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---Mittentag, der 13. Querlar, fernab der Zivilisation, Gedanken eines Kriegers---
"... Fernab der Zivilisation, an einem Ort, an dem die Verblendeten, die sich bei klarem Verstand nennen, sich niemals aufhalten wollen würden, dort sitze ich, meine Gedanken in Worte fassend, wie der Tardukai es mir befahl, der Geweihte des einzig wahren Gottes, der zu mir sprach... Einsam sitze ich nun hier... [I]Einsam?
Nein, ich bin nicht einsam, ich bin NIEMALS einsam, denn der Herr wacht über mich, er schützt mich, beobachtet meine Taten, sieht, ob ich geeignet bin, ihm zu dienen, er hält seine Hand über mich und gibt mir Kraft und reinigt meinen Geist von der Schwäche!
"Der Tardukai Bheliar ist an Eurer Person interessiert."
Die Worte wirken noch nach, noch nachdem ich ihn das erste Mal traf, der mir sagte, ich hätte nun eine Woche Zeit, meine erste Aufgabe zu erfüllen, meine ersten Schritte auf meinem neuen Weg.
Ich werde ihn nicht enttäuschen...
Seine Nähe gab mir Mut, ich habe mich geschützt gefühlt.
Ich weiß nicht, ob es gut ist, was ich hier schreibe, ob es nicht nur eine Ansammlung von Phrasen ist... man wird sehen..."
Mein Herr, Angamon, Du bist bei mir gewesen, als der Tardukai zu mir sprach. Ich danke Dir dafür, und ich danke, dass Du mir die Kraft gabst, Deinen heiligen Altar zu schützen!
"...Diese Schrift, die werde ich hier verstecken, denn sie darf den Götzendienern niemals in die Hand fallen..."[/I]
---Der Entwurf einer Ansprache---
Seiner Allmacht zu Ehren, der Euch die Augen öffnet!
SEHT, ihr Kinder, die ihr den Götzen und den haltlosen Versprechungen ihrer Diener verfallen seid. Öffnet Eure Augen! SEHT die Wahrheit, dass ihr kleingehalten werdet, in kleine Formen gepresst, dass euch scheinheilig vorgeheuchelte Zufriedenheit zuteil wird! Zufriedenheit, die sich in materiellen Dingen ergötzt, materielle Freude, die von den Götzendienern der Enhor verherrlicht wird!
SEHT, macht Eure Augen auf, dass die Viere ihre Diener heuchlerisch vorgaukeln lassen, sie würden sich um euch kümmern, ihr würdet ihren Segen genießen, während diese eigensüchtigen Kinder in ihren unheiligen Hallen Schätze horten, statt, dass sie damit da helfen, wo Not ist! Wenn sie von Not reden, glaubt ihnen nicht, sie wissen nicht von Not! Sie sind maßlos, schwören dem Besitz ab und bauen dennoch riesige Hallen aus dem feinsten Sandstein! Seht das Armenviertel, wo sie euch hinstecken wollen, statt euch zu essen und feste Dächer über dem Kopf zu geben!
SEHT, dass die Viere euch belügen. Morsans und Astraels Diener predigen Enthaltsamkeit und Keuschheit, Vitama widersprechend, lassen es aber zu, dass es auf den Straßen zugeht wie in einem Hafen voller Dirnen! Sie lassen dem Laster und der Schwäche durch Völlerei und völlige Maßlosigkeit freie Bahn! Sie lassen zu, dass sie offen den Widerspruch leben!
Macht die Augen auf und lernt, dass sie artig lächeln und euch Höflichkeit vorheucheln, während sie in ihren Kammern über euch beraten, wie sie euch am besten dem Feuertod zuführen können, euch, sobald ihr die Augen geöffnet habt!
Erkennt die Wahrheit, dass sie euch im Stich lassen mit Eurem Leid, Eurem Hass, sie wollen euch vorgeblich das Leid mindern, doch wollen sie euch nur die Persönlichkeit nehmen und euch alle kleinhalten! Sie wollen euch den Atem nehmen und euch alle unter Knechtschaft gleich machen!
Angamon ist wahrhaft gnädig und gerecht, er gibt gerecht und nimmt gerecht, er gibt, was er verspricht, er ist wahrhaftig und blendet nicht mit Licht, er gibt wirklich Stärke und Kraft, er stärkt den Geist und macht uns wissend, er hält uns nicht in Unwissenheit klein, er ist der Herr aller Weltenbewohner, der Allerbarmer, der einst, wenn diese schreckliche Welt unter der Knechtschaft der Viere ein Ende hat, über Tare herrschen wird und uns allen das Paradies bringt! Er spaltet nicht, wo die Viere spalten, er vereint, er ist eins, wo andere euch die Lüge auftischen, dass Geteiltes Eins sein könnte! Er wird euer Leid nehmen, er wird euch befreien, euch die Last der Schuldgefühle nehmen, euren Geist reinigen von Plage und Not! Nur bei ihm könnt ihr frei sein, nur er wird euch wahres Glück geben! Lernt, dass ihr mehr seid, als die Viere und ihre Diener es glauben machen wollen, dass ihr aus mehr besteht, als den angeblichen Gaben der Viere, dass ein Mensch nur in seiner Gesamtheit wahrhaftig lebt! Der Mensch besteht nicht nur aus Schönmalerei!
Ein Ende dem heillosen Chaos auf den Straßen, dem heuchlerischen Reden der Götzendiener, die euch nicht helfen können!
Ihr mögt Euren Geist mit Verblendung vermauern. Ihr mögt mit feindlichem Stahl und Schild auf den Tag der Vergeltung lauern. Ihr haltet die Wahrheit nicht auf! Es kommt die Zeit, da erkennt ihr die Wahrheit!
Der Herr empfängt euch mit offenen Händen.
Angamon vobiscum!
Zuletzt geändert von Savaron: 26.08.06, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
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