Lang war der Tag für ihn bereits. Streit hatte es gegeben, Streit und Kampf. Aber seine Pflicht war nicht erfüllt. Die junge Zwergin stand vor ihm, neben dem Stall am Bach der durch das Tal floss und zur Bewässerung der Gärten diente. Mit grimmen Blick zurrte er die Lederriemen um ihre Oberarme fest, Eisenspitzen ragten an der Unterseite hervor, und immer wenn die Zwergen die Arme zu weit herabsinken lassen würde, würden sie in ihre Rippen stechen und sie ermahnen, die Arme erhoben zu lassen. "Spreiz die Arme vom Körper ab." forderte er sie schroff auf, und mit einem soldatischen "Jawohl" tat sie wie ihr geheissen. In jede Hand drückte er ihr nun einen der großen Eimer, die gut 5 Liter Wasser fassen mögen und neben dem Holz mit Eisen verstärkt waren. "Füll die Eimer mit Wasser, Rahem" befahl er knapp, dabei den langen Stab zur Hand nehmend, mit der er ihr immer, wenn sie zu langsam wäre, einen Schlag auf den Hinterkopf geben würde. Sie mühte sich sichtlich die Eimer zu füllen, denn mit ausgestreckten Armen war das gar nicht so einfach. Als sie dann vor ihm stand, die schweren Eimer in jeder Hand haltend, die Arme weit vom Körper gestreckt, nickt er einmal zufrieden. "Über die Brücke" kommandierte er, und mit vorsichtigen Schritten, bemüht nichts zu verschütten, stapfte sie vorran. Die schweren Wassereimer zogen an ihren Armen, doch noch blieb sie standhaft. Der weitere Weg führte über die Sitzbänke des Turnierplatzes zur anderen Brücke, dann die Treppe hinauf zu den Gärten, an diesen Entlang zur nächsten Treppe und dann zur Zisterne, wo die Eimer auszukippen waren.
Dreimal musste sie diese Tortur auf sich nehmen, Traim wusste dabei selbst nur zu gut, wie schon nach der ersten Runde die Arme brannten, wie jede Faser der Muskeln darin sich verhärteten und gegen jeden weiteren Schritt rebellierten. Die Eisenspitzen würden sie ermahnen, die Arme erhoben zu lassen, und stets wenn sie zögerte, schlug er ihr von hinten mit dem Stab auf den Kopf "Schwäche bedeutet Schmerz!" brummte er dabei. "Langsamkeit bedeutet Schmerz!" schallt er sie, wenn sie zu lange brauchte für sein Ermessen. Einmal geriet sie an der Treppe die Gärten hinauf sogar ins wanken, verschüttete dabei Wasser aus den Eimern auf den Brak'toar, der nur einen SChritt entfernt auf der Bank neben Dolana saß. "Ungeschicklichkeit bedeutet Schmerz!" brummte Traim nur, nach einem weiteren Hieb mit dem Stock.
Beim letzten Gang liessen ihre Kräfte zusehends nach, doch unbarmherzig quittierte er jedes Zögern mit einem Schlag seines Stabes "Zögern bedeutet Schmerz!" brummte er kräftig dazu. Aus Wut wohl, wie auch aus Stolz schliesslich sammlte sie ihre Kräfte und sprang die letzten Stufen hinauf, als würde sie sie unbeschwert hinaufsteigen. Zufrieden brummte er in seinen Bart, als er diesen Fortschritt beobachtete.
Die Erleichterung war ihr förmlich anzumerken, als sie die Eimer endlich in die Zisterne leerte. Und mit einem zufriedenen Nicken löste er die Lederriemen von ihren Armen und erlaubte ihr sodenn die Eimer abzustellen.

Die Leibesertüchtigung würde sie noch häufig mitmachen müssen. Aber Morgen, so dachte sich Traim, wird sie lernen ihre schmerzenden und geschundenen Arme zur präzisen Führung ihrer Waffe zu nutzen, wenn sie ein Fass auf dem Kopf ihres Hammers balancieren muss...