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 Betreff des Beitrags: Aus dem Leben eines Noanai
BeitragVerfasst: 3.05.06, 17:34 
Ehrenbürger
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Wohnort: Tacatocoland :o)
Gemütlich in dem Lehrstuhl drapiert, die Beine auf dem imposanten Steintisch hochgelegt, verspeiste die Elfe eine Birne, die freie Rechte dirigierte mal hier mal da mit dem Zeigefinger in aller Ruhe herum, dem munter in der Luft einige Schritt entfernt schwebenden Staublappen seine Anweisungen gebend. Leise summte sie dabei ein fröhliches Lied zu welchem Takt das Tuch vergnügt umhertanzte und die Regale, Schulbänke, Stühle vom Schmutz befreite – plötzlich erklangen Schritte in der Halle. Die Reaktion der Novizin erfolgte wie instinktiv. Blitzschnell wurde die rechte Hand vorgestreckt woraufhin der Lappen schnurstracks hineinzischte, den Birnenrest in die Robentasche gedrückt stand sie schon aufrecht am Tisch und wischte immer noch die Melodie summend betont beschäftigt den Staub von den Seitenkanten.
Einige Augenblicke lang verharrte der Lehrmeister stumm im Torbogen, sie konnte förmlich seinen prüfenden Blick auf ihrem Rücken spüren, in Gedanken eilig Runvokabeln hinunterratternd zur Beruhigung. Da wandten sich die Schritte auch schon wieder ab, sein knappes Nicken genau vor Augen sehend wischte sie einige Momente beschäftigt weiter bevor sie es wagte sich umzudrehen.
Tief atmete sie durch als Erleichterung sie durchströmte.
Glück gehabt.

~~~

Ausgelassen erklangen Gesprächsfetzen, Teile von Gesang und viel viel Gelächter vom Strand zu der kleinen verträumten Siedlung hinüber, untermalt vom konstanten sanften Rauschen der Wellen, die den übermütigen Schülern gnädig etwas Deckung verhalf.
Um den Lichtschein einer Laterne gemütlich im Sand ausgestreckt wurde gescherzt, nachgeäfft, gejammert und getröstet – jeder komische oder schrecklich ungerechte Vorfall des ausklingenden Tages an der Akademie ausgetauscht.

~ Achja… Ich darf euch beide nun in Run unterrichten… Die Elfe blickte zu der jungen Frau und dem andren Elfen, der sogleich wehleidig seine marmorne Miene verzog.
- Ohje! Uhm…. Hm.. gewiss… ganz ausgezeichnet! Verbesserte er sich nur halbherzig.
~ Sag nicht Ohje bevor du den Grund für das Ohje gehört hast frecher Kerl!
Ein richtig schadenfreudiges Grinsen erschien auf den Zügen der Elfe, den Moment sichtlich auskostend sah sie nur träge langsam zu der Frau ehe ihre vor unterdrücktem Lachen bebende Stimme ertönte.
~ …sag ihm bitte das Ohje...
Diese hatte sichtlich selbst Mühe ihre Fassung zu wahren, lustig schaukelten die schwarzen Locken etwas als sie leise vor sich hingluckste.
* Wenn sie mit uns fertig ist… und wir uns sowieso nicht mehr wehren können wird der… Eiszapfen uns die Prüfung abnehmen!
Gelächter brandete bei den beiden Frauen nun auf, jede Beherrschung von Bord werfend.
Dem Elf behagte der Gedanke wirklich nicht, doch war er nicht umsonst der Bruder seiner Schwester um die Situation gleich mit der ihm typischen Gemütlichkeit zu überblicken.
- Uhm. Wird schon. Zur Not gedulde ich mich mit dem Prüfen bis zu jener Zeit da er verschieden…

_________________
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[Becky]: Keine Sorge Quiri, die reden von guten Spielern..da gehörst du nicht dazu, also kannst du weiterhin Hüter bleiben..

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 Betreff des Beitrags: Ablenkung ist alles!
BeitragVerfasst: 4.05.06, 01:34 
Bürger
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Ein eigenartiger, unangenehmer und leicht scharfer Geruch waberte aus dem Laborraum hinaus und durch den Gang des ersten Stock im hell in den Strahlen Felas dastehenden Magierturm zu Siebenwind, dem man nur noch hier und da am Mauerwerk die vor wenigen Wochen drohende Vernichtung ansah.
Hinaus aus eben jenem Labor traten zwei Personen, wie sie scheinbar unterschiedlicher kaum sein konnten und doch waren sie beide noch Novizen - ein älterer Mann, wohl schon knapp über fünfzig Götterläufe alt mit weissen, langen Haaren und einem Bart, gewandet in einer grauen Robe und mit einem Monokel vor einem seiner geröteten Augen und eine junge Frau, wohl etwa Mitte zwanzig, jedoch trug auch sie ebenso weisses Haar, dazu eine recht helle Hautfarbe und eine saubere, weisse und schlichte Robe mit weiten Ärmeln.

Leise scherzten und lachten die beiden, hielten so auf dem Flur inne und die Frau sah fragend zu dem Mann hinauf.
"Tja.. hmm.. was treiben wir jetzt?"
Nachdenklich strich der Mann durch seinen Bart, ehe er antwortete: "Sag das bloß nicht zu laut, bevor ein Magister kommt und uns wieder Aufräumarbeiten erteilt."
