Ehrenbürger |
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Ein Brief von Calmexistus Salanus an Zoran Gosh
Gepriesen seie der Allwissende Astrael!
Ehrwürdiger Vater!
Diesen Brief will ich beginnen, Euch um Verzeihung zu bitten dafür, dass ich erst jetzt Eurem Wunsche nachkomme, Euch zu berichten über Geschehnisse auf dem Eiland. Die Umstände für dieses Versäumnis werdet Ihr entnehmen meinen Ausführungen in diesem Brief, welche Euch über die Geschehnisse auf dem Eiland informieren. Noch immer sind diese Umstände widrig. Doch in kommender Zeit hoffe man, Eurem Wunsche nachkommen zu können, Euch in Regelmäßigkeit zu unterrichten von dem Eiland.
Gedankt sei Euch, ehrführiger Vater, und den Brüdern auf dem Festland, dass sie schickten auf das Eiland Brüder, um unserer Sache zu dienen hier auf Siebenwind.
Wohlbehalten haben die Brüder Hubertus Anverita, Claffo Ansprand und Adriano Mirell die gefährliche Reise über das Meer überstanden und das Eiland erreicht. Die Brüder vom Orden der Bruderschaft, Echyleas Gaureon und Kendalor Aothes, sind ebenso auf dem Eiland wohlbehalten angekommen.
Über einen Vorfall seid Ihr, ehrwürdiger Vater, wahrscheinlich schon informieret worden, dennoch will ich Euch in diesem Brief davon berichten. Bruder Claffo machte sich allein auf den Weg nach Siebenwind, während die zwei Brüder, die mit ihm aufbrachen von der Heilgen Stätte Lafays’ Stab, in Venturia zurückblieben. Bruder Claffo entschied so und man denke, dass er besonnen handelte, so er allein auf den Weg nach Siebenwind sich machte, da die Brüder des Orden der Bruderschaft nicht in Venturia zugegen waren. Zu groß wäre das Wagnis gewesen, ohne den Schutz der Bruderschaft das kostbare Gut nach Siebenwund zu schaffen.
Wie die Lage jetzt auf dem Eiland, davon sollen folgende Ausführungen ein Bild Euch zeichnen, ehrwürdiger Vater.
Ad primum habe man Eurem Wunsche entsprochen und begonnen damit, Bande zu knüpfen zu Magieren, welche auf dem elementaren Pfade wandeln, die ihnen der Allwissende wies. Viergötterfürchtge weise Männer sind es, deren Seele erfüllt ist vom Glauben an den Allwissenden Astrael. Über Bestrebungen mit der Ecclesia Elementorum könne man Euch solch Ergebnis noch nicht berichten.
Ad secundum seie Euch berichtet über die Ritterschaft Folgendes: Schriften des Archivs der Kirche der Heilgen Viere, welche kundtaten und berichteten von frevlerischem Tun, und Gerüchte standen am Beginn, gleichwohl ich, so ich mit meinen Nachforschungen begann, die Hoffnung hegte, diese Vorwürfe entkräften zu können. Doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht, da meine Nachforschungen ergaben, dass die Schriften des Archivs wie auch die Gerüchte wahrhaftig Zeugnis ablegen von diesen frevlerischen Taten wider den Heilgen Vieren. Erschüttert war ich über das, was sich mir offenbarte, so dass ich glaubte, daran zu zerbrechen. So suchte ich auf seine Erhabenheit Bruder Iycheas, Prätor der Diözese Siebenwind und ein Diener Morsans. Er vermochte es, mir wieder Kraft zu geben; er bestärkte mich darin, fort zu fahren in meinem Tun. So tat ich dann auch. Man wisse nun genau um ketzerische Umtriebe sowohl am Hofe des Lehensherrn, als auch selbst an der Tafelrunde der Ritterschaft. Doch es geschah etwas Ungeheuerlicher, ehrwürdiger Vater, welches der Beginn der widrigen Umstände war, welche ich zu Beginn dieses Briefes erwähnte. Ich will Euch schildern die Ereignisse, wie ich sie vermute. Jener Ritter der Tafelrunde erfuhr von meinen Nachforschungen. Wie er davon erfuhr, vermochte ich nicht zu ergründen. Auch unsere beiden Spione am Hofe vermochten mir nichts darüber zu sagen. Doch ist dieses wohl auch nicht von Bedeutung. Doch von großer Tragweite