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 Betreff des Beitrags: Stiller Abschied
BeitragVerfasst: 31.01.07, 18:31 
Ehrenbürger
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Vor einigen Tagen lag Brandenstein verschlafen unter der Decke des Schnees. Die Luft an diesem Hellzyklus war kalt und klar wie Eis und zwei Gestalten ritten von Norden durch den Park in die Stadt.

Die Eine, weiblich, war in eine Robe gehüllt und ritt eine sattellose, braune Stute, dunkle Haare wippten auf ihrem Kopf. Die Andere, männlich, war in eine braune Lederrüstung gekleidet und mit Katana und Langbogen bewaffnet. Ein Tuch hatte sie um Mund und Hals geschlungen und ihre Haare flatterten wie Ignis’ Gabe im Wind.

Die Hufen polterten über die Planken des Hafens und als sie in der Nähe des Piers waren erstarb das Geräusch. Die Stille wurde noch von zwei paar Stiefeln, die auf die Planken auftrafen und dem Schnauben der Pferde durchbrochen.

Frau und Mann blickten auf zum Schiff das im Hafen lag. Keinerlei Geschäftigkeit ging davon aus, alles war für das Auslaufen vorbereitet und das Schiff wartete nur noch auf das ablaufende Wasser um nach Falandrien zu fahren.

„Komm’ mit!“
„Nein“, erklang die Antwort dumpf unter dem Tuch „ich bin noch nicht fertig hier.“.
„Sie haben dich verraten und du willst für sie kämpfen?!“
„Ich kämpfe für die Enhor und Sahor!“
„Sie werden dich nicht lassen.“
„Trotzdem werde ich es tun. Ich bin im Moment freier als jemals zuvor auf dieser Insel.“

Dann lag wieder Stille über dem Hafen als sich die beiden ansahen. Leise schnaubte eines der Pferde und schüttelte unter Klappern des Zaumzeuges den Kopf. Langsam floss eine Träne die Wange der Frau hinab und hinterließ eine glänzende Spur in der kalten Luft des Morsans. Der Blick des Mannes war verschleiert und er sah in die Augen der Frau. Beide umarmten sich und eine verfrorene Möwe unterbrach die Stille mit einem Schrei.

„Pass auf dich auf, Rien möge dich schützen.“
„So soll sie dich schützen!“
„Holst du die Kinder?“

Ein stummes Nicken ehe sich der Mann wieder in den Sattel des Wallachs zog und eilig davon ritt. Die Frau stand alleine in der Stille des Hafens, die vom Geplätscher der Wellen durchbrochen wurde.
Bis die Hufschläge zweier Ponys und des Wallachs ertönten. Das Mädchen und der Junge sprangen von ihren kleinen Pferden, der Mann blieb im Sattel. Es hatte begonnen zu schneien.

„Ist das das Schiff mit dem wir zu Oma fahren?“
„Ja, ist es.“

Die Kinder liefen vergnügt den Steg hoch um das Schiff zu erkunden und ein Matrose führte die Stute und die Ponys in den Frachtraum des Schiffes.

„Du schreibst mir?“
„Ja.“
„Auf Bald!“
„Auf Bald!“

Der Mann wendete das Pferd und ließ es durch die Stadt davon traben. Im gräulichen Schleier des fallenden Schnees verblasste sein Haarschopf bald. Die Frau bestieg gesenktem Hauptes den Steg der auf das Schiff führte.

Und im Hafen von Brandenstein war es still, als das Schiff mit dem ablaufenden Wasser auf das Meer der Sieben Winde hinausfuhr.


Zuletzt geändert von Dnalor: 31.01.07, 18:39, insgesamt 1-mal geändert.

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