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 Betreff des Beitrags: Brennende Tränen
BeitragVerfasst: 5.03.06, 21:47 
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Registriert: 1.02.06, 12:36
Beiträge: 457
Wohnort: Baronie Morthum
Kalt und scharf fuhr der Morsanswind über ihre blasse Haut, zog an dem weissen Haar und an ihrer schlichten, silbriggrauen Robe, während sie mit fest vor ihrer schmerzenden Brust verschränkten Armen über den Weg vom Magierturm in Richtung des Dorfes Südfall ging, der verschwommene Blick aus den hellblauen, vor mühselig zurückgehaltenen Tränen glänzenden Augen zu Boden gerichtet.
An der kleinen Gabelung machte sie Halt.
Falkensee - wie könnte sie nun dorthin jemals wieder unbeschwert zurückkehren?
Stets hatte sie den Weg mit leichterem Herzen auf sich genommen, meist die Hoffnung dabei, ihn zu sehen, mit ihm sprechen zu dürfen, seine warmen Worte zu hören...

Doch das war nun vorbei.

Sie schloss die brennenden Augen.
Schwerlich schluckte sie einen Kloß hinab, während sie einen anderen Weg, vorbei an dem Gatter, einschlug und auf den kleinen Steg zusteuerte.
Mehr und mehr schmerzte es - der Anblick dieses Ortes, die Erinnerung, die sie damit verknüpfte - er, wie er vor ihr gekniet hatte, ihre Hände hielt und sie fragte, ob sie mit ihm den Vitamabund eingehen wolle.
Kurz presste sie die Augen zusammen, während sie das Gefühl hatte, eine eisigkalte Hand würde ihr Herz zusammendrücken.

Mit einem Seufzer, aus dem tiefsten Herzen kommend, liess sie sich auf der Bank nieder, sah hinaus auf das dunkle Wasser, liess den Blick weiterschweifen, die Lichter der fernen Stadt Falkensee mochte sie ausmachen, ehe sie vollkommen verschwammen und sie spürte, dass jeglicher Widerstand nun sinnlos war.
Leise schluchzend verschränkte sie ihre Arme auf den Knien, vergrub ihren Kopf, liess ihre aufgestaute Trauer nun ungehindert hinaus.
Sie wusste es eh - egal, was der Elf zu ihr gesagt hatte, es waren nur tröstende Worte, aus purer Sympathie zu ihr gesprochen, damit sie den Mut nicht vollends verlieren würde.
Fest verkrallten sich die Finger ihrer feingliedrigen Hände in ihre Knie, während immer wieder und wieder schmerzende Erinnerungen aufwallten.
Es war so kurz gewesen und doch hatte sie sich so glücklich wie nie zuvor gefühlt. Nie zuvor hatte es jemanden gegeben, der sie so glücklich gemacht hatte.
Tief und zittrig einatmend hob sie den Kopf, sah hinauf in den Himmel, noch fühlend, wie heisse Tränen über ihre kalten Wangen liefen.

Es musste wohl so sein - es gab für sie keine Liebe. Nur die weisse Magie, nur der Kampf gegen die Dunkelheit, nur ihr Studium, nur ihr, ganz allein ihr, Vorankommen.
Ihr Blick glitt langsam rüber in Richtung Osten, dort, wo nur Dunkelheit über dem Land hing - gäbe es dieses Dunkel nicht, gäbe es sie nicht, diese Ketzer, Schwarzmagier, dunklen Reiter, Dämonen, finstere Geister und untote Kreaturen, ja, gäbe es diesen Krieg nicht, dann könnte sie glücklich - mit ihm - sein!

Ihre Augen verengten sich voll aufwallenden Hasses, während sie sich erhob, noch immer gen Osten nun weitaus herausfordernder schauend und in diesem Moment reifte die Entschlossenheit in ihr heran, spürte sie, wie die Flamme Catares' in ihr aufloderte...


Zuletzt geändert von Althea: 5.03.06, 21:49, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 5.03.06, 22:47 
Ich habe manchmal das Gefühl, ich würde wie das Bild über das Land fliegen. Ich habe das Gefühl, ich würde die Zeiten schauen...

Dort, hinter jenen Wolken, liegt Mazzarem, die Gleißende Stadt, die erste und größte Stadt der Welt. Ich kann die Heere des Dämonenkönigs sehen, die sich bis zum Horizont erstrecken, vor den Mauern, unaufhaltsam. Ich sehe, wie sie die Stadt berennen, immer wieder, immer wieder. Noch weiter darüber sehe ich die Schlacht der Schwingen. Horwah in glänzenden Rüsten. Gewappnet mit der Reinheit ihrer Bestimmung, kämpfend gegen die Ausgeburten des Einen.

Ich sehe einen Drachen fliegen, nach Norden. Dort, über Fela, das ist Tare und ein Schatten schiebt sich zwischen die beiden. Den Blick abwendend sehe ich wieder zu Tare, durchbreche das Himmelszelt und sehe die Schmerzen, die Tare erleidet. Der Drache krümmt sich und brennt. Alles scheint zu vergehen.

Ich habe manchmal das Gefühl, ich würde innerlich zerbrechen. Ich habe das Gefühl, ich würde die Sorgen der Welt tragen...

Dort, hinter dem Falkenwall sehe ich schwarze Zinnen auf einem brennenden Berg. Eine Reihe von ehrbaren Recken sammelt sich an einem unbedeutend wirkenden Ort, eine Ruine, die Untergang verkündet. Die Rüstungen schimmern im Lichte Fela's. Ich sehe, wie sich vom Feuerberg aus Hände ausstrecken, die schwarze Klauen tragen und von denen Blut tropft. Die sich ausstrecken, um das Land zu ergreifen, zu packen in unzerbrechlichem Griff. Ich sehe, wie die Hand die Dämonenkrone wirft, um der Welt eine unheilbare Wunde zu schlagen...

~ Morsan, 17 n. Hilgorad I. ap Mer


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