Wirres Schreien, panisches Kreischen. Wahnsinn.
Ich erwachte, schweißgebadet, stinkend im eigenen Saft gelegen, bis mich die Wahnvorstellungen aus dem Schlaf rissen. Doch was war das für ein Schlaf? Ein Schlaf, der keine Ruhe spendet, ein Schlaf der einen in die finstersten Ecken seiner Seele zieht, am Verstand knabbert wie ein junges Kind an einem Krapfen.
Stöhnend richtete ich mich in den Kissen auf und warf einen Blick auf die Wunde an meiner Brust- und erschrack. Schwarzer Schorf überzog die Stelle an der gestern noch ein Riss klaffte. Gräulich färbte sich die Haut um die Wunde herum, verleihte ihr einen Wiederglanz des Todes. Wenigstens war der Schmerz nicht mehr so groß und ich konnte einen halbwegs vernünftigen Gedanken fassen.
Im Hintergrund meines Verstandes, die Stimmen...
Hihihi! Hahaha! aaaaaaAAAAHHHH
Zittrig stoplerte ich zum Waschtrog und kippte mir das kalte Nass ins Gesicht, auf dass es mich in den reale Welt zurück reißen möge- weg von den Stimmen, weg vom Wahnsinn. Doch nur sehr langsam sollte es mir gelingen meine Sinne zu sammeln und mich auf meinen Körper zu konzentrieren.
Im Gewirr des Fluxes sah ich mich selbst. Sah eine unbekannte Macht, sah, wie sie meinen Körper verzehrte und je länger ich sie in der arkanen Welt betrachtete, desto lauter wurden die Stimmen, die klingend in meinen Ohren widerhallten, gleich kleinen Nussknackern, die die Schale meines Verstandes zu knacken beginnen. Ich musste wissen was diese Substanz war, die wie ein Parasit in meinem Körper wohnte und ihr Zentrum in meiner Brust gefunden hatte. Bevor ich mich aus der magischen Betrachtungsweise zurück zog, konnte ich eine der Sporen in dem Zeigefinger meiner linken Hand ausmachen.
Entschlossen zog ich meinen Dolch, ging zum Kamin- und über der siedenden Hitze begann die feine Klinge des als Werkzeug missbrauchten Dolches zu glühen....
Meine Augen schlossen sich. Ein Schrei erfüllte die Hallen.
Voller Pein in meiner Brust und in meinem Finger, der nun wie ein kleines Würstchen auf dem Steintisch lag, blieb mir nichts anderes als zu lachen- ein wahnsinniges, selbstspottendes Lachen. Spottend der tareischen Welt, spottend der Welt in meinem Kopf, spottend den Stimmen. Spottend dem Schmerz.
Der Nachtschatten half mir meinen Schmerz zu lindern, mir zumindest halbwegs die Aufgabe im Sinn zu behalten. Der dürre Finger verschwand in einer Phiole, ich verschloss sie mit einem Glaspfropfen und wartete... es hat nicht allzu lange gedauert, da färbte sich die Haut des Fingers in einem schwärzlichen grau, überzog ihn.
Also scheint Es sich von lebendem Fleisch zu nähren. Doch wie es vernichten?
Feuer umrangte meine Hand und setzte den Finger im Glas in brand. Ein Zischen und schwarzer Dunst stieg auf, während sich um den Finger schwarze Essenz sammelte, eine seltsam zähe Substanz.
Ich holte etwas frisch geschlachtetes Fleisch hervor, dass ich eigentlich noch verzehren wollte, legte es auf den Boden und goß einen Tropfen der schwarzen Flüssigkeit aus der Phiole auf das schöne Fleisch- und jene begann sich zu regen, obwohl sie vorher in der Phiole wie tot war, begann sie sich nun auf dem Bärenfleisch auszubreiten, überzog ihn mit einem schwarzen Schleier.
Nun hatte ich Gewissheit- das Zeug ernährte sich von gesundem Fleisch...
Ich muss wohl eingenickt sein, denn als ich aufwachte fand ich mich auf dem Boden wieder, auf meiner Brust war das Geflecht der schwarzen, tauben Haut weiter gewachsen, hatte sich vergrößert und überzog einen Großteil meiner Brust.
