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 Betreff des Beitrags: [Event] Der Sichelzahngnoll
BeitragVerfasst: 5.08.07, 02:36 
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Der endophalische Sichelzahngnoll

oder

Blutdurst

Ein Event zum mitspielen, mitschreiben und mitlesen.




Kleine Inforunde: Es handelt sich hierbei um ein Event, das IG stattfinden wird. Jeder, der dort etwas zu dem Event beiträgt, ist herzlich eingeladen, sich an dem Thread zu beteiligen. Ich werde versuchen, den Thread so klar zu führen, dass jeder weiß, ob etwas, das er vielleicht IG erlebt hat, damit zusammenhängt.

Viel Vergnügen wünsche ich euch.


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 Betreff des Beitrags: Rollenspielerisch hochwertige Einleitung
BeitragVerfasst: 5.08.07, 02:47 
Festlandbewohner
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Eines schönen Morgens wachte Gerlinde Wonnebreuch-Gutentöpfel auf und sah nach ihrem Mann. Ihr Mann war Bauer, wie fast alle Leute im schönen Dorfe Gutentöpfel, und wie in fast allen schönen Dörfern im Südwesten Galadons, wo die Besiedlungszahlen klein sind, war im schönen Dorfe Gutentöpfel jeder mit jedem verwandt. Genau genommen hatte das Dorf seinen Namen erst bekommen, als das Dutzend Häuser, das dort stand - keines mehr, keines weniger - ein jedes von einem Gutentöpfel bewohnt wurde, dessen Tochter wiederum einem Sohn eines anderen Gutentöpfel zur Braut versprochen wurde, sodass im Dorfe Gutentöpfel alle Leute dieses schöne blonde Haar hatten und diese dunkle, sonnengewohnte Haut, und alle hatten sie eine Nase wie ein Oger, lang und breit und groß, ein echter Zinken, und wenn die alten Gutentöpfelfrauen Warzen bekamen und diese auf der Nase, hatten sie eine riesige Warzennase wie eine echte Hexe.

An Hexen glaubte man hier auch, und wie man an sie glaubte - vor Hexen musste man sich hüten, ohhhh, man musste sich vor so vielem hüten - vor den Hexen und vor dem Sturm und vor dem Storch, der die Kinder bringt, und vor dem Bienchen, das das Blümchen schwanger macht, und vor all den lieben Sachen, die sonst das Leben lebensgefährlich machen.

"Außerdem, mein lieber Gutentöpfel, muss man sich vor den Sichelzahngnollen hüten!" - "Ohhh, ja, vor denen muss man sich hüten, Herr Gutentöpfel!" - "Ja, siehst du, mein Guter, sie haben unheimlich lange Zähne - scharf, verstehst du? Scharrrrrrf!" - der liebe Gutentöpfel keuchte, als ihm die Fahne des künftigen Schwiegervaters entgegenschlug - "Scharrrrrf sind sie! Wie ein Messer - und damit beißen sie dir in die Schulter, und weißt du was dann ist! Weißt du das! JA WEISST DU ES DENN NICHT!" - der liebe Gutentöpfel ächzte unter den riesigen Pranken des prognostizierten Schwiegervaters, die auf seinen Schultern aufschlugen, um seine Worte zu unterstreichen - "Dann wird man selbst einer von ihnen! Wann immer der düüüüüstre Mond in den Nächten" - an dieser Stelle senkte der ältere Mann die Stimme gegenüber dem jüngeren endlich ein wenig - "wenn der düüüüüstre Mond herauslinst aus seinem Versteck, wo er sich an den Tagen hin verkriecht, weil er FEIGE IST, WEIL ER EIN VERDAMMTER FEIGLING IST! - ja" - allmählich begann der arme Gutentöpfel zu ahnen, was ihm mit der Hochzeit noch alles bevorstünde - "ja dann verwandelt sich der, den er gebissen und leergesaugt hat SELBST IN EINE VON DIESEN BESTIEN!" - Mit geweiteten Augen glotzte der gute Gutentöpfel den alten Gutentöpfelschmied an und verstand. Vor denen musste man sich hüten - jaja.

