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 Betreff des Beitrags: ein Rückblick..
BeitragVerfasst: 5.06.04, 13:06 
Ehrenbürger
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Sein Ende war nun also gekommen – nach nun 194 Jahren.
Alles hatte in seiner Kindheit begonnen und vielleicht stand auch damals schon fest, wie es einst enden sollte.


Zulan Landri wurde in einer klaren und klirrend kalten Morsansnacht in Ascaflone, einer verkommenen Siedlung zwischen Galadon und Endophal, geboren.
Seine Mutter verdingte sich auf einer Flussbarke als Fischerin während sein Vater in einer recht angesehenen Reederei tätig war. Er war ein Wunschkind des jungen Paares und sollte dereinst wie sein Vater oder seine Mutter auf dem Fluss sein Gold verdienen. Seine zweifarbigen Augen galten damals noch als Zeichen für Glück und Segen der Götter, und da er in einer Morsansstunde geboren wurde, beschlossen seine Eltern, ihm ein - mühsam erspartes - Buch seiner Riten zu schenken. Er führte bis zu seinem 40ten Lebensjahr ein recht normales, wenn es auch durch seine hochelfische Leidenschaft, erlernte Religiosität und seiner längeren Lebensspanne aus dem Rahmen der menschlichen Norm gerückt wurde.
Er lebte stets mit einem Gebet oder Mantra des Totengottes auf den Lippen und dessen Lehren und überlieferten Worten im Kopf, bis ein Ereignis sein Religionsbild zum Kippen brachte.
In einem der schweren Winterstürme konnte der überforderte Steuermann nicht verhindern, dass die Barke, von den wütenden Winden getrieben, gegen die Kaimauer schellte, wobei seine Mutter mit einigen anderen unglücklichen Fischern in die Fluten gerissen und mit den wandernden Eisschollen in der Dunkelheit verschwand.
Zulan konnte nun die Wege seines Schutzgottes nicht mehr verstehen und er begann zuerst lange zu zweifeln und in seiner Trauer zu versinken, dann allerdings erschloss er sich andere Wege des Glaubens und er versuchte einen Sinn hinter dem Handeln seines Gottes zu sehen.
Daraufhin begann er zu überlegen, warum seine Mutter in den Tod gerufen wurde. Auf Grund seines argwöhnischen Naturells schob er die Schuld erst auf seinen eigenen Vater und wollte ihn eigenhändig als „Lösegeld“ zu Morsan senden. (Schon hier fällt auf, dass der Junge fanatisch ist)
Hier fasste er den Entschluss zuerst ein guter Assassine zu werden, um dadurch erst seine Mutter zu „rächen“ und dann weiter im Dienste Morsan`s zu morden, oder wie er es nennen würde: zu „erlösen“. Er nahm Unterricht in den Hallen eines alten Meuchlers der ihn für einen, im Vergleich zu anderen Orten, niedrigen Preisen ausbildete – für Zulan jedoch ein wahres Vermögen. Als es endlich soweit war, dass er sich bereit fühlte, seinen Vater in Morsans Arme zu geleiten... konnte er es nicht, er konnte seinen eigenen Vater nicht töten.
Wieder übermannten ihn Zweifel und der Druck der Glaubensprobleme war zu gross, als dass er es weiter in Ascaflone, bei seinem Vater aushalten hätte können.
So zog er eines Morgens, wieder war es ein Morsanstag, mit dem letzten Geld, dass er noch hatte um irgendwo eine neuen Existenz im Namen des Todesgottes zu gründen.
Eines Tages landete er in der Hafenstadt Venturia und bezahlte mit fast seinem letzten Gold eine Überfahrt zu der neuentdeckten und gerade kolonisierten Insel Siebenwind. Erfahren hatte er von der Neuentdeckung wie jedes Wesen auf Falandrien, die Nachricht von der Insel breitete sich aus wie ein Lauffeuer, das ganze Land brodelte... alle Leute sprachen von einer 2ten Chance, dem Neuanfang, dem Land der Hoffnung. Keinen Schritt konnte man tun, ohne irgendwo Hinweise auf Siebenwind zu finden.
Auch Zulan sah in der Insel eine neue Möglichkeit... nämlich vor seinem Gott Treue und Glauben beweisen zu können, die Schwachen, Untätigen und Gebrochenen in die warmen und erlösenden Arme von Morsan zu geben.


