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 Betreff des Beitrags: Fragen und Antworten
BeitragVerfasst: 15.01.08, 09:34 
Einsiedler
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Ein gesiegelter Brief erreicht den jungen Mann Taleris Kreytz. Als er ihn öffnet kann er eine sauber geschriebene, lang gezogene Schrift erkennen.


"Mein lieber Sohn,

ich sagte es bereits, ich bin froh dich gefunden zu haben, jedoch bist du mir immer noch ein Rätsel.

Ich möchte gerne mehr von dir und auch etwas von meiner Tochter erfahren. Ich habe sie selten gesehen, wie du weißt.

Sage mir was du hier tust, wenn es denn in hohem Ansehen bei den Vieren steht, so will ich dir helfen, mein Sohn.

Vielleicht ist dies ein Weg Vertrautheit zu schaffen?!

Das Auge des Allwissenden ruhe auf dir, mein Sohn.


William



PS: Verzeih mir meine astraelgefällige Neugier."


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BeitragVerfasst: 20.01.08, 01:47 
Festlandbewohner
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Eher am Abend erreicht ihm die Wache jenen Brief, als er am Nordtor Falkensees vorbei geht. Eher mit überraschten Blick öffnete er die Pergamentrolle um die Schrift zu lesen.

Einige Tage ließ er sich Zeit für eine Antwort und schrieb jene sorgfältig auf und übergibt es der selben Wache, die ihm Williams Schreiben übermittelt hat.

Mit zufriedener Miene meint er nur noch zu jener Torwache.

"Ich werde noch einige Tage auf See verweilen. Sorgt bitte dafür dass Bruder William dieses Pergament bekommt. Diese fünf Goldmünzen sollten euch motivieren."

Sofern William, die Pergamentrolle erhält, bekommt er dies zu lesen.

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BeitragVerfasst: 20.01.08, 01:49 
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Ich danke Dir Vater für die fürsorgliche Nachfrage,

Jedoch lasse mich zuerst von einer Fabel berichten, welche ich noch in der Bibliothek von Draconis genoss, bevor ich nach Siebenwind aufbrach.

Es war einmal ein Hauskater, welcher für sein prachtvolles Fell bekannt war und jeder andere Kater beneidete sein Leben. Denn ihm fehlte es an nichts, sein Besitzer war vom reichen Hause und immer darauf erpicht, dass sein geliebtes Haustier ebenso edel und anmutig sei, wie er selbst und seine Familie. Schließlich ward er des Hausherren Lieblingstier und jener nahm ihn überall mit, als wäre er eine Trophäe, welche von Wert sei bestaunt zu werden. Der Kater empfand jedes Mal viel Freude, wenn all die anderen Haustiere und Bedienstete sich stets eiligst bemühten ihm jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. So scheuchte der Kater immer wieder gern die anderen Tiere im Haus her. Die Hasen, die in der Küche arbeiten, fürchteten sich davor entlassen zu werden. Die Bären, die sich um die Küche kümmerten, waren zu gemütlich sich überhaupt zu wehren als der Kater wieder mal naschen wollte. Am meisten hatten jedoch die Mäuse zu leiden, die immer von den Gossen kamen und was zu essen erbetteln wollten. Der Kater empfand das immer als Spaß sie hinzuhalten und ihnen die Hoffnung zu geben, dass sie was bekämen. Doch spielte er nur mit ihnen und sah genüsslich zu, wie sie enttäuscht wurden.

Jedoch erwarb sich der Besitzer eines Tages eine Hündin. Denn er gedachte sie als Aushilfe einzusetzen. Eine richtige Bleibe bekam sie nicht, denn schließlich war sie nur Haustiere. Ein einfacher Raum müsste genügen. Der Kater empfand die Hunde als seltsam, denn sie waren die aller ersten, die sich weigerten nach seinem Willen zu beugen und er achtete ihre Loyalität und ihren Fleiß. Auch wenn der Kater sich öfters mit der Hündin stritt und sie im selben Alter war, empfand er für sie hohe Zuneigung, denn ihr Gutmut war für ihn etwas ganz Neues. Sein Besitzer war es immer wichtig, dass sein Fell glänzte und er edel aussah. So kam es jedoch, dass der Kater sich immer mehr mit der Hündin involvierte, sodass die Hündin allmählich wurde.

