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 Betreff des Beitrags: Das Gespenst
BeitragVerfasst: 25.10.07, 17:16 
Festlandbewohner
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Es war ein kühler und schöner Hellzyklus zur 14ten Stunde, als die abgenutzten, aber dennoch gepflegten, Schuhe des Mannes die Steinstufen hinauftraten und kurz vor dem Eingang der Viergötter Kirche zum stehen kamen. Die Kirche war zwar klein und weniger Prunkvoll aber dafür sehr alt und jeder der die alten Galadonischen Kirchenbaustile lobte sah in jener ein Meisterwerk menschlicher Baukunst.

Die Eingangstür war aus massiven und gut gearbeitetem Eichenholz und verzierten Stahlbeschlägen und die Eingangspforte Bestand aus Backsteinen in denen die Symbole der Viere Götter in Kunstvoller Ausführung eingraviert waren. Der Standort der Kirche grenzte an Draconis, in der Kleinstadt Trapolis, die etwas ziemlich abgelegen lag. Sie bestand aus Jener Kirche, einigen klein Häusern, dem Büro des Stadtwächters und der Villa des Bürgermeisters. Jeder zog hierher der sich entweder zur Ruhe setzen wollte oder harte Arbeit in der großen Eisenmine suchte. Es war eine ruhige Kleinstadt die aus einigen Ordensbrüdern bestand die sich um das kleine Hospiz kümmerten, den Minenarbeitern, dem Bürgermeister und dem Wachsoldaten und seinen 4 Helfern.

So stand der junge Mann vor der Eichenholz Tür und zögerte etwas ehe er seinen mut zusammen nahm und anklopfte. Er war ein breitschultriger Mann der eine stattliche Größe von 1,89 schritt hatte und 25 Götterläufe alt war. Seine halblangen Haare waren kreide weiß und seine leicht gebräunte Haut wich der Totenblässe die sich langsam auf ihn ausbreitete.
Seine prankenähnlichen Hände ballten sich zu einer Faust und klopften erneut fest gegen die Eingangstür.

Mit einem knarren und quietschen öffnete sich die Kirchentür und ein in roter Robe gekleideter Jüngling blickte zu dem Mann auf und lud ihn mit freundlicher Geste ein hineinzukommen. „Bellum zum Gruße guter Mann. Wie kann man euch helfen?“ fragte der freundliche junge in roter Robe und blickte fragend zu ihm auf.
„Ich suche einen Geweihten der mir die Beichte abnimmt nichts weiter“. Antwortete er und der Jüngling führte ihn über den Kirchengarten zum Ordenshaus wo er ihm sagte das dort sicher einer der Geweihten gerade weilt und ihm sicher die Beichte abnehmen würde.
So öffnete der Mann die Tür und trat zögerlich in das kleine Vorzimmer des Ordenshauses ein wo an einem Tisch ein Mann saß der in der Ordensrobe Bellums gekleidet war.

