Was ist schon der Tod wenn man weiß, dass die Ewigkeit einen schmerzvoll erwartet, längst ihre Klaue ausgestreckt hat oder gar in sich zerrissen? Würde nicht ein jeder Logiker den Tod bevorzugen als ein ewiges Leben voller Qual?
Die Zeit verronn sicherlich, doch wusste sie weder ob ein Zyklus, ein Mond oder gar ein Jahreslauf vergangen war. Sie wusste nur, dass sie hier auf dem altarähnlichen Gerüst lag und so sie selbst den Willen hätte sich zu erheben, ihre Glieder längst in Weichheit verkommen waren, sodass sie es nicht schaffen würde. Dazu kam noch, dass sie durch Magie gefesselt war, damit sie ihr Elend nicht selbst beenden konnte.
Sie fühlte sich, wenn sie überhaupt noch Gefühle hatte, wie eine Pflanze, die irgendwo abgestellt wurde um zweimal in der Woche gegossen zu werden und sonst keinerlei Interesse zu erhalten. Nur ein niederes doch lebendiges Objekt, das weder Mitgefühl noch Mitleid bei irgendjemanden erzeugen konnte. So lag sie da, Zarah Achava, wie sie sich selbst noch nannte, irgendwo in einem tiefen Keller, wo man ihre hiflosen Schreie nicht hören und kein Gott sie erreten würde, denn sie war eine Gefallene - eine Gottlose.
Längst der Hoffnung auf Rettung beraubt vergoss sie doch eine Träne ob ihres Lebens, denn für sie zählte weder Zukunft noch Gegenwart, nur noch ihre Vergangenheit, ihre gloreiche Zeit, die ihr noch ein Lächeln auf das zermürbte von Müdigkeit verzerrte Gesicht schenkte.
Doch wo genau begann das Übel? Wann erreichte sie den Punkt, dass die Gier nach Macht sie zerstörte? Vor Angst stockte ihr der Atem, als ER ihr einfiel...
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