Der Besitzer wurde wütend und ahnte nicht, woher die Hündin trächtig wurde. Doch konnte er sowas nicht ertragen und entschied sich sie rauszuschmeißen. Der Kater schaute ihr wehleidig hinterher, doch musste er anerkennen, dass Hund und Katz nicht füreinander geschaffen war und beugte sich dem Willen des Besitzers der ihm eine Katze, die ebenso wie er voll Eleganz war. Leider spürte er nicht die Geborgenheit, die die Hündin ihn geben konnte, denn sein Eheweib war zu selbstsüchtig und widmete sich ihm nur, wenn sie sich einen Vorteil daraus ziehen konnte. Selber schuld so denkt man sich...

„Wer die wahre Liebe nicht akzeptiert, so wird keiner ihn bemitleiden, wenn er daran zu Grunde geht.“

In der Zwischenzeit kehrte die Hündin wieder zurück in ihre Gasse, doch nahm ihr Rudel sie nicht mehr an. So wurde aus der trächtigen Hündin eine Streunerin und sie entschied sich ihre Heimat zu verlassen. Lange währten ihre Reisen und nur mit großer Müh schaffte sie es aus Abfällen und Gaben der Menschen zu überleben, doch der Gedanke an den Kater hielt sie am Leben. Schließlich ließ sie sich nieder und gebar ihre einzige Tochter, wie ihre Mutter bekam sie ein prachtvolles hellbraunes Fell und ihre Gestalt war von Anmut und Lieblichkeit, sodass sie als Segen für die Mutter betrachtet werden konnte. Durch die Fürsorge ihrer Mutter wuchs sie heran, jedoch musste ihre Mutter dafür darben und so kam der Tag an dem sie verging und die Hundetochter alleine gelassen wurde. Einsam und verlassen streunte sie herum ohne Rudel.

Vom Fernen betrachtete ein junger Fuchs, die tapselnde Hündin, die sich in der Wildnis anscheinend nicht auskannte. Fasziniert war der Fuchs von ihr. Schließlich hatte er nur Mutter und Vater, die sich um ihn kümmerten. Würde es ihnen nicht so gut gehen, so denkt er sich manchmal würde er sicherlich auch so allein gelassen werden. Mit Euphorie brachte er seine Eltern zu der kleinen Hündin, die nur noch vor Hunger darbend da lag und bat sie darum, dass man sich um sie kümmerte. Eher verdutzt reagierten die Eltern, denn der Hund war dem Fuchs schon immer etwas ungeheuer. Schließlich waren sie vom Wesen unterschiedlich. Der Fuchs bevorzugte die Natur und der Hund die Gesellschaft anderer. Jedoch fanden sie zueinander und die Hündin genoss ihr neues Rudel. Schließlich entschieden sie sich ein Paar zu werden und die Hündin vergaß ihre Sorgen und lebte nur für ihre Liebe den Fuchs, welcher zwar teils immer die Ruhe bevorzugte und alleine auf die Jagd ging.

Denn anders als der Kater war der Fuchs gewillt alles für seine Liebe zu opfern. Dies würde er in nicht so ferner Zeit beweisen müssen. Eines Tages erkrankten seine Eltern und die junge Hündin an einer unbekannten Krankheit. Besorgt war der Fuchs und er versuchte alles um ihnen zu helfen. Beeren sammelte er, Kräuter aus dem Wald um seine Eltern und seine Liebe zu versorgen. Doch nichts schien zu helfen und jene wurden von Tag zu Tag schwächer, sodass man sie kaum noch von den Lebenden unterscheiden konnte. Doch wusste der Fuchs, dass die Menschen in der Heilkunst arg bewandert waren und sie ihn sicherlich helfen konnten. Ergo machte er sich auf die Reise in die nächste Menschensiedlung um jene um Hilfe zu bitten. Nach einer langen mühseligen Reise fand er auch einen Menschen, welcher sich bereit erklärte ihm zu helfen und riet ihm nach Hause zu gehen. Der Mensch würde nach kommen und sich um seine Familie kümmern. Glücklich, dass er endlich Hilfe finden konnte, begab sich der Fuss auf dem Weg nach Hause. Plötzlich jedoch trat er in eine Falle und seine linke Pfote war festgeklemmt. Vor Schmerz wurde er fast ohnmächtig, doch vermochte er noch die Stimme des Menschen hören, der ihn nur auslachte und meinte. „Denkst du wirklich, ich helfe dir? Ihr Füchsen habt ein wundervolles Fell. Eher ziehe ich es jenen ab, als dass ihr gesund werdet!“ Darauf verschwand er und der Fuchs biss sich die Pfote ab um aus der Falle zu kommen. Eilenden Schrittes, sofern es überhaupt möglich war, begab er sich mit nur drei Pfoten zu seinem Bau und musste leider mit ansehen, dass seine Familie schon verstorben war.