Der fein gestutzte Bart des Geweihten umspielte seine strengen Kieferzüge und die leicht buschigen Augenbrauen ließen seinen Blick noch strenger wirken als er ohnehin schon war. Trotz der autoritären und strengen Erscheinung des Geweihten wirkte seine Stimme sehr beruhigend und vertraut als jene ihn bat Platz zunehmen. „ Mein Herr ich muss euch beichten denn ich habe eine schwere last und schuld auf mir geladen und suche nun Trost bei den hochgeborenen Vieren.“ Sprach der Mann sofort los als der Geweihte ihm mit einem nicken andeutete zu sprechen. So fuhr er dann fort und erzählte weiter: „ Ja ich ermordete meine 3 Kinder und hoffe das Bellum mir diese Sünde vergeben wird und vor allem das meine Kinder mir dieses vergeben werden. Ihr müsst wissen Ehrwürdiger Vater ich wollte nur das beste für sie und war deswegen sehr streng zu ihnen. Welcher Vater wünscht nicht das Beste für seine Kinder?“ ehe er weiterführen wollte unterbrach ihn der Diener Bellums mit der frage „wieso bei Bellums Schwerte habt ihr eure Kinder getötet?“ Der Mann strich sich mit der Hand die Schneeweißen Haare zurück und antwortete dann nach einigen Momenten des Schweigens „ Nicht ich Persönlich war es...es war das Gespenst. Damals lebte ich als Miner in Draconis und Heiratete eine hübsche junge Schreinerin. Unser beider Eltern schenkten uns zu unserer Hochzeit ein zweistöckiges Haus im Wald von Draconis. Ihr müsst wissen es war mein größter Traum ein eigenes Haus zu haben um dort eine Familie zu gründen.
Und das erste Jahr war auch voller Glück. Meine Frau Gebar mir einen Jungen ich arbeitete Tag ein Tag aus an seinem Zimmer um es ihm kindgerecht und schön einzurichten.
Um meine Frau nicht allzu sehr zu belasten begab ich mich auf den Markt und fand einen Antiquitäten Händler der mir für sehr wenig Dukaten einen gut gefertigten Kleiderschrank verkaufte. Dem Siegel des Schreinermeisters zu Urteilen war dieser Schrank aus Vandrien und war ungefähr so groß wie dieser“ worauf er auf den Schrank deutete der in der Ecke links im Raum stand und seine Erzählung fortführte. „ So war nach Zyklen das Zimmer meines Sohnes fertig und auf die bitte meiner Frau hin lies ich unseren Sohn bis zu seinem dritten Götterlauf bei uns Schlafen, bis ich dann entschied das er ab jetzt in seinem Zimmer zu schlafen hat. Ja ganz recht ich entschied so weil ich nicht wollte das er so ein Weichei und Knabenliebhaber wird wie die anderen von denen ich Hörte das sie so wurden weil sie so lange bei ihren Eltern Schlafen durften.“

Die rauen Hände des Mannes wischten sich über das verzweifelte Gesicht als seine Augen dann auf den Geweihten blickten der still, aufmerksam und mit der ruhe eines Fischers der Erzählung lauschte. „ Eines Nachts“ so unterbrach er mit seiner Fortführung die Stille „ Ja eines Nachts wurden wir wach als mein Sohn laut rumschrie in seinem neuen Zimmer und einen lauten krach machte. Ich ging in sein Zimmer, zündete die Kerze an und blickte mich ins einem Zimmer um. Nichts...mein Sohn saß nur bleich vor Schreck in seinem Bett und deutete keuchend zum Schrank der einem kleinen Spalt weit offen war. Ich war mir sicher ihn geschlossen zuhaben schaute im Schrank nach der außer der Kleidung meines Kindes nichts weiter beherbergte. Mein Sohn stammelte was von „kefenst“ oder gar „Gespenst?“. Wütend Ohrfeigte ich ihn und drohte ihm sein Spielzeug zu verbrennen wenn er nochmals die Nachtruhe stört und sich benimmt wie ein ängstliches Mädchen. Abschließend schloss ich den Schrank zu und löschte das Kerzenlicht ehe ich wieder in mein Zimmer ging und weiterschlief.“

