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[ Teil I : Auf Siebenwind ]
In der letzten Dunkelphase eines warmes Tages im vergangenen Astreal, spielte sich eine Szene ab, die damals wohl kaum jemand zur Kenntnis nah. Zu häufig sah man in jenen Tagen des Krieges gegen die finsteren Heere des Einen, den Hauptmann des Lehnsbanners Freiherr Kaspar Brandner, und den ehemaligen stellvertretenden Leiter der Kriegerakademie Feldwebel Aeusseu Schwarzenfels. Aber vielleicht erinnerte sich der eine oder andere später doch an diese Begebenheit, wenn man sich fragte, wo den der Herr Schwarzenfels geblieben ist, welcher früher einer der meistgesehensten Bannersoldaten war.
Was geschah noch mal ...
Brandner und Schwarzenfels kamen aus dem Ostturm der Garnison Brandenstein und gingen zur Bank. Brandner trug seine Banneruniform, wie fast immer. Schwarzenfels trug seine besten zivilen Sachen, als habe er sie für ein einschneidendes Ereignis seines Lebens ausgesucht, keinesfalls für eine anstrengende Reise. Beide hatten einen ernsten Gesichtsausdruck und waren wortkarg. Sie kümmerten sich kaum um die Umherstehenden, und gingen nach dem Austausch einiger Beutel weiter zum Hafen von Brandenstein.
Das kurze Gespräch welches sie dort führten, sollten hingegen nur die Wachen vor dem Schiff und vielleicht ein par Seeleute mitbekommen haben..
Kaspar Brandner: Das ist euer Schiff, ihr werdet wohl noch einen halben Zyklus Zeit haben
Aeusseu Schwarzenfels: *ein mehrfaches nicken*
Kaspar Brandner: nun, es wird in euerer Akte so vermerkt werden und ich werde euch in meine Gebete an Bellum einschliessen, dass ihr zumindest lebend wieder kommt. Nun Gefreiter, jetzt bleibt mir nur noch euch alles Gute und viel Soldatenglück zu wünschen.
Aeusseu Schwarzenfels: *ein zögerliches letztes Nicken* Danke, Herr Hauptmann
Kaspar Brandner: Habt ihr noch eine Nachricht für Kameraden oder Freunde, die ich überbringen kann?
Aeusseu Schwarzenfels: Nun für meine Frau hab ich etwas geschrieben *reicht ihm ein Brief*
Kaspar Brandner: *nimmt ihn an*
Aeusseu Schwarzenfels: Den Kameraden richtet bitte aus : Das es mir eine Ehre war an ihrer Seite gegen die Ketzer zu kämpfen.
Kaspar Brandner: *nickt leicht* Das werde ich ihnen ausrichten
Aeusseu Schwarzenfels: *nickt sachte*
Aeusseu Schwarzenfels: Mögen sie sich an meine guten Seiten erinnern.
Kaspar Brandner: Wir werden euer Andenken so in Ehren halten, und beten dass ihr auch wieder kommt.
Aeusseu Schwarzenfels: Danke *sagt er mit trockener Kehle*
Kaspar Brandner: Nun denn, mögen die Viere über euch gut wachen ...
Aeusseu Schwarzenfels: ... und über das Banner zu Siebenwind.
Kaspar Brandner: *reicht ihm die Rechte*
Aeusseu Schwarzenfels: *nimmt sie an und schüttelt sie*
Kaspar Brandner: *schüttelt* Wenn ihr wiederkommt....werde ich keinen Groll mehr gegen euch hegen.
Aeusseu Schwarzenfels: *nickt sachte*
Kaspar Brandner: Dann gute überfahrt...auf wiedersehen *blickt dann zu dem Schiff*
Aeusseu Schwarzenfels: Hilgorad und den Vieren zur ewigen Ehr *salutiert*
Aeusseu Schwarzenfels: *nickt dann sachte und wendet sich zum Schiff, sehr nachdenklich und zögerlich geht er über die Rampe*
Kaspar Brandner: *sieht ihm nach, dann wendet er sich ab*
Aeusseu Schwarzenfels: Gehabt euch wohl, Herr Hauptmann *ruft er dann noch mal, und verschwindet an Deck*
Kaspar Brandner: *geht langsamen Schrittes in den Hafen zurück - den Kopf leicht gesenkt*
Aeusseu Schwarzenfels: *legt seinen Offiziersdegen wieder an den Gürtel und verschwindet unter Deck*
Das Schiff legte ab. Man hörte auf Siebenwind weder im Rest des Astreal noch im Bellum und auch bis jetzt, wo ja schon der Morsan angebrochen ist, irgendetwas von Aeusseu Schwarzenfels.
Die Feldmeisterstelle der Feldabteilung, dessen Aufgabengebiet Schwarzenfels ja noch nach seiner ersten Degradierung zum Obergefreiten ausfüllte wurde neu besetzt. Im Bellum berief dann die Kriegerakademie einen neuen Feldwebel, doch über den Verbleib des alten wurde nur hinter Vorgehaltener Hand gesprochen. Die Offiziere sagte nichts darüber zu den Soldaten, die Akademieleitung sprach auch nicht mit den Schülern über das plötzliche Verschwinden Schwarzenfels.
Einige Soldaten und Rekruten wussten zwar, das Schwarzenfels nach einem Streit mit dem Freiherrn Brandner, über die Kompetenzen des Knappen Eichen als Befehlsgewaltiger der Akademietruppen, sich weigerte weiterhin seine Lehnsbanneruniform zu tragen. Einige Rekruten erklärten noch ihrem Feldmeister, das sie es nicht verstehen das er zwar den Eid breche, aber weiterhin in Akademieuniform an der Front verweile, wo er doch mit der sicheren Verhaftung rechnen müsse. Doch Schwarzenfels blieb und kämpfte immer an vorderster Front, als suche er den ehrenhaften Tod in der Schlacht.
Weitaus weniger Soldaten bekamen dann die Verhaftung Schwarzenfels durch Feldmeisterin Rabenschlag, nach der Schlacht am Feuerberg noch mit. Doch was dann geschah, war unklar, als sei Schwarzenfels von dem Erdboden verschluckt worden.
Hin und wieder wurde unter den Soldaten darüber getuschelt. Es war ihnen auch klar, das dies als Eidbruch mit dem Tode bestraft wird. Doch die Hinrichtungen von Eidbrüchigen fanden bisher immer vor versammelter Mannschaft statt, zur Abschreckung. Häufig kam es auch nicht zur Köpfung, weil sich der Soldat vorher das Leben nahm. Denn bei der Durchsuchung von Kameraden die mit der Hinrichtung zu rechnen hatten, 'übersahen' die Soldaten fast immer den Dolch, obwohl jeder musste das er zur Standartausstattung gehört. Doch auch ein Begräbnis fand nicht statt. Was war geschehen ? Saß er noch im Kerker ? Viel wurde gemunkelt, doch wenige wussten die Wahrheit....
[ wird in kürze fortgesetzt ]
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