[OOC: Von den folgenden Zeilen werden die wenigstens Notiz genommen haben, sie dienen nur als kurzer Einblick in die Irrungen und Wirrungen des Plots, keinesfalls aber als Quelle, aus der man IG-Informationen beziehen könnte.]
"Euer Gnaden, mir sind nun die genauen Themen des Konvents bekannt, ich erstatte Bericht", sprach der Gardist des Barons zu seinem Herren.
"Sehr gut, Jan. Was wird denn diesen Abend besprochen? Etwas von Interesse?"
"Nun, Laut den Ausführungen des Herren Dur wird sich der Konvent vornehmlich mit dem Bau einer Festung im Ödland beschäftigen. Beschlossen werden muss, ob sie errichtet wird und wie sie finanziert wird."
"Finanziert? Nun, dann soll ich vertreten werden, Jan, als Sekretarius Major wird dir die Aufgabe des Protokollanten zukommen."
Erstmals eine Regung, die über die Bewegung der Lippen hinaus ging, Jan Findrell nickte, abprubt und schnell, ehe er sich auf den Absätzen seiner Stiefel herum drehte und zackigen Schrittes hinaus ging.
Aus dem Regal nahm er sich einen Folianten mit allerlei Berichten, Facharbeiten, Niederschriften. Alles, was von Interesse sein könnte. Zudem Feder, Tintenfass und sein kleines Notizbuch.
Seine Schritte führten ihn auf die kühlen Straßen Brandensteins, vor die Burg. Sobald die Bauarbeiten an der Burg Falkensees völlig abgeschlossen sind, so wusste Jan, würde er die Ruhe und Abgeschiedenheit Brandensteins nicht mehr in Anspruch nehmen können, wahrscheinlich in die hektische Hauptstadt quartiert.
Das ungerichtete, ziellose Treiben der zahllosen Freien in den Mauern der Stadt, das Armenviertel, dies Dinge, die weit außerhalb des Horizontes des Sekretarius Major lagen. Er brauchte Ruhe zum Schreiben und ein Schwert, um den Baron mit seinem Leben zu schützen, Brandenstein konnte für beides sorgen. Doch Besucher der Burg ließen immer länger auf sich warten, je mehr sich das Leben der Insel auf die anderen Teile der Insel verteilten, und wurde unpünktlich.
Er hasste Unpünktlichkeit.
Es war nicht wirklich schwer, sich nach dem sehr regelmässigen Verlauf Felas zu orientieren, es war nicht sonderlich bewölkt, weshalb ließ die Magierschaft es dann bis zur letzten Minute darauf ankommen, wieso mussten die Geweihten sich verspäten? Verschwendete Zeit.
Die üblichen, langweiligen Begrüßungsfloskeln wurden ausgetauscht, Magier Dur ruinierte in einem Anflug von Größenwahn oder Schamlosigkeit alle bisher gültigen Sitzregeln der ehrwürdigen Räume der Ritterschaft. Das musste vermerkt werden.
Vieles wurde an diesem Abend vermerkt, später, in der einsamen, abgelegenen Schreibstube in kleine, schmucklose Bücher übertragen, schwungvoll unterschrieben und an Hagen Robaar und Mirian Lasar gebracht. Dass auch der Baron informiert werden sollte, stand für Jan Findrell außer Frage, ihm kam der schmuckvollste Band zu.
Zitat:
Protokoll des Konvents
Vorbemerkung: Leider war es den Versammelten nicht möglich, die Regeln des Anstandes zu wahren, sodass das Konvent in einer sehr unüblichen Sitzordnung abgehalten wurde. Zudem sein bemerkt, dass der Magier Toran Dur durch seine Affinität zum Weingeist sehr negativ auffiel, wenngleich er nach einer Bemerkung von meiner Seite keinen Tropfen anrührte.
Die Geweihtenschaft hielt es derweil nicht für nötig, pünkltich zu erscheinen.
