Gleißendes Licht....
Die Augen waren fest zusammengepresst. Nur schemenhaft konnte er etwas erkennen. Das Licht, es war zu stark....
Einige Tage zuvor, ruhig stand er am Wall, hektisches Treiben im und vor dem Wall. Wohlgeboren Laske seie ins Ödland aufgebrochen, um sich einem Ehrenduell mit einem Tardukai zu stellen. Ehrenduell, Tardukai... Eine Verhöhnung des Wortes Ehre. Jene predigen Ehre, aber lassen Blut vom Himmel auf Tare hernieder regnen, dienen dem, der Dämonen seine Diener nennen. Seine Diener rammen einen eine Waffe in den Rücken, so man nicht aufpasst. Er schüttelte bei den Gedanken sein Haupt. Der Löwenorden hetzte vor seinen Augen herum, treue Diener der Krone und der Viere. Für einige würde er seine Hand in Feuer legen, aber nicht für alle. Handelte doch einer eigenmächtig über den Befehl von Wohlgeboren Steiner, indem er einen Orken ins Grünland holte. Man sollte dies Steiner noch mitteilen, sowas mag gefährdend sein. Es gebe aber wie überall einige, die noch viel zu lernen haben....
Unbeeindruckt von dem hektischen Gewusel am Wall harrte der Geweihte aus. Er wusste schon, wie der Kampf enden wird, Maynagh erschien ihm in einer Vision. Der Kampf sollte nicht verloren gehen. Bellums Macht reiche weit ins Ödland ! Spätestens bei der Schlacht gegen den Schwarm habe man dies gesehen ! Habe man das ? Er schaute nur kurz über die Gesichter der Löwen, ein kurzes nicken seinerseits. Ja, man habe es...
„Erstrahle im Lichte des Herren, sein Segen seie auf dich niedergekehrt!“ hallte es. Noch immer war das Licht zu stark. Er vermochte keinen Blick zu erhaschen. Die Worte kamen ihm vertraut vor, waren sie nicht die ersten, die er vernahm. Demütig kniete er nieder, sein Haupt aber erhoben. Erst langsam ebbte das Licht ab, schemenhaft konnte er eine Gestalt erahnen. Aus den Augenwinkeln merkte er, dass er kein Rüstzeug trug, gar gänzlich nackt war.
Bellum selbst führte ihn in die Burg am nächsten Tag. Er wusste, dass er gebraucht wird, so wurde es ihm Prophezeit. Laske wurde durch den Tardukai verletzt. Ehrenvoller Zweikampf, es war nicht ehrenvoll. Nicht ohne Grund sollte auch ein Ritter kein Duell gegen einen Tardukai anstreben. Man mag Ihnen das weltliches zusichern, aber ein Tardukai falle nicht darunter. Sicherlich hätte man dies der Ritterschaft mitteilen sollen, sicherlich waren sie sich dem bewusst, aber dennoch suchten Sie diese Entscheidung. Ehrenvoll waren Sie, dies würde er mit seinem Leben bezeugen. Sie sind treue Diener der Viere und ein jeder, der dem widerspricht sollte es ihm ins Gesicht sagen. Rasch führte man ihn zu den Gemächern von Laske, wie in Wahnvorstellungen lag dieser auf dem Bett, eine Wunde zierte seine Schulter. Schwärze, als wäre die Haut abgefault. Es war aber nicht abgefault, jenem war er bewusst. Kälte drang von der Wunde aus. Es war von diesem „ehrenhaften“ Tardukai. Seine Klinge sollte im Namen des Verfluchten dienen, sollte töten in jeder erdenklicher Weise.
Sein ruhiger Blick lag auf Laske, betrachtete ihn. „Höret mir zu und folgt meinen Worten....“ er sollte bei Verstand bleiben, sich konzentrieren. Die Wunde breitete sich langsam weiter aus, ihn von Innen vergiftend. Nie habe er Bellum so gebraucht wie jetzt, stets auf seine körperlichen Eigenschaften verlassen, die Kraft in Ihn war schwer zu bändigen. Aber es tat Not, Laske würde es ansonsten nicht schaffen. Sein Atem wurde immer ruhiger, sein Herzschlag verlangsamte sich, bis beides gänzlich aussetzte. Seine rechte Hand hob sich langsam, eine Raute zeichnend, eine weitere, immer schneller, hastiger, bis die Hand zur Raute wurde. Die Luft erwärmte sich, rötlich glühte seine rechte Hand, hinterlies eine rote Spur hinter seiner Zeichnung. In der Luft stand eine rötliche Raute.
So begann er sein Gebet an seinen Schwertmeister....
Steh auf, erhebe dich...Worte durchflossen seinen Geist. Seine Muskeln fühlten sich leicht, er drückte sich hoch, öffnete weit seine Augen. „Arin’il. Heerführer des Banners. Es naht der Tag der Entscheidung. Führe Sie unter meinem Banner !“ Er fühlte sich, als würde er wachsen in seinem Körper, aus ihm heraus erwachsen gar. Nur für einen Grund kam er nach Siebenwind wieder und jenen wird er erfüllen. Dabei sei es nicht von Relevanz, wie sein Körper dabei enden wird. In dieser Sphäre halte ihn nur eins, der Glaube.
...als er mit seiner Hand durch den Oberkörper von Laske griff, regelrecht hindurchglitt ohne ihn zu verwunden und die Schwärze mit seinen Hand packte und aus seiner Wunde herauszog. Die Luft im Raum wirbelte aufgrund der Hitze, Schweiß rann ihm von der Stirn und fiel zischend auf sein Rüstzeug. Seine Stimme erhob sich noch einmal tief, als ob sie nicht von dieser Sphäre kam. „Gehe zu deinem Meister und berichte von deinem Versagen...“ als er die Schwärze in seiner Hand zusammendrückte und sie wie Staub zu Boden sank. Die Schwärze in seinen Augen verschwand langsam, seine braunen Augen kehrten zurück, der Raum kühlte aus und schon Wimpernschläge später schien alles wie vorher zu sein.
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Suum cuique
"Dio perdona... Io no!"
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