Das Kleid war längst verknittert, der Saum mit Ruß verschmiert.
Sie hatte den engen Gürtel um ihre Taille gelockert, den Rückenverschluss wieder aufgefriemelt, aber sie hatte es nicht ausgezogen.
Immer noch steckten ihre Finger in den feinen Handschuhen, deren Fingerkuppen ebenso Rußverdreckt waren.
Immer mal wieder nahm sie ein Holzscheit aus der Ecke vom Stapel und warf es ins Feuer, beobachtete abwesend, wie es verbrannte.
Warum war sie nicht hingegangen?
Aus Angst, sich mit ihrem hübschen Kleid, in dem ein unhübscher Körper steckte, zu blamieren?
Bestimmt nicht, so etwas hatte sie noch nie gestört.
Warum also dann?
Wegen der vielen Adligen und Priester, dem arroganten Pack?
Möglich, aber das war es nicht.
In ihren Gedanken formte sich flüchtig eine Antwort, doch sie wischte sie mit einer wütenden Handbewegung fort.
Seit wann hatte sie Angst!
Noch dazu Angst vor der Begegnung mit einem Mann?
Ruckartig stand sie auf und kehrte in ihr Zimmer zurück und zog das schmutzige Kleid über den Kopf.
Sie würde es waschen müssen...

Kurz ging der Jung in das Haus am Hafen und schaute hinein. Mehrmals hustete er schon am Tag und er fühlte sich nicht wohl, sein Herz begann wieder so arg zu pochen, sodass er kaum noch aufrecht gehen konnte. Ohne ein lautes Geräusch betritt er den Verkaufsraum, sodass das Mädchen ihn nicht mehr hören konnte und entnahm aus der Truhe mehrere Tränke, die er gleich zu sich nahm. Kurz darauf, fiel er zu Boden und schlief friedlich ein. Kurz murmerlt er.... Ob er mich vermisst?

Stress...Chaos...heilloses Durcheinander...der Empfang in der Taverne war nicht so verlaufen wie angedacht. Der folgendes Apell schon eher...ein würdiger Ehrenapell war es gewesen.

Müde nach der Last des Tages gönnte er sich noch ein Glas Wein in der Taverne, ehe er dem Ruf seines müden Körpers nachkam und Richtung Kaserne lief. Dort vor den Betten verharrte er, und lief zum Fenster. Schweigend blickte er hinab auf den Markt. Sein Geist formte ein paar wenige Worte...erst wirr um sodann klarer zu werden...Sie ist nicht gekommen.

Unbewußt seufzte er etwas lauter...wendetet sich dann vom Fenster ab und zollte seinem Körper den Tribut der Ruhe, nach welchem jener verlangte.