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 Betreff des Beitrags: Schattenmark
BeitragVerfasst: 13.03.06, 15:38 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 1.06.05, 20:38
Beiträge: 7
Der Schnee knirschte unter den Hufen des Pferdes, weiß stieg der Atem von seinen Nüstern und ließ die Kälte erahnen, die im Lande des Gottkönigs herrschte. Der Reiterin schien es recht wenig auszumachen, war doch der Umhang nur locker über die Schulter geworfen. In der Ferne hörte man das an- und abschwellende Heulen der Wölfe, die wohl eine Beute gefunden hatten. Über das Gesicht der Reiterin huschte kaum merklich ein Lächeln. 'Narren, allesamt. Sollen die Wölfe sie hetzen und stellen, ihr Fleisch von den Knochen reißen. Sie haben hier nichts zu suchen, dies ist das Land des Herrn.'

Ein kurzer Ruck am Zügel ließ das Pferd halten, aufgeregt schnaubend stampfte es mit den Hufen, Schaum flockte von seinem Maul. Es spürte die Anwesenheit jener, die nicht in diese Späre gehörten, herbeigerufen von den Arkanen im Schwarzen Turm weit hinter den Bergen. Auch die Reiterin schien angespannt, immer wieder wanderte ihr Blick über die weite, verschneite Ebene und wieder zurück zu den Ruinen, an dessen Flanke sich in trügerischer Ruhe ein kleiner Schrein schmiegte. Nun, sie wußte, was sich hinter dieser Ruhe verbarg .... in ihren Augen glomm es auf, fast als würde sie frohlocken. Mochten sie kommen ....

Lange Zeit verharrte sie dort, wie ein einsamer Wächter in seinem Land, harrte dort allein auf das Wort jener aus, welche die Treusten der Treuen waren. Die Dunkelheit sank herab und das Licht der beiden Monde überzog das Land mit einem silbrigen Schimmer. Doch ihr Blick wandte sich suchend in jene Richtung, wo ein Hauch Rot zu erahnen war und leise drangen Worte des Gebets von ihren Lippen. 'Bald ist es vollbracht, das Land gereinigt von dem Aussatz, ausgemerzt, was es verdorben hat. Neu erwacht es in deinem Namen, harrt deiner Herrschaft. Gewaltige Kräfte , herbeigerufen von deinen Dienern, formieren sich, die letzten Geschwüre zu tilgen....'

Die ersten Schimmer Felas erhellten den Horizont als die Reiterin das Pferd wieder in Richtung Berge lenkte. Ruhig doch zielstrebig suchte sie sich ihren Weg, wußte sie doch, dass dort weitere Aufgaben auf sie warteten.


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BeitragVerfasst: 21.03.06, 13:58 
Einsiedler
Einsiedler

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Beiträge: 7
Immer schwerer lastete die Luft auf ihr, verdichtete sich zu einer zähen Masse die ihr fast den Atem nahm. Die schwarze Kerze in ihrer Hand flackerte, loderte hoch auf ... es war nicht ein sanftes Licht, das die Nacht erhellte, sondern eine gierige Flamme. Sie kündete das Nahen jener Wesen, welche der Adept gerufen hatte.

Wohl eine Dekade war es her, dass sie beschworen und entwichen waren, Angst und Schrecken verbreiteten und des Nächtens den Schwachen, Irregeleiteten und Verblendeten alptraumhafte Träume brachten. Wie eine wilde Jagd waren sie davongefegt, auf der Suche nach den Seelen und Gedanken all dieser Wesen, nährten sich von ihren Zweifeln, ihren Ängsten, ihrem Kleinmut. Sie hatten nur die Verräter jagen sollen, doch waren sie nun wie ein Rudel Wölfe, welches den Geruch von Blut in der Nase hatte. Und nun waren sie hier, gerufen von dem Wirken des Adepten...
... wie eine Woge schlug die Schwärze über ihr zusammen, ließ aus dunklem Nebel ihre Ängste, ihre Furcht, ihre Zweifel aufsteigen und an ihrer Seele zerren. Keuchend rang sie um Atem, stemmte ihren Geist, ihren Glauben gegen die Trugbilder, die sie überwältigen wollten. 'Nein...niemals ..!" Der stumme Schrei stieg in ihr auf, der Schutzkreis des Adepten glomm auf.

In der Welt Tares war es nur ein kurzer Augenblick gewesen, doch für jene Drei im Lande des Herrn mochte es ein unermeßlich langer Moment gewesen sein und die Erinnerung würde sie lange Zeit begleiten, wie ein Gespinst, das in einem unbedachten Moment über den Nacken streichen würde. Doch es war vollbracht, wenn auch nur für eine Weile würden die Wesen an jenen Ort gebunden sein und lauernd auf jeden warten, um ihre Klauen in seinen Geist zu schlagen und ihn seinen schlimmsten Alpträumen auszuliefern .....

In einem goldenen Schimmer stieg Fela am Horizont auf, das Land des Herrn erstreckte sich wieder in seiner trügerischen Ruhe soweit das Auge reichte. Das Licht ließ die Rüstung der beiden Reiter aufschimmern, welche im Namen des Gottkönigs und auf Geheiß der Treuesten der Treuen ausgezogen waren, ihm zu dienen.


Zuletzt geändert von SE: 21.03.06, 14:00, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 13.04.06, 22:23 
Einsiedler
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Registriert: 1.06.05, 20:38
Beiträge: 7
Schwarz schimmert der dunkle Stein der Brücke im Licht der Monde, als ein Reiter sie überquert. Silbrig schimmert der helle Sand der Wüste, durch die ein Reiter zieht. Rot schimmert das Blut am Fuß der Pyramide, vor der eine einsame Gestalt reglos steht. Wolken verdecken die Sterne und hüllen alles in samtiges Schwarz als sie zusammentreffen.


Nur wenige Worte durchbrechen die Stille, ehe einer von ihnen die Stufen zur Pyramide hinaufgeht, in den ausgestreckten Händen ein Schwert. Als hätte der Vitamalin darauf gewartet, durchbricht sein Licht die Wolken und trifft auf die Klinge, welche in den Strahlen aufschimmert. Doch nicht nur das Schwert ist nun in aller Deutlichkeit zu sehen, auch jene drei an der Pyramide. Blutigrot der Umhang zweier, nachtschwarz ihre Rüstung. Worte voller Macht werden gesprochen, weben ein dunkles Netz um die Drei, verdichten sich um die Klinge, deren klarer Glanz im Blut vergeht. " Dorayon - sein allsehendes Auge ... Dukai - Glaube ... Vrist - Gnade" und mit jedem dieser Worte fügte sich die Rune unterhalb des Griffes in das Schwert. Eine letzte Geste wischt das Blut von der Klinge und läßt sie makellos zurück. Die feinen Linien, verwoben zu einem filigranen, kaum sichtbaren Muster, pulsieren noch einmal in düsterem Rot.
Dann ruht die Klinge wieder in dunkles Tuch gehüllt, doch diesmal erfüllt von der Wahrheit, durchdrungen von Macht, wartend auf den Tag ihrer Bestimmung.


Der Hufschlag der drei Reiter verklingt als sie ihrer Wege ziehen, ein jeder von ihnen seinem Weg folgend und doch mit dem Wissen, niemals allein zu sein.


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