Immer wieder musste sie innehalten und die gerötete rechte Handfläche kneten und massieren. Das kleine Feuer im Kohlebecken war schon längst ausgegangen, kein munteres Knistern mehr zu hören. Klamme Kälte breitete sich in der Kammer aus, aber nichtmal diese bemerkte sie.
Wieso sie sich jedesmal diesem Stress aussetze, diesem Erwartungsdruck und der Hoffnung das alles so klappen würde wie sie sich das vorstellte.. Aber endlich war sie fertig. Endlich stapelten sich die fertigen Einladungen auf ihrem Schreibtisch. Es hatte Sage und Schreibe 5 Tintenfässer gekostet alle zu beschriften und die pochende Stelle an ihrer Hand, mit welcher sie die Feder immer wieder über Papier um Papier fahren lies, zeugte von der aufgebrachten Mühe.
Hatte sie auch niemanden vergesssen?
Immer wieder studierte sie die einzelnen Einladungen, strich Namen von der Liste und überlegte fieberhaft. Nein, vergessen hatte sie bisweilen niemanden. Zu Schade das nur 60 Personen laut ihres Zeltentwurfes Platz hatten, sonst hätte sie glatt die ganze Insel einladen können. An sich hatte sie ja fast die ganze Insel eingeladen, aber auch nur fast. Da ohnehin nicht alle Eingeladenen kommen würden, war sie guter Hoffnung über den zu verteilenden Platz.
Apropo Zelt!
Kaum war der erste Teil fertig, lud sich ihr der nächste auf die Schulter. Es mussten Schneider organisiert werden, die die Zeltwände nähten. Handwerker, welche die Bühne und den teils seperierten Teil der hohen Gesellschaft fertigten. Und Köche, gute Köche, die wahre Gaumenfreuden hervorriefen. Und die Speisekarte durfte natürlich nicht fehlen! Auch noch ein Ding, was ihr Kopfzerbrechen bereitete.
Das fast Unmögliche aber waren gute Sänger und Musiker. In den letzten Jahren kamen wirklich nur rund 3 Musiker zu den Festen, um für ein wenig Stimmung zu sorgen. Höchstwahrscheinlich musste sie wieder lange, lange suchen bis sich ein kleiner Trupp erbarmte die Welt mit angenehmen Tönen zu bereichern. Dann die ganze Dekoration, die Möbel, die Schweißarbeit alles aufzustellen und Herzurichten..!
In diesem Hin-, und Herüberlegen was denn nicht noch alles zu tun sei, fiel ihr doch noch ein Name ein.. Galdiell durfte natürlich nicht fehlen!
Erstmal die Einladungen über die gesamte Insel verteilen, dann konnte sie sich immernoch Gedanken machen wie es weiterging.
Der dicke Stapel an versiegelten Umschlägen wanderte nach dem Verpacken der letzten Einladung in ihre Tasche. Sie machte sich auf den Weg..