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 Betreff des Beitrags: Liebe und andere Leiden
BeitragVerfasst: 29.01.08, 01:34 
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Still saß sie allein auf einer der Bänke am Turnierplatz, ihr Atem ging in kleinen Wölkchen von ihren Lippen aus und sie sah den Schneeflocken zu, welche sanft vom Wind getragen hinab zu Boden fielen.

Liebe... Was war Liebe eigentlich? War es bedingungslose Hingabe? War es einfach nur Dummheit? Oder war es vielleicht das was sie getan hatte, jemanden gehen zu lassen, weil man wusste, dass es das Richtige ist?

Noch einmal lies sie die vergangenen Wochen in Gedanken an sich vorbei ziehen. Sie hatte ihn kennengelernt und er tat ihr gut, richtig gut. Mit einem Lächeln erinnerte sie sich daran, wie es gewesen war, als er noch bei jedem Wort rot wurde, oder wie er vor Schreck von der Bank gefallen war, nur weil sie durch die Tür getreten war. Sie hatte ihn dazu gebracht ihr zu vertrauen, sich ein stückweit gehen zu lassen und Liebe zu zu lassen. Er war ein Mann voller Liebe in sich und keines ihrer Geheimnisse hatte ihn davon abhalten können zu ihr zu stehen, ihr seine Liebe zu schenken.

Er hatte sie bei allem, bei jedem noch so kleinen Schritt in die richtige Richtung unterstützt. Er hatte ihr geholfen, wo er nur konnte, aber es fing wieder an, sie fühlte es, sie sah es, sie hörte es. Jedes ihrer Worte an ihn führte ihn weiter weg von seinem Weg. Er machte sich plötzlich Gedanken um Dinge um die er sich einfach keine Gedanken machen sollte. Warum nur waren ihre Worte derart kraftvoll, dass sie reichten um jemanden zum nachdenken zu bringen? Sie wollte das doch nicht. Sie wusste, dass manches einfach falsch war, sie wusste es aus eigener Erfahrung. Sie hatte ihm so vieles Versprochen und doch blieb ihr an dieser Stelle nicht mehr als ihr Wort zu brechen. Sie musste es einfach tun um ihn zu schützen.

In genau jenem Bewusstsein, dass sie falsch für ihn war, hatte sie begonnen Fehler zu machen. Jeder einzelne ein Stich in sein Herz. Jeder einzelne in der Hoffnung, er würde von ihr lassen, sich einfach von ihr abwenden, aber es geschah einfach nicht. Es tat ihr weh ihn so zu sehen, doch es ging nicht anders. Es musste einfach geschehen.

Liebte sie ihn? Hatte sie ihn je geliebt? Ja .... ja, dass hatte sie, tat es immer noch. Aber was nützte es? Jemanden zu lieben, heißt ihn gehen zu lassen, selbst wenn es bedeutete, dass man selbst ein Stück seines Herzens dafür verlor.

Still kullerte eine Träne über ihre Wange hinab in den Schnee. Still drückte sie sich auf und ging zu ihrem Pferd. Still, so still wie sie seit einiger Zeit war. Kein Wort mehr welches über ihre Lippen kommen wollte, dies war wohl der Preis für ihre Fehler, der Preis für eine Liebe die nicht gut war, auch wenn sie immer noch tief in ihr brannte.

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BeitragVerfasst: 29.01.08, 08:49 
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BLUT

Es rauschte in Lilliens Ohren und mit jedem Moment der verstrich wurde ihr eines klarer, sie hatte derartige Konfrontationen vermisst. Sie hasste Schwarzmagier, dennoch erfüllte sie dieser Disput mit gerade zu unbändigem Leben. Sie zog nicht einmal ihr Schwert, versuchte nicht einen Moment lang gegen sie vorzugehen, wenn man von dem Schneeball absah, den sie dem Magier entgegen geworfen hatte um seine Konzentration zu schwächen. Lillien hatte nur ihrer Begleitung helfen wollen, doch drehte sich plötzlich alles um sie, war der andere völlig in den Hintergrund gerückt.

FRAGEN

So viele Fragen und dann war da war immer wieder diese eine, jene die immer wieder auftauchte. Würden sie sie umbringen? Lillien atmete tief durch und starrte diese Frau an, die da vor ihr stand. Eine Antwort hallte durch ihr tiefstes Ich, ja, diese Frau würde sie umbringen, wenn sie niemand davon abhielt, aber störte es Lillien wirklich? Einen Moment lang dachte sie darüber nach und mit einer Sturheit, die ihres gleichen sucht, forderte sie die Magierin sogar noch heraus. Sollte sie sie doch umbringen! Sie würde den Tod mit offenen Armen empfangen. Als die Stränge aus Magie ihren Körper mit Leichtigkeit durchdrangen, zuckte sie nicht einmal mit der Wimper und noch immer fordertete sie den Magier auf, sein "Spielzeug" zu nehmen und einfach zu gehen. Erst als die Magierin von Lilliens Begleitung angegriffen und abgelenkt wurde, genau in jenem Moment, da die Verbindung zwischen der Magierin und ihr versagte, da war es so, als würde ihr Leben für einige Momente einfach aus ihr heraus fließen.