Sie schmunzelte zu ihm empor, siegessicher mochte es fast schon anmuten, dabei nicht bemerkend, wie hinter ihr ein Mann in einer hellen Robe, dunkelblauem Umhang und braunen Haaren still und leise um die Ecke bog, verharrte und zu den beiden stumm hinübernickte, die Miene - wie wohl bei ihm üblich - regte sich kaum.
"Ohje. bloss nicht", setzte die junge Frau wieder zu sprechen an und sah noch arglos zu ihrem Gegenüber, "weisst du.. besser man lenkt sie ab, indem man sie was fragt."
Der Mann hinter ihr legte nun seinerseits seinen Kopf schief bei ihren Worten, ihr Gegenüber wiederum sah aus den Augenwinkeln hinüber zu dem stillen Beobachter und nun erst wandte die Frau stirnrunzelnd sich um, den Blick des Mannes folgend und verschluckte sich dann vor Schreck kurz.
"Einen guten Abend, werte Noanim. Ihr wart gerade dabei eine Lesung über das Verhalten als Schüler zu geben?"
"Seid gegrüßt, Exzellenz", sprach der Mann in grauer Robe, während die Frau in weiss verlegen lächelte, ehe sie ebenso anhob zu sprechen und ihren Kopf dem Hochmagier zuneigte.
"Astrael id Vaai, eure Exzellenz. Nunja..."
Unsicher wurden Blicke zwischen den beiden Novizen ausgetauscht.
"Hm, wir haben gerade philosophiert...", mühte sich der Mann in Grau eine Notlüge ab.
"Ja", eilig nickte die Weisse, "Philosophieren.. das passt wohl am ehesten."
"Klingt interessant. Lasset euch nicht aufhalten bei euren Gedankengängen."
Ein kurzer Moment des betretenen Schweigens trat ein, ehe der graue Novize das 'Gelernte' in die Tat umsetzte: "Achja .... habt ihr mein Bericht erhalten, Exzellenz?"
"Gewiss."
Ein Blick, verstohlen aus den Augenwinkeln heraus, warf die weisse Novizin dem Mann in Grau zu, dazu ein wenig schmunzelnd, ehe sie dann gleich nachzog: "Ich hätte da auch eine Frage, eure Exzellenz..."

So entgingen zwei Novizen - vorerst - erfolgreich dank ihrer Ablenkung neuerlichen Putz- und Aufräumarbeiten.


Zuletzt geändert von Althea: 4.05.06, 01:38, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 4.05.06, 16:38 
Einsiedler
Einsiedler

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~~**~~

„Ihr werdet die Bibliothek säubern.“
„Sicher, Ardanai.“
„Ohne sie abzubrennen oder unter Wasser zu setzen.“
Nach einem flüchtigen Blick auf die Schülerinnen hinunter, setzte die gefühllose Stimme hinzu.
„Ohne Wirbelstürme, irgendwelche Dämonen die ihr nicht kontrollieren könnt oder sonst irgend eine Art von magischen Wesen, die zusätzliche Verwüstung anrichten könnten.“
„Wäre uns nie in den Sinn gekommen, Ardanai.“


~~**~~

„Guten Abend Ardanai.“
„Guten Abend, Noanai.... wurde die Mensa schon gefegt?“
„Heute morgen, Ardanai.“
„Und habt ihr den Unterrichtsraum gesäubert?“
„Gerade eben, Ardanai.“
„Gut...gut..“
Die hohe Gestallt entfernt sich langsam von den beiden Schülern.
„Hast du was gemacht?“
„Nein, aber wir sollten uns eilen bevor der Eiszapfen uns auf die Schliche kommt.“


~~**~~

„Ist etwas besonderes geschehen?“
„Nicht in meiner Anwesenheit, Ardanai.“
„So ...so... Und was habt ihr dann gemacht die letzen Tage?“
„Ähm... Wenn ihr mich nicht danach fragt, so muss ich euch nicht anlügen, Ardanai.“
„Also nichts von belangen.“


~~**~~

Ein vorsichtiges klopfen an der großen Eisentüre.
Die beiden Frauengestallten rafften sich noch bevor die Türe sich öffnete.
Ein Lächeln... unschuldig und vertrauenswürdig... ziert beide Gesichter.

„Ich wollte euch fragen, ob es erlaubt sei Luca in Run zu unterrichten.“
„Wenn ihr sonst keine andere Beschäftigung habt.“
„Nein, Ardanai.“
„Nungut, man werde, wenn ihr fertig seid dann sehen ob man euch die Prüfung stellen kann.“
„Oh, wunderbar, Ardanai“, das Lächeln gefror und die beiden wanden sich von der wieder geschlossenen Türe ab.
Wenige Schritte entfernt legt die Schwarzhaarige den kopf zurück und schimpft leise:
„Er sieht ja wieder aus als hätte er gerade einem Noanai den Kopf abgebissen.“
„Ach, wusstest du nicht, dass er täglich einem zum Frühstück verspeist?“
Das leise Lachen der beiden entfernte sich in Richtung der Eingangshalle.


~~**~~

„Wenn er nicht so verflucht gut wäre, könnte man ihn wie die anderen ignorieren.“
„Er ist es aber und dass ist unser Problem.“


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BeitragVerfasst: 5.05.06, 01:18 
Edelbürger
Edelbürger
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"Was stellen wir jetzt an?"
- Den Turm anzünden.
'Der brennt nicht...'
".. und wenn wir das machen, weiß der Eiszapfen sofort, das wir das waren und dann haben wir Ärger!"
"Hm, was machen wir dann?"
- Südfall anzünden?
"Wie wäre es mit dich baden?"
- Ich bin sauber!
"Aber trocken!"
'Könnt ihr beide denn schon Telekinese?' unterbrach die Elfe das muntere Geschnatter der Schüler.
- Nein, aber ich habe Hunger.
'Das kann warten! Kommt!'

~.~


Schockiert starrten die drei Noanai auf die zerfetzte Kolonie unschuldiger Giftpilze, in deren Kappen und Strunke sich zahlreiche Holzsplitter gebohrt hatten.
