Es war die Zeit der Diener Angamons in Vandrien. Es war die Zeit von Unruhe und Aufständen. Es war die Zeit da sich die Anhänger der Viere und Ihnen voran der König mit seinem Heer erwehren mussten und verteidigen was Ihr eigen und Ihr Glaube ward. So mag man hier nun lesen über jene tapferen Recken welche dem Reiche dienten in der letzten Großen Schlacht gegen die Anhänger des Einen. So soll euch berichtet werden was für Heldentaten vollbracht wurden und von einer Schlacht in welcher das letzte Mal zwei Große Heere auf Tare standen und sich gegenseitig nieder zu ringen suchten.
Wir befinden uns in Vandrien, jener Provinz im Norden Galadons welche seit je her abgeschnitten vom Rest des Reiches durch die Klauenberge, jedwede Religiöse Streiter hervorbringt. So sind es die Diener des Einen welche hier versuchen Ihr eigenes Reich zu schaffen wie auch die Diener der Viere. Die Bürger dieser Provinz sind in Galadon bekannt als Abergläubisch wie auch mindestens so tief Gläubig. Do so lasst mich beginnen mit meiner Erzählung aus jenen Tagen und lasst mich euch näher bringen was genau geschah.
Es ist das Jahr 13 nach der Thronbesteigung Hilgorads ap Mer. Das Reich blüht langsam auf unter der Regentschaft des neuen Königs und starken Mannes auf dem Thron in Draconis. Das Reich erlebt eine Zeit des Wohlstands und Friedens. So herrscht denn seit nunmehr einem Götterlauf schon ruhe an den Grenzen des Orklandes und ebenso auch im Norden. Viele brave Bürger und Streiter Galadons hatten sich aufgemacht nach Siebenwind, jener neu entdeckten Insel welche sich da als unser aller Zukunft erweisen mag. Doch nicht überall im Reiche war es so ruhig wie es an der Oberfläche schien. So konnte man, so man nur etwas hinter den Vorhang blickte erkennen das hier und da stets Unruhe und Unzufriedenheit herrschte. So man nicht mit geschlossenen Augen reiste mochte man eben jene Unzufriedenheit und ablehnende Haltung wohl besonders in Vandrien spüren. Waren doch allerorts in Galadon Gerüchte aufgekommen das dort im Norden, wo die an sich schon seit jeher merkwürdigen Vandrier wohnen, sich immer wieder kleine Gruppen zusammen taten und Übergriffe gegen die Obrigkeit durchführten, dies stets im Namen des Einen tuend. Auch in Draconis und im Orden Bellums war dies bereits bekannt und so war man überein gekommen das man dieser Sache nachgehen würde, sicher, man würde dies im Geheimen tun denn würden Ratten die eine Falle riechen nicht noch tiefer hinab klettern um sich zu verbergen? So Hatte denn der Orden Bellums und seine Majestät Hilgorad darin übereingestimmt einen Kleinen Trupp von etwa 15 tapferen Recken gen Norden zu entsenden auf diese die Keime dieses Aufstandes aus dem Fleische des Fürstentums reißen mögen und somit die Saat des Einen vernichten mögen.
So machten sich die 15 zumeist jungen Männer und Frauen dann auf gen Vandrien, Ihr weg führte Sie vorbei am Klauenberg, jenem Massiv welches die natürliche Teilung dieses Fürstentums vom Rest des Reiches bezeichnete. Und als wäre es ein Wink der Götter mochte man hieran schon sehen das stets Vandrien jener Keim der Rebellionen und Umstürze war welche das Recht in regelmäßigen Abständen erschütterten. Doch diesmal würde man es vor einem solchen Umstand verhindern. Man würde diejenigen welche die Köpfe dieses Komplotts waren abreißen und somit für Ruhe sorgen. Der Geweihte Helius Ferdenwald führte den Trupp und schien den Herren in Draconis ein fähiger Mann zu sein, so hatte er doch bereit in Falkenstein gute arbeit im Namen der Viere geleistet. Man vertraute Ihm und so vertrauten Ihm auch seine Männer.
