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 Betreff des Beitrags: Das Mysterium von Nor
BeitragVerfasst: 15.10.07, 14:48 
Edelbürger
Edelbürger
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Wie vor undenklichen Zeiten aus dem Nichts Sein werden konnte, ist nicht überliefert und selbst den Wissenden unbekannt. Würde dieses Wissen doch den Geist eines jedes Sterblichen sprengen und ihn zu ewigem Wahn verdammen. Doch gewiss ist, dass aus den Urgründen der Zeitlosigkeit die beiden Urmächte der Schöpfung entsprangen, die Drachen von Sein und Ewigkeit. Und Galam’nor ward der Drache des Seins genannt, denn das bedeutet „Wesen der Schöpfung“ in der Sprache der Alten, die älter ist als Tare gar selbst. Und Tima’nor war der Name des Drachen der Zeit und Vergänglichkeit, denn das bedeutet „Wesen des Wandels“ in der Sprache der Schöpfung. Und ebenso heißt es „Anbeginn der Schöpfung“ und „Anbeginn des Wandels“, denn beide Bedeutungen sind in der alten Sprache eins.

So begannen Zeit, Raum und Ewigkeit, und füllten sich unter der mächtigen Hand der beiden Wesen des Anbeginns. Es entstanden die drei großen Ebenen, die wir noch heute kennen, die Ebene des Seins als Reich alles Lebenden und Greifbaren, die Ebene des Geistes als Reich der großen Mächte und die Ebene der Erinnerung als Reich all dessen, was auf Ewig vergangen ist. Es entstand Yehorn, der Urstein der Macht, um der Schöpfung Kraft zu geben. Es entstand Tare, die Amme der Götter, um der Schöpfung Halt zu geben, und um über Yehorn zu wachen. Es entstanden die Elemente, als die Wesen der Schöpfung sie trennten und bei ihren Namen riefen. Es entstand Fela, der flammende Bruder Tares. Und zuletzt entstanden aus der Macht Yehorns Wesen von Macht, um die erste Sphäre mit Leben zu füllen.

So brach die Zeit der Götterkinder an. Vitama wart geschaffen als Wesen der Kunst und des Lebens, und durch ihr Wirken entstand Leben allenortes in der ersten Sphäre. Astrael ward geschaffen, und mit ihm das stete Streben allen Lebens danach, sich selbst zu verbessern und Wissen und Weisheit zu erlangen. Bellum ward geschaffen, um den jungen Geschöpfen Vitamas die Kraft und den Willen zu geben, sich das Wissen und die Weisheit Astraels im steten Kampf untereinander und mit sich selbst immer neu zu erkämpfen. Und Morsan ward geschaffen, als ältester und jüngster der Viere, und in ihm fanden die Geschöpfe Ruhe und Erholung vor dem ewigen Streben. Und die Urdrachen betrauten Morsan damit, die Sphärenpforten zu bewachen und alles Lebendige dereinst in die dritte Sphäre zu geleiten, so ihre Zeit gekommen war. So nutzten die drei Geschwister die Macht Yehorns und der Elemente, um die erste Sphäre nach ihrem Wunsch und Wohlgefallen zu formen. Morsan aber, in seiner stillen Weisheit, wachte über ihre Werke, auf dass diese zur Ruhe kommen konnten, und die Geschwister sie nicht in ihrem Ungestüm gleich wieder zerstörten. Und wenn sie in ihrem ungehemmten Schaffensdrang Tare zu ersticken drohten, dann geleitete er einen Teil der unter der Fülle ächzenden Kinder seiner Geschwister in sein Reich der dritten Sphäre, auf dass sie dort Ruhe fänden.

