Ich wusste weder, worum genau es ging, noch wer „das Viertel“ „die Arragars“ und ihre Gryntherfreunde waren. Ich wusste nur, dass mein Brodir Gorm mich um Hilfe gebeten hatte und selbst ein Berserker und Wolf ihm zur Seite stehen würden. Weil ich Nortrave bin...und weil unser Volk seit es von Thjarek aus Feuer, Erde und Eis geschaffen wurde immer zusammen gekämpft hat, war der ganze unbedeutende Rest mir auch herzlich egal.
Als ich einige Zeit vor der 19. Stunde im Viertel ankam, nachdem ein Dvaerg in Kesselklamm seine Unterstützung zugesagt hatte, hatte sich eine Rotte in blau bereits versammelt. Sie hörten auf einen, den sie „Jäger“ nennen. Mir war es einerlei, dass er befohl, erst anzugreifen, wenn er den Befehl gab. Ich greife mit meinen Brüdern an, sollte er sich ruhig erst einmal in der Gewissheit der Anführerschaft ausruhen, die alle Galadonier so sonderbar befriedigt.
Als nach und nach mehr Menschen eintrafen und später auch Halgar und andere Brüder hinzugestoßen waren, setzten wir uns in Richtung Zwergental in Bewegung. Denn bisher war keiner der Dvaergenwache erschienen. Als wir nach einigem Fußmarsch dort eintrafen, war das Tor verschlossen. Nichtmal einen Viertel Zyklus nach der Absprache meldete sich auf lautes Gebrüll keine Dvaergenseele. Was solls, vielleicht hatten sie sich schon am anderen Ende des Tals versammelt. Kein Sinn im Warten, wir marschierten weiter.
Durch die Feste Seeberg und den Orkenpass zogen wir bis zum Nordpass in die Kesselklamm. Da nirgends einer der Stumpen zu sehen war, machte ich mich mit einem Vierteler auf den Weg zum anderen Tor, dass nicht verschlossen war. Wir durchsuchten das Tal, brüllten herum wie die Affen und kehrten zurück ohne eine weitere Axt, die uns den Rücken stärkte. Die verskeppten Feiglinge hatten den Schwanz eingezogen wie die Gossenköter.
Zurück in der Schlachtreihe stand man bereits den Grynthern und vermummten Männern gegenüber, wir waren gerade rechtzeitig gekommen. Auf beiden Seiten gab man sich nun erst Ewigkeiten der Verhöhnung und Beleidigung unter den Galadoniern und Grünpelzen hin, bis ein wütend heranstürmender Troll endlich die Initative ergriff und das Feuer des Kampfes entfachte.
Ein heilloses durcheinander, die Schlachtreihe in Augenblicken zerschlagen, surrende Pfeile, brüllende Kriegsbären, tobende Trolle und Orken. Brüllend rannte ich mit der tumben Taktik eines Schreiners das Beil voran gen Feind, ehe ich ankam von lodernen Feuerbällen und Pfeilen begrüßt. Zwei Tränke, die Axt hoch, weiterkämpfen. Mehr Kämpfer befanden sich im Gras als auf ihren Füßen und ehe ich mich versah, streckte auch mich die Orkkeule des mächtigen Häuptlings nieder.
Als ich die Augen wieder auffschlug, lagen im Gras verstreut Nortraven, Menschen und Orken, allen gemein war ein gleichsames Gestöhne und Geächze, als man sich träge aufrappelte. Nur wenige Momente hielt diese scheinbare Eintracht an, bis man sich wieder gegenüberstellte, die einen lautstark ihren Sieg verkündeten, die anderen ungebrochen patzig mit der Rückrunde drohten, ehe das erste Blut überhaupt getrocknet war. Ja, verloren hatten wir, aber es war ein dreckiger Bastard von einer Schlacht, der beizuwohnen allein jede Wunde wert war!
So trennten sich die Parteien. Die einen, um ihren Sieg zu besaufen, die anderen, um ihre Niederlage zu ertränken. Und ein unerfahrener Schreiner hatte seine erste Schlacht auf Siebenwind erlebt.


Die Meute versammelt sich.


Das Los des Verlierers.


Die ersten rappeln sich auf...


...dann der Rest.


Die Verlierer ziehen ab.