ist, was jener Ritter daraufhin tat, was er mit großer Raffinesse und List einfädelte, wohl um seinen eigenen Kopf zu retten. Ereignisse, Geschehnisse aus vergangenen Zeiten griff er auf und verstand es, diese Ereignisse mit Geschick in einem Lichte darzustellen, dass er dem Lehnsherrn und der Ritterschaft glauben machen konnte, Brüder des Ordo Astraeli hätten sich schuldig gemacht der Entführung eines Ritters der Tafelrunde, des Hochverrates an seiner Majestät und – das ist das Unglaubliche, kaum Fassbare – eines Paktes mit Dienern des Namenlosen Gottes. Eine Schrift wurde daraufhin verfasst, welche all diese Vorwürfe beweisen solle. Aber diese Schrift beweiset gar nichts; an den Haaren herbeigezogene Argumenten, Vermutungen, Eindrücke sind in dieser Schrift einzig zu lesen. Letztlich ist es eine Schmähschrift und nichts weiter. Und dennoch ließ jener Ritter – man mag es tollkühn nennen, man mag es keck und dreist nennen –im Namen der Ritterschaft diese Schrift dem Prätor übergeben. Diese Tollkühnheit, diese Keckheit wurde belohnt, denn es geschah, was man kaum für möglich halten mag. Der Prätor ließ diese Schrift „Anklageschrift“ nennen. Sicherlich ist dieses auch ein Werk dieses Ritters, wusste er den Prätor, welcher eine große Last zu tragen hatte zu jener Zeit, wohl auch zu täuschen. Der Prätor will nun ein Tribunal einberufen, vor welchem sich die Brüder des Ordo Astraeli rechtfertigen sollen. Dieses werde man auch tun, ehrwürdiger Vater, ohne Furcht. So ist es gelungen dem Ritter, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Doch wird er der gerechten Strafe nicht entgehen, denn aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Doch hat er mit seiner üblen Tat noch anderes Schlimmes bewirkt: Zwist und Misstrauen hat er gesät zwischen den Orden. Vor allem Brüder und Schwestern des Ordo Belli sind es, die sich wie auch der Prätor täuschen ließen von dieser Schrift und nun mit Argwohn schauen auf Brüder und Schwestern des Ordo Astraeli. Die Brüder des Ordo Astraeli fürchten sich nicht vor diesem Tribunal, doch schmerzlich ist der Argwohn und das Misstrauen der Brüder und Schwestern des Ordo Belli gegenüber dem Ordo Astraeli. Ich gestehe, ehrwürdiger Vater, dass ich ratlos bin. So bitte ich Euch darum, mir Euren Rat zu geben, was ich tun soll. Solle man einweihen die Brüder und Schwestern des Ordo Belli über unser Werk, welches viergöttergefällig ist und zum Ruhme und Glanz seiner Majestät und des Galadonischen Reiches? Oder solle man weiterhin sich in Schweigen hüllen? Ich hoffe, dass Ihr mir darauf Antwort geben werdet in Eurem nächsten Briefe. Doch will ich noch einen anderen Zweifel Euch kundtun, der mich quält. Es ist wohl wahr, was Ihr mir in Eurem Briefe geschrieben habet über den Adel und die Ritterschaft. So ist es wohl auch auf Siebenwind. Hinter der Maske des Barons von und zu Gerdenwald versteckt sich ein machtgieriger und korrupter Geldsack. Manch Ritter stehet dem Baron in nichts nach und ereifert sich auch noch, den Baron zu übertreffen. Doch finden sich auch andere Ritter an der Tafelrunde, welche es nicht als Demütigung empfinden, vor den Heilgen Vieren in den Staub zu fallen und vor der Kirche der Heilgen Viere in Demut ihr Haupt zu senken. So sagt, ehrwürdiger Vater, was mit jenen geschehen soll. Sind diese Ritter es nicht, die wachen darüber, dass die weltliche Ordnung im Namen der Viere? Sind diese es nicht wert, dass unser Werk dafür sorget, dass die Heilge Kirche der Viere über sie wache und sie schütze, auf dass sie ihr viergöttergefälliges Werk tun, wie es der Wille der Viere, der Wille seiner Majestät ist? Ich hoffe auf Euren weisen Rat, ehrwürdiger Vater, der mir gewiss meine Zweifel nehmen werde.
