*ein Brief wird am Tor bei Glados abgegeben, adressiert an Marschall Duin persönlich. Öffnet man das Siegel, welches die Initialen „AvG“ trägt, so kann man folgendes lesen:*

Du hattest Recht! Ich konnte es nicht tun...
Es wäre nur ein Schritt gewesen, dann hätte ich das bekommen, was ich so lange wollte. Doch dein Bild verfolgte mich ständig in meinem Inneren. Immer wieder sah ich dich vor mir, die Enttäuschung in deinem Gesicht, die Kälte in deinem Herzen. Wieder wäre ich nur weggelaufen, so wie schon zu oft.
Ich hatte in den letzten Tagen viel Zeit nachzudenken und mich zu sammeln. Der Gedanke, dass du wirklich möchtest, dass ich an deiner Hochzeit teilnehme raubte mir schier den Verstand. Doch mir ist einiges klar geworden. Wäre ich dir wirklich ein so guter Freund, wie ich es wollte und immer behauptete und versprach, würde ich es gerne tun, weil es dich glücklich machen würde. Aber statt dessen war ich selbstsüchtig und versuchte dir dafür die Schuld zu geben...
Es gibt keine Worte, die mein Bedauern angemessen ausdrücken würden.
So viele Sünden beging ich, immer in dem festen Glauben, andere seien schuld. Doch dem war nie so, nur ich allein war es, das ist mir nun klar geworden.
Neid, Selbstsucht, Feigheit, Lüge und Verrat.. all dessen habe ich mich schuldig gemacht und ich weiss sehr wohl, dass ein Menschenleben nicht ausreicht, Buße dafür zu tun.
Und doch will ich es versuchen. Ich werde am nächsten Endtag, den 30. Querlar zur neunten Abendstunde mit einem Schiff gen Festland auslaufen, nach Ventria.
Ich werde versuchen, dort ein göttergefälliges Leben zu führen und für meine Schuld zu sühnen, auch wenn ich weder von den Göttern, noch von dir jemals Vergebung erhoffen kann. Ich weiss nicht, ob ich jemals die Kraft besitzen werden, zurückzukehren, doch bis dahin bist du sicher schon in Draconis und führst mit deiner Frau und deinen Kindern das ruhige Leben, von dem du immer träumtest! Ich wünsche es dir jedenfalls von ganzem Herzen!
Niemand wird am Hafen sein um mich zu verabschieden, das weiss ich. Anders erwarte ich es auch nicht, nach allem was vorgefallen ist. Du sollst nur wissen, dass mein Blick stets gen Burg gerichtet sein wird, so wie mein Herz zu dir.

Ich hoffe du findest das Glück, den Frieden und die Erfüllung, die dir zustehen. Mögen die Götter auf ewig deinen Weg begleiten und ihn dir ebnen!

In tiefster Trauer und ewiger Liebe!

Alana