Und solcher Glaube ist nicht nur im Dorfe Gutentöpfel verbreitet, wo einer dem andern gleicht und wo in jedem Haus die Mutter, der Vater, die Tochter, der Sohn oder zumindest fast ebenso enger Verwandter des Nachbarn wohnt, sondern solcher Glaube ist überall im schönen Südwesten von Galadon verbreitet, in vielerlei Form erzählt man sich da Schauergeschichten über die vielen Kreaturen der finsteren Nacht, die dort umherstreichen und ihr wildes Unwesen treiben.

Ja, ja. Vor denen sollte man sich hüten. Vor den Hexen. Den Barbaren. Den Gespenstern. Den Werwölfen. Vor den Gnomen. Vor den Klabautermännern und vor den Schneeriesen. Vor den Vampiren und den Kobolden. Und nicht zuletzt auch vor dem endophalischen Sichelzahngnoll.


Zuletzt geändert von Phobie: 5.08.07, 02:49, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 10.08.07, 14:03 
Edelbürger
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"Psssst, nicht so laut!" zischte er. Seine braunen, strubbeligen Haare wirbelten umher während er panisch seinen Kopf schüttelte. "Wenn man ihren Namen zu laut ruft, dann kommen sie und nehmen jeden mit der sie sieht". Also hatte dieser bäuerlich wirkende Kerl auch noch nie einen gesehen. Skeptisch betrachtete Dalabai al Wechnett den aufgebrachten Mann, der mit einem Stapel Wäsche auf dem Arm am Brunnen des Marktplatzes in der siebenwindschen Hauptstadt stand. Nur durch Zufall hatte Dalabai das Gespräch belauscht, in dem der Strubbelkopf einem Hünen und einem Zwerg die Gefahren von einer Kreatur erzählte, von der er scheinbar nicht mehr als ihren Namen wusste: einem Gnoll.
Geschichten dieser Kreaturen hatte Dalabai auch schon gehört, auch wenn er in seiner Ausbildung gen Norden gezogen war und dort niemals einen Gnoll gesehen hatte. Während sich die anderen aber nur über die Worte des Strubbelkopfs lustig machten, interessierte Dalabai sich ernsthaft für seine Worte. Sicherlich, es war eine Mischung aus Sagen und persönlichen Ängsten was dieser Mann da von sich gab, doch irgendwo mussten diese ihren Ursprung haben. Denn in einer Sache war sich Dalabai sicher: Dieser Mann sah nicht so aus, als hätte er die Weiten Endophals bereist, wo diese hyänenartigen Kreaturen für gewöhnlich vorkamen. Da ihn aber noch andere Sorgen plagten ließ er dieses Ereignis einige Tage unbeachtet, bis ihn eine erneute Neugier packte und in die Bibliothek der Stadt Falkensee trieb. Nur ein Regal mit der Titulierung "Naturkunde" war hier aufzufinden. Neben einigen anderen Werken über Kreaturen und Wesen lag auch der Codex Bestiarius vor, einen Kommentar zum riesigen und umfassenden Werk des Bestiarium Tareis. Diesen Codex hatte Dalabai vor einigen Jahren selbst niedergeschrieben, doch hatte er sich sich lediglich auf Tiere und Monster der Kernländer Galadons konzentriert. Über Gnolle, dass wusste er genau, hatte er nie etwas selbst geschrieben. In plötzlicher Zorn stieg in dem Endophali auf und er verpasste dem Regal einen kurzen Tritt. "Warum liegt auf dieser Insel kein Band des Bestiarium Tareis vor?" zischte er wütend zu sich selbst. Mit verärgert verrunzeltem Gesicht streifte er weiter durch die Gänge der Biblithek. Es musste doch weitere Werke geben, in denen Gnolle zumindest angesprochen wurden, aber unter welchem Titel würden diese Bücher laufen? Nach über einer Stunde ergebnisloser Suche gab er jedoch auf. Es war sinnlos die ganzen Bücher zu durchforsten, ohne einen Bibliothekar an seiner Seite, der zumindest grob den Inhalt sämtlicher Bücher kannte. Nachdenklich trottete Dalabai hinauf in die Leseecke der Bibliothek, setzte sich an das Schachbrett und schob geistesabwesend ein paar Figuren sinnlos über das Brett. Als er seinen Blick durch den Raum schweifen ließ stach ihn ein alter Kohlestiftstummel ins Auge, welcher unter einen der Lesesessel gerollt war. Ruckartig erhob er sich. Hob den Kohlestift auf und zog ein Hadernblatt aus seiner Tasche. "Sehen wir doch mal woran ich mich noch alles erinnere..." murmelte er zu sich selbst und begann zu kritzeln. Nach und nach schrieb er sämtliche Bruchstücke die ihm in den Sinn kamen auf das Blatt. In den Pausen, in denen er überlegte, zeichnete er die Konturen eines Gnolls, so wie er ihn aus Büchern und den Geschichten die er kannte in Erinnerung war.
Plötzlich schreckte Dalabai auf. Draussen auf der Straße hörte er den rauen Befehlston des galadonischen Miltiärs. Er stand auf und eilte zum Fenster. Seine Nase drückte gegen die milchigen Butzenglasfester. Er sah nicht viel, doch gerade genug. Zwei Umhänge der Stadtwache verschwanden um die Ecke des Hospizhauses in Richtung Tempelinnenhof. "Dueff!" knurrte er nur hasserfüllt und wandte sich sofort um. Wie der Blitz eilte er zum Ausgang der Bibliothek. Als er die Türe öffnete hörte er bereits die Stimmen der Wachen, es blieb keine Zeit die Treppe herunter zu rennen, er würde den Schergen des Ritters nur offen und unbewaffnet in die Arme laufen. Ihm blieb nur die Flucht über das Dach. Eilig drückte er sich über das Treppengeländer und zog sich auf das niedrige Dach des Hospizes. Geduckt und so leise wie möglich huschte er über das Dach um vermeindlich ungesehen auf der anderen Seite an der Straßenlaterne hinab zu klettern. Eilig schaute er sich um und machte sich in Richtung Handelsviertel davon.
Seine Notizen jedoch hatte er ganz vergessen...


