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 Betreff des Beitrags: Buch des Wissens
BeitragVerfasst: 22.05.08, 00:06 
Ehrenbürger
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*ein schlichtes, in Leder gebundenes Buch… mit rostroter Tinte wurde in feinsäuberlicher Schrift auf die Seiten geschrieben*

Dunkeltief – Kesselklamm

Von Theoderich Goldhagen

Gewidmet seiner Majestät König Hilgorad Ap Mer

Geneigter Leser,

diesen Bericht habe ich als demütiger Diener der Krone und der Götter verfasst. Dazu war ich stets am Ort des Geschehens. Kein ungeprüfter Bericht aus 2. Hand wird euch vorgelegt, sondern nichts als die reine Wahrheit. Ich begab mich nach Kesselklamm, wo die Zwerge Siebenwinds beheimatet sind. Denn auch von dort sollen Euch, werter Leser, Informationen zu getragen werden, die anderenfalls für immer verloren wären. So ist es denn meiner Feder zu verdanken, dass die Ergebnisse des ersten und zweiten Dunkeltieftages dort für immer bekannt sein werden. Der erste Teil des Berichts wurde noch während der Belagerung verfasst.
Um die Intensität des Moments festzuhalten, werde ich ihn nicht verändern.

1) Der Kampf um Kesselklamm

Im 7.Zyklus des 1. Dunkeltiefs brach das Unheil über Kesselklamm herein. Der Lich, der schon den Wall genommen hatte, stürmte mit seiner Horde Untoter in das Tal:
an die 20 skelettiode Krieger, klapprige Knochengestelle die furchtlos ihre Waffen schwangen, sowie mindestens 3 skelletiode Magier, die mit Feuerbällen und mehr um sich warfen, konnte ich noch ausmachen. Doch zu schnell entstand im Schachtengetümmel ein solches Durcheinander, dass ans Zählen nicht zu denken war. Auf Seiten der Zwerge standen nur 4 oder 5 Krieger, dafür alle schwer gerüstet und bewaffnet. Obgleich sie alle viel kleiner waren als ich, so waren sie doch Respekt einflößend in ihrer scheppernden und glänzenden und klirrenden Wehr. Ihr oberster Offizier, der Heerführer Hadhold Hammerhall, führte den Befehl. Das folgende Unheil ist unbeschreiblich. Der Lich schleuderte Blitze und verhexte einen jeden mit seiner schwarzen Magie, die Skelette stürmten klappernd vorwärts und versuchten die zahlenmäßig unterlegenen Zwerge zu umzingeln. Aus den Augenwinkeln sah ich einen rotgewandten Zwerg ohne Waffen: auf sein Rufen hin erschien ein flammender Elementar, der eine Hitze verströmte wie ein Waldbrand. Doch war die Magie des Liches stärker. Obgleich die Zwerge furchtlos kämpften, waren sie doch unterlegen. Die Skelette setzten ihre Knochen wahllos aus denen anderer zerschlagener Skelette wieder zusammen und erhoben sich von neuem, es war ihnen kaum beizukommen. Einer hatte gar einen Arm, wo ein Bein hingehrte, und schwang doch weiter seinen Säbel. Da fielen die ersten Zwerge, aber erst nach unzähligen Hieben, nachdem sie selbst gewütet hatten wie ein tollwütiger Wolf im Hühnerstall. Panik umschloss mein Herz, ich konnte den Schutz der Götter nicht mehr spüren und rannte, doch es gab kein Entkommen. Waren meine Beine auch schneller als die
Klappergestelle, den durch die Luft sirrenden Blitzen konnte ich nicht entkommen. Schmerzen durchzuckten meinen Körper, und danach Dunkelheit.
Als ich zitternd erwachte, war ich offenbar in die Binge geschleift worden.
Die Tore der Binge hielten stand, egal wie hart die Diener des Einen auch dagegen hämmerten.
Die Zwerge konnten sich zurückziehen und die Binge halten. Doch nun ist das Tal in der Hand des Bösen! Ich bete zu den Göttern, dass Hilfe kommen wird, oder die Zwerge genug
Kraft sammeln für einen erfolgreichen Ausfall. Doch was auch geschehen wird:

Bellum muss stolz sein auf dieses Volk, das keine Furcht kennt. Meine Schreie blieben die einzigen unter den Lebenden. Mein Leib zittert noch, ich habe keine Kraft mehr.

