Dunkel war es geworden und leicht zog der warme Wind im Astrael über ihre Haut. Die Gewissheit, dass sie zum 8. Dunkelzyklus draußen saß auf dem Akademiegelände und über den Falkensee blickte und nicht wie üblich über Akten und Schriften hing, war ihr selbst noch nicht ganz geheuer. Die flackernden Fackeln des Falkenwalls, der das Ödland vom Grünland trennte, spiegelten sich im See und wenn sie hinüber sah zur Burg, sah sie auch durch einzelne Scheiben Licht nach draußen scheinen. Wann Caeden wohl zurück sein wird? Seit Monden, vielleicht schon mehr als einen Götterlauf dachte sie wieder an sich selbst. Vielleicht hätte sie das einmal früher tun sollen. Sie saß einfach nur da, besah sich die Gegend und sinnierte über die Dinge nach, die in den letzten Tagen passiert sind.
Auf jedenfalls war sie erleichtert. Eine Ewigkeit hat es gedauert bis es soweit war. Dieses ganze Gerede und noch mehr Gerede über Dinge die kein anderes Ergebnis brachten, als eine Entscheidung die sie auch allein treffen hätte können. Die Wahlen waren vorbei. Der Menschenvertreter bestimmt und ein neuer Inselpatrizier wurde gewählt. Hoffentlich kommt Erudin Gropp mit seiner neuen Aufgabe als Inselpatrizier zurecht. Schon alleine wie diese Wahlen ablaufen, ist ein Anblick für sich selbst. Sieht man sich nur die Wahl an zum Vertreter der Menschen des Mittelreiches. Eine Akora Dur die verzweifelt versucht hat die Wahl zu gewinnen. Ein Kampf, als würde sie gegen die Hochtürme selbst kämpfen. Sie wäre niemals siegreich hervor gegangen. Schon alleine ihr zweifelhafter Ruf und die Gestalten mit denen sie sich manches Mal abgibt, haben ihr genug Steine in den Weg gelegt. Und dann noch diese Schmähschriften. Eine Schande für jeden gebildeten Mann und jede gebildete Frau. Nicht das sie sich direkt gegen Akora Dur wenden, sondern auch noch gegen die gesamte arkane Zunft. Wenn sie so darüber nachdenkt, der Verfasser muss eine sehr geringe Weitsicht besitzen. Gerade die Magier die so sehr über diese Insel wachen wie es kaum ein anderer tut. Sie selbst schätz die Arbeit eines Jeden, der Verfasser hegt aber offenbar einen persönliches Gräuel… oder es ist ein Diener des Namenlosen, der einfach nur versucht Unruhe zu bringen.
Nun ja, offenbar hat es gereicht damit Fabius, dieser Barde, gewinnt. Zumindest knapp, es sollte deutlich geworden sein, dass Akora Dur durchaus Unterstützung im Lehen hatte, wenn auch von sehr Zwielichtigen Personen. Alleine die Tatsache das ärmlich gekleidete Personen bei ihr vorstellig wurden um ihre Stimme für Akora abzugeben, warf ein sehr seltsames Bild. Die Armen Falkensees interessiert es eigentlich nicht wer da gewählt wird. Aber wer weiß schon woher das kommt und Mutmaßungen haben noch nie wirklich geholfen.
Kurz streckt sie sich in ihrem Stuhl und sieht dann in den dunklen Himmel des Nachtzyklus. Die Sterne Rillamnors leuchteten heute sehr klar. Ob das schon ein kleiner Vorausblick auf den Schwarzschimmer ist? Der Nachthimmel ist jedenfalls überaus malerisch und irgendwie romantisch in seiner ungreifbaren Unendlichkeit. Fabius könnte darüber singen.
Wie konnte ein Barde nur Vertreter der Menschen werden. Eigentlich konnte sie sich bei dem Gedanken nur an den Kopf fassen. Barden sind ja schon eine schöne Sache. Sehr unterhaltsam so ein Barde, aber leider auch sehr emotional. Eigentlich ein Ausschlusskriterium für jemanden der rational und logisch denken sollte. Gefühle sind nie gut, eine zu schwankende Konstante. Aber gut, sie hatte nicht gewählt, sie hätte für Akora Dur stimmen können, dann wäre nicht dieser Paradiesvogel von Barde Vertreter geworden, sondern Akora Dur. Das tat sie aber nicht, also sollte sie sich nicht darüber beklagen.