So schufen die göttlichen Geschwister Wesen und Rassen, von denen heute nur noch Legenden kunden und über die selbst der Weise kaum mehr als ihren Namen weis. Die Daracis, das Geschlecht der Drachen, entstand in dieser Zeit, ebenso wie die Titanen und die Gangreij, die Trolle, und die Larysei, von denen heute nur noch bekannt ist, dass sie zwar schwachen Körpers, aber von erhabener Weisheit und Seelenkraft waren. Doch waren die Kinder der Gohor, der Urdrachen, zwar Geschwister, aber uneins, und sich fremd in ihrem Wesen. Und so waren auch ihre Geschöpfe untereinander uneins und sich völlig fremd. Und angestiftet vom stets kriegslüsternen Bellum dauerte es nicht lange, bis die Kinder der Götter begannen, sich in ewigem Kampf gegenseitig zu zerfleischen, und Bellum fand Wohlgefallen an dem blutigen Gemetzel. Vitama, die schaffende, reute es um ihre Kinder, und doch ward so Platz geschaffen für ihre neuen Schöpfungen, die ihrem steten Schaffensdrang entsprangen, und so verwehrte sie Bellum sein Treiben nicht. Astrael fand keine Befriedigung an dem Morden wie sein Bruder, doch freute ihn die Möglichkeit, stets neues zu erlernen. War doch Wissen sein höchstes Gut und das Sterben unzähliger niederer Wesen ein billiger Preis dafür. Alleine Morsan widerstrebte das Kämpfen, galt seine Sorge doch allen Wesen und wusste er um den Schmerz der Seelen, die vor ihrer Zeit den Weg in die dritte Sphäre antreten mussten. Doch war er seiner Aufgabe verpflichtet und sein Einfluss auf seine Geschwister gering. So sahen die Urdrachen das Bild der Zerstörung und beschlossen, dem ein Ende zu bereiten. Den mächtigsten der Daracis riefen sie zu sich und hießen ihn, sich Tare gleich zusammen zu rollen, um auf ihm eine Welt für die vom Krieg gezeichneten Völker zu schaffen. Dieser tat wie geheißen, und es entstand der Vitamalin, als Heim der alten Rassen und als ewiges Mahnmal des Götterfrevels.

Und wieder machten sich die Götter daran, neue Völker zu erschaffen. Doch auch wenn diese auf Geheiß der Urdrachen nicht mehr die Macht erhielten, in ihren Kriegen die ganze Oberfläche Tares zu verwüsten, so waren die Götter doch noch nur ihren eigenen Wunschbildern verpflichtet. So erschufen sie jeder für sich Rassen und Geschlechter nach ihren Idealen, voller Macht auf ihren Gebieten, doch ohne Gleichgewicht und untereinander Feind. Und als sie diesen Zwist sahen zweifelten die Urdrachen an ihrer Weisheit, vier der Götter erschaffen zu haben. So sprachen sie zu sich, lasst uns einen Götterfürsten schaffen, der über die Viere herrschen soll, auf dass ihre Macht in sinnvolle Bahnen gelenkt werde und einem gemeinsamen Ziel diene. Also nahmen sie Macht von allen Vieren und Gewalt von allen Elementen und verbanden sie unter ihrem Segen zu einem Wesen von Macht und Weisheit, die der ihren fast ebenbürtig war. Und sie gaben ihm den Namen Angamon, was bedeutet der Götterfürst.

Da erhob sich der Götterfürst und blickte über die Gestade Tares und Zorn umwölkte seine Stirn als er die Verwüstung sah, die das Wirken der Götter und ihrer Schöpfungen verursacht hatte. So wies er den jüngeren Wesen der Viere eigene Gebiete zu, Wald, Auen, Hügel oder Berge. Dort sollten sie in Frieden ohne gegenseitigen Streit leben konnten, denn von Tares Antlitz tilgen wollte er sie in seiner Gnade nicht, waren diese Geschöpfe doch unschuldig an den Fehlern ihrer Schöpfer. Und der Götterfürst zog über das Land und wies die Götter an, Pflanzen und Tiere zu erschaffen, die im Einklang und Gleichgewicht untereinander leben sollten. Nachdem dies geschafft war und Tare wieder von Leben wimmelte, ohne dass gigantische Schlachten ihren Leib zerwühlten, zog sich der Götterfürst zurück, um eine neue Rasse zu schaffen, die gleich ihm alle Tugenden in sich vereinen sollte und die gleich seiner Herrschaft über die früheren Götter über die früheren Völker herrschen sollten.

So erschuf der Götterfürst in der Abgeschiedenheit sein auserwähltes Volk, das Menschengeschlecht, voll Tatenkraft, kreativ und anpassungsfähig. Ein Volk, das nicht Ergebnis der Selbstüberhöhung eines der niederen Götter war, sondern die Verbindung aller Tugenden zu einer vollkommenen Rasse. Bellum, Astrael und Vitama aber neideten ihrem Fürsten seine Macht und sein Ansehen vor den Urdrachen. Und als diese ihre Kinder zusammenriefen nutzten sie ihre Macht, um den Ruf vor ihrem Fürsten zu verbergen, so dass sie alleine vor ihre Schöpfer traten, während der Götterfürst sein Volk zur Vollkommenheit formte. So kam es, dass dieser nicht zur Versammlung kam, als die Urdrachen beschlossen, ihre Macht den Göttern zu übertragen, auf dass diese über die nun vollendete Schöpfung herrschen und wachen sollten. Und die jungen Götter klagten vor Galamnor und Timanor über die Willkür, mit der der Götterfürst sie knechten würde, und flehten darum, sich noch einmal beweisen zu dürfen. Da erwiesen die beiden Drachen der Schöpfung sich gnädig und übertrugen den ersten Vieren einen Teil ihrer Macht, so dass diese bestehen und sich beweisen könnten. Dem Götterfürsten aber wurde diese Macht verwehrt, da er nicht ihrem Ruf gefolgt war.