Nachdem sie Ihr Ziel erreicht hatten teilten sie sich auf, in kleinen Grüppchen würden sie durch das Land ziehen und suchen nach jenen Quellen der Unruhe. So führten Ihre Wege gen Norden, Osten, Süden und Westen. In jedem Dorf und jeder Stadt würden sie halt machen und Ihre Ohren aufsperren um zu erfahren was vor sich ging. Sie hatten sich verkleidet als Spielmannsleut und fahrende Händler. So würden sie kaum Aufmerksamkeit erregen und könnten doch Ihren Nachforschungen nachgehen. Wochen waren nunmehr ins Land gegangen und außer ein paar Bauern welche in ihrem Aberglauben den Worten der Anhänger des einen geglaubt hatten konnten sie doch keinen ausfindig machen. So hatten man sich also verabredet im „Goldenen Stübchen“ in Pas um dort gemeinsam über das weitere Vorgehen zu beraten. Es war der 24 Carmar im Jahre 13 nach Hilgorad als es geschah. Die Mannen saßen an der großen Tafel und speisten gerade als Lärm aufbrandete vor den Türen des Lokals. Durch die kleinen Bleifenster drang zuckendes rötliches Licht nach Innen. Die Männer schreckten auf und sahen sich um in dem Lokal. Ihnen fiel auf das sie nunmehr allein waren. Die wenigen Gäste welche mit Ihnen zugegen gewesen waren schienen verschwunden wie auch der Wirt. Stattdessen begann es zu knistern über Ihren Köpfen und wenige Momente später züngelten auch schon die ersten Flammen durch die Balken und leckten hungrig nach Nahrung an jenen. Rasch sprangen die Mannen und Frauen auf und stürmten gen Türe. Sie warfen sich gegen jene und doch schien sie verschlossen. Rauch zog langsam in die kleine Stube des Lokals und vernebelte die Sicht. Der Novize Gelendil hatte seinen schweren Hammer gezogen und warf jenen mit lautem Krachen gegen die Tür. Jene gab langsam aber sicher mit einigem knirschen nach und der Weg schien sich zu öffnen, hinaus aus dem Lokal. Zwei der recken waren zusammen gebrochen unter dem Einfluss des Rauches und hatten die Besinnung verloren. Die anderen stürmten heraus doch schien es draußen ein ebenso unsicherer Ort zu sein. Kaum hatte der erste von Ihnen das Lokal verlassen sauste auch schon die erste Klinge auf Ihn hernieder. Sie drang tief in die Schulter und der junge Mann sank hernieder mit einem gurgelnden Aufschrei. Die anderen drangen dernach doch konnten auch sie dem Sturm entfacht wurde nicht entgehen. So tobte der Mob vor dem Lokal und schrie immer wieder den Namen des Einen. Euphorisch bejubelten sie jeden der nieder ging und zogen Ihn aus dem Kreis der Kämpfenden um dann nochmals den bereits geschlagenen Körper weiter zu schänden. Es war als würden sie wie im Rausch handeln und so dauerte es nur wenige Augenblicke bis alle Recken nieder gemacht waren. Kaum einer des Mobs war verletzt worden. Die Aufständischen drangen in das Lokal und bargen die dort hernieder liegenden Streiter um Sie sodann ins Freie zu schaffen. Stricke wurden herbei geschafft und ein jeder der 15 Männer und Frauen wurde aufgehängt an einem Baume der Stadt. Sollten sie dort als Abschreckung dienen gegen die Viere, für den Einen.
Nicht lange hatte es gedauert bis jene Kunde auch den Orden Bellums und das Königshaus in Draconis erreichten. Entsetzen und Wut machten sich Breit. Was für eine Düpierung. Was für eine Schmach. Der König tobte in seinem Gemach und bestellte sofort die obersten Berater zu sich. Es musste gehandelt werden. So beschied er dann das XIII. Kronregiment gen Norden zu entsenden. Jenes würde diesen Umtrieben ein Ende bereiten. Sollte nun also nach dem feinen Messerchen das Breitschwert herrschen. Sollten die Anhänger des einen die Wut der Kirche zu spüren bekommen, die Wut des Reiches!
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