Bild


[Edit: Rechtschreibfehla]

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ICQ Nummer 130236371
IRC- Nick Dalabaer
IRC- Channel #Tempel-Brandenstein

Chars:
Iycheas Vrahn - Diener des Morsan mit link;
Lurkz - Goblinork Händler (mit video)
- (und noch ein video auf englisch) - (und eins wieder auf deutsch - Lurkz&Co unter Geweihten) und noch ein Video für Hügelauork-Gaukler!;
Dalabai - Schriftsteller und Lebemann; Islarion Ethalasar - Kapitän der "Stern von Papin";Sedtrick Moosgrund - Halblingfriseur ;

Zuletzt geändert von Dalabär: 11.08.07, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Mord, die erste!
BeitragVerfasst: 13.08.07, 03:00 
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Reglos lag die Frau auf dem kalten Stein. Nur bekleidet von dem dünnen Nachthemd, und der Weg glich einem Schlachtfeld, blutverschmiert und mit dem zertrümmerten Stuhl, der da lag... furchtbar, die arme Maid!

Was mocht sie so zugerichtet haben? So blutleer - so bleich - so merkwürdig war sie, und sicher einmal schön - dachte der alte Mann, und verglich sie mit den Elfinnen, die ihm einst vertraut waren. Ja, ja. Sie war sicher schön. Aber nicht so schön. Oder doch? Herrje - war aber auch nicht so wichtig, denn sie war ja nun tot.

