Es war schon spät am Tag, als er sich auf den Weg zur Feste Seeberg aufmachte. Sein Weg führte ihn, wie immer, am Meer entlang, schon bald taten sich die hohen Gipfel des Berges auf, der einst das Feindesland vom Reich der Viere abtrennte. Seine Schritte wurden langsamer, ein unbehagliches Gefühl machte sich in ihm breit. Noch nie wirkte der Durchgang so bedrohlich auf ihn wie am heutigen Tage. Langsam durchschritt er ihn, nur um auf der anderen Seite mit offenen Mund dazustehen und den Dunklen Reiter anblickend, der nur wenige Schritte vom Eingang des Durchgangs hoch zu Roß saß. Den Vieren sei dank, das ich in Rüste den Weg zur Feste beschritt ... dachte sich Leonhard.

Kurz hielt er inne, dann trat er auf den Reiter zu und sprach mit lauten, aber zittrigen Worten. "Verschwinde, Du hast hier nichts zu suchen. Dieser Boden ist den Vieren gewidmet und nicht Euch Ausgeburten der Schatten." Sein Herz rutschte ihm in die Hose. Ganz allein gegen einen Dunklen Reiter, das war doch Wahnsinn! Als hätten die Götter seine Verzweiflung gespürt, traf während des Zwiegespräches ein Magus und eine weitere Rekrutin der Akademie ein, sein Rücken war gestärkt, sodass er beginnen konnte. Heute sollten ihm die vielen Stunden im Schrein der Viere hilfreich sein ...

Der Reiter, etwas weiter weg vom Pferd gestiegen und seine Waffe ergriffen, blickte kurz zu ihnen hinüber, dann erhob er die Axt und hieb auf eine der Heiligen Steine des kleinen Schreins der Viere. Leonhard erhob das Wort und begann zu sprechen.

"Wir glauben an die Heiligen Viere und an Ihr Vermächtnis an uns Menschen auf das ihre Gaben uns segnen und wir Ihnen treu sind immerdar.

Wir glauben an Vitama, die Schenkerin der Freuden und des Lebens,

wir glauben an Bellum den Herren über Ehre und Gerechtigkeit,

wir glauben an Astrael den Bringer der Magie und des Wissen

und wir glauben an Morsan der unser Seelen in sein Reich geleitet und ihnen Frieden schenkt."

Noch während er sprach, fuhr ein Blitz vom Himmel und traf den Dunklen Schatten. Leonhard dachte nicht weiter darüber noch, fühlte sich jedoch beflügelt in seinem Tun und sprach mit kräftiger Stimme weiter. Nach dem er mit dem Glaubensbekenntnis geendet hatte, schritt er auf den Dunklen zu, welcher sich mit Mühe und Not auf sein Ross zerrte. Mit den Worten: "Dieser Ort soll für immer Vergehen, nichts soll hier mehr wachsen oder leben!" ritt er vondannen, begleitet von dem Aufschrei alle Vögel in der nächsten Umgebunge. Wie aufgescheucht flatterten sie umher, um sich nur kurze Zeit später in alle Richtungen zu verstreuen.

Es war geschafft, der Dunkle Reiter war fort.