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 Betreff des Beitrags: Goldene Dämmerung
BeitragVerfasst: 21.09.06, 17:41 
Altratler
Altratler

Registriert: 10.12.01, 15:55
Beiträge: 5364
Der Geruch von Fels und Wasser. Die rote Glut der knisternden Kohlepfannen wogte sanft über Stein, über zwergisches Mauerwerk und das schwarz wirkende Moos auf dem schlichten Altar der Terra...

Eigentlich wollte sie im Kloster der Elementarherren ihre Gebete sprechen, doch ein dichter, unnatürlicher Nebel verhüllte den Berg ganz und gar, wo das Kloster laut Schild sein müsste, so dass sie sich nicht passieren traute.

"Bedeutungslos. Es ist bedeutungslos..."
...dieser Schrein war schöner, ehrlicher. Die Luft roch schwach nach Salz und sie fragte sich, ob es sein konnte, dass es der Schweiß der Mienenarbeiter war, der sich mit dem Gestein verbunden hatte oder die Tränen die ob der gefluteten Zwergenbinge gefloßen waren, deren Eingang hier einst war.
"Die Erde nimmt, die Erde giebt."

Lange stand sie regungslso vor dem Altar, die Hände leicht zur Seite ausgestreckt, wie eine Waage, das Haupt gesenkt und versuchte ihren Geist zu öffnen für das Mysterium der lichtlosen Ruhe, der kräftigen Ehe zwischen totem Fels und lebendiger Erde.

Schließlich fühlte sie, dass sie bereit war zu sprechen, dass alles, was um sie war, nun gewillt war, ihre flüchtigen Worten Gehör zu schenken:

"Berge...

Schwer sind Berge...
..ruhend auf Erde.

Blinde Erde.
Blind ist die Erde und taub.

Recht und Unrecht überziehen die Erde und was aus ihrem Schoß erwächst wie Tag und Nacht...
....die Fläche auf der das Leben spielt. Erde.

Geduld.
Geduld ist Erde.

Friede.
Friede ist Erde."

In ihrem Geist das Bild eines alten Meisters, der in der fernen Wüste den pulverfeinen Sand aus seiner Hand rinnen lässt...

Sie zog aus ihrem Gurt die goldene Sichel, langsam, wie der Sand, der als feiner Schleier mit dem Wind verwehte, wie umgekehrter Rauch, und legte ihre Breitseite auf den Fels des Altars, darüber ihre freie Hand, so dass ihre schwitzenden Fingerspitzen auf dem gebogenen Gold ruhten.

"Gold...

Kaltes Feuer ist Gold. Reinigend. Nicht-brennend zur Reinheit.

Bruder...
...Schwester.

Erde und Gold.

Erlaubt mir, hohe Mutter, edles Kind, rein und friedfertig zu sein wie eure Gaben, die mir in den Händen leigen, auf denen meine Füße ruhen."

Sie hub die Hand von der Sichel und führte sie am ausgestreckten Arm in Richtung des Kohlebeckens zu ihrer Linken, liess die Klinge das Licht fangen und sprach: "Reinheit."

Langsam dreht sie das erlesene Werkzeug zur Rechten und streckte es dem knisternden Kohlebecken hin, auf dass es sich auch dort am roten Schein vollsog: "Schärfe."

Sie streckte den Arm nach Oben hin, zur Felsdecke -"Beständigkeit." - und senkte dann die Sichel zum Altar zurück: "Ruhe."

Warten... die stumme Antwort der Elemente....

Sie nahm die Klinge an sich und steckte sie an ihren Gurt.

"Demut."

Das Werk mochte beginnen...


Zuletzt geändert von Rabe: 21.09.06, 17:41, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 21.09.06, 21:57 
Altratler
Altratler

Registriert: 10.12.01, 15:55
Beiträge: 5364
Einer ihrer Bekannten - ein windiger, düsterer Bursche - hatte ihr einmal das Geheimnis des reuelosen Mordes verraten: Bevor man den Pfeil von der Sehne oder die Klinge vorschnellen lässt, müsse man einmal tief ein und wieder ausatmen und dabei versuchen, sich ganz leer zu machen.
Ganz leer... so dass man frei ist im Augenblick des Tötens, ein Werkzeug der Mächte, ein Diener des unergründlichen Weltenlaufs.

Auch sie setzt die Sichel an, atmet durch und schneidet dann erst Pilz oder Pflanze von der Erde ab. Es kommt ihr etwas verrucht vor, das Töten von Wild und Wesen mit dem Sammeln von Gewächsen gleichzusetzen, aber angesichts dessen, was sie mit ihnen vor hatte, musste sie sich sicher fühlen, die Zustimmung der Stillen Welt zu haben...

Stille Welt...