Wie es dazu gekommen war? Nun, das hätte sie sich wahrscheinlich auch gefragt. Da lief sie die Gasse entlang, nichtsahnend auf dem Wege zu ihrer Schlafnische, im Nachthemd und so müde, und plötzlich - da krachte es hinter ihr, und ihr Kopf fühlte sich so schwer an. Und während sie noch fiel, stürzte es sich auf sie - es, er, sie, was war denn das - oh, und im nächsten Augenblick wurde ihr schwarz vor Augen, und sie dachte noch: Herr Galtor, richte mich, aber richte mich nicht zu streng! Denn sie war ein gutes Mädchen gewesen, aber nicht immer keusch, und nicht immer brav, und nicht immer gut.

Und man weiß nie, wie die ewigen Richter das finden, wenn man nicht keusch, nicht brav, nicht gut war.

Aber es könnte nur von Vorteil sein, wenn man es gewesen wäre.

Das waren die letzten Gedanken, die ihr durch den Kopf gingen, als seidene Schwärze sich um ihre Sinne legte, und sie in den Schlaf streichelte.

Erster.


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BeitragVerfasst: 14.08.07, 20:34 
Einsiedler
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Kurz nach dem grausamen Mord wird man einen kleinen, dürren Mann von eher schlichtem Gemüt in Falkensee sehen können. Er verteilt eine Sonderausgabe des sogenannten "Gutentöpfler Kuriers". Wer ein Exemplar dieses Blättchens in die Hände bekommt, wird das folgende lesen können:

Bild


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BeitragVerfasst: 16.08.07, 14:21 
Edelbürger
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Nach dem ersten erholsamen Schlaf seit Tagen stiefelte der ältere Zwerg in der Uniform der Talwache die Treppen vom Rathaus in Kesselklamm herab. Endlich war er befreit von der eintönigen Wache und eigentlich recht guter Laune.
Bis...ja bis er den schmalen Pfad aus dem Nordkessel herabgestiefelt war und direkt vor dem Eingang zum Biergarten der Taverne den toten Mann liegen sah: ein älterer, dürrer Mann in einer endophalischen Robe lag dort in einer Lache aus Blut. Ein Zwerg der Wache sowie eine Heilerin der Menschen daneben. Rasch eilten auch andere Zwerge herbei, aber keiner konnte ihm sagen, was überhaupt passiert war. Bei Bellum, eine Leiche fällt ja nicht einfach vom Himmel mitten ins Tal hinein! Gemeinsam halfen sie der Menschenfrau den Toten zu waschen. Zu allem Überfluss hatte er sich bereits eingekotet und stank untenrum verdächtig nach Exkrementen. Kein neuer Anblick für den erfahrenen Krieger, aber bei einem Menschen hatte er das noch nie gesehen. Scheiße bleibt Scheiße, egal von wem, stinkt immer gleich dachte er sich noch und grübelte, ob er da eben grade etwas wahnsinnig Kluges oder im Angesicht des Todes Geschmackloses gedacht hatte.

Nach und nach hörte er später immer wieder was von einem "endophalischen Sichelzahngnoll", der Menschen das Blut aussaugt. Und in der Tat, am Rücken des hageren Toten waren mehrere Wunden wie von Einstichen und eine Bißspur wie von großen Fangzähnen an der Schulter.