Theoderich Goldhagen, am 1. Tag des Dunkeltiefs 17. nach Hilgorad, gefangen in Kesselklamm umzingelt von den Untoten der Dunkelheit.

2) Dies ist der wörtliche Bericht des Bargosch, Soldat der Zwerge, über die Belagerung von Kesselklamm am 1. Dunkeltief:

Es trug sich nach meinem Ermessen so zu: die Viecher kamen von Süden und Osten.
Wir bauten eine Mauer auf, eine Dwarschimmauer. Nun, sie zersprang kurz darauf:
die ersten Dwarschim fielen nach einiger Zeit, die Myten noch früher.
Nun, Hadhold (Anmerkung: der Heerführer Herr Hammerhall) war umzingelt, mein Bart ebenso.
Er schrie wir sollten ins Rathaus, doch wollte mein Bart nicht ohne ihn gehen. Nun wurde er dann trotz heftiger Gegenwehr durch den Lich niedergeschlagen, umzingelt von Untoten.
Mein Bart sah, dass es keinen Sinn hatte sich zu wehren und rannte die Treppe hoch, runter in die Binge. Dort verband ich mich provisorisch. Der beinahe tote Dragrig kam mir entgegen.
Mein Bart öffnete die Türen und stürmte hinaus. Aber alles war leer, nur noch 3 Skelettkrieger, die mein Bart schnell erschlug. Er zog Myten und andere Bewusstlose so gut es ging in die Binge und sah wieder raus. In diesem Moment kamen sie, es waren über 50 Viecher: Untote, Skelette jeder Größe und Farbe, Liche.
Später, als wir wieder bei Kräften waren gingen wir raus. In dem Moment kamen die Ritter und das Banner. Mein Bart musste alleine gegen 15 Wasserleichen kämpfen. Von hier an folgt wieder mein Bericht: Das Banner und die Ritterschaft konnten gegen die Untoten
ebenfalls nichts ausrichten, jedenfalls flohen sie oder ritten davon. Ich hatte gehofft, dass sie
schon bald mit frischen Kräften verstärkt zurückkommen würden. Doch bis zum nächsten Tage sollte mein Wunsch unerhört bleiben.

3) Geisterspuk in der Binge

In den Zyklen um den Tageswechsel herum spukte es gar furchtbar in der Binge der Zwerge.
Zwei Gespenster schlichen sich an mich heran, berührten mich gar. Ich konnte ihren eiskalten
Hauch auf meiner Haut spüren. Ich sage Euch, solche Schrecken hätte ich noch nie erlebt, wenn die Ereignisse des Tages nicht noch schrecklicher gewesen wären. Sie jagten mich und einen der Zwerge durch die Binge. Im Schrein des Elementarherren Ignis, den sie als Arkadon anbeten, fanden wir Zuflucht. Doch auch dann versuchten uns die Gespenster noch zu narren, indem sie vor unseren Augen den Körper einer Frau erschufen, die mir überraschend in die Arme fiel um mich zu küssen. Doch statt samtig weicher Lippen spürte ich nur Grabeskälte und eine widerwärtige Fratze starrte mich an. Doch der Zwerg, ihr Obmann, griff beherzt zu seinem gesegnet Hammer und vernichtet das Gespenst. Sein Hammer schimmerte in fethrilnem Blau und war mit funkelnden Rubinen besetzt. Mein Schlaf in dieser Nacht war von furchtbarsten Schrecken durchsetzt.

4) Die Befreiung

Als ich nach unruhigem Schlaf aufwachte, hatten die Zwerge das Tal gerade wieder befreit. Ohne fremde Hilfe konnten die tapferen kleinen Streiter die Horden von Untoten vernichten, die das Tal kontrollierten. Dazu nutzen sie nach ihren Aussagen eine List:
sie lockten nach Möglichkeit einzelne Untote zu schwer passierbaren Stellen, wo die
Monster ihre zahlenmäßige Überlegenheit nicht ausnutzen konnten. Einen nach dem anderen
erschlugen und zerschmetterten sie die Feinde. Ihre erste Handlung danach war ein Picknick
im Schnee, vor den Toren der Binge inmitten der zertrümmerten Knochen. Wie sie mir versicherten sei es einer ihrer Bräuche hier, dem Dunklen auf diese Weise zu trotzen. Mir schien, sie verhöhnten die Mächte des Bösen und demonstrierten so ihre Zuversicht, am Ende einer Schlacht immer siegreich zu sein. Vielleicht benebelte aber auch nur das Met ihre
Sinne und lies sie leichtfertig werden.