Nun war er also hier, auf Siebenwind.
Doch irgendwie waren ihm dies Wesen auf dieser Insel nicht wohl gesonnen.
Das Wolfsrudel, auf das er kurz Verlassen des Hafens traf, konnte er noch vertreiben, doch erinnerten ihn die Narben bis ans Ende daran. Als er dann allerdings den Riesen gegenüber stand dachte er, dass der Verhüllte nun auch ihn zu sich rufen wolle. Doch auch wenn er bewusstlos geschlagen und entführt worden war, so fand er nach Tagen und einer glücklichen Flucht doch endlich nach Rohehafen, der einst so stolzen Hauptstadt.
Auf diejenigen, die von da an sein Leben auf der Insel prägen sollten traf er nicht viel später:
in der Taverne der Wirtin Sonjilah und ihren Mann Paris.
Hätte er ihr in einem günstigen Augenblick nicht eine Kiste mit fast drei Duzend Flaschen Schnaps entwendet und sie ihrem Mann einen Tag später wieder verkauft, wer weiss, wie die Geschichte ansonsten verlaufen wäre. Er schenke ihr ein paar Flaschen ihres eigenen Schnapses, da die Wachmannschaft in der Taverne ihn doch etwas nervös gemacht hatten, und irgendwie musste sie ihm sein Unbehagen angesehen haben.
Im Nebenraum wechselten sie ein paar Worte, nach denen beide im anderen keinen Feind erkannt hatten. Vielleicht hatte sie die Tat amüsiert, auf jeden Fall schien sie den blonden Elf als „nützlich“ einzuschätzen. Paris wurde sein erster Ausbilder. Doch nachdem er von seinem Bruder Eldron getötet worden war übernahm dieser Zulans Ausbildung zusammen mit Amon.
Ersterer Freund und Mentor bis zum Ende, Letzerer Schrecken aller Rekruten in Rohehafen und wo auch immer er sich sehen ließ. Sonjilahs späterer Ehemann Rhadamant, ihr ein liebevoller Ehemann und Selina ein liebevoller Vater. Und noch ein paar andere, die alle einer Gemeinschaft angehörten: der Familie, dessen Sohn nun auch er geworden war.

Doch auch die ersten Fey, die er auf Siebenwind getroffen hatte, beeinflussten sein Leben fortan: Tekham, der gutmütige Schmied, einer der ersten wahren Freundschaften die ebenso alt wie die zu Eldron war und ebenso bis zum Ende Bestand hatte. Falador, der in ihm das Interesse an der Thar’Sala geweckt hatte und ihm bis zu seiner Abreise ebenso ein guter Freund gewesen war. Golorias und Antarias als Leiter der Thar’Sala, die ihn aufnahmen, ihm gute Lehrer waren und die ihn zusammen mit Navarra kurz nach dem Fall Rohehafens zu ihren Nachfolgern ernannten.
Tirgalad und Galadol, seine beiden Schüler, der er nach Kräften ausgebildet und sie zu dem Zeitpunkt entließ, als nicht er, sondern nur noch das Leben ihnen etwas lehren konnte und sie zu seinen Nachfolgern in der Reihe der Leiter der Thar’Sala ernannte.
Seine geliebten Iamas: Alina, anfangs nur eine Angestellte in der „Goldenen Harfe“, doch sie wurde zu seiner Geliebten, sie wollten heiraten und auch das fremde Kind in ihr wollte er als Seines annehmen – doch eines Tages war sie verschwunden und wurde nie wieder gesehen. Jendara, die tapfere Kriegerin, trotzig und stolz auch sie hatte er geliebt bis zu dem Tag, an dem auch sie verschwunden war. Fayola, für die er in den Krieg gegen den dunklen Paladin Varg zog, sein Leben geopfert hätte, ihn am Ende auch dazu gebracht hatte, sie nicht weiter zu quälen und in Versuchung zu führen – doch während der Belagerung Rohehafens verließ sie ihn und schenke ihr Herz Tekham, einen seiner besten Freunde. Doch keine dieser drei vermochte es, ihn zu binden wie sie: Lysidia Sylithelen, seine spätere Verlobte und Mutter seines Sohnes Chiar. Lysidias Güte und liebevolle und ruhige Art war es, die ihn schlussendlich wieder stärker zum Glauben zurück finden ließen.
Doch auch die anderen, die früher oder später in sein Leben traten, übten Einfluss auf ihn und sein Leben aus: Samira, die ihn mehr als einmal wieder gesund pflegte, Terenon, Pireto, Samir, Parodin, Kida, Sylest, Nianor, Sylvir, Laranielle, Deros, Finduleia, Deradur, Fyrion und viele mehr – sie alle begleiteten ihn ein Stück seines Weges, nicht immer standen die ersten Momente des Kennenlernens unter einem guten Stern, sei es in einer Schlacht oder wie so oft bei den Fey’Amrai: beim Schlichtes eines Zwists mit einem anderen Fey.

