Irgendwann vor einiger Zeit, irgendwo auf dem Weg nach Brandenstein...
Aufmerksam lauschte er in die Dunkelheit. War da nicht gerade eine Bewegung zwischen den Bäumen? Doch als er die Fackel anhob um die Umgebung mehr zu erleuchten, erkannte er nur Büsche und Bäume die sich im Wind wiegten. Tief durchatmend griff er die ledernen Zügel seines Packpferdes, voll beladen mit schweren Taschen, fester und schritt weiter vorwärts Richtung Stadt. Zu viele Gerüchte gab es schon, dass wie aus dem Nichts die schemenhaften Gestalten einiger Wegelagerer vor einem standen und einen ausraubten. Dabei hatte er eine wichtige Goldlieferung an die ehrenwerten Sir´s zu bringen. Der warme Atem des Pferdes hauchte in seinen Nacken. Alles was er hörte war das leise Zirpen der Grillen in den Wiesen, das Atmen von ihm und seinem Pferd und ihre Schritte.
Weit war es ja nicht mehr, bald war er hinter den sicheren Toren Brandensteins. Die Flamme seiner Fackel flackerte unheimlich nach einem Windstoß, drohte auszugehen. „Mist aber auch“, wisperte er und ließ die Zügel los, um mit seiner Hand die Flamme vor dem Wind zu schützen. Fast bittend sah er auf die Fackel. „Bitte geh nicht aus, bitte.“
Er war zwar ein nicht gerade kraftloser Mann in den Besten Jahren und wusste auch mit einem Schwert umzugehen, zumindest wie man es schmiedete, aber er hatte sowieso Angst allein im Dunkeln, dazu kam noch die Bedrohung durch die Wegelagerer. Hinter den Bäumen zu seiner linken hörte er ein Knacken eines Astes. Er zuckte zusammen und sah ängstlich umher. Leises Schnauben drang durch das Gebüsch und dumpfer Hufschlag auf feuchten Waldboden.
Das Feuer seiner Fackel hatte sich wieder erholt und angespannt spähte er in die Richtung der Geräusche. War da nicht eben ein Aufblitzen von Metall?
Rasch griff er wieder nach den Zügeln seines Tieres und versuchte es weiterzuziehen. Doch das Tier wollte partu nicht von der Stelle weichen. „Komm schon du dummes Vieh, bitte bock jetzt nicht. Nicht jetzt.“ Ansteigernde Panik schwang in seiner Stimme mit und die Augen formten sich vor Angst tellergroß.
Rascheln von Blättern, doch diesmal von der anderen Seite.
Vergeblich zog er an den Zügeln, an seiner Stirn glänzte schon der Angstschweiß.
In der Dunkelheit erkannte er schemenhafte Umrisse die, offensichtlich auf Pferden sitzend, ihn wie Raubtiere beobachteten.
Ehe er sich versah, traten jene Gestalten aus der Dunkelheit ins schwache Licht seiner Fackel. Unheimlich, in dunkle Roben gehüllt, mit mächtig großen Waffen und das Gesicht von bedrohlich wirkenden Helmen verdeckt, saßen 4 Gestalten auf großen Pferden, hatten ihn umzingelt. „Na, was haben wir denn da..“, klang es dumpf unter einem Helm zur linken hervor.
„Gnaden mir die Götter“, hauchte er leise, die Augen weit geöffnet und verängstigt auf die Reiter starrend. Dann wurde ihm schwarz vor den Augen...
Mit zittriger Hand wischte er sich den Schweiß von der Stirn und betastete sich dann vorsichtig. Er lebte noch! Götter, welch Glück!
Langsam rappelte er sich vom Boden auf und klopfte sich etwas Dreck von der Kleidung.
Missmutig kniff er die Augen zusammen.
„Oh nein.. Wie beschämend!“ Nass spürte er es zwischen den Beinen. Nicht nur das er vor Angst in Ohnmacht viel, nein, jetzt musste er auch noch seine Hose wechseln! War wenigstens sein Pferd noch heil?
Hastig sah er sich um. Da stand es.. Ruhig grasend zwischen den Bäumen. Treudoof hob es kauend den Kopf und sah zu ihm hinüber. Tief seufzend ging er breitbeinig, um ja nicht noch mehr mit der Nässe in Berührung zu kommen, auf das Tier zu. Die Taschen waren leer, das ganze Gold war weg! Wie sollte er das den Rittern erklären? Das war Gold im Wert von 30.000 Dukaten! Das wird Ärger geben.
Ihm war zum Weinen zumute, aber eine weitere Schmach wollte er nicht über sich ergehen lassen. Reichte schon, dass er überfallen geworden war, vor Angst in Ohnmacht gefallen und sich in die Hosen gemacht hatte.
Ein neuer Hellzyklus war währenddessen wieder angebrochen. Zu spät kam er also auch noch in die Burg. Zutiefst betrübt drein sehend griff er nach den Zügeln und stiefelte breitbeinig weiter gen Stadt...
[Eigentlich hat es keinerlei Bezug auf ig, da das nie vorgefallen ist soweit ich weiß, aber wer weiß.. Vielleicht geht es ja manchem so wenn er überfallen wird

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