeit wegen ihr nach. “Nennt mich Merrique.” Wieder dieser Blick, der alles vergessen ließ und das Lächeln, das ihn hätte in die Knie zwingen können. Dann erkannte er jedoch ihre Worte... Stille, und plötzlich begann, sich um ihn alles zu drehen und sein Geist wehrte sich gegen die Dunkelheit, die ihn zu übermannen drohte. Sein Atem stockte. Merrique... Seine Pupillen weiteten sich, der Blick wurde trübe. Ein unsichtbarer Hauch wehte ihm sonderbar einige Haarsträhnen ins Gesicht. Die Luft in seiner Lunge empfand er nun scharf und schneidend.
Sie fragte ihn, ob er sie zum Ordenshaus begleiten würde und nahezu unendlich langsam nickte er. Wie betäubt verließ er an ihrer Seite die Kapelle Richtung Ordenshaus, das nur einen viel zu kurzen Spaziergang von der Kapelle entfernt war.
Die drei Monde blickten stumm und voller Schrecken neben den gleichgültigen Blicken der Sterne auf die beiden ab als sie den Eingang erreichten. Sie fragte ihn, wie lang er noch in Weteka bleiben würde und ob er nochmals wiederkommen würde, aber Santino konnte es ihr nicht sagen. Er ließ sie am Eingang stehen und wandte sich schnell dem Dunkel der Nacht zu, von welcher er Rat erhoffte.

Fast bis zum Morgen streunte Santino durch die schlechtesten Viertel Wetekas, stets von den meist schweigsamen Geschöpfen der Nacht begleitet. Eine Taverne nach der anderen suchte er auf, in welcher er seine aufkeimende Verzweiflung im Absinth zu ertränken versuchte. Es half nichts. Es verschärfte seine Hoffnungslosigkeit und es schien ihm, das Wispern um seiner Gestalt herum würde ihn und seinen Zustand beklagen. Sie war Merrique, die Unschuld, in welcher er sich mit Leib und Seele verliebt hatte, seine Schwester. Es war aber keine Liebe wie zwischen Geschwistern...

Die nächsten Tage verbrachte Santino eingeschlossen auf einer Stube des Gasthauses, in dem er Belgyr begegnet war. Dieser war wohl schon fort, um Santino seinem Schicksal zu überlassen, dachte er sich. Santino wagte es nicht, seine Schwester wieder aufzusuchen. Zu große Furcht empfand er und er versuchte sich einzureden, dass er vernarrt sei – Faszination, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Santino belog und betrog sich wie er nur konnte, nur um etwas Ruhe für Schlaf finden zu können, aber sobald er wieder erwachte, was ihr Gesicht das erste was er vor sich sah und seine Seele schien in seinem Fleisch gefangen als wollte sie ausbrechen, dass Santino Zittern heimsuchte.
Gelegentlich klopfte wer an der Tür und fragte, ob alles in Ordnung sei, ob man Hilfe brauche, aber wie wollten sie ihm schon helfen können. Santino sah sich am Rand eines Abgrundes stehen.

Aber all sein Bemühen, seine Gefühle bändigen zu können, schlugen fehl. Er fühlte, er würde sterben, wenn er nicht zu ihr gehen würde und so nahm er seinen noch vom Regen durchnässten Mantel vom Bett und machte sich am späten Nachmittag zum Ordenshaus auf, was im Gasthaus durchaus Aufsehen, Verwunderung, aber vorallem Erleichterung hervorrief.