"Der wird sich wohl kaum selbst in den Rücken gestochen und selbst umgebracht haben, oder?!" - "Na und, das war ein großes Raubtier, sonst nichts!" - "Aber so ein großes Tier hätten wir bei der Wache doch gesehen Bruder!" - "Ach, und einen Gnoll, den hättet ihr dann nicht gesehen?" - "Uhm...hmmm jaaaa..." So ging es zwischen einigen Zwergen hin und her.
"Ihr glaubt doch wohl nicht diesen Unsinn und wollt euch jetzt Katzen-oder Pferdeköpfe vor die Tür hängen oder euch mit ihrem Blut einreiben, oder was?" - "Was ist mit Schweinen?" fragte der passionierte Schweinezüchter und zugleich Mitglied der Wache, der dabei stand. Als hätte es das verstanden quiekte die fette Sau, die er bei sich hatte, empört auf und zwickte den Zwerg in den Stiefel. "Gib Acht, nachher ist das noch dein Sichelzahngnoll, haha!" scherzte der andere Zwerg. "Wir sollten es lieber schlachten, sicher ist sicher. Alles für das Tal, du weißt schon" rief der ältere Zwerg dazwischen...
...kaum war der Tote also aus ihrem Blickfeld geschafft worden, da scherzten sie schon wieder. Sie hatten in den letzten Tagen mit den Sammlern genug erlebt, um sich jetzt von einer Märchengestalt ins Bockshorn jagen zu lassen. Ist ja alles nur ein Schauermärchen...aber der Tote und sein Blut, die waren echt! Echt schaurig...

_________________
Wow! Bestens recherchiert, prima belegt durch Zitate von Leuten, die es einfach wissen müssen, und voll mit Situationen, die wohl jeder kennt. Hat mich sehr berührt, vor allem innerlich - wunderschön! Da kam wirklich alles vor: Dieses autistische Mädchen da, ihre Freundschaft mit dem Delphin, die Außerirdischen, der liebe Gott, stundenlange Reflexionen, Verben, Interpunktion... Ein Beitrag, der mitunter zu Tränen rührt. Danke!
"Fili" (IRC), Spieler von
Solice Aurora (Dank an Awa fürs Portrait)
Johann Cassius
Thorgat


Zuletzt geändert von Kaputter Typ: 16.08.07, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 20.08.07, 00:11 
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*Schriftlicher Monolog des Solivagus Grauring in seinem privaten Tagebuch*

"Neugierde lohnt sich eben doch und auch durch verrückte Aktionen können interessante Ergebnisse erzielt werden. Viktor habe ich ja bereits gepredigt, dass man sich nicht zu sehr auf eine mögliche Erklärung fixieren solle, sondern seinen Geist auch für andere Sichtweisen offen zu halten habe. Daher gibt es auch keinen Grund zur Verwunderung, als ich mich an dieser scheinbar sinnlosen Jagd nach dem endophalischen Sichelzahngnoll beteiligte. Zugegeben, dass wir mit dem Fass voll Trollblut und dem Herumschreien des Namens der Bestie auch hungrige Wildtiere anlocken könnten, hätten wir eigentlich vorhersehen müssen. Zum Glück ist alles gut ausgegangen. Zumindest für uns. Für die Tiere sah die Sache weniger rosig aus.

Der erste Fehlversuch vermochte es nicht, uns zu entmutigen. Beim zweiten Anlauf in der Nacht haben wir dann immerhin eine neue Leiche vor dem Nordtor aufgespürt und einen Verdächtigen festgenommen. Wir haben richtig entschieden, als wir den Leichnam und den vermeintlichen Mörder mit uns in den Akademiekeller geschleppt haben. Die Verhörung entlarvte den verängstigten Bauern nicht, wie erhofft, als Täter, sondern warf weitere Fragen auf, die ich mir vielleicht schon beantwortet habe.

Magistra Nhergas meint, dass ich mit meiner aktuellsten Theorie durchaus eine heisse Spur verfolgen könnte. Ich habe zumindest Blut geleckt und werde diesen Mörder finden! Es wird Zeit, dass wir uns die Toten genauer ansehen."

