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 Betreff des Beitrags: Des Volkes neue Kleider
BeitragVerfasst: 6.01.06, 15:02 
Edelbürger
Edelbürger
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Registriert: 31.07.03, 14:28
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Die Tage der Dunkelheit waren vorbei und wieder war eines der Schiffe aus dem Hafen von Rothenbucht, nach einer Andacht der Besatzung entweder im örtlichen Tempel der Viere oder in einem Schrein der Xan, ausgelaufen mit dem Kurs auf Siebenwind.
Allerlei Geschäfte hatte die Besatzung noch tätigen können und doch blieb manches vergessen und musste aufgeschoben werden, bis man endlich auf hoher See Zeit dafür hatte...

Leicht gekrümmt eilte ein junger Matrose mit vor dem Bauch verschränkten Armen über das Oberdeck, sah sich mit verkniffener Miene um, ehe sein Blick auf den Bootsmann fiel, der es sich gerade hinter einem der breiten Hauptmaste gemütlich gemacht hatte und in etwas zu blättern schien.
"Boah", keuchte der junge Matrose und eilte sich weiter krümmend zu ihm rüber, "gib mir ma' rasch Papier!"
Brummend stopfte der Bootsmann das Papier in seinen Händen zur Seite weg.
"Ne, frag wen anders."
"Is' dringend, wirklich! Ich platz sonst un' du hast eben da was in der Hand gehabt. Also gib mir zumindest ma' den Teil, den du gelesen hast!"
Murrend und nur zögerlich, während der Matrose sich stärker zu krümmen begann, zog der bärtige, rauhbeinige, hochgewachsene Bootsmann etwas Papier hervor - in grossen Lettern war auf der erste Seite zu lesen: "Modegazette für die Dame".

Hätte der Matrose nicht gerade so einen immensen Druck in der Darmgegend verspürt, hätte er wohl hemmungslos losgelacht, stattdessen verkniff er sich auch dieses mühevoll, grinste nur breit und prustete kurz auf, während sich die Ohren des Bootsmannes ein wenig ins Rötliche verfärbten.
Mit einem *Ratsch* riss der Seebär eine der ersten Seiten raus, reichte sie dem Jungspund und brummte noch etwas, was wie "... kein Wort darüber..." klang, doch der Matrose eilte schon in Richtung Reling davon, wo man wenig später einen erleichterten Ton hören und noch ein bisschen später ein Stück Papier ins Meer fliegen sehen konnte, dessen aufgedruckter Artikel einen, gänzlich von der Autorin des Artikels, unbedachten Weg ging:

~*~

Die neue Mode zu Draconis

von Elanore Bachweide


Das Volk jubelt - die kriegerischen Auseinandersetzungen auf der fernen Insel Siebenwind vorüber, in Vandrien wurde die letzte, aufständische Stadt erobert! Die mageren Jahre sind vorüber - nun darf wieder geschwelgt werden und auch der Teil der Bevölkerung, der aus Respekt gegenüber den Kämpfenden sich in seinem Lebensstil bisher dezent zurückhielt, kann wieder aufatmen.

Dieses schlägt sich vor allem nun in der Mode wieder - waren noch vor ein oder zwei Götterläufen mit sehr feinen, fast schon dezenten Goldfäden verzierte, aber ansonsten recht schlicht gehaltene Umhänge und Kleider sehr gefragt, beginnt man nun, wenngleich auch noch etwas zaghaft, zu weitaus gewagteren Schnitten zu greifen.