„Auch wen du jemandem Vertrauen gibst, ob deinem besten
Freund/-in oder deinem größtem Feind: Beide können dich verraten.“


In Liebe,
dein Sohn Taleris

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Zuletzt geändert von Taleris Kreytz: 20.01.08, 01:49, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 21.01.08, 21:36 
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Zuletzt geändert von Guntram: 21.01.08, 21:37, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 21.01.08, 21:38 
Einsiedler
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Als Bruder William den Brief erhielt, öffnete er ihn eilig und las ihn mit wachsender Verwunderung. Anfangs runzelte er die Stirn, dann wurde sein Blick nachdenklich, fast düster, am Ende schliesslich traurig.

Er stützte sein Gesicht in seine Hände und dachte lange nach. Dann schrieb er eine Antwort und übergab sie einem Boten:

"Mein lieber Sohn,

auch ich hörte von dieser Fabel. Sie ist sehr lehrreich, dennoch hast du sie nicht zu Ende erzählt und in manchen Dingen auch falsch. Ich werde dich gerne korrigieren.

Der Kater war fett und faul, aber er war nicht falsch und teilte gerne mit den Mäusen die zu ihm kamen und bettelten. Jedoch verschenkte er nichts leichtfertig, denn er wußte, auch ihm war das alles nur geliehen und er musste jedes Geschenk und jede Spende vor seinem Herren rechtfertigen.

Die Katze, mit der er Junge zeugen sollte, war nicht selbstsüchtig. Sie war ein Wesen voller Pflichtbewußtsein, bereit eine gute Gemahlin zu sein, doch fehlte ihr der Liebreiz der Hündin und so konnte sie das Herz des Katers nicht gewinnen. Der Herr beließ sie jedoch beieinander und forderte Nachwuchs. Dies machte sie beide traurig und sie standen sich dennoch nahe, wie gute Freunde wollten sie gemeinsam die zunehmende Drangsal ihres Herren ertragen. Als die Katze dann schliesslich an gebrochenem Herzen starb, war der Kater trotz allem sehr erschüttert und beschloß dieses dekadente, oberflächliche Leben hinter sich zu lassen. Er verschenkte sein Lieblingsseidenkissen an die Mäuse, auf dass es ihnen Nest sei. Er verschenkte seinen Honigtopf an die Bären, auf dass es ihnen Genuß sei. Er verschenkte sein Fleisch und seine Würste an die Hunde, auf dass es ihnen Nahrung sei. So gab er alles hin ohne Rücksicht auf seinen Herren und fällte nun eine endgültige Entscheidung.

Nicht mehr länger wollte er ein Statussymbol seines Besitzers sein. Er kratzte sich ein Auge aus, er wollte häßlich sein, wollte hinausgeworfen werde, wollte wertlos sein. So geschah es.

Doch eines hatte der Kater nie verloren, und das war seine Neugier und seine Liebe zu der Hündin. So zog er in die Welt um die anderen Tiere an seinem Wissen, seiner Erfahrung teilhaben zu lassen. Ab und an besuchte er die Hündin, doch wusste er, dass sie nicht zusammen kommen konnten, er, der Kater und sie, die Hündin.

Nachts legte er Käfer und anderes Kleintier vor ihre Behausung, mehr konnte er nicht fangen, doch wollte er ihnen helfen wie er konnte. Eines Tages war sie weg und er sah sie nie wieder. Doch wußte er von seiner Tochter, sie wollte er finden und endlich erklären, warum sie solche spitzen Ohren hatte, warum sie so gut sehen konnte, warum sie weder Hund noch Katze war.


Dies ist ein weiterer Teil der Fabel, mein lieber Sohn. Die Moral dieses Teils heisst:

"Alte Hunde lernen keine neuen Tricks, alte Kater sehr wohl."


Lerne zu vertrauen, mein Sohn, oder du wirst nie wieder glücklich.

In väterlicher Liebe,

William"


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