_________________
Neun Völker, ein Held ... und das bist Du!

Mach mit im Kampf um Ehre und Ruhm:
http://www.artyria.com/signups/add?subid=ref252153


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 Betreff des Beitrags: Sichelzahngnoll in Nöten
BeitragVerfasst: 21.08.07, 04:25 
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Keuchend hechtete die haarige Gestalt durch die finstere Nacht. Verflucht! Er brauchte mehr davon, es gierte ihn nach mehr, viel, viel mehr! Und das verdammte Weib war ihm entkommen - er hatte sie nicht einmal anlocken können, als die Stadtwache schon zur Stelle war. "Kommt schnell herein, Mädchen! Die Straßen sind nicht sicher in diesen Tagen und die Wälder sind es erst recht nicht!"

Oh, aber es gierte ihn so! Die letzten Reserven brauchten sich allmählich auf, es war wie eine Sucht, einmal Blut geleckt - im wahrsten Wortsinne - und man würde nicht aufhören, man konnte nicht aufhören und man wollte nicht aufhören - oh, dieser Biss, der ihn ereilt hatte - oh wie furchtbar, wie grauenerregend, wie schrecklich!

Drei Tote waren sie bereits, und er wusste von den Zetteln, er wusste, dass sie es wussten, alle wussten sie was er war, wer er war, und - dabei glaubte doch kaum einer, dass es ihn gab...? Narren, ha! Er würde es ihnen noch zeigen - aber bis dahin war etwas anderes wichtig ... der nächste Biss, das nächste Blut, die nächsten Tropfen, der heiße Atem an ihrer Kehle, wenn das Blut erst spritzte und dann behäbiger, langsamer im sanften Takt der Herzschläge hervorquoll. Ohhh, allein die Vorstellung ließ ihn wieder gierig werden...


Er würde einen vierten finden. Einige Augenblicke lang spähte er noch aus dem finsteren Dickicht der Frau nach, die im Schutz der Mauern verschwand. Es gelüstete ihn wieder nach einem Mädchen.


Zuletzt geändert von Phobie: 21.08.07, 04:25, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 21.08.07, 22:07 
Einsiedler
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Nach den neuerlichen Morden wird man wieder den kleinen, dürren Kerl mit dem einfältigen Gebaren in Falkensees Strassen sehen. Wer eine der von ihm feilgebotenen Sonderausgaben des "Gutentöpfler Kuriers" kauft, wird das folgende lesen können:

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BeitragVerfasst: 26.08.07, 18:50 
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In stickig-stechendem Qualm lag der Marktplatz zum Beginn des siebten Zyklus. Graubraun verhüllten die Rauchschwaden für einige Momente den Pranger, als er dorthin trat. Man erzählte sich von dem Verrückten, der sich für den endophalischen Sichelzahngnoll hielt, und dass man ihn erwischt hatte, gerade, als er einen Hobbit überfiel und hernieder gemeuchelt.

Und da brannte die merkwürdige, große Gestalt auch schon. Wie ein Mörder sah er eigentlich nicht aus, wie er von dem Haufen von wütenden Leuten verspottet wurde, naja - bis auf das Blut auf der Kleidung, und dann waren da die Augenzeugen. Eigentlich eine Schande, dass so etwas heutzutage passieren konnte, auf so einer schönen Insel!

Mit einem Stirnrunzeln sah er noch den Geweihten nach, als sie den Leichnam davonschafften. Und da fiel ihm die neben ihm liegende Ausgabe des merkwürdigen Kuriers auf...


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BeitragVerfasst: 29.08.07, 02:23 
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Danke an alle die mitgespielt haben. Teilweise wars wirklich zu komisch, auch wenn einige Dinge, die ich mir gewünscht hätte, nicht richtig rüberkamen. Aber letztlich hat es doch den meisten Beteiligten offenbar Spass gemacht. Es folgt das ursprüngliche Eventkonzept.

