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 Betreff des Beitrags: Die Geschichte Aanso Evanos und was ihm auf Siebenwind wider
BeitragVerfasst: 6.09.04, 20:12 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 3.09.04, 10:35
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Wohnort: Paläozoikum
(ACHTUNG: Diese Story enthält rein subjektive Eindrücke eines Spielers und seines Chars. Diese Eindrücke können u. U. verfälscht, verkürzt, überspitzt oder auf sonstige Art und Weise verändert dargestellt sein. Für eine Log-Konformität besteht keine Garantie.)

Im Carmer des Jahres 15 nach Hilgorad

Die Insel ist weitläufig, das Wetter schlecht, das Volk beherrbergt viele Narren, von denen ich vielleicht der größten einer sein mag. Kaum tat ich meine ersten Schritte über den Marktplatz der Stadt Brandenstein, da fiel mein Blick auf einen bewußtlosen Mann. Zwei Frauen knieten vor ihm und riefen nach einem Heiler. Nun ist es nicht so, daß ich diese Profession erlernt hätte, noch besonders viel Interesse dafür empfände oder Wissen hätte, doch spornte mich mein Pflichtgefühl, den beiden Frauen meine Hilfe anzudienen. Die eine schickte mich in die nahegelegene Taverne, um für den armen Mann etwas zu trinken, sei es nun Wasser (nicht zu kalt, wie sie mir auftrug) oder Milch zu besorgen, um dem Bewußtlosen, welchen sie bemerkenswert flink versorgte, wieder auf die Beine zu helfen. So tat ich, wie mir geheißen und bat den Wirt um einen Krug Milch, da er nach eigenen Angaben nicht über Wasser, welches trinkbar gewesen wäre, verfügte. Er nahm mir für den Krug Milch 20 Dukaten ab! Natürlich tat er dies vermutlich nur, weil ich ihm gesagt hatte, daß ich es für einen Bewußtlosen brauchte und er merkte, daß ich in Zeitdruck war und keine Zeit zum Feilschen hätte. Ich warf ihm meine 20 Dukaten auf den Thresen und eilte zurück zu dem bewußtlosen Mann und seinen Helferinnen. Nachdem man ihm die Milch verabreicht hatte, ging es ihm augenscheinlich besser und er konnte transportiert werden. Ein weiterer Mann, eine der Frauen und ich trugen den Verletzten ins Hospital: Ein seltsamer Uniformierter, angetan mit weißen und grünen Gewändern mit einem Wappen auf der Brust, folgte uns.

Kaum hatten wir den armen Mann in eines der Hospizbetten gelegt, da verkündete der Grünberockte, der Verletzte sei ein Dieb. Nicht, daß dies etwas an meiner Hilfsbereitschaft geändert hätte - der Mann war für mich in erster Liinie ein Verletzter, der versorgt werden mußte. Ob er gestohlen hatte oder nicht, war für mich nicht von Belang, darum sollen sich die Richter kümmern.

Sodann forderte mich der Grünberockte auf, meine Rüstung abzulegen und mein Schwert - ob ich nicht wüßte, das das Tragen von beidem hier verboten sei. Natürlich wußte ich dies nicht, und natürlich bat ich ihn um Nachsicht, hatte ich doch nichts weiter anzuziehen, als ein ärmelloses Hemd und meine Rüstung. Der Wächter wies mich an zu warten und kam nach einiger Zeit mit einer gebrauchten Hose zurück, welche er mir überreichte. Nun ist es für mich nicht einfach, Almosen anzunehmen - doch was blieb mir anderes übrig, wollte ich nicht gegen das Gesetz verstoßen? So nahm ich denn die Hose mit dem Vorsatz an, sie ihm zurückzubringen, sobald ich einen Schneider gefunden hätte, welcher mir das eine oder andere Kleidungsstück zu fertigen bereit wäre. Auf meine Frage hin, wo ich etwas über die Ritter oder über die Geweihten in Erfahrung bringen könnte, da ich mein Schwert gern ehrenvoll für Götter und Vaterland einsetzen wollte, erklärte mir der Wächter den Weg zur Feste Seeberg und riet mir, diese aufzusuchen.

