Sonnentag, 9. Seker 18 nach Hilgorad

Endlich, es ist geschafft. Ich bin nunmehr Mitglied der Stadtwache, wenn dies Ziel auch schwer zu erreichen war bei dem Chaos dieser Wacheinheit. Es war einiger Einfluss der werten Gardistin Pharalis Avistur notwendig um diesen Vorgang zu beschleunigen. Heute konnte ich bei der Musterung direkt meine Künste beweisen, wobei mir noch immer ein Rätsel ist was ein "General" ist. Wachtwebel Tionne erklärte dies als Begriff für "Feldherr" in Falkenstein, doch wie kann dann ein Elf, der in Draconis diente dies ebenso sein. Verstehe einer diese Menschen und Elfen.

Die Musterung war geordnet, auch wenn ich der Frau Wachtwebel und den anderen anwesenden erstmal erklären musste was eine Linie ist. Mir scheint, dass der Wissensstand dieser Wache auf dem Niveau eines neuen Rekruten liegt. Werde wohl nachhelfen müssen.

Ein Ritter auf dem Hofe schien beeindruckt von mir, als ich ihn kurz ansprach meinte er nur: "Ich werde euch im Auge behalten". Vielleicht könnte ich es doch irgendwann schaffen in eine Umgebung zu kommen, die meiner Qualifikation würdiger ist. Kurzerhand beschloss ich nach Befehl zum wegtreten mich niederzulegen, morgen ist auch noch ein Tag zum Dienstantritt.

Endtag, 10. Seker 18 nach Hilgorad

Heute war Schultag. Ich bin rechtzeitig zum Unterrichtsfach "Zweihänder" erschienen. Wie ich feststellen musste ging es in dem Fach nur um allerlei lange Brotmesser, aber da ich schon einmal da war, nahm ich teil. Es verlief ganz interessant und vor allem lernte ich einiges über meinen Vorgesetzten, den Wächter Hendrick Jahrrenson, er ist nicht sonderlich von Astrael gesegnet worden. Er ist kurzum Strohdumm und störte mit seiner Dummheit zu oft den unterricht.

Gardistin Pharalis Avistur leitete den Unterricht und ob der ganzen Störungen lies sie Hendrick dann vortreten und er musste mit einem Besen vorzeigen wie man mit einem Zweihänder umgeht. In seiner Unfähigkeit war er nur amüsant. Er musste sich dann auch setzen und ein vernünftiger Kerl, Tjorven Larsson, kam an die Reihe. Er nahm den Besen und konnte ohne Fehler den Umgang mit einem Zweihänder vorzeigen. Nachdem dann Hendrick eine weitere Bemerkung machte wurde ihm der Besen auf den Kopf gehauen.

Irgendwie hatte es Hendrick immer noch nicht begriffen, wie war das mit Astraels Segen? Er störte weiter den Unterricht der Gardistin. Nunmehr kam ich dran und durfte eine Parade mit einem Zweihänder vorführen. Da der Besen meine Körpergröße leider viel zu weit überschritt wurde mir ein einfaches Holzschwert gebracht, das eher eine angemessene Größe hatte. Mit diesem musste ich eine Parade vorzeigen, während Hendrick den Angriff simulieren durfte. Hendrick stellte sich dabei so dumm an, das er von der Gardistin Avistur nach einiger Debatte des Unterrichts verwiesen wurde! ... Har! Har!

Wir konnten die Lektion dann ungestört beenden und bekamen einen Eintrag ins Lehrbuch, wie schön. Nach dem Unterricht saßen wir noch etwas mit Gardistin Avistur im Gemeinschaftsaal und unterhielten uns. Leider kam dann auch Hendrick wieder, der sich doch tatsächlich anmaßte Mutter Vindra zu beleidigen! Vitama möge mit ihr sein. Wären wir nicht gemeinsam in der Stadtwache hätte ich ihm das Gesicht mit meinem Streitkolben verunstaltet und die Kniegelenke zerschlagen!

Nach einer Weile weiterer Gespräche zog ich mich dann wieder zurück und wünschte gerade Hendrick noch einmal den Segen Astraels, den er wahrlich in seinem leeren Kopf gebrauchen kann. Leider konnte ich meine ersehnte Ruhe noch nicht genießen, da ein Bär sich gerade über ein Pferd hergemacht hatte als ich am Marktplatz entlang kam. Der Bär war riesig! Ich hatte großen Respekt, vor allem als er auf mich zukam und mich umgeworfen hat. Verdammt, da musste ich erstmal weg mich beruhigen. Als dann eine passende Situation kam, kam ich wieder hervor und mit einem einzigen Schlag habe ich dem Bären das Knie zerschmettert, er stand gerade. Daraufhin kippte er zu Boden, ihm wurde der Hals durchgeschnitten und einzig ich allein war der Schützer der Stadt. Hendrick und ein anderer Stadtwächter standen nur dumm herum, so musste es ja sein. Der andere Stadtwächter dreschte noch auf den toten Bären ein, weshalb ich ihn laut zur Disziplin Aufruf, obwohl es mir nicht zusteht als Anwärter. Daraufhin machte ich mich nun endlich auf ins Bett und schrieb noch diese Zeilen nieder.