Hiermit endet mein Bericht über die ersten beiden Tage des Dunkeltiefs in Kesselklamm, der
Heimstatt der Zwerge. Unter Einsatz meines Lebens habe ich die Eindrücke für dieses Buch
gesammelt für Euch, werter Leser. So habt Ihr nun von dem Mut der Zwerge erfahren und
weitere Eindrücke gewonnen. Und erkennet nun auch, dass die Völker dieser Insel am Ende das Dunkeltief nicht fürchten müssen. Denn jeder Schrecken wird mit dem Sieg der Lebenden
und Gottesfürchtigen enden.

So verbleibe ich, gleichwohl schwer gezeichnet von diesen Tagen, mit gottesfürchtigen Grüßen

Theoderich Goldhagen

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 Betreff des Beitrags: Die Grundlagen diese Welt
BeitragVerfasst: 20.06.08, 17:20 
Ehrenbürger
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Die Grundlagen diese Welt

Werter Leser,

dieses Werk soll euch einen Blick ermöglichen auf die Welt, durch die ihr wandelt und die derart wenig begriffen wird von den meisten jener Kreaturen, welche darin existieren.
Hierbei wird zunächst eine Grundlage gelegt, eine Basis, auf der weiterführende
Spekulationen und Gedankengänge möglich sind. Da ich mich jenem Werke selbst die
genannte Basis zu legen gedenke sollte der geschätzte Leser zu diesem Zeitpunkt alle eventuell von ihm als unumstößlich angesehenen "Tatsachen" bei Seite schieben.
Dies zu verstehen wird der erste Schritt, den ihr, geschätzter Leser, zu bewältigen habt,
wenn ihr wahrlich die tieferen Einblicke in diese Welt begreifen wollt.
Beginnen wir mit dem, was der Volksmund "Wissen" nennt. Was genau ist dies? Nach gängiger Überzeugung wohl würde man davon ausgehen, dass es sich um jene Informationen handeln mag, welche wir erfahren und in unserem Gedächtnis abgelegt haben, wie Kisten in einem nicht immer verständlich sortierten Lagerhaus. Nun ist uns allen wohl bekannt, dass nicht alles Wissen, welches wir erfahren, auch
gleich der Wahrheit entsprechen mag und damit nicht wirkliches Wissen darstellt, sondern beispielsweise auch eine Lüge, Vorurteil oder Aberglaube sein kann. Zusätzlich sollte uns bekannt sein, dass es durchaus einfach möglich ist, die Wahrnehmung eines Sterblichen solcherart zu manipulieren, dass auch scheinbar selbst Erlebtes sich in Wahrheit sich um Tuschung, Streich oder Illusion handeln kann. Doch damit nicht genug! So ist es, wie wohl zumindest im Gerüchte Einigen bekannt, auch den
finsteren und ruchlosen Schwarzmagiern teilweise möglich, durch eine gezielte Manipulation des Gedächtnisses auch bereits existierende Erinnerungen zu verfälschen, zu zerstören oder, was für uns nun wichtiger sein mag, gänzlich neue Scheinerinnerungen einzupflanzen.

Betrachtet ihr all jenes so sollte euch klar werden, warum man niemals wirkliches und streng theoretisches definiertes Wissen zu erlangen vermag. Wie tief greifend jene Unwissenheit ist, kann folgendes Gedankenspiel euch offenbaren:
Seht euch um, einmal um euch herum und prägt euch eure Umgebung ein.
Ihr habt dies getan?
Wenn nicht, so bitte ich an dieser Stelle nun darum, dem nachzukommen, ehe ihr weiter lest.
Exzellent. Ihr habt wohl auch hinter euch gesehen, schätze ich, wenngleich ich nicht
abschätzen kann, welcher Natur jene Eindrücke waren, die ihr erfahren habt und die sich nun sicherlich in eurem Gedächtnis befinden und damit ein in praktischen Belangen niemals angezweifeltes Wissen darstellen. Doch nun bedenkt! Seid ihr euch denn wahrlich sicher, dass ihr euch nicht gerade inmitten eines schwarzmagischen Experimentes befindet und eure Erinnerung an die bisherige Lektüre jenes Werkes, sowie jener weiteren Dinge, die in jüngerer Vergangenheit bisher geschehen sind nur um eingepflanzte und falsche Erinnerungen handeln? Demnach wäre auch jene Erinnerung daran, wie Ihr euch umgesehen habt und natürlich jene Schwarzmagier, welcher möglicherweise derzeit exakt hinter euch stehen, nicht erblickt habt nur eine Absicherung jener finsteren Gestalten. Vielleicht habt Ihr Euch abermals umgesehen um nun endgültig
„sicher“ zu sein. Doch sollte euch bewusst sein, dass auch dies nur eine weitere wertlose und trügerische Erinnerung darstellt und keinesfalls wirkliches Wissen.

