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*in einer Seitenstrasse Falkensees in einem kleinen Stall sitzt ein Manne und schreibt erneut an einem umfangreichen Pergamente. Nachdem er geendet habe versiegelt er es und steckt es vorerst ein*
An den königlichen Hof zu Draconis
Mein Herr,
am heutigen Tage setzte ich meinen Auftrage fort. Mein erster Weg führte mich durch die Feste Seeberg in das Dorf der Dwarschim. Lange war ich nicht mehr hier gewesen.
Anfangs dachte ich an einen erfolgreichen Besuch. Denn einer der Dwarschim erzählte mir die Geschichte eines Knappen, der vor wenigen Tagen im Ödland zum Ritter geschlagen wurde. Dies geschah bei einem Schrein des Bellum in einer alten Akademie. Ich vermute es handelt sich um die Ruinen der alten Kriegerakademie. Doch mehr wollte der Dwarschim nicht preisgeben und entschwand.
Sodann wurde ich fast entdeckt. Denn ein altbekannter Manne Namens Caeden Ecanas kreuzte meinen Weg. Er sei doch gar in den Ritterstand erhoben worden…wie die Zeit Dinge verändern kann. Doch konnte ich ihn überzeugen mein Antlitz verhüllt zu lassen. Diese jungen Ritter…hat Sie niemand Durchsetzungsvermögen gelehrt? Daran sollte er auf jeden Fall noch arbeiten. Doch ich schweife ab.
Der Begleiter des jungen Falken, der Hauptmann der Dwarschim, war nach einiger Zeit scheinbar bereit mit mir zu reden. Oh wie täuschte ich mich! Nachdem ich der Unverschämtheit aufgrund meines verborgenen Gesichtes bezichtigt wurde, entblößte ich jenes. Dies schien mir gefahrlos, da ich jenen Dwarschim nicht kannte. Ich glaube auch nicht dass er mich erkannte. Es war einer jener Fälle in denen mein Gelübde mir erlaubte mich zu offenfenbaren…denn schließlich kannte ich jenen Dwarschim nicht.
Doch was ich sodann hörte war erschreckend. Was für ein Zorn, was für ein Misstrauen. Die Dwarschim scheinen nicht zu separieren, ein Langbein wird wohl genauso gehasst wie das andere. Es soll eine Ausnahme geben, doch jene wurde mir nicht offenbart. Es betrübte mich zutiefst das die Dwarschim glauben die Menschen würden Ihnen nur mit Desinteresse begegnen. Ich hoffe nur es ich werde meinem Gesprächspartner zu einem späteren Zeitpunkt von meinen guten Absichten überzeigen können.
Und so führte mich mein Weg weiter in Richtung der Ruinen des alten Brockental. Dort kam es zu einer weiteren Begegnung mit einem jener Wesen, die als Myten bekannt sind. Nach wie vor ein furchtsamer Anblick. Ich hatte bereits früher mit diesen Wesen Kontakt, von daher war mit bekannt das Sie sich über die Gedanken verständigen. Dennoch war es wieder sehr schwierig für mich zu ertragen. Es ist als würde er nicht nur über meine Gedanken sprechen…nein die Angst mein Innerstes vor Ihnen ausgebreitet zu sehen begleitet mich. Dieses Wesen hielt mich anfangs für einen Diener des Namenlosen..ich vermute die Nähe zum Falkenwall legte eine solche Schlußfolgerung nahe. Und dann war die Begegnung so schnell zu Ende wie Sie begonnen hatte. Nach einem Gedankenfetzen: „Die Kabale teilt keine Informationen“ verließ mich das Wesen so schnell wie es gekommen war. Eine merkwürdige Begegnung.
Ich reiste sodann ins Lehen Südfall. Doch im dortigen kleinen Dorf gab es keine Informationen für mich. Es ist ein sehr schönes beschauliches Dörflein, mit einer herrlichen Kellerschänke. Doch genauso verschlafen wie man es diesen Siedlungen nachsagt.
Auf dem Weg zurück zur Hauptstadt hatte ich eine weitere kleine Begegnung. Ein Abenteuer erbot sich mir, mich sicher gen Falkensee zu eskortieren. Innerlich lächelnd sagte ich zu, erhoffte ich doch weiteres zu erfahren. Er erzählte mir die Geschichte wie er auf die Insel kam. Sein Schiff verirrte sich in den Weiten des Meeres nach einem fürchterlichen Sturme. Wie sich doch die Geschichten der Ankunft auf Siebenwind ähneln. Schon oft gingen Schiffe verloren…um an diesem Eiland der Viere zu stranden.
Ich wandte mich sodann gen Tempel, denn die Gebetszeit war nah. Und dort traf ich sodann Vater Sanduros Mantaris, den Ordensleiter des Ordo Astrael. Ein freundlicher Mann, von dem ich viel erfuhr in dieser Nacht. Er führte mich in den Raum, in dem der Astraelschrein entstehen wird. Und begann dort mit einer Geschichte:
Vitama und Morsan sind zwei die gar gegensätzlich scheinen. Doch keiner der Viere kann ohne seine Geschwister sein. Hört eine Geschichte die dies bekräftigt, voll Trauer und Schmerz, und dennoch voller Hoffnung:
Im Sumpfe von Südfall findet man eine Höhle, die bewohnt ist von den “Ferrin”. Dies sind den Ratten gleiche Wesen, welche aufrecht laufen. Im Almanach der Kreaturen wurde ihr Ursprung als Lästerei an den Vieren beschrieben, da sie gezeugt wurden durch Magie – und damit Vitama in lästerlicher Weise nachgeeifert wurde, der Schöpferin des Lebens.
