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 Betreff des Beitrags: Sorgen einer Gläubigen
BeitragVerfasst: 19.03.08, 03:05 
Edelbürger
Edelbürger
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Registriert: 21.04.03, 19:56
Beiträge: 3412
Wohnort: Köln
Eben hatte sie von der Äuflösung der Diözese erfahren. Und die Gespräche drum herum mit dem Diener Vitamas und Astraels hatten Ihre Besorgnis noch weiter verstärkt. Zutiefst beunruhigt verschob sie die Nachtruhe um erst noch im Tempel zu beten.

Nachdem sie niedergekniet war und sich berautet hatte trug sie mit fester Stimme, sie war zu dem Zeitpunkt allein im Tempel und störte niemanden in der Andacht, das wohl nahezu allen Sahorgläubigen bekannte Glaubensbekenntnis vor; so wie es auch im "Laudes Dei" verbreitet wird.
Nach dem Bekenntnis an alle vier Götter und die Kirche wandte sie sich dem Astraelsschrein zu. Kaum hatte sie den kleinen Raum betreten hielt sie stockend inne. Sie presste ihr Gebetsbuch an die Brust und warf einen bangen Blick durch den Raum. Es war nicht der Riss am Sockel inmitten des Schreins, der sie dazu veranlasste. Sondern ein sonderbar klammes Gefühl im Herzen, von Einsamkeit und Verlorenheit. Es war nicht das Gefühl von einer bedrohlichen Präsenz, eher das Gegenteil: der Trost und die Zuversicht, die sie sonst bei jedem Besuch verspürte wollten sich nicht einstellen. Es war ihr als fehle etwas Fundamentales in diesem Raum, der nunmehr nichts war als ein einfacher Raum aus kaltem Stein. Oh Schreck, der Diener Vitamas musste Recht gehabt haben: Astrael (wie auch Bellum) hatten uns verlassen, oder aber zumindest ihren Blick von uns abgewandt, wie es der Diener Astraels ausgedrückt hatte. Vor dem Sockel mit dem Buch darauf fällt sie in einer unterwürfigen Geste auf die Knie, ungeachtet des harten Untergrunds. Aufrichtige Sorge schwingt in ihrer Stimme mit als sie zu Astrael betet:

Oh Astrael, ich bitte dich: kehre zurück in diese Hallen!
Wir Menschen brauchen deine Führung,
ohne dein Augenlicht sehen wir nicht wahr, ohne dich sind wir blind.
In tiefer Sorge rufe ich zu dir: lass nicht das Volk in seiner Führungslosigkeit leiden
unter dem Zwist in der Kirche.
Nicht das Volk, dein Volk, soll deine Strafe treffen.

Oh Herr, sei für mich da, wenn ich dir meine Last vor die Füße lege.
Sei für uns da, wenn wir uns in der Dunkelheit darauf verlassen,
dass dein Licht uns den rechten Weg weisen wird.
Ich bete: erfülle diesen Tempel mit deiner göttlichen Gegenwart,
die uns Trost und Zuversicht spendet.


Wie eine wohltuende Wärmfläsche hält sie ihr Gebetsbuch noch immer an ihre Brust gedrückt als sie den Schrein wieder verlässt.

_________________
Wow! Bestens recherchiert, prima belegt durch Zitate von Leuten, die es einfach wissen müssen, und voll mit Situationen, die wohl jeder kennt. Hat mich sehr berührt, vor allem innerlich - wunderschön! Da kam wirklich alles vor: Dieses autistische Mädchen da, ihre Freundschaft mit dem Delphin, die Außerirdischen, der liebe Gott, stundenlange Reflexionen, Verben, Interpunktion... Ein Beitrag, der mitunter zu Tränen rührt. Danke!
"Fili" (IRC), Spieler von
Solice Aurora (Dank an Awa fürs Portrait)
Johann Cassius
Thorgat


Zuletzt geändert von Kaputter Typ: 19.03.08, 03:07, insgesamt 1-mal geändert.

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