Des Elfen Finger deutete noch immer in die Richtung und er reute es noch mehr als zuvor schon, dem Drängen der Elfe nachgegeben und es versucht zu haben.
Der Menschenfrau bereitete der Zauber zwar einige Schwierigkeiten, doch stellte sie sich nicht so haarsträubend unfähig an wie der Elf und erntete so ein Lob.
Was war der Elf doch froh, als die Dunkelheit hereinbrach und er so eine Ausrede hatte, nicht weiter machen zu müssen!
Aber Pusteblume - die Elfe verzauberte den Stein, mit dem sie üben sollten Dinge zu bewegen, und so leuchtete er einem kleinen Stern ähnlich in der Luft..
'Lass ihn auf ihrem Schoß landen - und nicht in ihrem Herzen.' forderte die Elfe.
Na das kann ja heiter werden...

~.~

Einige Stunden später, alle drei Noanai waren noch am Leben und der Elf lag in seinem Bett, beobachtete durch die Gestelle der anderen Betten die Flammen im Kamin.
"Ach - so ein Mist - "
Rasch erhob er sich und eilte hinaus, es war heute seine Aufgabe gewesen, eine Rümpelkammer aufzuräumen und er hatte es völlig vergessen.
All die schönen Frauen!
Sinnierend wurde sein Schritt langsamer, da hörte er ein Fluchen, Rumpeln, Krachen und Poltern -
"Ups... da binich wohl zu spät..."
Unschuldig summend wandte er sich ab und floh zurück in die Schlafkammern, schon an einer Ausrede arbeitend.
Pest, Pocken, ja das klang gut.
Hoffentlich wusste der vereimerte Magus nicht, das Elfen nicht krank werden konnten.

_________________
Inaktiv.


Zuletzt geändert von Ardanielle Windspiel: 5.05.06, 01:30, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 8.05.06, 10:19 
Einsiedler
Einsiedler

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Die Illusion war schlecht.
Mehr als schlecht. Sie war zu verkrampft, die Bewegung der Figur zu abgehackt und unregelmäßig.
Er ließ seinen Blick langsam durch den Raum wandern, kurz das Wandgemälde betrachtend. Es zeigte den Beginn einer Schlacht, auf den nach hinten versetzen Hügel sammelten sich zwei große Streitmächte und die Strahlen der untergehenden Fela tauchte das Bild in ein rötliches Licht.
Wortlos sah er sich wieder um, ließ sie weiter schmorren.
Ein Lob erwartete sie schon nicht mehr. Sie kannte diese Art von Schweigen: „Wenn man nicht schimpfte, reichte es als Lob völlig aus.“
Ihr neuer Lehrer gehörte eindeutig in die gleiche Kategorie.

„Wollt ihr ein weiteres Beispiel der Schule sehen?“
Sein Blick war wieder auf die Figur gerichtet, das bisherige „Opfer“ der Übungen.
„Gerne, Ardanai.“
Die Spannung baute sich schleichend in ihr auf.
Seine Bewegungen und Worte schienen ganz der kleinen Staute zu gelten und gebannt beobachtete die kleine Frau das Tun.
Was würde kommen? Sicher eine viel bessere Darbietung als ihre. Sie musste sich alles einprägen. Jede Geste, jedes Wort.
Die Wörter auf Run verstummten, mit einem gemächlichen Klatschen in die Hände ließ der Magier einen hellen Blitz erscheinen, der sie für einen Augenblick von der Beobachtung der Staute ablenkte.

Hektisch drehte die Schwarzhaarige den Kopf hin und her.
Die Erwartungen wie ein schwerer, eisiger Knoten im Magen.

Die Staute sah immer noch genauso aus wie sie sein sollte.

„Ihr habt mich abgelenk!“
„Hab ich das? Was genau stöhrt euch, Noanai?“
„Die Staute hat sich keinen deut verändert... sie ist immer noch genauso wie zuvor .“

Die Stimme des Lehrmeisters änderte sich keinen Deut. Sie war immer noch ruhig und ausdruckslos. Langsam begann sie diese Stimme zu verabscheuen.

„Habe ich mit einem Wort erwähnt, dass sich die Illusion um die Statue drehe?“

Er hatte sie rein gelegt! Er hatte den Köder ausgeworfen und sie war wie ein dummes Tier in die Falle gelaufen. Eillig drehte sie sich herum.... der Blick suchend an der Wand entlang bis sie sich gänzlich umgedreht hatte und dort erstarrte sie.

Vor ihr ragte nicht mehr die Rückwand des Hauses mit der Treppe ins Obergeschoss auf. Keine Regale, keine Bilder mehr.

Dem Blick auf freie hügelige Grasebene war nichts mehr im Wege.
Dort zwischen den Hügel begannen zwei Heere Aufstellung zu beziehen.
Im rötlichen Schimmer der untergehenden Sonne strahlten Rüstungen, Schwerter und die verschiedenen Banner in einem unwirklichem Licht.
Einzelne Reiter lösten sich aus den hinteren Reihen.
Preschten an den Fußsoldaten vorbei aber statt auf die gegnerische Armee zu zu reiten vereinigten sich die Feinde in der Mitte und wechselten die Richtung.
Gemeinsam, die Farben der Banner und Rüstungen vermischten sich, stürmten die Reiter auf den Tisch zu, der im Rücken der Novizin stand.

Der Anblick war atemberaubend. Zuerst erfüllte das Entzücken über das Schauspiel die Frau und dann kamen die ersten Zweifel.
Es wirkte alles so echt.
Konnte sich, wenn er sie mit der Staute hinter das Licht führte, auch die Illusion als ein Trick herausstellen?