„Und was Geschah dann?“ fragte ihn der Geweihte der in seinem Gesicht nun langsam so etwas wie Besorgnis aufsetzte. „ Nunja die nächsten Nächte verliefen Ruhig als dann aus dem Zimmer meines Sohnes ein kurzer Aufschrei kam und meine Frau mir sagte ich solle nachdem rechten sehen. Ich winkte nur ab und sagte ihr das der Junge seine Ängste allein zu besiegen hat und nicht wegen Alpträumen immer von seinen Eltern gehätschelt wird.
Am nächsten Tag ging ich in sein Zimmer und mein Sohn lag mit Angstverzerrtem Gesicht in seinem Bett und rührte sich nicht. Ich stellte fest das er Tod war als ich näher kam und sein Genick war wie ein Getreidehalm im Sturm geknickt worden. Mein Atem stockte und ich sah dann den offenen Schrank der zu einem Spalt offen stand. Bei den Vieren was geschah nur? Der Schrank war immer festverschlossen und als ich ihn untersuchte war nichts drin bis auf die Kleidung meines Sohnes. Monde lang trauerte meine Frau und die Stadtwache tappte im Dunkeln. Sie fanden weder Einbruchsspuren noch fanden sie andere Hinweise die auf einen Mord deuteten. Es lag mir sehr viel daran meiner Frau die Trauer zu nehmen und versicherte ihr das wenn wir das Haus verkaufen wir uns in Borast, eine Stadt die weit weg war, ein neues Leben aufbauen werden und diesen tragischen Tod vergessen. Und ja ich hatte recht“ meinte er kurz auflächelnd.

„ In Borast fand ich schnell Arbeit und der erlös unseres Hauses brachte uns ein Schönes Haus ein welches für unsere gewohnten Verhältnisse ziemlich luxuriös war und schon bald schenkten uns die Viere erneut ein Kind. Nun Vater ihr müsst ich bin in Ravel aufgewachsen und war deswegen sehr stur und widerspenstig wenn es darum ging meine Methoden zuändern. Meine Frau Gebar mir eine Tochter und als diese 2 Götterläufe alt war folgte darauf unser jüngstes Kind. Wir waren nun eine Glückliche Familie und unser Sohn der noch ein Säugling war Schlief bei uns und unsere Tochter bekam ihr eigenes Zimmer. Vater ihr müsst mir glauben wenn ich euch sage das ich für diese Epoche unserer Ehe mir zwei Finger abschneiden würde um diese erneut zu erleben. 3 Götterläufe lang geschah nichts merkwürdiges und es schien mir als hätten die Viere uns mit Glück gesegnet. Aber nein das Gespenst folgte uns. Ich hörte jede Nacht leise kaum merkliche Schritte im Flur des Hauses die sich anhörten als würde jemand mit seinen Stiefeln im Sumpfmorast laufen. Ich wollte nie nachsehen und ignorierte die Geräusche in der Nacht.“

„Ihr habt Geräusche vernommen und nie nachgesehen? Ich meine wenn etwas in einem Haus rumschleicht dann wird es sicher alles tun um nicht gehört zu werden“ Entgegnete ihm der Geweihte als der Mann den Zeigefinger hob und Sagte „ Vater, Ich bin mir ganz sicher das es gehört werden wollte. Es wollte das ich weiß das es uns gefunden hat. Es wollte mir zeigen das es jederzeit erneut zuschlagen wird und mein Familienglück erneut ins verderben stürzt.
Doch meine Sturheit tötete meine Töchter eines Nachts.
Wieder dieser kurze Aufschrei der aus ihrem Zimmer kam in das ich sie schickte in so jungen Götterläufen und sie fast bewusst diesem Dämon auslieferte. Aber wie gesagt meine Kinder sollten eines Tages unabhängige eiserne Menschen werden die sich auf Tare gut alleine zurecht finden.
Ich zog also mein Breitschwert, welches ich mir damals von einem Schmied kaufte um meine Familie vor Einbrechern zu beschützen, und ging zum Zimmer meiner Tochter. In dieser Nacht war der Himmel besonders finster durch die Regenwolken und draußen tobte das Unwetter schlechthin. Ich öffnete die Tür und sah meine Tochter aufrecht auf ihrem Bett sitzen und eine Gestalt über sie gebeugt. Starr vor Angst stand ich an der Türschwelle und die schattige Gestalt wurde kurz durch einen Blitz erhellt dessen Licht durch das Fenster schien und mich einen Blick auf die Gestalt erblicken lies. Das Gesicht glich einer Vogelscheuche und die langen dürren Arme waren auf meine Tochter gerichtet während die langen Finger der Gestalt um den Hals von ihr geschlossen waren. Ich konnte noch gut erkennen das dieses Monster ein amüsiertes Grinsen auf seiner Vogelscheuchen Fratze hatte als seine Hände an ihrem Hals würgten und rüttelten bis man ihr Genick brechen hören konnte.
Immer noch starr vor angst blickte ich auf das Geschehen als plötzlich die Gestalt verschwand und nur noch der Leichnam meiner Tochter zurückblieb. Die Schranktür war einen Spalt offen und das Gesicht meiner Tochter war immer noch gezeichnet von der Panik und Angst die sie erlitt.“

