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 Betreff des Beitrags: Im Hospiz Brandenstein
BeitragVerfasst: 4.12.04, 14:39 
Edelbürger
Edelbürger

Registriert: 27.09.04, 19:23
Beiträge: 1233
Gütige Herrin Vitama, lass mich nichts Falsches tun …

Die Kerzen im Schlafsaal des Hospizes erhellen ihn nur fade. Die betten, sonst meist leer und ruhig, erfüllt von leisem Gestöhne und den reglos liegenden Leibern dreier Menschen.
Eine junge Frau, ein Mädchen, rutscht eilig, atemlos zwischen den drei Betten umher, immer wieder ihre Hilfe dem bietend, der um sie ruft, und sei es nur ein müdes Augenblinzeln, welches sie am Rande mitbekommt.

Oh Schwester, du musst ein wenig schlafen. Ich sorge mich doch um ihn. Es wird alles wieder gut…

Sanft streicht ihr freie, zittrige Hand, von kleinen streifen verkrusteten Blutes bedeckt über die kränklich blasse Wange der Geweihten, umgarnt sorgenvoll die zarte Haut. Das Mädchen wirkt hilflos – was sollte sie auch schon tun? Läge hier ein trächtiges Schaf vor ihr, ein verletzter Wolf, sie wäre sich sicher gewesen in dem was sie tut. Vitama half ihr schon zu oft, aber wenn sie sich selbst helfen musste, in dem sie Dinge tat, von der sie kaum etwas verstand … oh weh ihrem Herzen, täte sie etwas falsch? Käme ihre Hilfe zu spät?

Liebe Schwester, du bist nie allein’, du weist doch, ich bin immer für dich da.

Leise klingen die Worte wie ein zittriges Lied gesungen und doch sanft vor Verzweiflung. Das Mädchen lässt ab von den behandelten Wunden der Geweihten, küsst deren Stirn als wolle sie alle Sorgen in einer einfachen Geste hinfort wehen.
Erleichterung macht sich in ihrem Herzen breit, vertreibt das Weh für einen Moment. Doch als sie aufsieht, zu den Beiden ruhenden, Verletzten die dort noch liegen neben ihr, verfällt sie schuldbewusst in die Hektik zurück, mit der sie die gesamt Nacht verbringt.

Christoph, Christoph … es geht ihr schon besser. Die Herrin wacht über sie, sorgt euch nicht so sehr.

Ein leises hauchen ihrer Stimme, dem dort liegenden Geweihten entgegen, welchen sie ebenso wie ihre Schwester in die wohlbehütende Decke straff einwickelte. Als würde das helfen, als würde es den Kummer und den Schmerz aus ihrem Augenmerk vertreiben.
In müden, fahrigen Bewegungen tupft sie sanft das trockene Blut aus dem Gesicht des Ruhenden.

Es war doch nur ein Bär Christoph. Nur ein Bär …

Ein Bär … wie konnte sie nur so dumm sein.

Stehen wir wirklich über dem Tier, gütige Herrin? Wir dürfen es doch nicht einfach so töten!

Entfährt es ihr in Gedanken verzweifelt, als sie weiter herüber rutscht zum letzten der Drei, und sich um den kräftigen Wachmann sorgt.

War es denn wirklich so falsch. Der Bär ist doch besänftigt, zurück in seinem Wald, dort wo er hingehört. Wieso ihn noch töten? Weshalb ein Leben nehmen, das nichts dafür kann dass es so ist, wie es geschaffen wurde.