Doch nicht nur diese zwei Gemeinschaften prägten sein Leben auf Siebenwind, auch gab es einige andere, die in sein Leben traten und Spuren hinterließen.
Angefangen bei anfangs einfachen, später wohlhabenden und einflussreichen Handwerkern wie Siegfried Arnd, Jarusch Wanderlin und Trinso Langenbriehl, mit denen ihn eine äußerst innige Freundschaft verband, über Magier wie Johann Liebig und Edomawyr, die in ihm das Interesse an den arkanen Künste weckten, bis hin zu Krieger und Rittern wie Tzann, Totila, Aldones, Luther, Jonathan von Sonnenhaar, Larson und auch McKevin.
Nicht zu vergessen natürlich die Brüder und Schwestern der viergöttlichen Kirche. Ob sie nun Novizen wie Aelwin und Laurus, Geweihte wie Donarius und Xian, oder Hoch- und Erzgeweihte wie Sean, Ehlen, Benion oder Tzara waren.
Doch auch „gewöhnliche“ Menschen wie Sheeban oder Arcturagon waren in seine Erinnerung eingegangen, als positive Beispiele für die in seinen Augen nicht immer bewundernswerten Biunda.

Auch wenn ihn nicht mit allen eine tiefe Freundschaft verband, so waren es dennoch alles Menschen, die sein Leben beeinflusst und ihn begleitet hatten.

Die Zeit in Rohehafen war geprägt von anfänglicher Harmonie, die Gemeinschaft der Familie und der Tha’Sala gaben ihm Halt und ließen seinen Rachedurst nach und nach abschwellen.
Überfälle, Einbrüche und Intrigen wurden zu seinem täglichen Begleitern, die nach seiner Ernennung zu einem der beiden Leiter der Thar’Sala nur langsam weniger wurden, erst als er nach Navarras Verschwinden die Miliz der Hochelfen kurze Zeit alleine leitete, beschränkten sich seine illegalen Aktivitäten auf ein Minimum. Zu sehr nahm ihn diese Aufgabe in Anspruch, wobei sich seine früher geknüpften Verbindungen zu den Reichen und Mächtigen wie Händlern und Soldaten, die mittlerweile teilweise zu Ritter geschlagen worden waren, als sehr nützlich erwiesen. Einigen begegnete er noch wenige Tage bevor seine Seele nie mehr zurückkehren sollte.