Sollte das eine seiner Prüfungen sein?

Die Reiter näherten sich in unheimlichen schnellem Tempo.
Nun erklang auch der rhythmische Takt von Pferdehufen.

Die Novizin, gefangen zwischen der Macht des Schauspiels und den menschlichen Ängsten, vergass ihren Verstand einzuschalten.
Vergass die sichtbaren Fehler in der Darstellung.
Vergass die Vorsichtsmaßnahmen und lief so zum zweitenmal in die lockende Falle des Lehrmeisters.

Als die Pferde auf sie zustürmten und nur noch wenige handspann von ihr entfernt waren, überwog die Angst und wischte alle rationalen Gedanken aus dem Kopf.

„Ardanai! Nicht!“

~~**~~

Der Zauber war vorüber und zurück blieb eine zitternde Novizin und eine zufriedener Lehrmeister.

„Herje... ihr geht aber auch auf gar nichts ein Noanai. Sagte ich euch nicht, dass eine Illusion weit vor dem eigentlichen arkanen Akt anfängt?“

Jetzt hatte sie verstanden. Eine Lektion die sie so schnell wohl nicht vergessen würde.

An der Türe verabschiedete sich die Schülerin vom Lehrer.

„Bei unserem nächsten Treffen üben wir uns wieder in der Illusionistik. Sagt also nicht ich hätte euch nicht gewarnt, Noanai.“
Stumm nickend wand sie sich Schwarzhaarige von der Türe ab und machte sich durch das dunkel da liegende Südfall auf den Weg in den Schlafraum.
In sicherer Entfernung kamen leise die Worte von den Lippen:

„Wenn er nicht so verflucht gut wäre...“


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 Betreff des Beitrags: Tra tar man! - Dafür mein Leben!
BeitragVerfasst: 28.06.06, 10:59 
Einsiedler
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Seit mehr als einen Zyklus sah man die kleine Schwarzhaarige an ihrem Lieblingsplatz am Wasser sitzen.
Die Hände strichen beständig die „eingebrannten“ Runen auf ihrer Robe nach.

„Tra tar man,“ murmelt sie dabei leise, der Blick hinaus auf die Wellen gerichtet.
Dem Wasser gleich kamen die Gefühle in beständigen Wogen über den grauen Unruhestifter.
„Ja... dafür mein Leben...denn es ist das einzige was ich habe. “

Leicht hob sie den Kopf um dem Pfeifen des Windes so nah an der Klippe zu lauschen. Es schien ihr als würde das Brausen des Windes anschwellen und einen liebgewonnenen elfischen Gesang erneut zu ihr tragen.

So es euer freier Wille und fester Wunsch ist... tretet durch das Feuer.. auf das es euch reinigt.
So ihr aber Zweifel in eurem Herzen trägt... tretet zur Seite.


Trotz der kühlen Nachtluft glaubte sie für einen Moment die Hitze des Feuers wieder zu spüren. Wie es sie umfasse und sie aufnahm.
Es hatte sie gereinigt. Die Kette der Traditionen hatte ein weiteres Bindeglied erhalten.
Man hatte sie für würdig genug gehalten dies fortzusetzen.

Langsam rappelte sich der dürre Körper auf. Die Garderobe umfloss ihre Glieder und bei der leichtesten Berührung glommen die Runen darauf wieder auf, als würden sie nur darauf warten für sie der Schutz zu sein den sie so dringend brauchte.

Ein einzelner Schritt brachte sie endgütlich an den Rand der Klippe.
Die Tiefe zog sie wie magisch an. Verlockend und rufend...

Wie gerne würde sie dort hinab gehen. Zu den Wellen die beständig und ohne Hast die Klippen umbranden, als würden sie bei jedem neuen Schwung glauben dieses Mal können sie die Felsen beiseite schieben.

Wie gerne würde sie zurück in das Feuer gehen um sich zu reinigen.
Um auch die Reste aus ihrem Inneren zu entfernen.

Leicht glommen die Runen der Robe wieder auf. Umhüllen die kleine Frau in ein unwirkliches kaum wahrnehmbares Licht.

„Tra Tar man! Doch meine Wunden und mein Schmerz gehören mir alleine.”
Mit den Worten drehte sie sich von dem gefährlichen Abgrund weg.
Wieder ein Sieg für sie.
Jeden Tag musste sie diesen Kampf fechten und dieses mal hatte sie gewonnen.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 3.07.06, 15:33 
Einsiedler
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Haltet fest an dem was ihr gelernt habt und bewahrt die Ruhe sobald sich die Illusion vor euren Augen hebt.

Auf diesen Anblick war sie nicht vorbereitet. Das Blut, das unter ihren Füssen leise Schmatzgeräusche bei jedem Schritt ertönen lies. Der Gestank nach Tod der scheinbar eine eigene Persönlichkeit hatte so dominant und allgegenwärtig schien er.

Waren die Schreie von den Kämpfern um sie herum oder schrie der kleine Teil ihrer Seele, dem sie es als einzigsten gestattete sich zu fürchten?

Glur Siglim zu mir! Bleibt zusammen und folgt dem Orden!

Ständig verlor sie die anderen aus den Augen.
Nach einiger Zeit hatte sie es aufgegeben den anderen Magiern zu folgen. Wichtig war einzig dass die Garde einigermaßen zusammen blieb.

~~**~~


Tausendfach hatte sie diese Worte schon wiederholt. Wieso wollten sie ihr jetzt nicht einfallen. Jetzt wo dieses Wesen vor den Kämpfern stand und Einen nach dem Anderen zu Boden streckte.