So sieht man immer öfter Bürger, die gerne zu sogenannten verzierten Hemden greifen - etwas aufwendiger in der Machart, gerne auch mit Stickereien veredelt, hier und da sah man sogar schon etwas weitere Ärmel. Mit dem Stoff darf also wieder verschwenderischer umgegangen werden.
Auch immer beliebter werden bei den Frauen des Bürgerstandes hohe, dünne Strümpfe anstelle von groben Wollsocken. Am oberen Ende, genauer am Oberschenkel, oftmals neckisch verziert mit zarter Spitze - doch natürlich nicht zuviel, wenn man auch weiterhin als eine ehrbare Dame gelten möchte. Überhaupt trägt man solche Beinkleidung generell nur unter langen Röcken und offenbart sie lediglich in etwas intimeren Situationen.
Sehr beliebt bei gebildeten und reichen Bürgern ist bekanntermassen ja seit kurzem der "Endophalische Stil". Egal, ob mit bunten Intarsien verzierte Möbel, reich bestickte Kissen und Tücher, aufwendig geknüpfte Teppiche oder gar mit vielen Federn dick gefüllte Sitzkissen, endophalischen Gerichten, Teezeremonien oder die Schriften aus dem tiefen Süden - man zeigt damit seine Bildung wie auch Weltgewandheit und so wundert es kaum, dass die endophalische Mode nun auch endlich in Form von reich bestickten Roben, aufwendigen Turbanen oder kurzen, neckischen Westen Einzug in die Kleidertruhen des Bürgertums gefunden haben

Am Hofe wiederum konnte ich kürzlich auf einem Ball zum Abschied des pensionierten Zeremoniemeisters allerlei neue Kreationen aus Seide bewundern.
Das Trompetenkleid, geschneidert aus feinster Seide, erfreut sich steigender Beliebtheit und geht angeblich auf den Schnitt eines hochelfischen Schneiders zurück. Charakterisierend für diese Kleider sind die trompetenartig geschnittenen Ärmel sowie den fliessenden Rockteil des in seiner schlichten Eleganz bestechenden Kleides.
Gewagter dagegen das sogenannte Nobelkleid, was vor allem im Süden Galadons das erste Mal gesichtet wurde - hier und da gewährt es an den Ärmeln und am Dekolleté geschickte Einblicke, weitaus aufwendiger ist es vearbeitet - aus Seide natürlich - jedoch sah ich schon Variationen mit Samt und allerlei Spitzen, Rüschen und Schleifen. Eine Dame sah ich es gar mit einer am hinteren Kragen angenähten Schleppe tragen - zwar alles andere als komfortabel beim Tanzen, aber man war umsichtig genug, um aufgrund dieser neuen Mode auch einen erfahrenen Medicus zum Ball zu bestellen.
Entzückend wiederum das vielerorts als goldbestickte Kleid betitelte Gewand - auch wiederum aus zarter, matt schimmernder Seide gefertigt, von scheinbar einfachen Schnitt, doch besticht es vor allem mit der verschwenderischen Stickerei aus Goldfäden, die auf dem Kleid angebracht wird. Eine der adeligen Dame sah ich es gar mit kleinen, schimmernden Edelsteinen besetzt tragen. Beliebt ist es vor allem auch aufgrund des Schnittes, der auch etwas fülligeren Damen ermöglicht es zu tragen, ohne dabei plump oder aufgeplustert zu wirken.
Überhaupt schwelgt man derzeit in Seide - man darf wieder zeigen, was man hat und braucht kein schlechtes Gewissen dabei haben, sofern man den dafür korrekten Stand bekleidet.
Im übrigen sah ich an einem Fuss gar seidene, hauchdünne Strümpfe blitzen, deren ganze Pracht wohl nur dem Tanzpartner der hohen Dame zur späteren Stunde offenbart wurde.

Pikant dabei übrigens was man im Dekolleté der Freifrau von.... *hier endet der Abriss*


Zuletzt geändert von Kikia: 6.01.06, 15:11, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 6.01.06, 16:42 
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*raschelnd weht der Wind den Zettel immer wieder vor der Tür des Siebenwind Boten auf und ab, bevor er vor einem danebengegangenen Schneeball gegen eines der Gebäudefenster geschlagen wird und dort eine Weile haften bleibt.*


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