Unruhige Schatten, wirft das gespenstisch flackernde Kerzenlicht in einer Ecke, der ansonsten in Dunkelheit liegenden Bibliothek. Hinter den Regalen, gefüllt mit alten, abgewetzten Folianten, sitzt gebeugt der alte Mann in blauer Robe und schreibt in ein zierloses Buch.
Fürwahr, ein absonderliches Eiland auf welches man mich schickte. Genauer, die Bewohner sind es die mich immer wieder aufs Neue verblüffen. Selten bin ich an einen Ort gekommen an dem Stolz, Demut, Bescheidenheit und Übermut in solch unverhältnismäßiger Mixtur über die Menschen verteilt gewesen war. Wie von den Göttern verlassen erscheint mir die Stadt Falkensee. Ach, Übertreibung.
Beeindruckt bin ich noch, von der Weihe des Bruders, bewegend und tröstend zugleich wie sie angeführt worden ist von ihrer Eminenz Sean Eire. Wahrlich eine prächtige Erscheinung jener. Auch über die imposanten Gestalt Hochwürdens Herand habe ich vieles Verlautbaren gehört. Gespannt will ich sein. Doch nicht alles im Bellum Orden scheint so prächtig. Verstimmt bin ich durch den Respektlosen Umgang untereinander. Der Stadtwache gleich wird gepoltert und angeeckt. Und was mag der Grund sein, für das seltsame Verhalten der Bellum Recken gegenüber dem Astraelorden? Man werde versuchen das Misstrauen zu überwinden und den Brüdern und Schwestern mit offenem Herzen entgegentreten. Sorgen mache man sich, um die Gesundheit ihrer Erhabenheit.
Das Gespräch mit dem Ritter verlief ergebnislos, doch frage man sich wer den die Fragen beantwortete, der Gardemeister vielleicht, welcher ihrer Wohlgeboren fleißig die Antworten ins Ohr flüsterte? Der Ritter selbst scheute sich eine eigene Meinung zu äußern; aus freien Stücken? Wie weit ist das Namenlose Geschwür schon vorgedrungen? Ratlos bin ich, wie an jenem späten Abend, an dem ich fand auf dem Tische des Ordenshauses, eine komplette Rüstung des Bellumordens, sorgfältig aufgestellt, …in einer Suppenschüssel. Fürwahr, ein absonderliches Eiland.
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