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 Betreff des Beitrags: Woran Lebensmueh
BeitragVerfasst: 24.12.04, 00:22 
Edelbürger
Edelbürger

Registriert: 3.10.02, 00:12
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Zitat:
Brandeis letzte Gedanken
Es war irgendwann im achten Hellzyklus, ab und an kamen Leute durch die Tuer herein, sahen sich um und verliessen mich wieder, keiner machte auch nur Anstallten mich zu gruessen.
Gelangweilt stuetzte ich mich auf die Armbrust und beobachtete noch gelangweilter die Hereinkommenden. Nach einiger Zeit kam einer mit dunkelgruener Kapuze herein, ein wenig argwoehnisch beobachte ich, wie er die Edelsteine betrachtete.
Dann griff er ploetzlich irgendwie in den weiten Robenaermel ... oder es sah so aus. Ich erkannte eine kleine Armbrust in seiner Hand, der Glasbolzen schimmerte im durch die Fenster fallenden Sonnenlicht, an der Decke spielten kleine Lichtmuster.
Die Zeit verging undendlich langsam, als ich mich ducken und die Armbrust heben wollte hoerte ich das grausame Klicken.
Noch nichtmal auf halben Weg zu meiner Armbrust spuerte ich einen stechenden Schmerz auf meinem Kopf und hoerte ein Splittern von Glas. Warm lief mir Blut ueber den Kopf, waehrend sich mein Leben vor meinen Augen rueckwaerts wiederholte und immer verschwommener und dunkler wurde.
Dann war mir schwarz vor Augen und ich spuerte nichts mehr...


Am morgen des nächsten Tages fand ich eine große Blutlache an der Stelle an der Brandeis sonst immer Wache stand. Ich ahnte Schreckliches, konnte kaum sprechen. Doch dann wurde es Gewiss. Brandeis wurde ermordet. Ein Soldat des Banners bestätigte dies. Mein guter Freund Brandeis wurde kaltblütig ermordet. Mehr als zwei Jahre kannte ich ihn...

