Endtag, der 5. Trier, 18 nach Hilgorad
Heute traute ich mich zum ersten Mal aus dem Wald. Zwar habe ich die Naturelfen und die Tiere schon liebgewonnen, doch merkte ich nach so langer Zeit, dass ich als Wilddiebjägerin nichts erreichen konnte. Ich sprach mit einem weisen Naturelfen, der mir von den Rittern erzählte. Sie hätten ihr Haim gerettet. Da erinnerte ich mich an alte Heldensagen, die mein Vater mir einst erzählte. Wochen zuvor hatte ich mit mir gerungen ob ich diesen großen Schritt tun sollte aber jetzt, wo ich es getan habe fühle ich mich frei und gut damit.
Im Burghof habe ich einen blonden Gardisten kennengelernt. Er war sehr nett und ich schwor mir irgendwann an seiner Seite stehen zu dürfen.
Er verwies mich an einen weißhaarigen Drachenritter. Der wirkte ein wenig misstrauisch ob meines Elan. Aber das macht garnichts. Dem beweise ich mich noch! Und wegen dem Namen... ob ich ihn ihm sagen soll? Er wird sicher unerfreut sein oder lachen. Und dann kann ich mich ihm garnicht mehr beweisen. Nein. Ersteinmal reicht ihm dieser Name. Er ist auch viel schöner als der richtige.
Ich ging zu den Rittern um in der Garde aufgenommen zu werden. Zum Glück habe ich nicht gesagt, dass ich mit dem Bogen garnicht so gut umgehen kann. Dann würden sie mich bestimmt nicht nehmen aber ich möchte doch so gern zur Ritterschaft! Direkt bei den Helden Siebenwind zu sein. Ist das nicht fein?
Doch der Ritter wies mich auch so schon ab.
Wahrscheinlich weil ich nicht so stark aussehe und noch so jung bin. Wir gingen zusammen zum Wall. Ein riesiger imposanter Klotz. Aber ob er wirklich das halten kann was er halten muss? Das wird sich ja noch zeigen.
Dort trafen wir die Waffenmeisterin des Löwenordens. Eine ganz schön harte Frau. Ob ich auch so aussehen werde wenn ich älter bin? Sie hatte Narben an den Händen aber ich traute mich garnicht deswegen anzufragen. Ich werde darauf zurück kommen wenn wir einen Augenblick alleine sind.
Nun bin ich Aspirantin des Löwenordens. Hoffentlich kann ich von den Bogenschützen lernen besser zu werden bevor ich zu dem Elfengardisten muss um mich zu beweisen. Aber ich bin guter Dinge! Der Gardist war sehr nett, der Ritter war sehr nett und auch die Waffenmeisterin war sehr nett. Die Burg ist riesengroß und schön! Ein Kind hatte mit einem Knappen zusammen Murmeln gespielt. Ja, so stell ich mir meinen Arbeitsplatz vor. Aber jetzt bin ich am Wall, wohl der gefährlichste Ort der Insel. Was wohl noch kommen mag?
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