Wo blieb das brennende Gefühl in ihrem Inneren das sich ihrer Bemächtig kurz bevor sie das Feuer in ihren Händen zu formen begann.
Die Angst schwemmte alles Wissen hinfort. Vermischte sich mit dem brennenden Entsetzen beim Anblick der Wesen.

Die Kreatur wand sich zu ihr herum, der riesige Schatten fiel über sie und nicht ein einziges Wort fiel ihr ein. Ihre stärkste Waffe wurde durch den Blick der Dämonenaugen zerschlagen und trotzdem konnte sie sich nicht rürren.

Wir müssen stets wissen was uns erwarten kann.
Ich weiß immer was mich erwartet.
So meinst du? Und du weißt auch wann Flucht eine gute Option ist?
Flucht ist niemals eine Opftion!


Wie aufgeschreckte Kinder liefen die Kämpfer, Magier, Priester und Heiler um sie herum Richtung des Tores.
Als wäre sie jemand anderes beobachtet sie wie das riesige Wesen sie angriff und zu Boden streckte. Die Runen der Robe begannen zu leuchten, heller als sie es bisher je getan hatten.
Schmerzen... warmes, feuchtes Blut dass über ihre Haut floss....
Dunkelheit.

~~**~~

Ein lauter Schrei ertönt des Nachts im Schlafsaal der Novizen.
Keuchend richtete sie ihren zitternden und schmerzenden Körper auf.
Fahrig strich sie über die großen Blutflecken die sich auf ihrer Kleidung zeigten.
Die Haut darunter nicht offen und blutend sondern großteils frisch und rosa farbend .

Ein leises Wispern bevor der Erschöpfte Körper seinen Tribut forderte und sie wieder in das dunkle Reich der Träume hinab zog.

Es tut mir leid...


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 Betreff des Beitrags: „Unkhorzham fhairt phäztrapht“
BeitragVerfasst: 20.07.06, 08:52 
Einsiedler
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Das Bein schmerzte, die Wange brannte und doch loderte in ihrem Inneren etwas heißer und feuriger als die Schmerzen.
Ein beschissener Tag als Krönung der vielen endlosen, letzten Tage.
Wenig Schlaf, viele Arbeiten und doch nur das nagende, hilflose Gefühl der Nutzlosigkeit.

Sie war am Ende ihrer Kräfte. Hatte sie den Kampf gegen den Bären doch schon fast verloren und musste sich nun mit der vermalledeiten Wunde am Bein herum Ärgern.

Zu allem Überdruss schien der Ork sie als sein nächstes Opfer auserkoren zu haben.
Der Schlag der mächtigen Pranken ließ nicht nur ihren Kopf mit einem scharfen Ruck zu Seite schleudern, er schien auch das Denken völlig auszuschalten.

„Du musst stets gefasst sein und darfst dich nicht von deinen Gefühlen übermannen lassen.“

Dafür war es zu spät. Hass und Zorn überschwemmten den ausgehungerten Körper, ließt Kraft dort aufkommen wo sie eigentlich nicht vorhanden war.

Wie die kleine Gestallt vor dem grobschlächtigen Orken sich aufbaute, schwankend und fast nicht in der Lage sich auf den eigenen Beinen zu halten, drängte sich unweigerliche der Vergleich mit einem verletzen Häschen gegen einen wütenden Bären auf.

Die leise, kleine Stimme der Vernunft versuchte durch den roten Nebel durchzudringen.
„Du wirst verlieren. Du hast nicht einmal mehr die Kraft einen vernünftigen Zauber zu wirken. Lass es doch. Er wird dich verletzen.“

Der Feuerzauber war nicht der rede wert. Eher eine kleine Flamme, so heißt sie auch durch Wut und unkontrolliertem Hass auch loderte, konnte sie dem Orken doch nichts entgegensetzen.

Das laute Gebrülle des Orkens ertönte, er kümmerte sich kaum in die Flammen die einen Teil des Gesichtes getroffen hatten, sondern warf sich mit seiner gesamten Masse dem schmächtigen, kindlichen Körper entgegen.
Der Zauber hatte sie restlos ausgelaugt. Selbst ohne den wuchtigen Angriff wäre sie zu Boden gegangen.
Nun schlug ihr Kopf beim Fall hart auf den gepflasterten Boden des Markplatzes auf.
Blut begann aus einer Wunde am Hinterkopf zu sickern.
Verschwommen beobachtet sie wie die Pranken des Grünen auf ihr Gesicht zu rasten.

Ein letzter Gedanke an den Lehrmeister und wie er sich freuen würde wenn er von ihrem unbedachten Handeln erfuhr.
Die Gewissheit, dass der Ork nicht der letzte sein würde der sie hart für ihren Übermut bestrafen würde geleitete sie in die dunkel Welt der Bewusstlosigkeit.
Schmerzen und Hass haben an diesem Ort keine Bedeutung.
Das Wissen um Versagen und die Furcht vor der Strafe schon.
Und sie wurden in der schwarzen, leeren Umgebung des Geistes stetig mehr.




Im Hospiz von Falkensee liegt auf dem ersten Bett im Erdgeschoss ein kleiner, dürrer Körper.
Unruhig wälzt er sich von einer Seite auf die andere und trotzdem wird es kaum jemanden gelingen die Verletze aufzuwecken.
Selbst guten Freunden erinnern nur das wüste Chaos aus schwarzen Locken an die Novizin.
Das Gesicht ,von Schlägen zugeschwollen, schillert in den verschiedensten Farben des Regenbogens.
