Yota, die Stadt der Querköpfe und Spinner. Wenn man hier durch die Straßen zieht, sieht man vielerlei Menschen, die dem Irrsinn verfallen sind. Da wäre zum Beispiel der Kapitän, der versucht auf dem falschen Schiff die Fracht zu löschen, oder der erste Maat, der versucht seinen Kapitän zu finden, welcher wohl schon etwas ins Alter gekommen ist und ein Boot nicht mehr von einem Schiff unterscheiden kann, oder die Köchin, die emsig mit der Hauszofe diskutiert und nebenbei heiße Suppe aus dem Fenster leert, ohne sich zu vergewissern, dass unter eben jenem Fenster niemand läuft. Das Resultat dürfte bekannt sein. Heiße Suppe, Plus Glatzkopf eines Adligen, gleich Tobsuchtsanfall. Doch es gibt ja noch mehr Ketten im Glied des Wahnsinns. Zum Beispiel der kleinen Dieb, der die hitzigen Wutausbrüche, der angekokelten Adligen nutzt, um dessen Goldbeutel zu stehlen, nur um dann heraus zu finden, dass eben jener Adliger nur ein Betrüger war und Kupfermünzen mit sich herum trug, damit er reicher wirkte, genau wie einem Adelsbrief, der statt der königlichen Unterschrift nur drei Xe aufwieß. Verrückte Welt, oder doch nur verrückte Stadt? Genau beantworten kann man das wohl nur, wenn man auch andere Städte kennt. Also zog ich als Autor des Briefs der Irrsinns weiter durch die Lande Galadons und besuchte weitere Nester und Horte der irritierenden Verrücktheiten. Da wäre zum Beispiel Draconis. Der Markttag dort gleicht einem Tollhaus. Nicht nur das manche Verkäufer falsche Bärte an den Mann bringen wollen, nein, sie feilschen auch mit Kleinwüchsigen, um ihnen original Hobbitfüße zu verrammschen. Erschreckend daran ist wohl nur der beträchtliche Erfolg dieses Produktes. Oder der Magier, der zur Aufstockung seines Guthabens als menschliche Straßenlaterne arbeitet und seine Umgebung mit Flammenbällen erhellt. Wozu das führt brauche ich ja wohl nicht zu sagen. Aber ich tu es doch und ihr habt richtig geraten, eine freiwillige Feuerwehr, die auch noch mächtig viel zu tun hat. Doch jetzt mal weg von der Straße und rein in eine Kneipe. Das Bild hier ist genauso von Verrücktheit geprägt, wie das auf der Straße. Zu aller erst wäre da wohl der Wirt zu erwähnen. Ich habe ihn genau beobachtet und ich habe auch die Kneipe näher inspiziert. Ein Plumsklo gab es hier nicht, dafür war die Getränkekarte geprägt von seltsamen Kombinationen. "Warmes Bier mit leichtem Salzgeschmack, warmer Wein mit einem Schuß Salz". Wuargh! So schnell habe ich nie eine Kneipe verlassen, sogar noch ohne den Genuss von süßem Alkohol. So werden Weltbilder zerstört. Naja, weiter im Text und weiter geht die Reise. Ab nach Ersonts End.

Angekommen bin ich gut. Unterwegs habe ich nur wieder so einen dubiosen Hobbitfußhändler getroffen. Als ich bekundete ich hätte kein Intresse an solchem Rammsch und wäre auch zu groß um sie zu tragen, versicherte er mir, dass Hobbits nur auf den Umfang des Bauches achten und nie auf die Größe. Mhh, im nachhinein muss ich schon sagen, dass diese Hobbitfüße extrem bequem waren. Direkt angekommen, zog es mich in Richtung Stadtzentrum. Irrsinn war auch hier allgegenwärtig. Ich meine, welcher Mensch schaut einer orkischen Bauchtänzerin zu und sabbert dabei auch noch? Ohh man, der nächste Weg führte mich geradewegs in ein Hotel. Ein Zimmer bekam ich. War auch richtig nett eingerichtet. Ein Bett, welches scheinbar öfters mit einem Klo verwechselt wurde, ein Waschzuber, in dem man wie durch geisterhand noch dreckiger wurde und ein Stuhl, auf welchen ich mich gleich setzte. Als ich am nächsten Tag an der Rezeption berichtete, er sei zusammen gebrochen, versicherte man mir, dass Stühle nicht zum sitzen da sein! Schon wieder war ich 50 Dukaten ärmer. Weiter im Text und weiter gereist. Bloß weg, weit weg. Schnell weg. Irgendwohin. Am besten eine einsame Höhle suchen. In den Bergen oder so. Den Wahnsinn der Zivilisation erträgt man nur, wenn man selbst wahnsinnig wird.

Eine Höhle habe ich nie gefunden, aber seit dieser Reise bin ich einer der erfolgreichsten Vertreiber von Orkköpfen. Die gehen fast so gut wie Mytenschminke und Hobbitfußpuder. Klappe, Tod!