Langsam schlenderte sie durch Brandenstein immer wieder kamen ihr Bilder aus ihrer jüngeren Vergangenheit vor den Augen. Erinnerungen die nur Schmerz, Wut und Angst in ihr aufkommen ließen und weswegen sie Heim gehen will. Immer wieder schüttelt sie ihren Kopf um die Bilder zu verdrängen, so als ob sie sie abschütteln will. Schlendernd ging sie langsam auf den Hafen zu und sah sich ein Haus nach dem anderen an um die Hafenmeisterei zu finden, was ihr auch nach einigem Suchen gelang. Quietschend zog sie die Türe auf und gegröle von einigen Seemännern kamen ihr entgegen die sich lautstark um irgendwas stritten. Missmutig ging sie auf den Tresen zu und wie es ihre Art war, fragte sie nach dem nächsten Schiff was Richtung Festland aufbrechen würde. Brummend erfuhr sie das am heutigen Abend das nächste Schiff sich auf den Weg Richtung Festland auf machen würde. Gesagt getan sie nahm ihren Geldbeutel zur Hand und legt die Dukaten knallend auf den Tresen und der widerlich riechende Kerl hinter der Teke gab ihr dafür dann ein Pergament, was sie sorgfältig in ihrer Tasche verstaute.
Nun hatte sie ja noch Zeit übrig und was sollte sie mit der Zeit machen, bis es nun endlich losging, Richtung Heimat. Schließlich setzte sie sich einfach auf dem Boden vor dem Haus der Hafenmeisterei und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Haus. Immer wieder gingen wankende Gestalten an ihr vorbei die sie ansprachen und obszöne Dinge zu ihr sagten. Ganz eng zog sie ihre Beine an ihren Körper heran und langsam schloss sie ihre Augen und abermals tauchten Bilder vor ihr auf.
Menschen, die ihr viel bedeuteten, die sie eigentlich nicht im Stich lassen wolle, jedoch blieb ihr nichts anderes übrig. Vektavian der ihr damals Beistand in ihrer dunkelsten Stunde, als es ihr so schlecht ging und sie an die Hand nahm. Lyrius der immer ein offenes Ohr für sie hatte und den sie als guten Freund sah. Frau Galdiell, die sich wie eine Mutter um sie gekümmert hat und egal, was für ein Unsinn sie auch immer angestellt haben mag, sie bekam es schon wieder hin das es ihr besser ginge. Und Frau Ayleen - ja Frau Ayleen war ein ganz besonderer Mensch, sie nahm sie mit offenen Armen auf und brachte ihr alles was sie weiß über das Kochen bei. Sie bewies so viel Geduld mit ihr und egal wie ungeschickt sie sich auf anstellte, sie lächelte ihr immer zu und baute sie wieder auf. So oft rettete Frau Ayleen sie vor irgendwelchen wilden Tieren, ohne dafür jemals eine Gegenleistung zu verlangen.
So viel schöne Momente sah sie vor ihren Augen kommen und gehen und immer wieder huschte ihr ein Lächeln über ihre Lippen.
Langsam umschloss sie die Dunkelheit und immer mehr skurrile Gestalten hielten sich am Hafen auf. Leicht zitternd saß sie zusammen gekauert auf dem Steg da und eigentlich wartete sie nur darauf, dass es nun endlich losginge, so das sie endlich Heim könnte. Nochmal schloss sie ihre Augen und dann sah sie ihn vor ihren Augen auftauchen, dabei hatte sie sich doch so viel Mühe gegeben nicht an ihn zu denken – erfolglos. Rodran – ja langsam ließ sie ihren Kopf sinken so das man ihr Gesicht nicht sehen konnte. Langsam rinnten ihr einige Tränen an der Wange herab und nur ein leises Wimmern war von ihr zu hören. Sein Ebenbild war zum greifen nahe vor ihr zu sehen, doch so schnell wie es gekommen war verschwand es auch wieder. Lauthals rief jemand das das Schiff Richtung Festland bald ablegen würde. Aufgeschreckt von dem Geschrei rappelte sie sich hoch und rasch wischte sie sich noch die letzten Tränen weg und langsam begab sie sich zu dem Schiff, was im Hafen vor Anker lag. Kurz bevor sie die Planke des Schiffes betreten wollte, sprach sie zu sich selbst: „Nun mach schon Mara stell dich nicht so das ist doch das, was du willst, dort findest du endlich das nach dem, was du sehnst, also zögere nicht.“ Wieder ging sie etwas näher auf die Planke zu und abermals hielt sie inne: „Was ist denn nur mit dir du willst es doch auch also stell dich nicht so an es ist doch nur ein kleiner Schritt nötig.“ Redete sie abermals auf sich ein. Langsam nahm sie das Seil in die Hand und betrat die Holzplanke die ihr Schicksal hier auf der Insel endgültig beenden würde und abermals redete sie mit sich selbst: „Was soll das denn? Wieso fällt es dir so schwer? Sonst hast du doch immer deinen Kopf durchgesetzt!“ .Plötzlich hielt sie inne und verharrte und ein letztes mal sah sie Richtung Hafen …
_________________ Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
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