Zitat:
Original von Phobie
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~ Hubert Hintergruber ~

oder

Blutdurst aus Falkenstein




Hubert Hintergruber war ein ganz, ganz, ganz gewöhnlicher Bauer, wie er gewöhnlicher kaum sein konnte. In der Tat gab es auf ganz Tare wohl keinen Bauer, der gewöhnlicher, einfacher und bauernschlauer war als Hubert Hintergruber.

So war es nur natürlich, dass Hubert Hintergruber allerhand schlaue Bauernschlauheiten kannte. Allen voran wusste Hubert natürlich, dass es alles mögliche gibt, vor dem sich ein guter Bauer hüten muss. Schlechtwetter, tieffliegende Vögel, Gewitterstürme auf freiem Feld, endophalische Frauen, alkoholfreie Getränke und natürlich: der Sichelzahngnoll.

Hubert Hintergruber war nämlich ein waschechter Abkömmling der großen Sichezahngnolljäger aus dem letzten Jahrhundert vor dem verheißungsvollen König Hilgorad. Um genau zu sein, es gab keine großen Sichelzahngnolljäger, niemals auf ganz Tare und nie in seiner langen Geschichte. Man hat zwar Meere von Hexenblut vergossen und ganze Armeen von Schwarzmagiern an Pfähle an allen großen Handelswegen Falandriens genagelt, aber Sichelzahngnoll hat man nie wirklich gejagt.

An ihrer mangelnden Existenz konnte dieses mangelnde Jagdfieber vermutlich nicht liegen - immerhin fielen auch den Hexen- und Ketzerjagden im großen und ganzen bestenfalls zufällig echte Hexen und Ketzer zum Opfer. Aber wie auch immer es dazu kam, Sichelzahngnolljagden wurden so gut wie niemals veranstaltet - wahrscheinlich, weil man dazu klare Bisswunden am Hals als Verdachtsmoment benötigt hätte, und da bot sich die Verdächtigung wegen roter Haare, verdächtiger Blicke zum Himmel in dunklen Nächten oder ähnlichem doch eher an.

Hubert Hintergruber jedenfalls war der festen Überzeugung, dass es den Sichelzahngnoll gab, und dass sie es auf ihn abgesehen hatten - immerhin stammte er von Edelbert Hintergruber ab, der stets von seinen Heldentaten im Kampf gegen die verruchten bluttrinkenden Mörder berichtet hatte - und wahrscheinlich hatte sich diese Paranoia vor der Rache der wilden Blutsauger von Hintergruber zu Hintergrube Generation um Generation weitergeben lassen. Und nun kam sie bei Hubert Hintergruber an.

Im Grunde ließen sich solche Sorgen hervorragend durch den monatlichen Beischlaf mit seiner Frau Hannelorietta Hintergruber in den Hintergrund drängen. Doch eines Tages wachte Hubert auf und stellte fest: an seinem Leinenkissen klebte Blut.

Entsetzt und aufgeschreckt von dieser Entdeckung sprang er auf, lief zur Kirche - denn in seiner eigenen Bauernhütte hatte er keinen Spiegel - und stieß sich unsanft am Ast des Kastanienbaums, an welchem wiederum ein Wespennest mit angestoßen wurde.

In der folgenden Verwirrung vergaß er völlig, was das Ziel seines ungeplanten Laufs war, und als er sich nach wenigen Monden schon wieder schmerzlos aufsetzen konnte und die zahllosen Stiche allmählich verheilten - bis auf die, die nun ernst entzündet waren - da fiel es ihm wieder siedend heiß ein.

Und wie er so im Lazarett lag und grübelte, wie er herausfinden könnte, ob ihn tatsächlich ein Sichelzahngnoll gebissen hatte - denn dass jene kein Spiegelbild haben, war ihm - im Gegensatz zu den vielen anderen Bauernschlauheiten - nicht bekannt - und so kam er in einer bizarren Mischung aus Hunger und Neugier auf die Idee, es einfach anhand seiner Reaktion auf eingenommenes Fremdblut zu überprüfen - obwohl er genau wusste, dass der Bauernbund für den Wettbewerb im Grabenweitsprung und Mehlsackweitwurf ihn dafür aus dem Wettbewerb würfe.