Stunden stand er in einer Gasse, versteckt in einem Schattengeflecht, das sich um ihn wand, und beobachtete das Haus, in welchem “SIE” war. Die Nacht brach gerade herein und der Gedanke wie sie sich nun für die Nacht fertig machte, erregte ihn umso mehr. Er konnte sich keinen Plan überdenken, seit mehreren Tagen konnte er nicht mehr klar denken. Sein unersättliches Herz bestimmte fortan sein Handeln und so entschloss er sich, in das Ordenhaus einzubrechen, woran ein Niemand ihn hätte hindern können. Lautlos schlich er durch die mit Teppichen ausgelegten Flure und trat von einer geschlossenen Tür zur nächsten bis er vor einer Halt machte, in der noch Licht zu brennen schien. Wahrscheinlich war es nur eine Kerze, aber selbste das kleinste Licht hat in der Dunkelheit eine übewältigende Geltung.
Er öffnete die Tür quälend langsam und dazu knarrte diese penetrant und verräterisch. Er sah sie in einem Nachthemd auf der Bettkante sitzen. Ihr Rücken war ihm zugewandt und weinend blickte sie in die Kerze vor sich. Der Klang ihres Wimmerns brach Santino fast das Herz. Das Bett gab leicht nach als er sich hinter ihr auf dieses setzte und mit seinen Fingerspitzen zärtlich ihren schlanken Hals berührte. Sie drehte sich ihm langsam zu, sie erschrak nicht und unter seinen Fingern spürte er das Leben in ihren Adern, die ihm so zierlich erschienen. “Ich verstehe nichts mehr...” sprach sie unter Weinen zu ihm und sie war sichtlich verwirrt und eine Unsicherheit in ihrer Stimme ließ diese zittern. Santino konnte nicht mehr... zu sehr glaubte er sie zu lieben, sie zu begehren. In diesem Moment, das schönste Wesen auf Tare vor sich zu haben, legte er jede Bürde von sich ab und er spürte nur noch Begehren. Nichts konnte ihn mehr daran hindern. Er nahm sie in die Arme und er wusste, dass sie genauso fühlte und gelitten hatte wie er selbst. Es gab keine Erklärung dafür. Es war einfach so. Er hielt sie fest und liebkoste küssend ihren seidigen Hals und ihre tränenbefleckten Wangen, er trank von ihren Tränen. Es löste sich von ihr und rasend zog er sich den Mantel aus und warf diesen beiseite. Einen Moment musste er auf seine Hände blicken und dann sah er sie an. Ein unerklärlicher Ausdruck unbestimmten Staunens lag in ihrem auf sich bannennden Blick und ihre Tränen schimmerten hübsch im Licht des Feuers. Dann legt er ihr seine Hände auf den Kopf, fühlte ihr Haar, fühlte ihren Kopf und ihre Wangen und ganz plötzlich kannte er sie, kannte die Ehrlichkeit ihres Lebens und seine Intensität und er wusste dass sie unbestreitbar das war, was er wollte. Er schob die Hände unter ihr Nachthemd, berührte ihren schmalen, schlanken Körper, so heiß, so köstlich unter seinen nackten Fingern. Er senkte den Kopf und küsste die Spitzen ihrer Brüste. So allein, so voller Angst, aber auch so stark, so überaus unnachgiebig stark. “Merrique...” flüsterte er.
Er fühlte, wie sie seufzend nachgab, einer gebrochenen Rosenblüte gleich, und mit dem wachsenden Verlangen verschwand aller Schmerz in ihr.

Dann wieder Stille und er befand sich wieder auf der Straße, auf der er in bitterem Schmerz in die Nacht schrie. Er rannte und rannte und rannte als könnte er die Sünde hinter sich lassen, aber sie war immer bei ihm wieder auch der Schatten, der ihm an den Wänden folgte. Der Schmerz war nicht mehr bittersüß, er war nur noch grausam und unerbittlich. Er liebte sie und das war falsch, wofür er schlimmste Qualen zu leiden hätte... er sah sich nun in den Abgrund stürzen. Die körperliche Erschöpfung zwang in in die Knie und dann war nur noch Finsternis.

- Ein langgezogener, bitterlicher Seufzer und Santino wandte sich dem Tor ganz zu. Merrique würde bald erwachen, dachte er sich. Sie würde seinen Schmerz teilen, aber frei von dem Wissen, wen sie liebte und von wem sie geliebte wurde. Santino ließ Weteka hinter sich. Nun würde er die Abmachung erfüllen müssen. -


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