Die dunkle Robe ist zerrissen und gibt so den Blick auf einen Verband am Oberschenkel frei.


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 Betreff des Beitrags: Abhärtung nach Grauenart
BeitragVerfasst: 9.10.06, 14:43 
Einsiedler
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Unruhig warf sich die Gestallt auf dem Bett hin und her.
Die dicke Bettdecke lag auf dem Boden und trotz des klammen Raumes standen auf der blassen Stirn kalte Schweißtropfen, welche langsam über die eingefallenen Wangen hinab rannen.

Um das Bett zeigte sich ein Kreis aus Kohlestaub, der sich in gleichmäßigen Abständen zu einer schlichte Sigil-Rune erweiterte und dann lückenlos wieder in die Rundung des Kreis überging. Jemand schien sehr viel Wert auf eine ordentlich Ausführung gelegt zu haben.

„Du bist alleine und niemand wird dir helfen.“

Das Kreischen und das Knirschen der Klauen drang zu ihr und mit einem mal zeigten sich die grässlichen Kreaturen vor ihr.
Sie kamen näher und umschlichen sie wie ein Raubtier ihre Beute.

„Was tust du nun?“

Der Schatten der riesigen Wesen lag über ihr und die Hände waren kalt und feucht vor Angstschweiß. Kein Wort, keine Rune, kein Laut mochte ihr mehr einfallen.

„Konzentrier dich! Wie willst du sie aufhalten?“

Die mächtigen Klauen streckten sich ihr entgegen. Ein Schrei bahnte sich aus dem bangen Herzen den Hals hinauf und befreite sich endlich.
Die dunklen Steinwände schickten den Ruf zurück und verstärkten nur das hilflose Gefühl.

„Was soll ich alleine ausrichten?“


Kein Schrei unterbrach die Stille des Schlafraumes, welche angefühlt von den ruhigen Schlafgeräuschen aus den anderen Betten war.
Zu einem Bündel zusammen gerollt lag sie in ihrem Bett, das Laken unter ihr zerwühlt.
Das leise Wimmern wurde vom Kissen gedämpft.

Dunkel wurde es im Traum. Eine blicklose Dunkelheit, welche die sonst so vertraute Umgebung hässlich und gefährlich erscheinen ließ.
Die Stimme, kalt und fordernd. So niemals vertraut, niemals gewollt ... gehasst.


„Geh in dich und denk an dieses Gefühl der Hilflosigkeit.“

„Ich hab verstanden... ich möchte lernen.“


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 Betreff des Beitrags: Der letze Streich
BeitragVerfasst: 12.10.06, 08:00 
Einsiedler
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~~~*~~*~~**~***~**~~*~~*~~~


Wie konnte sie nur so dumm sein und sich von diesem Mann heraus locken lassen.
Sie hatte sich nicht unter Kontrolle, ließ die Gefühle die Oberhand gewinnen.
Würde sie es jemals lernen sich zu beherrschen?

Sie stand in dem prunkvoll eingerichteten Thronsaal, der hauptsächlich durch den flackernden Schein der großzügig verteilten Kerzen erhellt wurde. Das Licht, welches durch die hoch oben eingelassenen Fenster hereinkam, wirkte unwirklich und verbreitete mehr Schatten als Helligkeit.
Doch nicht das trügerische Licht ließ die unzähligen Bilder an den Wänden wie ein Schauerkabinett erscheinen.
Gesichter von Frauen, bleich und mit zu ihrem letzen Schrei verzogene Gesichtzüge porträtiert. Die angsterfüllten, weit aufgerissenen Augenpaare starrten von den Wänden herab direkt auf die Stelle wo sie stand.

„Wahre Schönheit zeigt sich nur in großer Not und so bin ich zumeist gezwungen diesen Zustand herzuführen.“

Kultiviert und elegant war der Klang der leisen Stimme, doch die Bedeutung jedes Wortes traf Luca mit der Wucht eines Faustschlages.

Ruhig hatte der gut gekleidete Mann sich das Geschimpfe der Frau angehört und immer wieder nur gelächelt.
Das Lächeln machte ihn noch erschreckender und die Tatsache dass sie ihm hilflos ausgeliefert war ließ die Wut in der Herzen der Schwarzhaarigen nur noch feuriger auflodern.

„Wisst Ihr, mir fehlt so zu sagen noch ein Motiv für mein neues Werk .“

Die Bedeutung der Worte sickerte nur langsam durch den roten Nebel der Wut in die Gedankenwelt der Novizin.
In der Zwischenzeit führte der Mann sie zu einer nahe zu leeren Leinwand.
Finsterer, dunkler Wald erstreckte sich im Hintergrund des Bildes.
Seine Stimme nahe ihrem Ohr erzählte ihr, wie sie bald genau wie die anderen Frauen ein Teil seiner Sammlung sein würde.
Wut und tief sitzendes Entsetzen überschwemmte ihre Gefühls- und Gedankenwelt.
Vorfreude schwang in den Worten des „Gastgebers“ mit, als er ihr Stück für Stück die Regel der kommenden Jagd erklärte.
Bis Fela die Dunkelheit erhellte musste sie überleben, oder würde ein Stück seiner Sammlung werden.
Nur der angeborene Trotz ließ sie die Kraft finden die Zunge zu bewegen.

„Es würde euch nur halb so viel Freude bereiten, wenn ich mich nicht wehre.“
„Andererseits, währe dies wohl ein sehr unrühmlicher Tod, nicht wahr?“
„Ich schere mich nicht um Ruhm.“
„Nicht zu vergessen, dass er auch sehr schmerzvoll und langwierig wäre, da ich Enttäuschungen nur sehr schlecht verkrafte.“