"Ach, wie schwer ist es auf diesem Eiland auch nur einen stillen Ort zu finden! Alles ein Gerüttel mit zu viel Feuer, zu viel Wasser, zu viel Licht, Schatten oder Wind. Und wenn es doch einmal geglättet und neutral ist, dann wimmelt es von Menschen, Zwergen, Orks oder Elfen."
- - - "Hör auf zu jammern."

Es gibt das Theorem, dass auch künstliche Gegenstände sich zu einer natürlichen Harmonie fügen, wenn kein planender Geist sie dabei stört. So bildet der Satz am Grund einer Tasse manchmal vertraute Formen und so entdeckt manch zarter Geist Schönheit in den Figuren gefallenen Laubes...
...das Vitamalinviertel in Falkensee war ein Ort, an dem sich dieses Theorem bestätigte. Hundert Gegenstände von einem halben Tausend von Leuten benutzt, weggeworfen, neu verwendet, wieder weggeworfen bilden hier eine eigene Ordnung aus, die reiner und gelassener ist, als die bindenden Rechtwinkel und präzisen Trennungen.

Hier nun, in einer runtergekommenen Hütte in der schon der Farn wucherte und bei der es so schien, als wäre sie um einen steckengebliebenen Karren herum gebaut worden, ging sie an ihre Forschungen...

Zuerst trat sie an eine der Wände, schloß die Augen und legte zwei Finger an den bröckeligen Kalk des Putzes. Langsam erst, beschrieben ihre Finger einen Kreis, dann Striche die davon ausgehen, dann - immer schneller und sicherer - malten sie unsichtbare Spiralen, Runen und Linien auf die Wand. Schließlich zog sie den Finger zurück, beugte sich vor und blies mit gespitzten Lippen gegen das Zeichen: Was vorher unsichtbar gewesen, glühte nun auf, als hätte man es mit dem Licht des Silbermondes entzündet und verlosch kurz darauf wieder...

Ein zufriedenes Nicken.
... die Auslese begann.

Als sie mit den ersten Proben fertig war, taten ihr die Finger weh und die Hütte stank nach verbrannten und verwässtern Pflanzen.. Mit einem Seufzen stand sie auf und strich das alchemysthische Schutzzeichen an der Wand durch, wobei es erst zu goldenem Dampf und dann zu Nichts aufging.

Zum Ausklang des Tages sass sie am Feuerfluss, übergab die misshandelten Proben dem Blut der Erde und versuchte aus den Rauchzeichen letzte Schlüße zu ziehen, welche Geister in den Pflanzen wohnten...

In ein Büchlein schreibt sie, beleuchtet von der steten Glut.

Zitat:
I. Ein Tannenzweig.
Ernteort: Druidenwald nördlich von Brandenstein.
Robust und zäh gegen aggressive Magien, jedoch erstaunlich flexibel und gefügig gegenüber ihnen schmeichelnden, behutsamen Kräften..
Rauchlese weist auf einen Knabengeist hin, kurz vor der Mannbarkeit der eine vorstellung hat von dem, was er will, jedoch nicht weiß, wie das Gewünschte in der Wirklichkeit wohl aussehen mag. Vormerken für Langzeitversuch.

II. Ein Grasbüschel.
Ernteort: Druidenwald, s.o.
Aufnahmefreudig, fast gierig, für Zauberwirkerei, jedoch geringe Speicherqualität; Leider äusserst empfindlich gegenüber dunklen Strömungen: plötzlicher Verfall! Ungeeignet. Andere Grassorten untersuchen! Rauchlese weist auf den tumben Mehrgeist hin, Archetypos: Soldat, aus auf Eroberung und Besitz, jedoch ohne Bewusstsein.

III. Schleichschemelchen, Pilz.
Ernteort: Brandensteinwald, Nord.
Starke affinität zu düsteren, Passivität gegenüber lichten Elementen. [d]Ungeeignet.[/d] Vielleicht als Bindeglied? Rauchlese lässt einen ungeborenen, unbewussten Geist vermuten, unselbständig und [d]fleck[/d] [d]phleck[/d] träge.

IIII. Blutströpfchen, Blume.
Ernteort: Brandensteinwald, Ost.
Äusserst anfällig auf jegliche Art der Magie: Spontanes welken! -> Ungeeignet! Rauchlese weist auf einen schwachen, geschlechtslosen Geist hin, der sich nicht entscheiden kann.

[d]IIII[/d]. Rosa Wiesenschön, Blume.
Ernteort: Bradnensteinwald, Ost.
Neutrales Verhalten gegenüber aller Qualitäten der Zauberei, leider gepaart mit einer geringen Toleranz bei hoher Quantität: Formverlust. UG. Rauchlese aus Pflanzenmatsch nicht sinnvoll...

[d]IIII[/d] I. Spinnenblume.
Ernteort: Brandensteinwald, Ost.
Frustrierende Anfälligkeit gegen Veränderungsmagie: spontanes Entflammen! Sehr UG. Rauchlese sehr einfach: zickiger Weibercharakter...