Mein Kopf hämmerte immer noch, wieder war es kein erholsamer Schlaf gewesen, der mich heimgesucht hatte, sondern nur ein weiteres Tauziehen mit dem Wahnsinn.
Ich betrachtete die tote Essenz in der Phiole. Ihre Struktur verriet mir schließlich die Herkunft. Die Oberfläche und die arkane Zusammensetzung hatte ich schon einmal gesehen, schon einmal zu spüren bekommen. Ein Irafahr, der Niederste der Niederen, aus dem Reiche des Grauens.
So konzentrierte ich mich wieder auf den Fokus der Struktur in meinem Körper- wieder diese Stimmen. Lauter. Immer lauter, je länger ich das Gespinnst betrachtete.
Was tun?
Ich weiß nicht mehr, wie lange ich geschlafen hab. Ein Zyklus? Drei? Vielleicht eine ganze Woche? Doch als mich das Grauen erneut aus meinem Schlaf riss und der Blick auf meine Robe, vielmehr auf den Riss und die darunter liegende Wunde fiel, erstarrte ich. Meine ganze Brust war inzwischen grauschwarz geworden, das Fleisch taub bei Berühung- es war Zeit zu handeln, endlich eine Lösung zu finden.
Oh herrlicher, oh wahrhaftiger Angamon. Sieh auf einen deiner treuen Jünger, hier auf Siebenwind, herab. Ich erflehe dich um Licht in dunkler Stunde, ich erbitte dich um die nötige Kraft, die ich nun brauchen werde
Nur schwer gelang es mir die immer lauter werdenden Stimmen aus meinem Kopf zu verbannen. Doch mein Wille war stark, gestärkt durch den Glauben an den Gottkönig.
Und so ritzte ich mich, wartete bis sich das Blut sammelte und zog eine Rune auf den Boden- die Rune der Vernichtung.
Ich versank nur sehr sehr langsam im Flux und ebenso schwer fiel es mir, ob der Stimmen, die in meinem Geist herum tanzten, mich zu konzentrieren und langsam an die arkane Struktur des Blutes heran zu kommen und sie mit meiner Kraft zu füllen, die alles umfließende Energie in die Teilchen einzulagern.
Doch es gelang. Der Herr war mir gnädig. So trennte ich die Struktur auf und begann sie zu mir selbst zu nehmen, den Fokus auf mich richtend, eine Kugel zu weben und sie langsam über die schwarze Substanz zu legen. Sie streubte sich ein wenig, zuckt umher, doch schließlich gelang es mir die Kugel zu schließen, enger zu ziehen. Noch einmal lagerte ich arkane Energie in sie ein und begann sie zu verschieben- aus meinem Körper ging es nicht heraus. So entschied ich mich für einen steinigen Weg, wie es auch mein ganzes Leben ist- steinig.
Es streubte sich, raubte mir meine Kräfte, doch gefangen in der Kugel gab es kein entrinnen für den astralen Druck, der Es hinterdrückte, hinab in meinen Bauch, meine Hüfte, meinen Oberschenkel. Stop. Kein Zurück und kein Vorwärtskommen. Mein Bein zuckte vor Schmerz. Unkontrolliert, einer anderen, fremden Macht folgenden. Ich sah keinen Ausweg. Ing Fe hallte es durch die kargen Hallen der Akademie und in der Kugel entfachte ein verzehrendes Feuer, brannte alles aus, was sich darin befand; die schwarze Substanz des Irafahr, mein Fleisch.
Unendliche Pein schoß durch meinen Körper und raubte mir mein Bewusstsein...
Als ich verschwommen die Umgebung wieder wahrnehmen konnte und meinen Blick auf mein "Bein" richtete, wurde ich dem Ergebnis meines Rituals gewahr. Wo vorher noch ein Oberschenkel war, waren ganze Stücke des Fleisches herausgefressen worden, an manchen Stellen sah man Teile des Knochens, Sehenstränge...
Tare hatte mich wieder. Schrecklicher und wahnsinnger als zuvor.... Ohnmacht
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Zuletzt geändert von unicrack: 18.11.06, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
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