Ich hoffe, jenes Gedankenspiel vermag euch nachdenklich zu stimmen und euch dazu bringen, eure Welt mit offeneren, skeptischeren Augen zu betrachten. Bedenkt nun dass, wenn bereits jenes, was ihr höchst selbst erlebt zu haben scheint sehr zweifelhaft und nur potentiell der Wahrheit wohl entspricht, alles was irgendwelche anderen Wesen euch erzählen und was, wenn diese nicht sogar absichtlich versuchen euch zu täuschen, auch nur auf deren scheinbarem Wissen besteht, mindestens ebenso zweifelhaft ist.
Selbiges gilt für den Inhalt aller Bücher, welche nur das aufgeschriebene, scheinbare Wissen darstellen, wenn sie nicht absichtlich Lügen verkünden.

Wenn nun also feststeht, dass keinerlei wirkliches Wissen entstehen kann, so möchte ich weitergehen und nur noch einen Aspekt behandeln, welcher mir neulich wieder einmal in einem Gespräch bewusst wurde: Der Glaube.

Selbstverständlich ist ein götterfürchtiger Mensch, was auf so ziemlich jeden vernunftbegabten Menschen zutreffen sollte, stark angeraten, seinen Glauben zu bilden und keineswegs ihn zu verwerfen, doch sollte eins klargestellt sein. Der Glaube ist lediglich ein Konstrukt aus teilweise berechtigten Mutmaßungen, welche bestärkt werden durch unsere Erfahrungen und das scheinbare Wissen über unsere Welt. Selbst die höchsten sterblichen Diener der Götter sind nicht in der Lage, ihre Herren gänzlich zu begreifen. Nun mag ein solches Konstrukt aus Möglichkeiten und Vermutungen zwar empfehlenswert sein für das Leben, jedoch stellt es keinesfalls eine Grundlage dar, auf welcher wahre Wissen entstehen kann.

Aus diesem Grund ist ein jeglicher „Beweis“, welcher auf einem wie auch immer gearteten Glauben oder auf allgemeinen Vermutungen oder Erfahrungswerten basiert zwar womöglich schön formuliert, aber dennoch nach der reinen Logik betrachtet kein Beweis.

Ihr, geschätzter Leser, mögt euch nun also an dieser Stelle (zu recht) fragen, wie dieses Buch also in der Lage sein soll, euch wahrhaftig Wissen über den Aufbau dieser Welt zu bescheren.
Dies tut es nicht.
Natürlich werde ich mich an meine Definitionen halten und damit feststellen, dass solcherlei unmöglich ist. Was ich jedoch hier tun möchte ist folgendes: Dieses Werk soll euch nicht Wissen bescheren, sondern Erkenntnis.
Ich werde euch keinerlei Fragen beantworten, sondern lediglich euch Fragen stellen, um euren Geist zu schärfen und euch die Möglichkeit zu geben, selbst und ungebunden über euch und eure Umgebung nachzudenken.
Sobald ihr dieses Stadium geistiger Freiheit und logischer Vernunft angenommen habt, vermögt ihr nach und nach die Welt um euch herum zu entschlüsseln. Ich empfehle Euch zunächst einmal mit weiteren Gedankenspielen wie dem so eben aufgezeigten zu beginnen. Überlegt euch, ob, was ihr am gestrigen Tag erlebt habt, wirkliches Wissen ist, oder es jemanden geben könnte, der euch nur vorgaukeln möchte, dass dort eben dies geschehen ist, an das ihr euch zu erinnern glaubt. Ersinnt jemanden, der hierfür ein Interesse haben könnte und erfindet einen alternativen Hergang des Tages, der eben jene Spuren hinterlassen hat und an dem doch gänzlich anderes geschehen ist.