Ich will Euch, ehrwürdiger Vater, zum Schluss dieses Briefes über das Eiland etwas berichten. Eine Karte Siebenwinds , die Euch nebst diesem Brief überreichet wird, wird Euch helfen, meine Ausführungen zu verstehen. Ihr sehet auf dieser Karte, dass Falkensee, Sitz des Lehnsherrn und der Ritterschaft, in der Mitte des Eilandes, sehr nahe am Ödland gelegen ist, über welches herrscht die Brut des Namenlosen Gottes und welches sich erstrecke über den ganzen östlichen Teil des Eilandes. Falkensee ist somit nicht am Meer gelegen, allein ein schmales Flüsschen verbindet Falkensee mit dem Meer. Zwar wurde – wie man erfuhr – dieses Flüsschen wohl vertieft, so dass wohl dieser Fluss nun auch für Großsegler schiffbar ist; aber mit dem Seehafen Brandensteins ist der Hafen Falkensee keinesfalls vergleichbar. Wichtig jedoch der Umstand, dass dieser Fluss sehr nahe am Ödland entlang fließt. Ihr werdet sicherlich auch anhand der Karte erkennen, wie groß die Gefahr ist, dass die Horden des Namenlosen Gottes diesen Fluss für Schiffe unpassierbar machen können. Während im Osten Falkensees das Ödland liegt, seht Ihr im Westen Falkensees gelegen den Seehafen Brandenstein, Greifenklipp, wo sich das Nortravenvolk niedergelassen hat, und Kesselklamm, wo man das Volk der Dwarshim findet. Wie die Linie eines Halbreises umfassen Brandenstein, Greifenklipp und Kesselklamm die Stadt Falkensee. Ein Bündnis, zum Wohle des Handels und zur Vermehrung des Reichtums wird geschmiedet zur Zeit. Ein Bündnis zum Zwecke des Handels, welches diesem Halbkreis folge. Ein Bündnis, welches der Beginn sei, zu schließen diesen Kreis um Falkensee. Weitere Schritte werden folgen und sind schon geschehen, diesen Kreis zu festigen. Wackere Recken und weise Männer sind es, die besonnen handeln und es verstehen, dieses Band zu flechten und zu stärken, welches sich um Falkensee legt. Und dennoch, ehrwürdiger Vater, bedarf es weiterer Brüder des Ordens der Bruderschaft, um dieses Werk voranzutreiben. Der Bruder Echyleas Gaureon sprach von fünf Brüdern, welche ihm noch folgen sollen. Doch genüge dieses nicht, darum ich Euch bitten will, dass zwanzig Brüder des Ordens der Bruderschaft es sein müssen wohl, um die man Euch hiermit bitte.
So will ich mit dieser Bitte enden lassen diesen Brief, ehrwürdiger Vater.
Wir sind auf diesem Eiland voller Zuversicht!
Argionemes wird lächeln den blauen Tüchtigen im Zweiten Monde und in Lafays’ Stab werden werfen drei Katzen 15 zornige Jungen.
Möge Astrael Euch schützen!
Hochwürden Calmexistus Salanus Demütiger Diener des Allwissenden
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Furchtbar ist es, zu töten. Aber nicht andere nur, auch uns töten wir, wenn es nottut. Da doch nur mit Gewalt diese tötende Welt zu ändern ist, wie Jeder Lebende weiß.
Zuletzt geändert von Calmexistus: 27.01.08, 13:03, insgesamt 1-mal geändert.
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