Zurück auf dem Markte - denn meine Pflichten am Verletzten hatte ich meiner Ansicht nach erfüllt - gewahrte ich eine junge Frau, welche anpries, daß sie Schneiderin sei. Wir kamen überein, daß sie mir einen Umhang, ein Hemd und eine Hose schneidern wollte und den Handel am nächsten Tage zur selben Zeit am selben Ort abschließen wollten.

Sodann machte ich mich auf den Weg zur Feste Seeberg. Was soll ich berichten? Der Weg war lang und nachdem ich Brandenstein hinter mir gelassen hatte, völlig menschenleer. Ich folgte dem Pfad so, wie es mir der Wächter beschrieben hatte, doch war die Enttäuschung groß, denn obgleich ich die Feste fand, so fand sich dort doch niemand, der mir hätte Auskunft erteilen können oder wollen. Entmutigt machte ich mich an den Rückweg. Die Nacht überraschte mich auf halbem Wege, wo ich mir ein Bett aus Farnkraut machte und eine klamme und ungemütliche Ruhezeit verbrachte.

Am nächsten Tage wanderte ich zurück nach Brandenstein. Ich fragte verschiedene Leute auf dem Markt, wie ich einen Geweihten finden könne oder wie ich Auskunft erhalten könne, wie ich bei einem Ritter in Dienst kommen könnte, doch wurde ich nur immer wieder mit neuen Worten quer durch die Stadt von einem Ende ans andere geschickt, ohne daß ich auf die Gesuchten stieß. Als dann zur nämlichen Stunde, als ich mich mit meiner Schneiderin zu treffen gedachte, zwar viel Volk bei dem Platz mit der Statue flanierte, die gesuchte Schneiderin jedoch nicht, sank meine Stimmung auf den Nullpunkt. Auch begann es zu regnen und ich trug ja nichts weiter, als ein kurzärmeliges Hemd und eine fadenscheinige Hose. Ich setzte mich in die Taverne und ich bekenne, ich blies Trübsal und spielte mit dem Gedanken, meine Niederlage einzugestehen und in meine Heimat zurückzukehren, möge Bellum mir diese Schwäche verzeihen! Eine Hobbitfrau plapperte die ganze Zeit auf mich ein und wäre meine Beherrschung nicht so gut gewesen, wer weiß, ob ich sie nicht durchgeschüttelt hätte.

Irgendwann rang ich mich dank Bellums Gnade doch noch durch, einen letzten Versuch zu unternehmen und begab mich erneut zum Tempel der Viere. Groß war mein Erstaunen und auch meine Freude, daß ich Einlaß fand. Eine Frau namens Rose nahm sich meiner an, sie fragte mich ettliche Dinge und nähte mir nebenher ein Hemd und einen Umhang. Und wieder mußte ich diese als Almosen annehmen - diesmal, weil sie zu Tode beleidigt war, als ich ihr Dukaten dafür anbot. Später erschienen zwei bemerkenswerte Männer, ein Geweihter namens Bruder Aelwin und ein Hochgeweihter namens Vater Sanduros. Beide haben mich sehr beeindruckt und ich wurde mir bewußt, daß ich in meiner Berufung noch sehr unsicher war. Was, wenn meine Zukunft doch eher bei Astrael lag, als bei Bellum - oder vielleicht doch in der Ritterschaft? Doch durch das lange Gespräch mit beiden tat sich mir das Herz auf und ich erkannte plötzlich, daß ich zuhause angekommen war. Jetzt sehe ich klarer: meine Zukunft liegt im Tempel, wenigstens darin bin ich mir nun völlig sicher.


Zuletzt geändert von MidnightShadow: 7.09.04, 23:34, insgesamt 1-mal geändert.

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