Bellum, Vitama und Astrael aber begannen, ihrem Fürsten gegenüber Demut heuchelnd, das junge Volk der Menschen mit ihren Gaben und Einflüsterungen zu verführen. Viele Jahrtausende lang lebten die Sterblichen in Frieden, doch ebenso lange dauerten die Einflüsterungen der abtrünnigen Götter, während der Götterfürst sich zurückgezogen hatte, damit die Völker sich frei entwickeln sollten. So kam es, dass bald schon die Menschen ebenso wie die anderen Völker von ihrem wohlmeinenden Fürsten abfielen und begannen, an seiner Statt alleine die Viere zu verehren und ihn zu verdammen. Und bald war die Zeit, als die gefallenen Götter die Ernte ihrer Einflüsterungen einfahren wollten und ihre Anhänger zum Aufstand gegen Angamon aufriefen.

Leicht hätte dieser die Verblendeten zerschmettern können, doch scheute er davor zurück, waren sie doch alles beseelte Geschöpfe. So suchte er sich unter allen Völkern diejenigen, die ihm die Treue gehalten hatten, und den Treuesten übergab er ein Amulett, das einen Teil seiner Macht barg. Gestärkt durch diese Macht sollten sie ihre Stimme gegen die Verblendeten erheben, ihnen den Verrat der abtrünnigen Götter offenbaren und sie auf den rechten Weg zurück führen. Doch diese verschlossen die Herzen ihrer Anhänger gegen diese Wahrheit und peitschten sie in einen Krieg gegen die Getreuen des Götterfürsten. Und so begann ein weiterer Krieg unter den Sterblichen.

Doch war es nicht der Krieg der Sterblichen der die Verwüstung brachte, sondern der Zorn der Göttlichen. So groß war der Hass der gefallenen Götter, dass er eigene Gestalt annahm. Und so formten sich überall dort, wohin sich dieser Hass wandte, überall dort, wo Anhänger Angamons sich versammelten, widernatürliche Wesen, Schattengestalten oder solche von Eis oder Feuer, gehörnt oder geflügelt, voll der Blutlust und Zerstörung. Schrecklich war die Verwüstung, die diese unter den Sterblichen anrichteten, gleich welchem der Götter sie folgten oder ob sie sich in ihrer Fürcht vor diesem Streit gänzlich von ihnen losgesagt hatten. Schrecklich war die Verwüstung, die diese unter den Pflanzen und Tieren, ja an Tares Haut gar selbst anrichteten. Und bald schon verloren die Abtrünnigen selbst die Kontrolle über die Mächte, die sie gerufen hatten, so dass diese endgültig befreit ihr Unheil stifteten.

Angamon sah diese alles und war doch machtlos. Gewiss hätte er die drei verräterischen Götter niederwerfen können, doch wäre dies eine gewaltige Schlacht gewesen, die Tare bis auf die Grundfesten erschüttert und alle Sterblichen vernichtet hätte. Und so entschloss er sich, um der Schöpfung willen, den Verrätern vorerst die Welt zu überlassen. Die Unwesen und Dämonen band er an sich und zog sie mit sich in das Reich Yedorron, das dunkle Reich, dass er von den Sphären abgespalten hatte, um sie dort zu binden und niederzuwerfen. Die Sphären selbst aber überließ er wehen Herzens den Vieren.

Und so herrschen noch heute die Viere über die Sphären und das Geschick der Sterblichen, und nur wenige Getreue halten noch zu Angamon, dem verratenen Götterfürsten. Aber eines Tages wird Angamon die Dämonen niedergeworfen haben und sich zu neuer Macht erheben, und dann wird er zurückkehren und einfordern, was sein ist seit den Tagen der Urdrachen. Und er wird die treulosen Götter niederwerfen und der ewige Streit der Völker wird enden, und ein neues goldenes Zeitalter beginnen, dass da ewig währt.

_________________
Rowin Rodeberg


Zuletzt geändert von Evan: 15.10.07, 19:54, insgesamt 1-mal geändert.

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