Jedenfalls kam er in dem Lazarett schon recht bald an die stark blutverschmierte, zerrissene Wäsche eines anderen Opfers der Brutalität der Bauern in diesen Tagen. Und so kam es wie es kommen musste: Bauer Hubert Hintergruber würzte den wenig schmackhaften Stoff mit dem erstbesten Gewürz, das er aus dem Regal der Heilerin stibitzen konnte, und so erlebte er eine derart kosmische Berührung der Göttin, dass er eine Vision sah.

Was genau diese Berührung nun verursacht und die Vision dargestellt hatte, war ihm im Nachhinein nicht mehr besonders klar, aber er brachte es, bauernschlau wie er war, weniger mit dem Gewürz als mit dem blutgetränkten Stoff in Verbindung, und in Anbetracht der göttlichen Augenblicke, die er durchlebt hatte, schien es ihm garnicht so schlecht, ein Sichelzahngnoll zu sein.

In der Folgezeit geschahen zwei dubiose Frauenmorde in der ländlichen Gegend um Falkenstein und man fand sie beide mit aufgebissenem Halse im Felde liegen, und neben jeder der beiden eine gehörige Portion an Erbrochenem. Letztlich war der arme Hubert Hintergruber zu der Überzeugung gekommen, dass er das Blut lieber auffangen und aufbewahren sollte, als es gleich an Ort und Stelle sich einzuverleiben, da das deutlich zuviel war und eine solche Verschwendung konnte er als ein echter Hintergruber, die für ihren Geiz schon immer berühmt waren, nicht mit seinem Gewissen in Einklang bringen.

Doch es kam, wie's kommen musste: er ward erwischt. Allerdings nicht von den wutentbrannten Bauern, die nach jedem der Morde zwei Dutzend verdächtige Hexen auf dem Dorfplatz erschlugen, steinigten, hängten, enthaupteten oder verbrannten, sondern von Juppert, dem Idioten des Hofes. Denn der hatte gesehen, wie der arme Hubert die zweite Frau hinterrücks gemeuchelt hatte durch einen gemeinen Biss seiner riesigen Zähne in den Nacken, und er war so erschrocken und so entsetzt, dass sein Ekel in Faszination umschlug und er fortan den guten Hubert überall hin begleitete.

Hubert war das ziemlich unwohl, denn so bauernschlau er auch war, Juppert war ein Idiot, und störte bei allem und jedem. Und so entschied Heribert, Juppert auf eine wichtige Mission, auf eine Reise zu schicken, irgendwohin, wo er auf jeden Fall sterben, verhungern oder verblöden würde - und in Anbetracht der Gerüchte, die man so hörte, war der Ort, an den man am besten ging, um zu sterben, zu verhungern oder zu verblöden, die Insel Siebenwind.

Doch kaum dass der gute Juppert losgezogen war in vollem Eifer auf der Suche nach der geheimnisvollen Insel, da packten den guten Hubert die Zweifel und das Mitgefühl und er begann sehr mit sich zu hadern. Und drei Tage drauf sagte er zu seiner Hannelorietta: "Hanelorietta, mein Schätzelein, i muss in die großä Welt änaus, i hob do an Schuld zu bgleichn, aber i bin in am Doag odr zwei widr doa!"

Nunja, Juppert war offenbar recht guter Dinge gewesen, dass sein Auftrag wichtig war; jedenfalls reiste er drauflos und war schneller, als der König erlaubt, schon auf dem Schiff. Und dem guten Hubert blieb nichts übrig als sich auch auf ein Schiff einzukaufen mit seinem wenigen Ersparten und zu hoffen, dass er den armen Juppert auftreiben könnte, bevor ...




:D


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