Am östlichen Stadtor der Stadt Brandenstein findet sich ein gut sichtbares Schreiben angebracht. Die Schrift von weiblicher zierlichkeit, fällt einem sogleich das Siegel des Orden Vitamas auf.

Der liebenden Mutter zum Gruße, liebe Bewohner Siebenwinds.

Wie ihr alle wisst, sind nicht nur wir selbst, ob Mensch oder Elf, Ork oder Zwerg, Kinder unserer gütigen Herrin Vitama. Auch das Leben in den tiefen der Wälder, in den Bächen und Flüssen, im Himmel und auf Erden hat unsere liebende Mutter in ihrer Güte geschöpft.
Wir Menschen sind ihnen überlegen, den Tieren, das ist richtig und von Ihr so gewollt. Das Tier, dazu gemacht um uns zu nutzen, um uns das Leben zu erleichtern und seine Gaben zu teilen. Sei es frische Milch von Kühen, sei es Fleisch und warme Felle von wilden Tieren, oder sei es auch nur die Wolle eines Schafes – sie alle haben einen Nutzen für uns, und so hat es die Herrin vorher bestimmt. Doch auch grade deshalb, ist es unsere Pflicht sie zu schützen und zu umsorgen, so wie es bei Jedem Lebewesen unsere Pflicht sein soll.

Eines jedoch, müsst ihr unterscheiden. Wir haben nicht das Recht, all die Tiere aus ihren natürlichen Umgebungen zu zwingen, und sie an Ketten vor die Stadt zu fesseln. Es ist grausam, wie ihr die Tiere dort gefangen haltet – kleine Rehe, angekettet an riesigen Bären und reißende Wölfe an verstörten Schafen.

Das Reh hat seinen Platz an der Seite seiner Mutter, stellt euch vor, man würde euch selbst eurer Mutter entreißen, wenn ihr noch jung und hilflos seid. Niemand hat das Recht zu so etwas, und schon gar nicht, ob der eigenliebe, sich an einem schönen Tier wie diesem zu erfreuen. Denn so sündigt ihr selbst einer Gabe der Herrin – die Freude die sie uns zuteil haben lässt durch Gutes.

Ein Wolf ist ein jagendes Tier, es tötet um zu Leben, auch das hat unsere Herrin berücksichtigt. Aber ihr nehmt seine Freiheit, und ihr nehmt ihm das Natürliche, in dem ihr ihm seine Beute direkt in die Fänge führt.

Und seht das arme Schaf, und das Reh, wie es zitternd und voll Angst vor euren Bären und Wölfen steht und nicht hinfort kann wie es ihm bestimmt ist zu fliehen, um sein Leben weiter auszukosten. Nein stattdessen wird es vor Angst vergehen, noch ehe eure jagenden Tiere sie zu fassen bekommen.

Bitte seht ein, dass all diese Tiere in ihre natürliche Umgebung gehören. Dass jene Nutztiere, wie die Schafe, Kühe und Pferde liebevoll gehalten werden müssen. Und dass die wilden Tiere aus den Wäldern, ob es nun Rehe oder Wölfe, Hirsche oder Bären sind, nicht in eure Hand gehören, und euch nicht hörig sein dürfen.

Darum bittet euch der Orden vom lieblichen Kelche unserer gütigen Mutter Vitama, all die wilden Tiere, welche eindeutig nicht zum Nutzen im Sinne der Herrin gehalten werden, aus dem Vorbau dieser Stadt zu führen und zurück in ihre Wälder und auf ihre Wiesen zu lassen.
Solltet ihr Hilfe benötigen, stehen euch jederzeit die Türen der Kapelle offen, und unsere Herzen ebenso, um besänftigend auf eure Tiere zu wirken, und euch behilflich zu sein, sie aus der Stadt zu führen.

Möge die gütige Mutter Vitama euch behüten.

Unter dem Schreiben prangt das in rote Wachs gedrückte Siegel des Ordens vom lieblichen Kelche Vitama.