Sein Umfeld wandelte sich nach und nach: nur wenige Mitglieder der Thar’Sala waren nach dem Krieg übrig geblieben, doch kamen auch Neue hinzu, so dass die Gemeinschaft der Fey für ihn eine Familie blieb.
Doch mit seinem Rang innerhalb der Miliz wuchs scheinbar auch das Misstrauen einiger anderer: so erfuhr er von einem Freund unter anderem, dass angeblich 100.000 Dukaten auf seine Schwerthand ausgesetzt worden waren – ob auch eine Belohnung auf seinen Kopf ausgesetzt war wusste er nie.

Doch irgendwann kam der Augenblick, in dem er nachzusinnen begann, über sein Leben auf der Insel. Es wurde ihm bewusst, dass er vieles falsch gemacht hatte und nicht nur aus eigener Kraft überlebt hatte. Er begann sich nach Ruhe zu sehnen, nach Zufriedenheit. Und so legte er die Leitung der Thar’Sala und seine Arbeit als Advokat nieder und besann sich mehr auf seinen Glauben zu seinem Herrn. Zu oft hatte er diese Verbindung als selbstverständlich gesehen, sich als auserwählt. Die Ruhe begann langsam in sein Leben zurück zu kehren, die Zufriedenheit und Sicherheit als Riek in sein Leben trat. Er wurde an Neol erinnert, den Fey, in dessen Nähe er stets zur Ruhe gefunden hatte.
Riek wurde zu seinem Bruder, seinem Mentor. Der Glaube wurde nach langer Zeit wieder zum Wissen, Weltliches nichtig und vergänglich. Mehr und mehr begann er, sich zurückzuziehen in seine stummen Gebete, begann, die Welt zu beobachten und versuchte sie zu verstehen. In Arameus fand er einen Bruder im Glauben, zusammen verbrachten sie viel Zeit der Ruhe, im Gebet und bargen auch das Buch der Seelen, dessen würdiger Träger Arameus nun war.


Dieses Flüstern – es leitete ihn, führte ihn in eine andere Welt.
Seine Vergangenheit stand nun wieder vor ihm, in jedem Detail.
Seine Sünden waren groß, sein Vertrauen auf Morsan unendlich.

Wenige Tage später wurde er gefunden: zusammengesunken auf einer Bank in der Krypta, scheinbar ins Gebet vertieft. Sein Körper war bleich und kalt, seine Augen leblos und leer: nur noch eine Hülle, nicht mehr.
Er war nicht im Kampf gestorben: nicht bezwungen von einem Stärkeren und nicht erschlagen von einem hinterhältigen Räuber oder einem schwachen und verblendeten Diener des Einen – er hatte seine Seele freiwillig seinem Herren übergeben, im Vertrauen auf dessen Gnade.


Und so war es gekommen, das Ende, für das er gelebt, das er als Vollendung seines Seins sah.
Nur der Gedanke an die Tränen, derer die um ihn weinten würden schmerzten ihn.
Es schmerzte ihn nicht, dass er seinen Sohn nicht aufwachsen sehen würde – er wusste, dass er aufwachsen würde, in einer Umgebung, die er selbst nach Kräften mitgestaltet hatte.
Doch er würde warten in den Hallen seines Herrn: jede Sünde war von seinen Schultern genommen, unendliche Ruhe und Zufriedenheit hatte sich in ihm ausgebreitet.

Galtor ward gesandt, auf dass er ihn sicher geleite auf den dunklen und verschlungenen Pfaden in die Hallen Morsans und sich Lifnas Schleier ein letztes Mal über seine Augen lege.

Und so ward er in die Hallen seines Herrn eingegangen um dort dessen Gnade zu empfangen.


[ooc: Tschuldigung an diejenigen, die ich vergessen habe und für alle Fehler, der Text entstand am Strand von Rimini *g* - Richtigstellungen und sonstige Bemerkungen bitte in "Geschichtskritiken", danke]

_________________
Hagnar (Bergzwerg) - Rogal-Trätzer krell Bragarim; Sieger der I. Arena-Saison zu Radak
Grimbor Goldstaub (Bergzwerg) - Feinwerkergeselle
Zulan Landri (Hochelf) - Diener Morsans

Die obligatorische Waffe eines Zwergen?
Hauptsache schwer und man kann es dem Gegner auf den Kopf oder wahlweise gegen das Schienbein hauen!