Oh Herrin, gütige Mutter Vitama. Stets heilst du uns, stets schenkst du uns deine Liebe. Du findest uns, noch ehe wir dich rufen. Doch wie kann so grausam sein, etwas dass du schufst.
Wenn wir uns nur besser verständen meine Herrin, wenn du uns nur die Gabe schenken würdest, ein Tier zu schützen, zu besänftigen, wenn es Furcht erregt. Und wenn du ihnen nur die Furcht nehmen würdest vor uns Menschen, die wir oft so grausam sind zu ihnen.
Heute hast du mir wieder gezeigt, dass ich vermag dies zu tun, liebe Mutter. Aber nun zeigst du mir auch, wie hilflos und wie klein ich bin, um den Schaden deines Tieres wieder gut zu machen. Herrin ich sehne mich nach dir, deine Kinder sehnen sich nach dir, hilf ihnen die Nacht zu überstehen.
Oh gütige Mutter Vitama, du bist allmächtig, allgegenwärtig, allwissend. Schenke uns ein verständiges Herz, ein Herz das Liebe trägt zu all deinen Wesen, ob groß oder klein, Tier oder Mensch.


Die Nacht über wandelt das Mädchen von einem Bett zum nächsten, sich um den der Dreien grade sorgend, welcher ihr Augenmerk auf sich zieht. Leise flüstert sie immerzu dieselben, bittenden Worte, um dafür sorge zu tragen, dass sie Ihr gerecht wird, zu der sie sich selbst hat hingegeben.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 4.12.04, 22:55 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 19.11.04, 11:01
Beiträge: 29
Wohnort: Egal
Die gestalt des jungen Mannes liegt in die Decken gehüllt auf dem Bett, sein Gesichte gesäubert und auch seine Hände. Seine leider zucken nach langem schwerem Schlaf öffnet er diese und blickt sic hunsicher und dessorientiert um, ein leises keuchen und dann der durch seine Gedanken jagende Schmerz hohlen ihn jäh zurück in den Zustand welchen er durch des Herren hand zu vergessen glaubte.
Langsam fährt seine Hand fahrig an seine blasse Stirn, der Schmerz immer mehr pochend rasend in seinen gedanken...

wo.. wo ist.. sie.. ge.egeht es ihr gut. .Herr..

Er murmelt leise und dann dreht er den kopf in seinem Kissen zur Seite zur jugnen Dienerin an der nebenseite seines Bettes sie liegtebenso blass und verbunden da, er seuzft tief und danns chweit der blick zum Streiter wieder ein tiefes seufzen.

Herr, .. ob wessen traf uns diese Bürde, warum Sie...

Wiede ein leises seufzen schmerzvoll hebt sich sein brustkorb beim Atmen...


Herrin, verzeih meinen frevel, bimm ihr den schmerz.. den ich bedacht... ic hbitte dich ihr heiligen als der eure diener zu ewigkeit


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 5.12.04, 01:53 
Edelbürger
Edelbürger
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Registriert: 8.10.03, 13:56
Beiträge: 1379
Wohnort: Jerrodhon
Leise, nur hier und da begleitet durch ein metallisches Klirren die Schritte von geschmeidiger, doch kraftvoller Anmut auf dem Holze des Hospizbodens. Flackernd erhellen die Fackeln spärlich das ernste Antlitz seines Gesichtes, während er zu ihnen sieht. Keine Regung auf seinen Zügen, grausam unbeteiligt der Blick. Schließlich nur eine einfache Raute schlagend, ehe er die Hände versenkt in Ärmeln der grobgewobenen Robe.

Schenket ihnen Kraft. Schenkeu ihnen Zuversicht. Schenket ihnen Ruhe.
Steht ihnen bei, ihr Viere. Steht uns bei.


Schweigend steht er da. Sekunden, Minuten - Dann wendet er sich herum und geht wie er gekommen war. Nur ein leises, raubtierhaftes Knurren noch zu hören. Hinter den Strähnen ein verhaltenes Auflodern seiner Augen. Mit festen Schritten tritt er die Stufen herab. Und verlässt das Hospiz in Richtung Ordenshaus.

_________________
.: Spieler von :: Laurus Delany :: Die gute alte Zeit :.
.: There is no such thing as innocence, only varying degrees of guilt. (Inquisitor Konrad von Mannerheim) :.


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