TOT

Das musste es jetzt wohl sein, der Tod war zu ihr gekommen und hielt ihr seine Hand hin. Tiefste Schwärze umfing sie und sie ließ sich einfach fallen, immer weiter und weiter, haltlos, endlos.

VORBEI

Das Meer der Schwärze verschlang sie und gab sie nicht mehr her, schwerelos trieb sie darin. Kein Weg zurück, nur noch voran. Das war es also, dass Ende. Kein Blut, keine äußeren Zeichen an ihrem Leib. Fast so, als wäre sie einfach eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Würde man sie wohl betrauern? Sie rächen? Oder hatte sie nur eine winzige Lücke hinterlassen, die sich innerhalb weniger Zyklen wieder schloss?

BLUT

So wie es begann so sollte es enden. Erst erfüllte nur ein leises Rauschen des Blutes die schwarze Stille, dann mit jedem Moment wurde der Herzschlag klarer und klarer und auch wenn sie nicht stark genug war um auch nur die Augenlider anzuheben, so wusste sie, sie war am leben.

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Zuletzt geändert von Lillien: 29.01.08, 08:56, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 4.02.08, 10:06 
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Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche, Terasse, Wohnzimmer, sein Zimmer, Schlafzimmer, Keller, Küche, Bad, sein Zimmer, Terasse......

Seit Tagen immer wieder ein und das selbe Bild. Wie ein Geist wanderte sie durch alle Zimmer die dieses Haus bot. Kaum einen Moment wirklich rastend. Mal saß sie vor einer Tasse Tee, dann schlug sie ein Buch auf, im nächsten Moment brauchte sie wieder Luft, als irgendetwas ihr drohte die Kehle abzuschnüren. Seit Tage hatte sie nichts gegessen, seit Tagen nicht geschlafen. Nichts was sie anfing führte sie zu ende, auf nichts konnte sie sich konzentrieren, so tief saß das Gefühl des Verlustes in ihr. Doch hatte sie nicht genau das gewollt? Hatte sie es nicht genau darauf angelegt gehabt? Ja, dass hatte sie. Sie hatte gedacht, dass es das Richtige war, das Richtige für ihn und das war es wohl auch, doch war es auch das Richtige für sie?

Küche, Keller, Schlafzimmer, Terasse....

Die kalte Luft umfing sie, doch sie spürte sie kaum, dass sie Barfuß da stand, merkte sie nicht. Um nichts anderes als um ihn drehten sich ihre Gedanken. Nun war er gegangen, so wie sie es gewollt hatte. Er hatte einfach die Tür hinter sich zu gezogen und sie zurück gelassen. Er würde glücklich werden, dessen war sie sich sicher. Er hatte es verdient glücklich zu sein. Er würde heiraten, Kinder in die Welt setzen, glücklich sein und frei von Sorgen.

Sein Zimmer, Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer....

Kalte Metall schnitt durch warme Haut, wie so oft schon zuvor, doch sie spürte es diesmal nicht. Wo kein echtes Leben ist, da kann man auch nicht spüren, dass man lebt. Sie warf den fein verzierten Dolch, sein Geschenk an sie, wütend vor die Tür. Wütend auf ihn, wütend auf diesen Magier, wütend auf sich selbst.

Küche, Wohnzimmer, Keller, Wohnzimmer, Terasse, Küche, sein Zimmer....

Sie ließ sich auf das Bett fallen, drückte ihren Kopf in sein Kissen und atmete tief ein. Es roch noch nach ihm, fast war es so, als wäre er noch da, als hätte sie ihn niemals von sich gewiesen, aber wenn sie die Augen öffnete, so war das Zimmer leer, niemand dort, außer ihr selbst. Allein! Sie zog sein Kissen fest an sich und schloss wieder die Augen. Es war besser so, er würde es bald überwunden haben und sie? Sie würde ihr Leben wieder aufnehmen, allein, genauso wie es für alle das beste war. Für alle? Kurz regte sich in ihrem Innersten eine feine Stimme, die sie zur Ordnung rufen wollte, die sie anschreien wollte, doch sie war so dünn und leise, dass sie unterging in all den Gedanken, die ihr sonst noch durch den Kopf schwirrten.

Terasse, Küche, Bad, Wohzimmer, Schlafzimmer, Küche....