Zuletzt geändert von Zulan: 5.06.04, 19:13, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 9.07.04, 16:23 
Ehrenbürger
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Es war ein stürmischer Tag, der Regen prasselte laut auf das Vordach des Hauses der Thar'sala. Deros saß mit seiner Iama Finduleia, und seinen Niah'mei Tirgalad und Laranielle unter besagtem Vordach, die Stimmung war leicht betrübt und eine richtige Unterhaltung wollte kaum zu stande kommen. Deros lehnte sich auf seinem Hocker zurück an Hauswand und beobachte die Biundai wie sie hektisch von einem Haus zum nächsten rannten. Er wusste nicht warum die Stimmung so gedrückt war, er schob es auf das schlechte wetter. Finduleia, die neben ihm saß griff nach seiner Hand, die schlapp an seiner Seite hinab hing. Zärtlich drückte sie seine Hand und versuchte eines ihrer hinreissenden Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern, was ihr aber nur mässig gelang. Tirgalad drückte sich unbeholfen auf dem Stuhl herum, sein blick auf den liebevoll mit Runen verziehrten Tisch gerichtet, ihm lag etwas auf dem Herzen, das war nicht schwer, trotz der Dunkelheit, die aufgrund der tiefhängenden Gewitterwolken herrschte, zu erkennen. „Doch was?“, dieser Gedanke ging Deros immer wieder durch den Kopf. Er fasste sich ein Herz und sprach Tirgalad darauf an: „Was ist mit dir Niah'ma?“. Zögernd hob Tirgalad seinen Kopf etwas an, der Ausdruck seines Gesichtes barg Traurigkeit und Erschöpfung, leise als würde jedes Wort ihm einen stechenden Schmerz zu führen begann er zu sprechen: „Zulan...er....er ist“,er schien einmal tief zu schlucken und als er erneut ansetzte meinte Deros ihm kämen die Worte noch schwerer über die Lippen, „Zulan...er...ist“. Ein gleißender Strahl gefolgt von einem lautem Knall übertonte seine Stimme, ein Blitz musste nicht unweit der Stadtmauer in einem Baum gefahren sein. Deros erschrak sich fürchterlicht doch war ihm nicht bewusst ob, aufgrundes des lauten Donners oder der Vorahnung die sich langsam in ihm breit machte. Wiederum erhebte Tirgalad leise seine Stimme, Deros meinte eine Träne an seiner Wange hinabkullern zu sehen. „Zulan...er...er ist...Tod!“. Das letzte Wort traff Deros wie einen Dolch in sein Herz. „Er liegt in der Krypta.“, Tirgalad Stimme schien nun wieder etwas fester, „er starb nicht im Kampf“. Er sprach noch weiter, doch Deros nahm die Worte nicht mehr war. Mit einem Ruck richtet sich auf, der Hocker auf dem er saß viel mit einem Poltern um. „Wo ist er?“, ihm nachhinein wusste Deros nicht mehr ob er die Worte leise oder laut ausgesprochen hatte, zumindest erhielt er eine Antwort, ob nun von seinem Gedächnis oder Tirgalad schien ihn in diesem Moment gänzlich egal. Er rannte los. Der Regen traf ihn hart ins Gesicht und rann an seinem Körper hinab. Als er den Eingang zur Krypta erreichte zögerte er einen Moment die Stufen hinab zu gehen. Zu den Regentropfen in seinem Gesicht fügten sich die seinigen Tränen hinzu und er schmeckte den leicht salzigen Geschmack an seinen Lippen. Mit kleinen fast zögernden Schritten betrat er die Krypta und lies seine Umwelt hinter sich. Die völlige Stille der Krypta brach über ihn ein als hätte ihn das letzte Donnern eines Blitzes zu ewiger Taubheit verdammt. Selbst seine zaghaften Schritte mit denen er sich förmlich durch die Krypta bis in den Gebetsraum kämpfte klangen nur stark gedämpft an seine spitzen Ohren.
