Der siebte Dunkelzyklus brach an und mit ihm betrat eine dunkelgewandete Gestalt den Hafen von Brandenstein. Einen Moment lümmelte sie an einem der Stände herum, schaute umher und lauschte den Geräuschen, ehe sie zu zwei Laternen hinüberschlenderte und sie löschte, eine dabei vor dem Handelshaus Vendaval. Einen Blick warf sie auch kurz durchs Fenster, ehe sie sich wieder abwendete.
Nicht lange dauerte es und eine zweite Person betrat den nächtlichen Hafen und nach einem Deuten verschwanden beide eher still in eine der kleinen Buden im Hafen. Kleidung wurde zurechtgezogen, hochgeschoben, leise Worte ausgetauscht und ein rautenförmiger Anhänger mit einem Kelch darauf symbolisch geküsst.

Es dauerte nicht lange - sie traten wieder hervor und näherten sich dem Handelshaus. Während die größere Gestalt sich umsah und auf die Umgebung achtete, hockte sich die zweite, kleinere Person vor der Tür nieder und zückte ihr Werkzeug. Zuerst schien es, als wäre ihr kein Glück beschieden, doch dann knackte es verheißungsvoll im Schloss und sie konnte die Tür aufziehen. Sogleich gingen beide hinein, sahen sich um und sie machte sich über die zweite Tür her, wo später die Dietrichreste davon künden, daß ihr auch hier erst scheinbar das Glück nicht hold war. Doch dann wand sich wohl das Blatt und beide Gestalten näherten sich den Kisten.
Lediglich die unverschlossenen zogen sie auf, kramten herum, hier und da fiel auch etwas hinab zu Boden, wobei die kleinere Person jedes Mal nervös zusammenzuckte. Doch das, was sie fanden, liess sie langsam sicherer werden - Leder, Pfeile und Bolzen, ein Rüstteil und Salben wechselten den Besitzer.
Dann stiegen sie leise die Treppenstufen hinab, wobei sie vornehmlich auf die Außenseiten der Stufen traten, um ja kein Geräusch zu viel zu verursachen. Unten angekommen ging ihr Blick zu der Schlafmatte, die dort lag und leiser noch als zuvor bewegten sie sich, flüsterten nun nicht einmal mehr, sondern zogen Handzeichen vor. Geld und Goldbarren wurden noch eingesteckt, ein Blick auf die Unterlagen auf dem Tisch und am Brett geworfen, ehe beide wieder hinaufstiegen.
Einen fragenden Blick warf die kleinere Person noch der zweiten zu, als sie zu der Treppe, die nach oben führt, sah, doch sie entschieden sich nun doch eher, die Flucht anzutreten. Man sollte sein Glück eben nicht zu arg herausfordern und was Vitama gibt, mag sie ebenso wieder nehmen - so sagt man es zumindest in gewissen Kreisen, die in Vitama mehr als 'nur' die gnadenvolle Liebende sehen, sondern auch die Herrin der Schelme und Diebe.
Draussen wiederum angekommen sahen sie sich noch um, dann verschwanden sie im Dunkel des Hafens...

... bis nur wenig später die kleinere Gestalt, nunmehr alleine, erneut auftauchte und aus ihren dunklen Gewändern eine rote Rose hervorzog und sie an die Türklinke klemmte, anbei eine kleine Dankeskarte, auf der mit sehr arg geschwungener und verschnörkelter Schrift und mit rosenroter Tinte (und ebensolchen Duft versehen) folgendes zu lesen ist:

~*~ Habt Dank, werter Herr dieses Hauses. ~*~
~*~ Die Liebliche wird ihren Anteil erhalten und ich bete zu ihr, dass sie ihre schützenden Hände über euch halten mag. ~*~

ooc: Ich hatte die Rose ganz verpeilt. Sie liegt Engine mehr oder minder im Haus - Unsichtbarkeitsfunktion am besten aktivieren.