Erster Punkt des Konvents: Die Spinnen, die als Schwarm bekannt sind. Ritter Mirian Lasar brachte eine Frau aus einem alten Volke zur Sprache. Wahrscheinlich stammt sie aus dem Volk der Mazaremmer. Der Bezug zum Spinnenvolk war vorerst nicht ersichtlich.
Dann jedoch präsentierte sie eine Hypothese des Freien Halvard Nordmann, der vermutet, diese Wisper wäre die Herrin über das Spinnenvolk und auch verantwortlich für einen Untotenangriff auf Falkensee. Eine Jagd auf Wisper, so führte Ritter Lasar aus, wäre demnach wesentlich effizienter als die angedachten Feldzüge des Herren Dur.
Dieser jedoch zog es zunächst vor, seinen Plan zu erläutern. Er datierte den ersten Auftritt jener Spinnen nach dem Fall des Meteors, anschließend nisteten sie sich in der Feste im Gebirge namens "Feuerberge" ein. Er vermutet, die gesammte Insel bis auf den Bereich des Grünlandes wäre bereits von Spinnen besetzt, auch ein Tal im südlichen Bereich Siebenwinds, das einst von Zwergen bewohnt war.
Er führt weiter aus, dass er in der Woche vor dem Konvent die Meerenge überwunden hätte, es folgte ein Krieg zwischen den Ferrin, die in einem unterirdischen Höhlensystem im Sumpf leben, und dem Schwarm. Der genaue Ausgang ist mir unbekannt, allerdings wurden weiterhin Ferrin gesichtet, sodass davon auszugehen ist, dass der Schwarm die als Ferrin bekannten Wesen nicht ausgelöscht hat.
Laut den Vermutungen des Herren Dur würden sich die Spinnen bald gegen das Lehen richten und der Wall wäre keine Hürde für sie, sobald die Ferrin vernichtet sein sollte, könnte es jederzeit so weit sein, so Dur. Desweiteren erläuterte er einige Hypothesen über den Schwarm, vornehmlich einige Ausführungen über seine Hierarchie, die allerdings bereits aus einigen anderen Schriftstücken hinreichend aufgeklärt ist.
Das Thema kam zurück auf Wisper, diese scheint eine Schwarzmagierin zu sein, die vor einer mir noch unbekannten Zeitspanne ein Relikt gestohlen hat, das als "Galtors Asche" bekannt ist. Was es genau damit auf sich hat, ist unbekannt. Allerdings soll ein Teil von dieser Asche benutzt worden sein, um Schwerter zu schmieden. Mirian Lasar konstantierte, dass die einzige Gefahr wohl von dieser Wisper ausgeht, weshalb es in ihrem Interesse sei, sie aufzuspüren und zu töten.
Anschließend brachte Herr Dur einen sogenannten "Ewigwächter" zur Sprache. Er geht davon aus, dass diese Wisper etwa zehn mal so mächtig sei wie er (woran er "Mächtigkeit" auch immer messen will, so können wir - denke ich - auf die Erfahrung Magier Durs vertrauen). Er führte die unglaubliche Zahl von mehr als 5000 Lebensjahren an, die diese Wisper bereits hinter sich gebracht habe, was mich stutzen lässt, denn dann müsste sie eine Zeugin des Amulettkrieges geworden sein, wenn unsere heutige Zeitrechnung stimmt. Dies kann viel bedeuten, Zeugen dieses verheerenden Krieges sind für uns wohl kaum berechenbar und gänzlich unbekannt in Art und Gesinnung, da wir wenige Erkenntnisse über diese Zeit haben.
Die Geweihte Vitamas Amelia Fuxfell derweil erklärte auf Nachfragen von Ritter Galthana, dass diese Wisper eine Verräterin am Volke Mazzarems sei und nun nach den Gräbern dieses Volkes trachtete. Diese Wisper wäre wohl immernoch im Besitz von Galtors Asche. Außerdem hätte sie zwei Ferrin in den Mausoleen getötet. Mich beunruhigt weniger die Tatsache, dass sich unsere Plagen und Gefahren scheinbar auch gegenseitig gut genug bekämpfen, allerdings ist mir schleierhaft, wie die Mausoleen der Ferrin, von denen häufiger berichtet wird, so lange von uns unentdeckt unter unseren Füßen schlummern konnten. Vielleicht sollte man Aufzeichnungen der ersten Erkundungsreisen von Siebenwind beschaffen und darauf studieren, ob es Hinweise auf solche Kulturbauten gab.