Mit gesenktem Blick erreichte er den dunklen Raum in dem er nur eine dunkle Gestalt wahrnahm. Sie hatte die Kaputze der Robe über das Gesicht geschlagen und schien ins Gebet vertieft. Zunächst wollte er sich wieder abwenden, in seinem Herzen keimte schon wieder die Hoffnung, dass alles ein versehen war und Zulan doch nichts zugestossen wäre. Doch gerade als er sich wieder herum gedreht hatte, traf es ihn wie eine Eingebung der Götter, hastig drehte er sich wieder um und stützte formlich auf die scheinbar im Gebet vertiefte Gestalt zu und sackte vor in auf die Knie. Es war Zulan. Binnen Sekunden füllten sich seine Augen wieder mit Tränen. Sein Griff umschloss die Schultern seines Niah'ma, er rüttelte, keine Reaktion, es war wahr er ist Tod er wusste es nun oder wusste er es schon die ganze zeit und wollte es bloss nicht wahrhaben?
Sein blick senkte sich auf den kalten steinernen Boden so verharrte er einen Augenblick, der ihm wie eine Ewigkeit vorkam. Was war geschehen? Warum war es geschehen? Deros kämpfte sich wieder auf seine Beine, doch sie schienen kaum die Kraft zu haben ihn tragen zu können. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, immer noch suchten sich Regentropfen aus seinem Haaren sich ihren Weg an seinem Gesicht hinab. Er schluckte tief, das Atmen schien ihm schwer zu fallen, seine Lunge brannte wie Feuer. Er rannte los, so schnell ihn seine Beine tragen konnten hinaus aus der Krypta zurück in den stürmischen Regen. Erleichternd nahm er nun die Regentropfen auf seiner Haut war, doch er hielt erst inne als er den Hafen erreichte. Erschöpft lies er sich auf dem Steg sinken, hier führte ihn sein Weg seit der Zerstörung Rohehafens immer her, wenn er Traurig war oder einfach allein sein wollte. Starr richtete sich sein Blick auf die See hinaus, der Wind drang durch seine nasse Kleidung, doch nahm er die kälte kaum war. „Warum war er gestorben?“, dieser Gedanke wollte ihn nicht loslassen. Seine Gedanken schweiften zurück in die Vergangenheit zu all seinen Niah'ma deren Tod er zu beklagen hatte seit er seinen Fuss auf diese scheinbar verfluchte Insel gesetzt hatte. Viele waren es, zu viele in zu kurzer Zeit noch mehr seine Niah'ma hatten aus diesem Grund schon die Insel wieder verlassen. Doch dieses mal war es anders, Zulan starb nicht im Kampf oder aufgrund eines Hinterhaltes, Morsan hatte ihn zu sich gerufen. Er errinnerte sich an Zulans Gesicht in der Krypta, es war nicht im Todeskampf verkrampft, er schien im einvernehmen mit seinem Gott gestorben zu sein. Ein sachtes Lächeln bildet sich wieder auf seinen Lippen. Mit einem male vernahm er leise Schritte hinter sich. Er wendete seinen Kopf und blickte über seine Schulter. Zunächst konnte er durch den starken Regen nichts erkennen oder lag es an seinen verweinten Augen? Die Stimme klang lieblich, so vertraut, sie rief seinen. Es war Finduleia seine Iama, sie war ebenso wie er bis auf die Haut durchnässt und hatte ihn die ganze Zeit gesucht. Sie setzte sich schweigend neben ihn auf den Steg und lehnte sich an seine Schulter. Er spürte ihren warmen Körper und legt seinen Arm sanft um sie und drückte sie noch näher an sich. Eine innere Zufriedenheit machte sich ausgehend von seinem Herzen in ihm Breit. Er freute sich nun fast für Zulan war er sich doch sicher das Zulan sich nun in den Hallen seines Herren befinden würde...


Zuletzt geändert von Aegestrow: 9.07.04, 16:34, insgesamt 1-mal geändert.

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