Damals, noch frisch auf der Insel, floh ich wie so viele aus Rohehafen nach Brandenstein. Wochen verbrachte ich auf den Strassen auf der suche nach Arbeit. So lernte ich auch Randar und Estrada kennen. Sie boten mir eine Stelle beim Handelsbund an. Ich sollte Edelsteine schätzen und ankaufen. Ich hatte zwar einen anderen Beruf gelernt, doch ich willigte dennoch ein. Besser als auf der Strasse zu schlafen war es allemal.
Als ich mit der Arbeit begann lernte ich Brandeis kennen. Er war die Wache des Handelsbundes und sorgte dafür, dass sich die Angestellten sicher fühlen. Aber auch andere wichtigere Persönlichkeiten Brandensteins lernte ich kennen. Trinso Langenbriehl, Rondur Burglenbach, Cornelius Alvarez, Korinna (?), Tionne und Totila waren wohl die wichtigsten.
Lange arbeitete ich dort als Angestellter. Doch dann kam eine Nachricht von meiner Mutter auf dem Festland. Mein Vater lag in sterben. So reiste ich nach haus, um in seinen letzten Tagen bei ihm zu sein. [Abi, Bund]
Als ich zurück kam war vieles anders. Randar leitete nicht mehr den Handelsbund, Estrada war auch fort. Tionne hat die Leitung des Handelsbunds übernommen. Zu meinem Glück ernannte sie mich zum stellvertretenden Kastellan und so nahm ich meine Arbeit wieder auf. Neben mir arbeitete zu dieser Zeit auch noch Sylviana Drachenfeuer, die wie auch andere zwischenzeitlich den Handel mit Edelsteinen weitergeführt hat. Tionne liess mir viele Freiheiten. Manchmal glaube ich heute noch, dass sie das Amt nur wegen dem Titel wollte.
Wir begannen ende des Jahres 14 n.H. mit dem Umbau des Handelsbundkontors. Leider zog er sich sehr lange hin und wurde erst ende Vitama des nächsten Jahres abgeschlossen [auch wenn wir schon im Dezember alles fertig hatten]. Tionne wurde in dieser Zeit zur königlichen Forstverwalterin ernannt und dadurch wurde die Position des Kastellans frei. Große Hoffnungen hatte ich, dass man mich zum Kastellan ernennen würde. Schließlich arbeitete ich länger für den Handelsbund als Sylviana oder irgendwer anderes, der noch auf der Insel war. Aber man ernannte nicht mich zum Kastellan. Man ernannte einen gewissen Hans Hafner zum Kastellan. Ein Schneider, den ich noch von früher kannte. Er trug damals jedoch immer rosa Schuhe. Ich halte die Entscheidung jemandem das Wohl des Bundes anzuvertrauen, der nicht mal wusste wofür er eigentlich gut ist heute noch für falsch. Dennoch nahm ich sie damals hin. Wer würde auch dem Adel widersprechen. So arbeitete ich weiter als stellvertretender Kastellan. Herr Hafner war so gütig mich in jenem Amt zu belassen.
Als dann endlich der Umbau fertig war und wir alles neu Eingerichtet hatten, begannen wir nach einer Eingewöhnungszeit den Laden täglich zur gleichen Zeit zu öffnen. Ich stellte viele Angestellte ein, bzw. habe frühere Angestellte weiter angestellt. Darunter waren Lorence, Kalasar, Enwor, Thanos und viele viele Andere. Zusammen waren in den letzten 8 Monaten sicherlich 40 verschiedene Personen mehr oder weniger lange beim Handelsbund beschäftigt. Acht Monate auch öffneten wir täglich zur gleichen Uhrzeit den Laden, von einigen Feiertagen wie dem Lichthoch abgesehen. Den Kastellan sah ich kaum zu dieser Zeit.
Ich kümmerte mich selbst um Neueinstellungen, Gesprächen mit Geschäftspartnern, den verschiedenen Kommerzienräten und den Lehnsherren der Unterlehen Siebenwinds. In den acht Monaten machten wir einen Umsatz von geschätzten drei Million Dukaten, dabei zahlten wir Steuern in Höhe von etwa 300.000 Dukaten. Den meisten Gewinn machten wir durch den Edelsteinhandel. Generell war das der Grund warum die meisten zu uns kamen. Wir hatten als einziges Handelshaus das Recht Edelsteine nach Falandrien zu verschiffen. Da wir dem Unterlehen Brandenstein unterstellt waren, mussten wir häufig auch Organisatorische Dinge erledigen. Dabei kümmerte ich mich selbst als gelernter Bäcker um die Mühle am Goldquell. Die Verwaltung des Marktplatzes sowie des gesamten Hafenbereichs gehörte auch zu den Aufgaben des Handelsbundes. So Veranstalteten wir einen Markt und bauten einen Kampfring am Hafen. Später organisierte der Handelsbund, allen voran der fleißige Angestellte Enwor, ein Turnier in jenem Ring und man erfreute sich hoher Zuschauerzahlen. [War damals Rekordzahl an eingeloggten Spielern mit >160]
Auch das Warenangebot des Handelsbundes wurde stetig erweitert. Man konnte fast alle Werkzeuge bei uns kaufen, sowie viele Arten Kleidung, Rüstungen und Waffen. Zeitweise hatten wir einen Warenbestand von mehr als 1500 Gegenständen. Heute wage ich zu behaupten, dass der Erfolg des Handelsbundes größtenteils mein Verdienst ist. Dennoch hielt der Lehnsherr an Herrn Hafner fest. Trotzdem arbeitete ich fleißig weiter.