~~~*~~*~~
**~***~**~~*~~*~~~

Gehetzt rannte sie zwischen den eng aneinander gereihten Bäumen entlang. Selten sah man zwischen den dichten Wipfeln den Himmel hindurch blitzen. Sternenlos und finster präsentierte er sich jedes Mal wenn sie einen Blick auf ihn erhaschten konnte.
Die Luft roch muffig und erinnerte an einen Morsanacker. Mit jedem Atemzug nahm sie den Geruch tief in sich auf und so war jedes Luftholen ein Vorbote der kommenden Ereignisse.

Die besten Gruselgeschichten könnten diesem Wald nicht gerecht werden. Zyklen lang, so kam es ihr vor, musste sich die unerfahrene Novizen gegen die wilden Bestien und den Jäger zu wehr setzen.

Verletzt, an Leib und Seele, stand sie nach anstregenden Stunden dem erneut Jäger gegenüber.

Aufgeben, aufhören sich zu wehren, dem Gefühl der Hilflosigkeit und der Verzweiflung hingeben.
Schmerz übermannte den ausgelaugten Körper als der Angriff sie zu Boden brachte.
Der kleine Dolch stach mit seiner stumpen Spitze durch die Robe hindurch gegen ihre Haut.
Die ungewohnte Anstrengung und der schnelle Atmen ließen ihre Lungen glühen als beständen sie aus Feuer.
Die Kette, der Glücksbringer, schnürrte ihren Hals zu und jedes Atmen holen ließ das Lederband enger in ihre Haut einschneiden.
Deutlich spührte sie die Last der beiden kleinen Anhänger auf ihrer sich schnell hebenden und senkenden Brust.
Robert... Jabin...

Langsam kam die Frau in die Höhe während der Jäger bedrohlich auf sie zu kam.
Langsam und gemächlich, er hatte es keinen Falls eillig.

Die Hand schloss sich um ihre letzte Hoffnung und zog den Dolch hervor.
Ein elfischer Singsang erklang in ihrem Kopf, forderte sie harsch zur Konzentration auf.

Der Dolch bohrte sich in den Leib des bleichen Mannes.

Die Umgebung begann zu verschwimmen, das letzte was sie sah war der niedergestreckte Mann auf dem Waldboden.

Ein Mensch, Jäger oder nicht, war durch ihre Hand gestorben.

Etwas weiteres starb in diesem Augenblick.
Die Seele der Novizin hatte etwas verloren.
Etwas... was sie zu dem gemacht hatte was sie war.

~~~*~~*~~
**~***~**~~*~~*~~~


“Bravo . .. Bravissimo, Werteste. Ein Meisterwerk , in der Tat .“

Die Worte verfolgten die Frau bis in ihren erschöpften Schlaf hinein. Liesen die Szenen der Jagd immer wieder aufkommen.

Und ein Bedürfnis, kalt und gierig, war neu erwacht.
Es nistete sich in den kleinen Teil der Seele ein, wo vormals etwas unschuldiges und reines seinen Platz gehabt hatte und stillte seinen Hunger jedes Mal, wenn der Blick der sonst so lebhaften blauen Augen auf das Gemälde ihrer Selbst ruhte.