Sonnentag, 14. Seker 18 nach Hilgorad

Heute traf ich auf den ersten Zwergen hier auf Siebenwind, er war sehr kläglich gekleidet und ohne Rüstung. Scheinbar stimmten die Bücher meiner Eltern nicht der Wahrheit überein, dass Zwerge in prächtigen Rüsten herumlaufen auch wenn kein Kampf ansteht. Ich unterhielt mich mit ihm eine ganze Weile lang, so erklärte er mir auch einige Begriffe meines Volkes:

Dwarschim - Zwerg
Brescha - [D]Dwarschim[/D] Brüder
Rahem - Zöpfe
Grembargh - Bart
Arphet - Tal
Bragarim - [D]königliche Armee[/D]

Allgemein benahm er sich recht merkwürdig mir gegenüber. ich hatte schon sorge er holt gleich seine Freunde und ich bekomme eines auf die Mütze, spätestens aber als ich ihm erzählte, dass ich der königlichen Armee gedient habe war es fast schon aus. Er fragte mich auch nach meinem kurzen Bart, was ich ihm offen beantwortete, merkwürdigerweise dachte er wohl ich wolle ihn verpiepeiern, denn er lachte mich aus.

Als er mich jedoch ehrlos nannte war das Gespräch für mich vorüber, so habe ich mir das erste Gespräch mit einem Zwergen hier nicht vorgestellt. Ich bin dann wieder auf meinen Wachgang gegangen, auf dem Marktplatz sah ich mich etwas um und traf dort auf Anwärter Esthandir, welchen ich unbedingt noch befragen wollte.

Ich befragte ihn, während wir einen Orken suchten der in Falkensee rum streifte, über seine Aussage bei der Rekrutierung. Er sprach ja davon ein General in Draconis gewesen zu sein. Scheinbar war keiner bei der echten königlichen Armee, wo es ja keinen Rang diesen Titels gibt. Er wollte mir tatsächlich, nachdem ich ihm erklärte welche Ränge es gibt, weis machen, dass er ein Feldhauptmann in Draconis war. Das ist wohl lächerlich, ein Elf.. der Feldhauptmann ist und diesen Posten freiwillig aufgibt. Er erzählt mir nicht die Wahrheit und auch wenn es schon 300 Sonnenzyklen her sein soll, ich glaube nicht das es jemals einen "General" gab der gleichgestellt mit einem Feldhauptmann wäre.

Wir fanden den Orken nicht, ich machte einige weitere Runden durch die Stadt und zog mich dann zurück.

Endtag, 15. Seker 18 nach Hilgorad

Heute war es besonders Ruhig, nur einige Wachgänge durch die Stadt mit Hendrick, dessen Loch im Kopf immer größer wird. Er sollte wirklich darüber nachdenken zu Astrael zu beten, sonst frisst ihn das Loch nochmal auf.

Wir gingen dann nochmal los einen Orken suchen, fanden ihn nicht. Mit einem Anwärter zusammen musste ich dann tatsächlich in die kanalisation, Sarrien, so heisst der Anwärter, genau. Dort unten hat es so gestunken, es war grausam.

Allerdings schien sich Sarrien gut auszukennen in der Kanalisation. Scheinbar lebt er ab und an dort unten. Was viel schlimmer ist, er scheint keinerlei Ehre zu besitzen, geht er doch in die Kanalisation um irgendwelche Tiere abzuschlachten um an etwas Geld zu kommen, das wäre mir zu erniedrigend. Aber Menschen haben einen anderen Stolz als der mir angeborene.

Nach einem besuch im Badehaus war dann auch schon wieder ein Tag zu Ende.

Mondtag der 16. Seker 18 nach Hilgorad

Heute ging Befehl auf dem Burghof anzutreten um ihrer ehrwürdige allerheiligste Majestät Königin Brynn Geleitschutz für einen Besuch des Marktplatzes zu leisten. Wie befohlen trat ich auch an und sofort wurde klar, ich werde sie nicht zu Gesicht bekommen, Zwerge sind eben im Nachteil gegenüber den stolzen Rittern, auf die Größe bezogen. Wir traten auf Geheiß seiner Wohlgeboren Dueff im Sitzungssaal des Inselrates an und nahmen dort für eine Vorbesprechung Platz.