Anschließend führte die Geweihte Fuxfell aus, dass die Mazzaremmer zu Morsan beteten (was mich verwirrt, war doch früher die Sprache davon, sie hätten sich sämtlich von den Vieren abgewendet). Anschließend hat Galtor ihnen die Ferrin zur Seite gestellt, um ihre Leiber vor dem Verfall und dem Wirken des Ungenannten zu schützen. Sie erläuterte zudem eine Vision, bei der sie eine Armee von göttlichen Horwen in den Amulettkriegen sah, anschließend, wie die Ferrin die Gefallenen bestatteten. Daher seien sie treue Diener Morsans, so die Theorie.
Darauf folgte eine Verkündung Galtors, es würde Vier Verräter geben, die nach der Asche Galtors trachteten. Er verriet ihre Namen, darunter auch Wisper. Fraglich ist, ob es wirklich nur vier Verräter gab, oder ob noch mehr aus dem Volke der Mazzaremmer dem
Einen verfallen waren. Besorgniserregend ist in diesem Zusammenhang, dass Magier Dur anscheinend aus den Händen der morsansgläubigen Ferrin ein Schwert gestohlen hat, vielleicht das, von dem früher im Zusammenhang mit Galtors Asche die Rede war.
Hiernach richtete sich das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema, die Herrichtung der Kriegerakademie, um als Vorposten zur Festung der Spinnen zu dienen. Zudem würde die Armee der Spinnen in zwei Lager geteilt, eines im Süden, das seperat gesäubert werden könne, außerdem das im Osten, das wegen der eingeschränkten Nahrungsmittelversorgung stark eingeschränkt operieren könne. Die Geweihte Celina, die durch ihren naiven Umgang mit dem Thema auffiel, fragte, wie es von Nutzen sein könne, die Spinnen zu töten, wenn sie sich doch so schnell vermehrten. Die Narhung zu reduzieren, so Ritter Lasar und Magier Dur, würde dem Problem abhilfe schaffen. Celina meinte fürderhin, dass ein Krieg gegen die Ferrin viele Opfer auf uns'rer Seite fordern würde. Herr Dur sprach davon, dass seid drei Jahren seines Verweilens auf Siebenwind "keiner seiner Bekannten je in einem Krieg gestorben wäre". Diese Äußerung betrübt mich, da ich den einst so scharfen und brillianten Geist des Magiers Dur langsam getrübt sehe, ein wahrer Verlust für den Forschungsauftrag über die Geschichte der Insel, je mehr Magier Dur dem Wahnsinn zu verfallen scheint.
Anschließend nannte er die Kosten des Baus und einige bauliche Angaben, die in Punkt II aufgeführt werden.
Erneut folgte nun ein kurzer Exkurs über die Hierarchie der Spinnen. Die Diskussion wurde anschließend um die Gefahren einer solchen Festung im Ödland geführt, da sich einige der Wesen aus den Ödlanden eventuell der Festung bemächtigen könnten. Herr Dur versicherte, dass sie ausreichend verteidigt würde. Ein mir unbekannter Teilnehmer des Konvents, ein angehöriger der Kirche, genauer des Ordens Astraels, brachte zur Sprache, dass die Fertigstellung wohl eine Menge handwerklich begabter Freiwilliger (oder Freier) erfordern würde, doch auch dem sei nicht so, es wären einfache Arbeiten, so Dur.
