Der Blick seiner dunklen Braunen Augen streifte über das Weite Ödland. Einst war hier blühendes Leben gewesen, doch nach dem schrecklichen Krieg war von dieser reichhaltigen Gegend nur ödes Land geblieben. Die Natur hatte sich nach und nach erholt doch sah man Ihr immer noch die schweren Schläge an. Die Tropfen prasselten hernieder auf sein Haupt und flossen in kleinen Bächen hinab auf seiner Stirn um sich an der kantigen Nase zusammenzufinden und hinab zu stürzen auf die Brüstung. Der Umhang fest um die Schultern gebunden und doch war die Feuchte in jeden Winkel seiner Kleidung gezogen. Selbst die Lederstiefel boten keinen Schutz mehr vor dem Regen. Istrigur schien dies aber nicht zu bekümmern. Er starte nur Gedankenverloren voran.
Hohe Pläne gingen um in seinem Haupt. Er wollte zu Ehre und Ruhm kommen. Wollte Titel und Ländereien erringen. Doch bisher war es ihm kaum gelungen die Augen seiner Vorgesetzten und der hohen Herren auf sich zu lenken. Er musste Ihre Aufmerksamkeit gewinnen. Seine Pläne waren natürlich nicht gering. Ein nicht Adliger, niederer Stand, gerade erst nach Siebenwind gekommen und frisch im Militär. Doch er würde seinem Glück versuchen so gut es ging auf die Sprünge zu helfen. Nur musste er noch wissen wie.
Je wurde er dann aus seinen Gedanken aufgerissen als hinter ihm laut gurgelnde, Kehlige Laute aufkamen. Er wandte sich um und seine Hand fuhr just zu Klinge um blank zu ziehen. Ein Goblin stand vor Ihm und knurrte Ihn finster an. Eine Gestallt die so abstoßend war das es Ihm bitter aufstieß. Scheinbar wollte diese Kreatur Ihm nicht gutes so hatte Sie doch auch Ihren Säbel gezogen und drohte nun damit zu Ihm. Er versuchte möglichst unauffällig den Schild vom Rücken zu lösen, doch dies war dem Goblin nicht entgangen. Istrigur musterte Ihn. An seinem Gürtel hingen abgeschlagene Finger welche er wohl als Trophäen seiner dahingerafften Gegner sammelte und ein Bund auf den Haarschöpfen der Besiegten hing an seinem Halfter auf der Schulter. Eine grässliche Gestallt.
Sodann begann es und der Goblin holte zum Schlag aus. Istrigur parierte mit einem Schritt zur Seite und als der Goblin vorbei stolperte hieb er Ihm auf den mit einem Lederpanzer geschützten Rücken. Der Goblin taumelte unter wilden Beschimpfungen vorbei doch konnte sich wieder fangen. Wohl hatte Ihm der Hieb kurz den Atem geraubt doch schien Ihm kein größerer Schaden entstanden zu sein. Istrigur Brummte, hatte er also so schlecht gezielt. Der Goblin wartete nicht lange mit einem neuen Angriff und stürmte erneut zu. Diesmal weitaus besser gezielt hieb er mit einem kräftigen Schlag auf den Schild Istrigurs ein. Schmerz durchzuckte den Arm und Istrigur funkelten die Sterne vor den Augen. Verdammt, hatte er Ihn erwischt, nun hieß es die Zähne zusammen zu beißen und es zu entscheiden. Diesmal würde er die Initiative ergreifen. Er rannte auf den Goblin zu, den Schild vor sich haltend und rammte den Goblin zurück. Dieser prallte sodann gegen die Wand und geriet ins Taumeln. Dies war der Moment! Er schob den Schild beiseite und stieß die Klinge vor. Der Gegner schrie auf und zappelte kurz bevor er dann zusammenbrach. Istrigur hatte Ihn genau unter dem Rippenbogen getroffen und die Klinge gen Herz getrieben. Die Freude über den Sieg durchspülte Ihn und machte den Schmerz im Arm sofort vergessen. Er hatte Ihn besiegt. Er zog die Klinge aus dem Leblosen Leib und atmete durch. Die sonst so stummen und kühlen Braunen Augen waren hell und sprühten vor Freude. Er konnte sich aber nicht lange an dem Sieg erfreuen. Hörte er doch erneut wildes Geschrei auf der anderen Seite der Mauer. Er besann sich und zog sich schnell zurück. Noch so einen Kampf, gegen eine Übermacht wohl noch, mochte er nicht bestehen.
Als er in den Wald geflohen war hatte er nach einiger Zeit kurz an einem Baum gerastet. Hatte durchgeatmet und war den Kampf nochmals stück für Stück durchgegangen. Schritt um Schritt, Hieb um Hieb. Er hatte Ihn besiegt! Nach ein paar Minuten dann erhob er sich und setzte den Weg fort gen Falkensee. Er hatte einen Guten Tag gehabt. Und er würde Ihn bei einem Becher Wein ausklingen lassen. Vielleicht mit einem Kameraden, wohlmöglich Waibel Maas? Er schien Ihm wohl gewogen. Er musste seine Taten jemandem Berichten. Und natürlich wurde es Zeit zu handeln.
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