„ Ihr habt also die Gestalt gesehen?“ fragte der Geweihte mit einem Staunen im Gesicht. „ Bei Bellum dann ward ihr nicht der Mörder und frei jeglicher Sünde. Die heiligen Viere werden euch sicher nicht mit einer tat beflecken die ihr nicht begannen habt.“ Fügte er hinzu und blickte dann erleichtert zu dem weißhaarigen Mann. Dieser aber winkte nur ab und sagte ihm „ Meine Kinder sind Tod und meine Sturheit brachte sie um Vater. Wie sehr man es schön reden will ich tat nichts dagegen um sie gegen dieses Monster zu beschützen. Aber lasst mich zuende erzählen...Sicher habt ihr euch gefragt weshalb ein Junger Mann wie ich schon greise Haare hat. Nun sie wurden greis vor Schreck als ich die gestalt erblickte und tatenlos zusah wie es meine Tochter tötete. Ich ging rüber ins Zimmer meiner Frau die ich dort mit unserem Sohn zurück lies und fand sie ebenfalls Tod auf. Beide lagen sie da mit gebrochenem Genick und ich Narr war zu Taub vor Angst ihre Hilfeschreie zuhören. Dann tat ich das was Männer meines Schlages nie tun würden...ich lief einfach davon. Ich floh aus der Stadt und verbrachte mein Leben damit vor dem Gespenst zu fliehen bevor es mich auch noch kriegte. Irgendwann führte mich mein Weg hierher und ich nahm mir vor meine Sünde einem Geweihten zu erzählen und die Vergebung meiner toten Familie und die der Götter zu erbitten. Und nun sagt mir Vater...vergebt ihr mir im Namen Bellums und betet um die Vergebung meiner Familie?“

Der Geweihte nickte still und versprach ihm jede Nacht für ihn und seine Familie zu beten und versicherte ihn das dieses Gespenst durch das Schwert Bellums gerichtet werden wird. Er forderte ihn auf den Jüngling zu suchen um gemeinsam mit ihm zur Kapelle zugehen damit dort der Mann noch mal Persönlich zu Bellum sprechen soll.
Der Mann bedankte sich bei ihm und trat aus dem Ordenshaus hinaus um den Jüngling zusuchen. Nach langem erfolglosem suchen in der Kirche fand er niemanden und las an einem Pergament an der Kirchentür das die Ordensbrüder gemeinsam mit den jungen Novizen auf einen Spaziergang ausgegangen sind. Seufzend kehrte er zum Ordenshaus zurück und öffnete die Tür und sprach beim hereinkommen „ Ehrwürdiger Vater in der Kirche ist aber niemand“ als er dann bemerkte das das Ordenshaus ebenfalls leer war. Der Geweihte war weg und nur der Schrank in der Ecke war zu einem Spalt offen. Angstschweiß floss seine Stirn herunter und die Knie wurden fast butterweich als die Schranktür immer weiter aufging und er eine Klauenhand erblickte die eine täuschend echte Maske des Geweihten in der Hand hielten mit dem er noch vorhin sprach. Vor Angst und vor Panik starr sank er auf die Knie und erblickte erneut die Vogelscheuchen Fratze des Gespenstes welches in einem Amüsierten Ton ihm entgegnete „ Wie schön das alle weg sind...wie schön.“


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