Oder aber ihr denkt darüber nach, welche alternativen Möglichkeiten zu eurer erlebten Existenz es geben könnte.

Vielleicht ist alles, was ihr kennt nur ein Traum, in welchem ihr agiert, ohne zu bemerken, dass ihr schlaft?

Vielleicht seid ihr bereits gestorben und ihr durchlebt nur immer und immer wieder die Erinnerungen an euer Leben, welche gebunden an euren Geist sich stetig wiederholen?

Wahrlich diese Möglichkeiten klingen abenteuerlich und wenig wahrscheinlich. Unglaubwürdig, könnte man sagen. Doch betrachtet es genauer und versucht zu erkennen, ob dieser erste Eindruck vielleicht nur die Gewohnheit ist!

Was sagt euch, dass jene Möglichkeiten nicht zutreffen könnten?

Woher wollt ihr wissen, dass dies nicht der Fall sein könnte?

Die Wahrheit, welche ihr nun so langsam erkennen solltet, sollte sein, dass ihr dies niemals wissen könnt. Wenn ihr euch dies nun also verinnerlicht habt, so könnt ihr weitergehen und die nächsten Schritte tun, in einer nach und nach verständlicheren und doch unbekannten und unheimlichen Welt.
Dass ihr auf nichts und auch niemandem mehr trauen könnt, wenn ihr es ernst nehmen wollt, sollte euch nicht weiter stören. Jene Gedankenspiele sollten euch nicht davon abhalten, abseits dieser euer Leben ebenso zu führen, wie ihr dies, laut euren Erinnerungen auch bisher getan habt. Es sollte lediglich eine gewisse, wachere und aufmerksamere Wahrnehmung eurerseits zu finden sein, ohne dass ihr in praktischen Belangen alles „Wissen“ anzuzweifeln braucht.

Wenn ihr jedoch die Muße finden wollt, über die Grundlagen dieser Welt nach zu sinnen so steht es euch frei, dies zu tun.

Nehmt euch etwas, das ihr für unumstößlich halten würdet und negiert es. Geht davon aus, dass es nicht stimmt und stellt euch die Welt vor, wie sie damit aussehen würde.
Gras, welches nicht grün ist, Wasser, welches nicht den Berg hinab fließen mag und Vögel, die nicht fliegen können sollten hierbei nur einige sehr elementare Ideen sein.
Viel interessanter sieht es aus, wenn ihr dies auf gesellschaftliche Überzeugungen übertragt.
Die Gesellschaft, in der wir leben basiert erschreckend stark auf alten Traditionen, welche von einer Scheinerinnerung auf die nächste übertragen wurden. Mit jenen zumindest in Gedanken einmal zu brechen, sollte euch ein Werkzeug zur Hand geben, um eurem Geist ein wenig Freiheit zu bescheren.

Zwar mag jener Gedanke, die Traditionen zu verwerfen von so manchem wohl als frevelhaft und gar ketzerisch betrachtet werden, doch sollte euch dies nicht weiter stören, da ihr ja nicht bezweckt, sie abzuschaffen, sondern lediglich eurem Geist freien Lauf lasst, wie es wohl auch nicht verboten ist. Oder ist es das doch?
Stellt euch mögliche Gesellschaften vor, in denen bereits, Gedanken schwer bestraft werden, in denen es beispielsweise keine Gesetze gibt. Könnte so etwas existieren?
Würde es auf Dauer funktionieren?

Wenn euch dies gelingen sollte, so habt ihr das nötige Stadium der geistigen Freiheit erlangt, welches euch ermöglich, die Grundlagen der Welt wahrhaftig selbst zu erörtern!

Versucht, zu entscheiden, welche Dinge getan werden, weil dies klug ist, welche aus Furcht und welche aus Tradition in dieser Art getan werden. Entscheidet welche grundlegenden Fakten wirklich solche sind und welche angezweifelt werden könnten.
Bestimmt, welche Elemente dieser Welt ihr zu verstehen glaubt und forscht tiefer und tiefer nach!
Ihr werdet erstaunt sein, was sich euch offenbaren mag, wenn ihr solcherart die Welt um euch herum betrachtet und sorgfältig analysiert. So manches, was euch als unumstößlich galt, wird bröckeln oder fallen, wenn ihr es genau genug betrachtet.

Erforscht die Grundlagen dieser Welt!

Buchhandel Tiberias
Falkensee 11
J.M.T.

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