Und die Wahl zum Inselpatrizier? Sie hat sich auch dort sehr zurückgehalten. Allerdings ihrer Meinung nach sehr verständlich, immerhin ist sie selbst zurück getreten. Sie wollte die Verantwortung jemand Anderem übertragen und es wäre ihrer Meinung nach nicht richtig gewesen, dann auch noch maßgeblich zu Entscheiden, ob die weitere Führung eine Gute oder eine Schlecht wird. Immerhin hat sie sich mit ihrer Entscheidung selbst aus dem Inselrat entfernt. Allerdings hat gerade das eins deutlich aufgezeigt. Der große Inselrat ist sich uneins, mehr als je zuvor. Ihm fehlt eine klare und richtungsweisende Hand. Fünfmal wurde in verschiedenen Konstellationen abgestimmt, wer denn nun der nächste Inselpatrizier sein wird. Die Meinungen hätten nicht verschiedener sein können.
Die Tatsache, dass die einzelnen Vorgeschlagenen jeweils von einem Großteil des Inselrates abgelehnt wurden, war sehr bezeichnend dafür. Vencurius der sich so sehr den Posten des Inselpatriziers gewünscht hat, erhielt nur zwei Stimmen und eine davon war auch noch seine eigene. Ansonsten gab es nur… Fabius Letarien und Akora Dur, alle anderen die Fähig gewesen wären, haben ihre Kandidatur abgelehnt. Und fast wäre es auch einer von den Beiden geworden, wenn sich im letzten Moment nicht eine Ausweichmöglichkeit ergeben hätte. Erudin Gropp der es geschafft hat, die Hälfte der Stimmen für sich zu gewinnen. Bleibt nur zu hoffen, dass er sich in dieser Position behaupten kann.
Es ist erstaunlich das immer wieder zwei Namen in der letzten Zeit auftauchen… während sich der Einfluss von Fabius dem Barden eher darauf stützt, dass er eine Spielfigur im Schach der Obrigkeit ist und daher weniger eine Gefahr darstellt, ist Akora Dur anders zu sehen. Sie hat eine eigene Unterstützung und sie braucht nicht die Stimmen der Kirche oder der Ritterschaft. Die Gestalten die ihr diese.. Stimmgewalt.. geben, sind aber mit Vorsicht zu betrachten. Schwerverbrecher werden ja auch nicht als Schutzgarde für den König eingesetzt. Allerdings ob sie wirklich so gefährlich ist? Jeder mit Einfluss ist irgendwie gefährlich. Der Lehensherr ist gefährlich, der Baron ist gefährlich, sie selbst ist gefährlich, Toran Dur ist gefährlich, die Liste lässt sich noch fortsetzen. Aber die Frage ist, auf welche Art gefährlich. Fabius Letarien ist auf jeden Fall für die Zukunft des Lehens gefährlich, seine ungestüme, launige Art könnte wichtige Entscheidungen fehl leiten. Aber ist Akora Dur gefährlich? Noch einmal stellte sie sich diese Frage... Eigentlich muss man wirklich darüber nachdenken, ob ihr nicht vielleicht doch Unrecht getan wird. Diese Sache zwischen ihr und Pharalis wurde etwas zu sehr aufgebauscht. Eigentlich steht Wort gegen Wort und wenn sie sich auf ihre richterliche Objektivität verlassen müsste, so müsste sie sagen, dass beide daran Schuld haben. Nicht nur Akora Dur alleine. Akora wurde schon des Öfteren mit seltsamen Personen gesehen, allerdings auch Richter und Soldaten sieht man mit solchen Personen. Vielleicht kommt sie nicht umhin diesen Personen aus dem Weg zu gehen? Vielleicht wartet sie ja auch darauf aus diesen Kreisen entkommen zu können.
Irgendwie ist sie sich plötzlich nicht mehr sicher, ob das was Akora Dur widerfuhr nicht ungerecht wäre. Der Regen setzte ein. Wie passend.
Rasch griff sie nach ihrem Stab und sammelte mit der anderen Hand ihre Katze ein, ging so schnell wie der Regen kam in der Akademie. Im Studiensaal war sie im trockenen und wie sie so über die Pulte blickte, ging ihr durch den Kopf wie alles damals angefangen hat, im Turm von Brandenstein. Jetzt wo ihr die Last der Regierung von den Schultern genommen wurde, oder besser gesagt, wo sie sich selbst die Last von den Schultern nahm, kann sie sich vielleicht wieder etwas mehr ihre Wurzeln konzentrieren. Wieder einige Schüler unterrichten. Mit diesen letzten Gedanken verschwand sie dann in den Gängen des Gebäudes.
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Es gibt 2 Sorten von Kindern: Die Lieben und DIE ZERSTÖRER!
(@Laylira) oder du wirst zu diese art von IMBA mage die im Forum immer diskutiert wirst. (@Laylira) Und führst 50x Meteorstrike in nem Packpferd mit dir spazieren. (Solos kommt ins Teamspeak summt die Indiana Jones Melodie) - GreenLantern: Hallo Indiana Solos - Solos: Nene Indiana Djolos, das D ist stumm.
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