Das erste was auffiel war, dass Wachtwebel Urs genauso ein Loch im Kopf hat wie Wächter Jahrrenson. Es war grausam, damit ich diese Grausamkeit nicht Vergesse:

Dueff: "Wer hat derzeit den Befehl über die Stadtwache?"
Urs: "Wachtwebel Tionne"
Dueff: "Und ist diese anwesend?"
Urs: "Nein"
Dueff: "Also wer hat das Kommando?"
urs: "Das bin dann wohl ich"

Irgendwie wollte mir dabei nichts mehr einfallen, vielleicht sollte ich einmal mit dem Orden Astraeli reden und um eine Segnung der Stadtwache bitten.

Nach der Besprechung traten wir wieder auf dem Hof an und marschierten Alsbald zum Brückentor ab. Dort sollten wir Aufstellung nehmen. Wachtwebel Urs hielt eine predigt aller "höchster" Güte. Nach einiger Zeit kam die Ritterschaft samt Garde und ihrer ehrwürdigen allerheiligsten Majestät Königin Brynn. Wachtwebel Urs war immer noch am Reden. Deutlich konnte man spüren, dass dieses lange Gerede Fehl am Platze war. Ein guter Kommandant hätte schnell Kommandos gegeben und die Stadtwache ihren Dienst tun lassen, aber nicht Wachtwebel Urs.

Irgendwann konnten wir dann endlich anfangen, ich war mit einem anderen Stadtwacheanwärter der Straße gen Südtor zugeteilt. Diese sollte am Markt abgesperrt sein. Sehr erfolgreich konnte ich mich gegen zwei Menschen, die zuerst diskutieren wollten, durchsetzen. Einem dieser Menschen habe ich meinen Streitkolben gegen den Po gehauen, als ich mitbekam, dass er Wächterin Sephira beleidigte. Will Beschwerde einleiten gegen mich. Am hartnäckigsten waren jedoch die beiden Zwerge, welche absolut nicht umkehren wollten und stattdessen mich voll geredet haben, da allerdings dafür keine Zeit war, die Pflicht geht vor, sgate ich ihnen immer wieder eindringlich, dass sie umkehren sollten. Einer der Zwerge kehrte um und schrie recht laut, dass ich ehrlos sei. Warum nur stoße ich hier auf solche Ablehnung? Ich dachte auf Siebenwind wären die Zwerge etwas offener mir gegenüber, ich habe mich wohl getäuscht.

Nach einiger Zeit sollten wir uns vor dem Tempel sammeln, so getan, wir bewachten die Tempelstufen, denn ihre ehrwürdige allerheiligste Majestät Königin Brynn wünschte zum Volke zu sprechen. Nachdem sich einiges Volk angesammelt hatte begann sie zu sprechen.

Meine lieben Untertanen,

Ich weiß, dass diese Zeiten schwer sind, sowohl auf dem Festland als auch hier.
Ich weiß um Eure Ängste und Sorgen und teile jene.
Gerade hier auf dieser Insel ist es wohl mit am schwierigsten.
Weil hier alle Rassen und Kulturen aufeinander treffen.
Das einzige worum ich euch bitte ist... dass alles in geregelten Bahnen weiter läuft.
Wir müssen in dieser Zeit alle etwas enger zusammenstehen, damit alles wieder ins rechte Lot kommt und
unser König wieder heil und gesund zurückkehrt.
Wenn Ihr etwas auf dem herzen habt, so bitte ich euch darum mir dieses mitzuteilen. Ich möchte
alles in meiner Macht stehende tun um zu helfen.
Ihr solltet Euch also nicht scheuen auf mich zu zutreten um mir jenes mitzuteilen.
Denn ihr seid nicht für mich da .. sondern ich für euch.
So ist es und so soll es immer bleiben.
Mehr wollte ich euch eigentlich nicht mitteilen. Ich hoffe, dass ihr mein Angebot annehmt, denn
nur so werden wir weiter kommen.
Die Viere mögen über Euch, diese Insel und alle anderen stehts wachen

nachdem sie fertig war räumten wir den Weg und sicherten den Rückzug zur Burg. Dann war es auch schon vorbei und ich konnte keinen Blick auf ihre ehrwürdige allerheiligste Majestät Königin werfen. Danach bekamen wir Dienstfrei, ich sah mich noch etwas um und ging dann schlafen.