* Das Bett ächzte unter dem Gewicht des Nortraven, als er sich im Halbschlaf von einer Seite zur anderen drehte.
Wirre Träume und Gedanken flogen in seinem Kopf herum.
Pergamente...
Immer wieder Pergamente.
Und blaue Hände...
Er schoß aus dem Schlaf empor und fand sich für einen Moment in fremder Umgebung wieder, bis er sich erinnerte.
Nein, dies war nicht seine Kammer in Brandenstein.
Es war auch nicht das Langhaus in Vänskap oder seine Schlafkoje im Keller des Handwerkshauses in Falkensee.
Seltsame Gerüche und unvertraute Geräusche drangen durch die Vorhänge bis an sein Bett.
"Die Heiler haben auch nachts zu tun...", dachte er bei sich und schloss wieder die Augen.
Sofort schossen ihm wieder die Bilder von seinen Händen durch den Kopf, wie sie sich blau verfärbten und sein Atem stechend schmerzte. Das Herz raste und seine Beine gehorchten ihm nicht mehr.
Seltsam teilnamslos hatte er in seinem Kopf gehockt und die Situation wie durch einen Spiegel hindurch betrachtet, als beträfe es einen Fremden.
Er hatte sogar gesehen, wie ihm auf dem Weg zum Hospitz Schaum aus dem Mund lief.
"Du wirst sterben!", hatte er sich immer wieder gesagt.
Und alles, weil er ein Pergament berührt hatte, wie es nun regelmäßig nachts über den Tresen geworfen wurde.
Aber Gift?
Das war neu!
Seine Augen öffneten sich wieder langsam und er dachte an den Ritter und die grauen Gardisten zurück.
Ob sie ihm wirklich glaubten?
Er würde nicht weichen, schwor er sich. Er würde Falkensee nicht verlassen, was auch immer der unbekannte forderte.
Nein.
Und Rebecca würde auch weiterhin nichts erfahren. Sie hatte schon Dinge genug um die Ohren.
Nein, damit musste er alleine fertig werden.
Wer hatte ihn eigentlich geheilt?
Eine innere Vision von weißen Blitzen, die um seine Hände umfuhren durchzuckte ihn, sagte ihm aber nichts weiter.
Nach diesem inneren Disput schlief er wieder ein und füllte den Raum mit einem infernalischen Schnarchen, das die Balken zitterten und sich der ein oder andere Holzdübel aus dem Ständerwerk lockern mochte.
Kein Lied in dieser Nacht... *
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Roselin Linnfaerber Bram Fichtenstieg Viinjald Frederikksson
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