Halvard Nordmann, der dem Konvent (aus unbegreiflichen Gründen) zugestoßen ist und sich eigenartigerweise wie selbstverständlich anschickte, sich auf den Stuhl des Lehensherren zu setzen, präsentierte daraufhin einen Weg, die Magierin Wisper zu töten, ohne dass Anlaß bestand, zu diesem Thema zurück zu kehren. Er behauptete, es gäbe eine Waffe, sofern sie noch nicht herausgefunden hätte, wie man mit Galtors Asche umzugehen hätte. Er vermutete, die Kligne Galtors Feder als ausreichend mächtig, dies zu bewerkstelligen, doch Herr Dur widersprach, da sie sich folglich von ihm fernhalten müsste, was nicht der Fall sei.
Stattdessen forderte er energischer, das eigentliche Problem, den Schwarm selbst, anzugehen und sich nicht in Spekulationen zu verlieren.
Der unbekannte Diener Astraels brachte dann die Bemannung der Festung zur Sprache. Er fragte, an wen und an wie viele zu denken sei, wenn es um die Verteidigung ginge. Herr Dur schlug eine Kombination aus Banner, Ritterschaft, Turm und Kirche vor.
Zweiter Punkt des Konvents: Die Finanzierung. Bisher steht eine Beteiligung der Famillie Dur mit 25 000 draconischen Dukaten fest. Herr Dur hofft auf Beteiligung von Turm, Kirche und Lehen.
Außerdem will ich Euch noch eine genaue Auflistung der Kosten zukommen lassen. Leider muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ein Missgeschick mit meinem Tintenfass geschah, als ich mit entsetzen feststellte, wie Halvard Nordmann sich neben mich auf den Lehensherrenthrone setzte. Die Seiten mit der genauen Kostenauflistung und einigen Anmerkungen bezüglich der Finanzierung ist unbrauchbar, doch ich werde es alsbald nachreichen.
Dritter Punkt des Konvents: Sonstiges.
Nachdem einige Streitigkeiten zwischen der Magierschaft und den Geweihten zur Sprache gebracht wurden, fiel das Augenmerk auf das Schwert "Galtors Feder". Nachdem Herr Dur beschrieb, es hätte keine magischen Qualitäten, wurde beschlossen, es solle an den Orden Bellums übergehen, jedoch verfügbar sein, um im Kriieg gegen jede finstere Bedrohung bereit zu sein.
Ein Signum dieses Beschlusses wurde vom verehrten Lehensherren zu Siebenwind, Hagen Robaar von Saalhorn, erbracht, es ist damit beschlossen. Das Signum und der Beschluss befinden sich auf Seite 43 meiner Notizen, sofern nötig, werde ich diese Seite ausheften und an die entsprechenden Stellen weiter reichen.
Hiernach wurde von den mysteriösen Saphirsplittern gesprochen, die einst wohl das Schwert des sogenannten Feldherren bildeten. Es wurden Fälschungen in Auftrag gegeben, um die Tardukai zu verwirren, die sie ebenso erlangen und korrumpieren wollten, allerdings herrscht große Unklarheit darüber, wo sich die Originale befinden. Die Methode, Fälschung von Original zu unterscheiden, besteht angeblich darin, ihn in Lava zu tauchen. Ich habe Zweifel an dieser Methode, werde einen Mineralkundigen befragen, ob dies zuverlässig sein könnte.
Alle weiteren Gespräche und Kommentare waren für den Verlauf des Konvents nicht von Bedeutung.
Ende der Mitschrift, geschrieben und beglaubigt durch
*schwungvoll* Jan Findrell
Gut, dachte sich Jan, als er die Abschriften vollendet hatte. Alle Arbeit dieses Tages erledigt. Die Macken der Magier und Allüren der Geweihtenschaft mit Geduld und Fassung ertragen, die Würdelosigkeit des Nordmannes gemeldet und aus seinem Gedächtnis gestrichen, nun endlich bereit für eine oder zwei Stunden des Schlafes, um am nächsten Tag in Ruhe, Stille und Abgeschiedenheit, in einer einsamen Schreibstube in der Brandensteiner Burg, die Vorbereitungsschreiben für das nächste Duftbad des Barons an die Kosketikerin ihrer Gnaden zu verfassen.