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 Betreff des Beitrags: Augenblicke...
BeitragVerfasst: 15.12.01, 20:20 
Festlandbewohner
Festlandbewohner

Registriert: 15.12.01, 12:57
Beiträge: 1
Unscheinbar, still und ein wenig geduckt, sass sie in der Taverne, wurde beinahe völlig verschluckt von dem langen Schatten, den der breite Holzpfosten im schummrigen Licht warf. Langes dunkelrotes Haar umrahmte ihr schmales Gesicht und ein langer Mantel mit weiter Kaputze umhüllte ihre schlanke Gestalt. Sie war nicht gross gewachsen, doch so zusammengekauert wirkte sie noch kleiner, ja beinahe kindlich.

Mit klaren , wachen Augen musterte sie die Gäste. Hin und wieder blieb ihr Blick auf der ein oder anderen Gestalt ruhen, als würde sie darüber nachsinnen ob ihr die Gesichter bekannt waeren.
Sie erblickte eine schlanke, gross gewachsene Gestalt, in einer reich verzierten Robe. Eine kleine Falte des Zornes bildete sich auf ihrer Stirn und ihre Hände ballten sich zu Fäusten. "Bleib ruhig Saphiria, lass Dich nicht hinreissen." sprach sie kaum hörbar zu sich selbst und sofort glättete sich ihre Stirn. Sie öffnete langsam die Hände und legte sie scheinbar entspannt in ihren Schoss. Im selben Moment drehte sich die grosse Gestalt langsam zu ihr um. Er lächelte das den Magiern so übliche höflich arrogante Lächeln und hob grüssend die Hand. Mit beinahe schmerzender Selbstbeherrschung nickte Saphiria ihm zu. Innerlich hätte sie in das arrogante Gesicht spucken können. Sie verfluchte den wohlbekannten gesetzt, beherrschten Gesichtsausdruck des Fremden, sie hasste diese offen dahergetragene Arroganz, die jeden normalen Bürger zu einfältigen Tölpeln degradieren zu schien. Sie konnte sich bildlich vorstellen, wie der Mann täglich über seinen Büchern brüten oder zaghafte, zu eigener Meinung unfähige Schüler einschüchtern würde. Oh ja sie kannte seine Klientel, und sie ärgerte sich über ihre so selbstverständlich schonwieder durchlebte Qual der Anpassung. Warum hatte sie sich wieder so einschüchtern lassen? Sie war auf Siebenwind, fern der Akademie, fern den Eltern ... in Freiheit.

Sie kannte diesen Mann nicht und doch kannte sie seinesgleichen. In ihrem inneren rebellierte etwas. Sie brauchte eine Geste die ihr bewies, dass sie sich nichtmehr unterordnen musste, dass sie nur noch sie selbst sein konnte, hier, heute, für immer.
Saphiria gab sich einen Ruck, stand auf und ging mit festen Schritten durch den Mittelgang der Tische in Richtung Tür. Neben dem Herren blieb sie einen Moment zögernd stehen, spuckte dann blitzschnell neben ihm aus und rannte aus der Taverne.
Draussen knirschte der Schnee unter ihren Füssen, als sie so schnell sie konnte von der Taverne weglief.
Erst am Waldrand machte sie halt und lehnte sich völlig ausser Atem gegen einen Baum. Niemand war ihr gefolgt. Hemmungslos begann sie aus ihrem tiefsten Inneren heraus zu lachen. Sie lachte, so befreit wie sie seit ihrer Kindheit nichtmehr gelacht hatte und aus ihren Augen quollen kleine Trähnen.


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