Tagein-tagaus steigen dort Abenteuer hinab. Goldsucher, Tollkühne, Wahnwitzige und Blutrünstige. Jene machen das Töten dieser Wesen zu ihrem Zeit- und Gelderwerb. Ein gutes Geschäft, zahlt man doch in Draconis gut für die Zähne dieser Wesen.
Und doch ist dieser Ort ein gutes Beispiel für das Wirken der Viere. Denn eine Schar dieser Abenteurer stieg in die Höhle hinab. Sie wollten Ehre erwerben, und Tapferkeit und Mut halfen ihnen dabei.
BELLUM
Forschend und wissbegierig erkundeten sie die Höhle.
ASTRAEL
Sie entdeckten etwas ungeheuerliches…verblüffendes aber auch hoffnungspendendes. Eine Stelle an der die Rattenwesen ihre Toten bestatteten. Ein Ort geweiht dem Herrn der Toten, eine Stelle die sein Altar sei. Ein heiliger Boden. Eines der Wesen bestreutet die Gräber mit Asche. Denn Sie sind Diener des
MORSAN
Voll Gnade und Güte erkennt man das diese Wesen sind, das sie eine Seele besitzen, das sie zumindest einen der Viere, Morsan, verehren. Das sie somit wahrhaftig Leben.
VITAMA
Diese Wesen haben eine Aufgabe, die Galtor Ihnen auftrug. Sie geben Ihr Leben, um ihren heiligen Ort zu schützen. Sie sind Wächter. Und diese Aufgabe werden sie erfüllen, bis sie nicht mehr sind.
Eine gar traurige Geschichte, die dennoch Hoffnung und Trost spendet. Doch Vater Sanduros beantwortete mir noch gar einige Fragen in jener Nacht. So bestätigte er mir, das der grüne Teil der Insel weitgehend sicher sei. Doch gab es einige Geschehnisse zu Dunkeltief, die es wert sind erzählt zu werden:
Im Dorf der Dwarschim erschein ein Dämon aus Flammen. Tapfer stritt ein Zwerg gegen ihn, konnte ihn gar enthaupten, doch das half nichts. Der Leib stritt weiter, während das Haupt die Anwesenden verspottete. Doch ein tapferer Mann griff das Haupt des Dämonen mit einer durch Bellum gesegneten Fackel an und entzündete es. Er verbrannte das Mal des Schreckens, welcher in einer Feuerwolke zerstob. Und der Leib wurde danach leicht durch den wütenden Dwarschim besiegt. Ein Wunder auch die Person welche das Haupt verbrannte. Es war Richard Tiefwasser, ein ehemaliger Räuber der geläutert wurde. Der tapfere Dwarschim nannte sich Nirluk.
Am Schlachtenpass stellten tapfere Abenteurer einen Unhold aus verdorbener Erde. Jener sollte den Pass verschütten. Die tapferen Krieger wehrten das Wesen ab, indem sie es anhoben und so von der Erde trennten. Somit konnte es keine Kraft mehr erlangen, und wurd besiegt durch eine Flasche Weihwasser. Doch das Wesen sprach vorher dass jene hinter dem Pass weniger Glück hätten. Und so ritten Sie schnell gen Brandenstein. Dort begegneten Sie einer Schar der dunklen Streiter. Eine Übermacht…die es gelang mit Kraft der Worte abziehen zu lassen.
Dann gibt es noch die Geschichte der Spinnen, die den Wall überrannten und Falkensee angriffen. Doch wurden sie von den unermüdlichen Bewachern der Stadt abgewehrt. Diese Spinnen traten das erste Mal auf, als ein Stern nach der Schlacht am Feuerberg vom Himmel stürzte und sich in die Insel bohrte. Und Dunkelheit überzog das Land. Die Spinnen wurden in ihren Höhlen aufgescheucht. Seitdem leben sie an der Oberfläche. Sie scheuen das Licht, doch langsam scheinen sie sich daran zu gewöhnen. Immer weiter breiten sie sich aus. Es scheint als hätten sie einen Ursprung, vielleicht eine Königin. Darauf deutet alles hin, da die Wesen unterschiedlich groß seien. Neben kleinen recht ungefährlichen gebe es auch solche von großer Gefahr und mit giftigem Biss.
Vater Sanduros deutete an, das große Dinge im Begriff sind zu geschehen. Die ersten Schatten würden uns bereits erreichen. Er meinte bevor wir darüber jedoch reden, solle ich ein Buch lesen mit der Zusammenfassung wichtiger Ereignisse. Die Ritterschaft hätte eine Abschrift…warum betonte er dies so. Ich glaube fast vor diesem weisen Manne konnte ich mich trotz verborgenen Gesichte nicht verbergen.
Und ich selbst werde nun weitersuchen und euch weiter berichten.
In ergebener Demut
Eurer Diener
Stephan von Weidenbach
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