[d]IIII[/d] II. Eichenzweig.
Ernteort: Brandensteinwald, tiefer Osten.
Zu rigide und fest... UG. Rauchlese zeigte den Geist eines vierschrötigen Familienvaters.

[d]IIII[/d] III. Brombeerstrauch.
Ernteort: Elfenbächlein.
Resistent gegen dunkle Strömungen, geringe Speicherfähigkeit derselben, neutrales Verhalten zu anderen Qualitäten der MG. Merken für mittelfristige Versuchsreihe. Rauchlese offenbahrte den Geist einer wissenden aber jungen Frau.

[d]IIII[/d] IIII. Unbenbekannte golden und violett gefärbten Blumen; Vorläufiger Name: Auentüpfel.
Ernteort: Elfenbächlein.
Äusserst eigenartige Reaktion auf alle Zaubereinwirkung: Raureifbildung! UG, aber sehr interessant: Für andere Forschungen einplanen. Rauchlese zeigte - wider erwarten - einen mürrischen, zwergenartigen Geist! Mit Bestimmtheit für andere Forschungen merken.

[d]IIII[/d] [d]IIII[/d]. Eigenartige, unbekannte Rebe, die an einer Weide beim Elfenbächlein hinaufwächst; Verläufiger Name: [d]Weidenrakn[/d] Weidenwinde.
Stabiles, abweisendes Verhalten gegenüber der meisten Zaubergruppen, auffllend hohe Speicherfähigkeit bei geringer Charakteradaption. Leider völliger Formverlust bei höheren Qantitäten. Unbedingt erneut untersuchen!

[d]IIII[/D] [d]IIII[/d] I. Fingerhutartiges Karggewächs.
Ernteort: Steinbruch/Schlachtenpass.
Verhalten wie rosa Wiesenschön, jedoch neugierigmachende Sparsamkeit. Rauchlese weist auf einen Mädchengeist mit ihm voll beschäftigenden Spielzeug hin. Vielleicht für mittelfristige Versuchsreihe?

[d]IIII[/d] [d]IIII[/d] II. Himmbeerstrauch.
Ernteort: Steinbruch/Schlachtenpass.
Verhalten wie Brommbeerstrauch! Rauchlese zeigt eher männliche Note? Kombinationsexperiment durchführen!

[d]IIII[/d] [d]IIII[/d] III. Wiesenwölkchen, Blume.
Ernteort: Schlachtenpass-Schrein.
Erstaunliche, fast vollständige Verflüchtigung zu bläulichem Rauch... UG. Rauchlese mit einem anderen Exemplar offenbahrte kaum Geist, vergleichbar mit langem Haar oder einer Feder. Verbreitungsqualitäten? Puff-Effekt versuchen zu selektieren!

[d]IIII[/d] [d]IIII[/d] IIII. Rankendes Felaschön, Blume.
Ernteort: [d]Schlachtenpass[/d] Feste Seeberg.
Mittlere Toleranz sowohl gegenüber Quantität wie auch Qalität von Magie... jedoch bizarre, unverständliche Formveränderung scheinbar zufällig bei einwirkendem Kraftfluss. Nicht ergründbar derzeit. UG. Rauchlese zeigte einen wankelmütigen Junggesellengeist.

[d]IIII[/d] [d]IIII[/d] [d]IIII[/d]. Lehmstecher, Blume.
Ernteort: Lehmgrube bei Falkensee.
Eigenschaften vergleichbar mit dem Karggewächs vom Schlachtenpass... jedoch geringfügig höhere Vitalität und Aufnahmefreudigkeit. Rauchlese liess einen Kindergeist erraten, auf der Suche nach Spezerein.

[d]IIII[/d] [d]IIII[/d] [d]IIII[/d] I. Löwenköpfchen, Blume
Ernteort: Wiese vor Falkensee.
Interessantes Leuchtverhalten auf dezente Zaubereinwirkungen. Brennen mit gelb-grünlicher Flamme schon bei geringen dunkleren Strömungen, das scheinbar nach keinem normalen Gesetz verbrennt, da Blütengewebe normal nach ablöschen durch Flussunterbrechung. Vormerken für Kurzzeitprobe.
Rauchlese offenbahrte den Herzgeist eines Poeten.

[d]IIII[/d] [d]IIII[/d] [d]IIII[/d] II. Farnwedel.
Ernteort: Hütte im Armenviertel.
Zäh und unbeugsam, was Charakteradaption betrifft, jedoch sehr starke und eigenwillige Formveränderung: Rollt sich zusammen und kringelt sich. Kompensation!? Unbedingt genauer untersuchen. Rauchlese lässt auf einen Greisengeist schließen, stark im Reden aber schwach in der Tat.


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