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BeitragVerfasst: 10.02.08, 23:45 
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Immer wieder zog es sie in den letzten Tagen zum Bradensteiner Hafen hinunter. Sie stand einfach nur da und sah den Schiffen nach, welche ihre Segel setzten um ihren Kurs zum Festland aufzunehmen. Hin und wieder ertappte sie sich beim Gedanken daran, einfach auf das nächst beste Schiff zu gehen und mit diesem diese Insel zu verlassen. Was hatte sie hier schon vollbracht? Sie hatte nur Unglück gebracht, Menschen die sie mochte an den Rand des Abgrundes gebracht, manche sogar darüber hinaus. So wie ihr eigener Schatten ihr folgte, so schienen Tod und Verderben ihr auf Schritt und Tritt nachzufolgen und sie konnte einfach nichts dagegen tun. Egal wie sehr sie sich auch mühte, egal was sie tat um die Vergangenheit hinter sich zu lassen, so wenig konnte sie an alle dem ändern.

Als ein weiteres Schiff ablegte, wandte sie sich gedankenverloren um. Sie würde sich entscheiden müssen, was die Zukunft für sie bringen sollte. Es war an der Zeit sich den Dingen zu stellen.

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BeitragVerfasst: 13.02.08, 21:24 
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Sie stand eine Weile lang einfach nur vor dem Spiegel und betrachtete sich. Ja, das war zweifellos sie. Das braune Haar war fest zu einem geflochtenen Zopf zusammen genommen, so dass ihr nicht eine einzige Haarsträhne frei ins Gesicht fiel. Ein wenig strenger sah das sonst eher jungmädchenhafte Gesicht aus durch diese Frisur. Sie wusste, dass das alles nur Fasade war. Jede einzelne Felasprosse war nur dazu geschaffen zu verdecken was tief in ihr brodelte, wenn man ihr in die Augen sah konnte man die Wahrheit dahinter erkennen.

Mit einer fliessenden Bewegung legte sich ihre Hand an den Gürtel und befreite den Dolch aus der dort befindlichen Halterung, dann hob sie ihn an zu ihrem Zopf und durchtrennte einfach die Haare am oberen Ende des Zopfes. Sanft fielen die Haare hinab Richtung Schultern, noch ein paar kleinere Korrekturen, dann sah sie wieder in den Spiegel. Ziemlich kurz waren ihre Haare jetzt, kleine Fransen umspielten die Konturen ihres Gesichtes und hinüber war das so lange gehegte strenge Aussehen. Der Spiegel zeigte eine junge Frau, die ihr Spiegelbild zufrieden anlächelte. Irgendwie wirkte sie fast so, als könne sie kein Wässerchen trüben, als hätte sie niemals etwas schlechtes in ihrem Leben erfahren.

Wie so ein Spiegelbild doch täuschen konnte.

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BeitragVerfasst: 18.02.08, 03:24 
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Liebe...

Sie wollte nicht mehr über dieses Gefühl nachdenken, nicht mehr an all das erinnert werden und eigentlich wollte sie nur noch vergessen. Was lag da näher, als sich zu betrinken?! Als das Eiswasser ihre Kehle hinab rann, wurde ihr langsam heiß und kalt und das zur gleichen Zeit, aber das war gut so, denn nach und nach wurde ihre Umgebung wie in Watte gepackt. Es war egal, dass ihr Leben ein einziger Scherzenhaufen war und kaum noch etwas übrig war von dem was ihr einst wichtig gewesen war. Nichts war in dem Moment noch wirklich wichtig, auch nicht, dass sie sich allein fühlte und unverstanden und dass die Anwesenheit der beiden in der Küche daran auch nicht viel änderte. Es war gut sich einfach dem schwirren des Alkohols in ihrem Kopf hinzugeben, welches wirklich alles andere auszulöschen schien. So vergaß sie wenigstens eine Weile lang, dass sie in letzter Zeit immer zielloser war und so gar keinen Sinn mehr hatte.

Alkohol...

Wenn sie nicht aufpasste, würde es zur Gewohnheit werden, dass sie trank um das Hier und Jetzt einfach zu vergessen, aber wäre das wirklich schlimm? Warum konnte der Alkohol die Gefühle nicht einfach komplett ausbrennen? Es wäre so angenehm. Aber was machte es schon?!Es ging ihr doch gut dabei wenn sie etwas trank, sie musste nur genug trinken, was sie in den letzten Tagen auch immer wieder getan hatte.

Durch den Dunst des Alkohols hörte sie, wie die beiden in der Küche auf sie einredeten und sie wollte es nicht hören. Sie wollte nur allein sein, doch sie ließen sie nicht in Ruhe. Selbst als sie hinauf ging in ihr Zimmer um alles hinter sich zu lassen, folgten sie ihr und trugen sie schließlich sogar wieder hinab. Egal, was machte das schon. Sie war schon länger nicht mehr klar im Kopf, da würde sie auch das noch überstehen.

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Zuletzt geändert von Lillien: 18.02.08, 03:38, insgesamt 1-mal geändert.

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