~~~*~~*~~
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BeitragVerfasst: 6.11.06, 14:46 
Einsiedler
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Beiträge: 28
Das leise Geflüstere im Schlafsaal verstumme augenblicklich als sie in den Raum tratt.
Leise anzügliche Bemerkungen gemischt mit beschämenden Schmähungen.
„Wie träumt es sich so in Magisterbetten?“

Der Rücken wurde steifer und ruhigen Schrittes ging sie an ihr Bett heran.
Die Bemerkungen trafen sie tiefer, als sie es je zeigen würde.
Das goldene Armband an ihrer rechten Hand schien mehrere Quader zu wiegen doch der flammende Stolz hielt sie davon ab den Stoff der Robe darüber zu streichen.

Sollten sie es alle ruhig sehen und sich darüber lächerlich machen.
Sie wusste, dass sie es verdient hatte.
Und sie wusste auch genau.... „er“ würde es sie büßen lassen wenn sie sich als unwürdig erwies.

Wie konnte sie sich ihm nur so ausliefern?
Konnte sie Glück haben... und er hatte es nicht bemerkt?
Lächerlich... sie an ihr Versprechen zu erinnern!
Genau jenes würde vielleicht einmal ihr Verderben sein.
Wenn nur die beiden sich auch daran halten würden...


Seit Tagen hat sie nicht mehr gegessen, geschweigeden geschlafen.
Nicht mehr den Mut sich den Träumen zu stellen, nicht mehr die Kraft den Gerüchten entgegen zu treten.
Ein schwarzbärtiges Gesicht erschien vor ihrem schlafwandlerischem Blick, und für einen Augenblick glaubte sie es wirklich vor sich zu sehen.

Hektisch kramte sie ihren Besitz unter dem Bett hervor und verließt den Schlafraum.

All die Gesichter...

Das weinende Elfengesicht, das ihr Angst machte.
Das lächelnde bleiche, das Abscheu hervor rief... und etwas Mitleid.
Die Gesichtszüge der Freundin, die sie an ihr Versprechen erinnerte.
Das bärtige, welches sie verlassen hatte.
Und dazwischen das so makellos Gesicht welches mit leisen Singsang zu ihr sprach.
„Wenn man Freunde hat ist man niemals alleine.“

Sie musste sie los werden.
Sie musste sich davon lösen um wieder sie selbst zu sein.


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BeitragVerfasst: 25.11.06, 03:39 
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Beiträge: 457
Wohnort: Baronie Morthum
Im Leben eines jeden Noanai passiert das scheinbar Unvermeidliche - froh, einmal jegliche Last, jeglichen Zwang abwerfen zu können, wirft er sich in ein Abenteuer, nicht selten in eines von der feuchteren Sorte.
Die einen findet man dann in den Tavernen stockbetrunken unter dem Tresen oder unter einem Tisch liegend wieder, dabei enttäuscht feststellend, dass der junge Magus oder die junge Maga bloss zwei Gläser Wein getrunken hatte.
Die anderen wiederum werden von der Neugier auf geradezu verhängnisvolle Art und Weise getrieben und greifen so zu gewissen Mixturen, deren Nachtschattenanteil in Verbindung mit diversen anderen Inhaltsstoffen für einen Rausch der besonderen Art sorgt.

So kann es durchaus vorkommen, dass man diese Sorte Magier - die sich sonst so manierlich gibt, die Etikette beachtet, sich scheinbar die meiste Zeit unter Kontrolle hat - albern kichernd durch die Gassen Falkensees gemeinsam ziehen sieht, fröhlich mit Nordmännern schäkernd, um in ihrem eigenwilligen Rausch wenig später Pferde zu Dämonenwölfe zu erklären und harmlose, blondhaarige Abrichterjünglinge für gemeingefährliche Schwarzmagier hält.
Gewiss ist das Bild verwunderlich, wenn sonst solch eine vernünftig wirkende Adepta auf einmal mit einer Handvoll Kerzen ankommt und voller Tatendrang verkündet, dass sie nun jenen gefährlichen Schwarzmagier aus dem Verkehr zu ziehen gedenken (samt braunfelligen, treublickenden und gesattelten Dämonenwolf im Schlepptau) und dabei die Leuchtmittel um ihn herum aufstellt, ehe sie und die sie begleitende, frischgebackene Magistra (wohlgemerkt im selben Zustand befindend) entsetzt feststellen müssen, dass der schluderig aufgestellte Bannkreis rein gar nichts bringt und man nun zu Plan B (Weglaufen) greifen muss, um dann in der trügerischen Sicherheit des "Seiltänzer" tief Luft zu holen.

Empfehlenswert für begleitende Lehrmeister, vermeindliche Schwarzmagier und ebenso auftretende Ritter und Angehörige des Löwenordens ist es dann, jene übermütigen Studiosi einfach in ihrer Ecke sitzen zu lassen und lediglich dann und wann ein Auge auf sie zu werfen - die Einnahme ihrer eigenwilligen Mixturen rächt sich früher oder später und sei es auch nur, dass sie am nächsten Morgen aufwachen, den vorherigen Tag überdenken und sich dann nur noch schamvoll wünschen, die Welt würde sich auftun, sie verschlucken und nie mehr wieder preisgeben...


Zuletzt geändert von Althea: 25.11.06, 03:41, insgesamt 1-mal geändert.

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