Das ewige Genörgel und Gejammer der Menschenseelen ging Razh’haz’thal, einem Dreigehörnten aus Kawor, tierisch auf den Senkel.
Nicht nur, dass sie ihre Seele mehr oder weniger freiwillig der ewigen Pein verschrieben hätten, jetzt wagten sie auch noch aufzumucken. Er trieb seine Peitsche in die Massen des gepeinigten Schleimes unzähliger Seelen, die sogleich braver vor Schmerz aufschrieen. Das stimmte den Dreigehörnten froh.

Wie viele andere arbeitete Razh’haz’thal in dem fürstlichen Angamon-Werk des Innenministeriums für Neuankömmlinge.
Er begrüßte gern hohe Schwarzmagier, denen er breit grinsend erklären durfte, dass sie hier nicht mehr als Dreck wären und dies mehr oder weniger stilvoll aufzeigte. Eigentlich war das gar nicht mehr seine Arbeit, hatte er doch durch seine besonders elanvolle gute Arbeit ein Horn vom Vorgesetzten bekommen und durfte sich nun stolz Dreigehörnter nennen, dennoch. Manchmal verschlug es ihn in die Gruben in denen sich die Ein- und Zweigehörnten einen Spaß machten die kleinen Menschlein zu quälen.

Gerade hatte Razh eine Mittagspause, diese war bürokratisch festgesetzt auf halb 10. Das erkannte man daran, dass der Dorayon für einige Zeit besonders blutrot leuchtete. In dieser kurzen Zeit ging Razh zum Schnellimbiss an der Ecke. Bei der Auswahl hatte er immer Schwierigkeiten sich zu entscheiden. Sollte er einen Seelenwurst mit Blutsenf probieren oder lieber knuspriges Weibchen am Spieß?

Er entschied sich für das Weibchen und gab dem niederen Dämon kurze Zeit seinen Arm, riss etwas Blut heraus und reichte es ihm als Zahlung. Der Niedere strahlte ihn förmlich mit spitzen Zähnen an und verschlang gierig das blutige Zahlungsmittel während Razh die an einem Pflock zappelnde Frau zu sich zog:

“Was fällt Euch ein?! Ich bin eine wichtige Magistra! Lasst mich sofort los!“ kreischte das Etwas auf seinem Spieß, doch er beachtete sie wenig und ging ohne Eile zur Grube herüber.

Die Magistra wand sich vergebens konnte sie sich doch nicht vom Pfahl befreien. „Verdammtes Aas... wenn ich hier frei komme, dann werde ich...!“

Ein lauter Schrei der jungen Magistra ertönte als Razh ihr das Bein abriss und leise schmatzend aß. Sie sackte zusammen und jaulte während sich das Bein wie von selbst neu bildete, quälend langsam und sicher mit viel Schmerz verbunden.

„Hrm..“ Machte Razh nachdenklich während er sich überlegte was er seiner Tochter zu ihrem ersten Horn schenken sollte.

„...ich verfluche dich du verdammter dämonischer Trottel...! Warte nur ab bis die Akademie mich zurückholt, dann beschwöre ich dich und du wirst leiden...! So leiden...! Ohja nyahahaha!....“

Bei dem quiekigen irren Lachen der Magistra hob der Dämon eine nicht vorhandene Braue und senkte den Blick aus notorisch Hass speienden Augen auf das Menschenwesen.

„Sagtest du, du wärest eine Magistra?“ Erkundigte sich der Dämon höflich.

Die gepeinigte Magistra nickte sogleich und begann wieder zu palavern:

“....und ich werde dich in ewiger Qual....!“

„Jaja, also bist du eine Magistra? Oh. Fein. Das ist gut.“ Er biss noch das zweite Bein ab nur damit das Menschenwesen wieder vor Schmerz aufschrie und er lächeln konnte ehe er sie in seine Tasche verwahrte und zufrieden murmelte: „Meine Tochter liebt Magistras. Was ein Glück!“

Aus seiner Tasche ertönte empörtes Gebrabbel.