Zuletzt versuchte ich Brandeis zu entlasten, indem ich versuchte neue Wachen einzustellen. Jedoch meldete sich nur ein einziger in den vier Tagen zwischen der Bekanntgabe, dass neue Wachen gesucht werden und Brandeis Tod. Warum sollte jemand Brandeis töten? Vielleicht weil ich neue Wachen einstellen wollte? Nein das gibt keinen Sinn. Gestohlen wurde auch nichts. Ich habe nur eine vernünftige Erklärung dafür: Jemand hat es auf mich abgesehen. Jeder weiß, dass viel Geld bei mir zu hohlen ist. Ich habe meinen Reichtum auch nie versteckt.
Vielleicht sind es auch andere Gründe. Ein Mitarbeiter, den ich vernachlässigt habe oder der zu wenig Gehalt bekommen hat. Vielleicht ist es auch etwas anderes an das ich nie denken würde. Irgendein zufällig gefallenes Wort. Letztens war ein Mann im Laden, er schien recht intelligent zu sein, dennoch warf er mir allerhand Schimpfworte an den Kopf und drohte mir damit, dass er die Ritterschaft holt, wenn ich ihn nicht bedienen würde. Natürlich war das Unfug. Es mag jedoch sein, dass jener Herr Mordgedanken gegen mich hegt und nun den ersten Schritt mit der Ermordung Brandeis getan hat. Es war nicht weit zu meinem Zimmer. Nur noch eine verschlossene Eisentüre war zwischen mir und dem Mörder. Wenn ich im Laden stehe, könnte jederzeit jemand einen Bolzen auf mich abfeuern. Wer auch immer Brandeis Mörder war, er hat ihn nicht aus Spaß getötet. Derjenige hatte einen Plan. Er war intelligent genug die Tat zu begehen ohne gesehen zu werden oder sonstiges aufsehen zu erregen. Selbst Brandeis hat es nicht gemerkt. Und die Person hat auch nichts gestohlen. Es ist wohl war. Jemand hat den Weg frei geräumt. Den direkten Weg zu mir. Ich würde der nächste sein.
Ich zögerte nicht lange und packte meine Sachen. Ich musste fliehen. Jeder Zyklus, den ich länger hier verbringen würde, könnte mein letzter auf Tare sein. Nur wo sollte ich hin? Nach Falandrien zurück? Oder sollte ich mich hier auf Siebenwind verstecken. Während ich mein Hab und Gut in die Kisten packte, dachte ich über die Zukunft nach. Kann ich ohne den Reichtum, den ich angehäuft habe leben. Aus wäre es mit den vier Mahlzeiten am Tag. Mit dem bisschen Gehalt, das ich mir gönnte, müsste ich wieder von vorne anfangen. So entschloss ich mich dazu einen großen Teil des Handelsbundguthabens mit mir zu nehmen. Auch jede Menge Barren, edle Kleidung und vor allem die tausend schönsten Edelsteine, davon etwa einhundert Rubine und zweihundertfünfzig Saphire nahm ich verstaute ich in den Truhen. Es wurde immer mehr in den Kisten. Dann kam mir die Idee. Ich werde auf Siebenwind bleiben und mich verkleiden. Ich werde Bart und Haare wachsen lassen. Dennoch würde man mich erkennen. Also werde ich mich eine Weile versteckt halten. Drei Monate vielleicht. Dann werde ich mich als ein Adliger vom Festland ausgeben. Wenn ich mir Gesicht und Haare pudere, sollte es mir gelingen. Viel habe ich von Herrn Wegekreuz abschauen können damals. Die Ritterschaft wird mich mit offenen Armen empfangen, wenn sie erfährt, dass ich Geld in die Insel investieren will. Natürlich werde ich mir eine passende Geschichte ausdenken und mir ein Stammbaum ausdenken. Dazu habe ich dreizehn leere Bücher eingepackt, die ich in den nächsten Monaten beschreiben kann. Ich hatte vor eine eigene Bank in der Hauptstadt zu gründen. Das nötige Startkapital habe ich ja. Die 700.000 Dukaten sollten reichen. Notfalls könnte ich die tausend Edelsteine veräußern. Sicher wäre das Lehen nicht abgeneigt, wenn ich ihnen Ländereien abkaufen würde. Ich würde eine Herberge bauen und vermieten. Einen eigenen Bauernhof, vielleicht sogar eine eigene Mine. Ich habe jede Menge Ideen wie ich das Geld anlegen kann.
Also verstaute ich die Truhen im alten Lager des Handelsbunds. Den Schlüssel hob ich bei mir auf. Ich verabschiedete mich von wohlgeboren Steiner und überreichte ihm die Schlüssel für das Kontor. Er ahnte nichts, das sah man ihm an. Ich tat so als würde ich auf das Schiff steigen. Stattdessen jedoch ging ich gleich wieder runter und versteckte mich eine Weile in Lumpen gekleidet in der Obdachlosenunterkunft. Nach einer Weile ging ich ins Lager zurück und stand dort dann vor den Truhen mit Geld und Juwelen.

Irgendetwas war falsch.
Ich entschloss mich meine Pläne doch nicht auf Siebenwind, sondern in einem kleinen Dorf in Falandrien durchzusetzen. Also brachte ich dann, in Lumpen gekleidet, die Truhen zum nächsten Schiff und fuhr damit nach hause zum Festland.
Beinnahe hätte ich all das Geld in Siebenwind investiert. Stattdessen wird es jedoch die Insel nie wieder sehen. Ich – Woran Lebensmueh – werde es in ein kleines Dorf stecken. Vielleicht hört man eines Tages von den Prachtbauten, die dort durch mein Geld entstanden sind.


Zuletzt geändert von JokerOne: 24.12.04, 00:31, insgesamt 1-mal geändert.

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