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 Betreff des Beitrags: Wenn der Wolf mit den Löwen zieht
BeitragVerfasst: 29.08.06, 15:22 
Einsiedler
Einsiedler
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Registriert: 28.05.05, 01:32
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Wohnort: Vandrien
Noch im Halbschlaf drückte er gähnend die Tür des Ordenhauses auf, streckte sich ein wenig und lies seinen Blick zufrieden für einen Moment im nächtlichen Himmel ruhen. Die Sterne waren kaum zu sehen, zu Hell war die Stadt um ihn herum. Die Stadt, wie ungewohnt es noch nach all den Jahren war für ihn nicht in Ruinen aufzuwachen.

Ein Rascheln, woher kam es ? Von den Pferden ? Er wendete den Blick und ja ein Mann stand bei den Pferden. "Was macht ihr da ?" Fragte er, noch nicht verstehend was da gerade passierte, hatte Akora nicht neulich noch gesagt jemand habe ihre Blumen aus dem Sattel ihres Packpferdes geklaut, als sie vom Markt kam und noch nicht abgeladen hatte ? "Ich füttere es, das ist meines", erwiderte die im Dunkeln kaum zu erkennende kleine Gestalt.

Sein Blick veränderte sich, aus dem gerade noch unsicher fragendem Lächeln wurde bei dieser Lüge eine kalte und finster drein starrende Mine. Das Pferd gehört Akora, das wusste er, eine dümmere Lüge hätte der Fremde in diesem Moment nicht wählen können, sah er ihn denn nicht aus dem Haus kommen ? "Verschwinde" zischte es zwischen seinen Zähnen knurrend hervor, damit kämpfend sich unter Kontrolle zu halten. Er wusste selber wie es ist wenn man stehlen muß um überleben zu können, doch das war jetzt gerade nebensächlich, denn da war es wieder was ihm so lange fehlte. Diese ungewöhnliche Kraft die ihn selber immer so erschreckte wenn sie wieder fort war. Er zögerte, verunsichert ob der alten Gefühle die sich in ihm aufbauten, sie irritierten ihn, verängstigten sie ihn gar ? Doch die Gestalt verweilte am Pferd, oh was hoffte er noch das sie endlich verschwinden würde, den für ihn freien Weg in die Freiheit, den Weg in die Sicherheit, lauf zum Tempel oder sonst wohin nur lauf, lauf, dachte er sich mit den letzten klaren, ohne von wilden Emotionen durchtränkten Gedanken in seinem Geist.

Doch eine zweite viel größere Dummheit als die Lüge von davor sollte der Dieb begehen, er zog einen Degen. War er so dumm ? Wusste er nicht wen er vor sich hatte ? Hatte er das nun laut gesagt ? Er wusste es nicht ob er es sagte oder doch nur dachte als er das Schwert seines Vaters zog. Aber woher sollte er es auch wissen, wen er vor sich hat. Er war nicht mehr in seiner Heimat, der rote Siegelstein mit dem schwarzen Wolfskopf aus alten Tagen hatte nicht nur hier keine Bedeutung mehr und er war ihm vermutlich ohnehin unbekannt.

Die Wut stieg weiter in ihm auf, seine Halsschlagader begann zu Pochen, das Adrenalin schoss durch seinen Körper und die Frage, ob er wieder zu dem Monster von einst werden würde, wenn das Blut dieser für ihn gesichtlosen Gestallt über die Straße fließen würde. So oft musste er schon in seinem Leben töten, so oft widerte es ihn anschließend an in seiner Haut zu sein. Und wofür das alles ? Um zu überleben und irgendwann seiner Heimat helfen zu können die er doch schon längst verlassen hat, er war nicht wirklich besser als jene… Er merkte, er schweift wieder ab im Gedanken, er müsse sich nun konzentrieren auf den Kampf.

Er werde nun kämpfen, er werde ihn nun töten, er war ein gesichtsloser Dieb, er tat unrecht und dafür würde er nun bestraft werden. Wird es Konsequenzen haben wenn er ihn tötet ? Es ist auch gleich, er würde tun was getan werden muß. Zwar wusste er, er hätte nur einmal rufen müssen und der halbe Löwenorden hätte auf der Straße gestanden, aber diese halbe Portion wollte er nun nicht mehr teilen.

Er hob die Klinge ein Stück weit an um besser ausholen zu können für den ersten Hieb, der vermutlich den Rest des Kampfes bestimmen würde, doch die Tür zu seiner Seite sprang auf. Schnell sankt die Klinge wieder ab als er seine Kameraden erblickte, wie aus einem Traum gerissen starrte er für einen Moment zu den Beiden in der Tür stehenden, schließlich wieder voran zu dem Dieb. Unsicher nur erklang seine Stimme wieder, wie ausgewechselt als sei aus Nacht wieder tag geworden. "Ein Dieb an Akoras Gaul", sagte er schließlich. "Oder ehr ein Idiot", fügte er dannach noch an. Seine Gedanken wurden wieder klarer, waren wieder sortiert, ohne diesen überschuss an Emotionen, sie waren wieder klar und geordnet, für den Moment. Wieviele Gelegenheit hatte er ihm gelassen zu fliehen wieviel Zeit hatte er dafür von ihm erhalten und fast hätte er ihn am Ende dann doch noch umgebracht. Immer noch stand die kleine vermummte Gestallt mit gezogenem Degen da, noch immer nicht die Flucht ergreifend wo ihm nun drei gestandene Männer gegenüber standen. Es war das einzige was passend bezeichnete was da vor ihnen Stand. Es dauerte noch eine halbe Ewigkeit ehr der Dieb kapierte das er nun wirklich fliehen sollte.

"Gut gemacht", entgegnete man ihm. Wie Hohn klang es in seinen Ohren in diesem Moment, zu sehr war er mit sich selbst beschäftigt, in sich selbst gefangen, immer noch starrte er in die Richtung wo der Dieb hin floh. Hatte er sich so sehr verändert ? Konnte er nicht mehr töten wenn es darauf ankam ? War das Mitleid was er für ihn empfand, oder fand er sich gar selbst wieder in der Gestalt, wie er einst war ? Was hielt ihn davon ab ihm einfach den Schädel zu spalten ?

"Spinner !" Schimpfte er ihm noch nach, die Gedanken herunterschluckend und sich seinen Kameraden zuwendend.

_________________
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Spieler von: Velyan Lunarius Tziradai
Ehrwürdiger Tardukai seiner Allerheiligkeit, Fürst Raziel von Vandrien.

Kontaktgesuche bitte per PN in RP gerechter Fom, die in Ewigwacht abgegeben wurden.


Zuletzt geändert von Velyan: 29.08.06, 15:41, insgesamt 1-mal geändert.

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